W5 – die Seele der Sternentstehung

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Bildcredit: José Jiménez Priego (Astromet)

Beschreibung: Wo entstehen Sterne? Häufig in energiereichen Regionen, wo Gas und dunkler Staub in einer chaotischen Umgebung herumgestoßen werden. Hier sind die hellen, massereichen Sterne nahe dem Zentrum von W5, dem Seelennebel, sie explodieren und emittieren Ionisationslicht und energiereiche Winde.

Auswärts strömendes Licht und Gas verdrängen und verdampfen viel vom umgebenden Gas und Staub, hinterlassen jedoch hinter dichten, schützenden Knoten Säulen aus Gas. In diesen Knoten entstehen auch Sterne. Dieses Bild zeigt das Innerste von W5, einen ungefähr 1000 Lichtjahre großen Bereich voller Sterne bildender Säulen. Der Seelennebel ist auch als IC 1848 katalogisiert, er ist ungefähr 6500 Lichtjahre entfernt im Sternbild der Königin von Aithiopia (Kassiopeia). Wahrscheinlich bleibt in wenigen Hundert Millionen Jahren nur ein Haufen neu entstandener Sterne übrig. Diese Sterne treiben auseinander.

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Arp 240 – eine Brücke zwischen Spiralgalaxien von Hubble

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Bildcredit: NASA, ESA, Weltraumteleskop Hubble; Bearbeitung und Bildrechte: Chris Kotsiopoulos

Beschreibung: Warum verläuft zwischen diesen beiden Spiralgalaxien eine Brücke? Die Brücke besteht aus Gas und Sternen und ist ein deutlicher Hinweis, dass diese beiden riesigen Sternsysteme nahe aneinander vorbeigezogen sind. Durch die wechselseitige Gravitation waren sie gewaltigen Gezeiten unterworfen. Zusammen sind sie als Arp 240 bekannt, einzeln als NGC 5257 und NGC 5258.

Computermodelle und das Alter ihrer Sternhaufen lassen vermuten, dass die beiden Galaxien vor erst 250 Millionen Jahren eine erste Passage aneinander vollendet haben. Die Gezeiten zogen nicht nur Materie heraus, sie komprimieren auch das Gas und lösten in beiden Galaxien und in der ungewöhnlichen Brücke Sternbildung aus. Galaktische Verschmelzungen kommen vermutlich häufig vor, Arp 240 ist ein Schnappschuss eines kurzen Stadiums in diesem unausweichlichen Prozess.

Das Paar Arp 240 ist ungefähr 300 Millionen Lichtjahre entfernt. Mit einem kleinen Teleskop ist es im Sternbild Jungfrau sichtbar. Wiederholte nahe Passagen führen voraussichtlich am Ende zu einer Verschmelzung und der Entstehung einer einzigen gemeinsamen Galaxie.

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NGC 7822 im Kepheus

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Bildcredit und Bildrechte: Steve Cannistra (StarryWonders)

Beschreibung: Heiße junge Sterne und kosmische Säulen aus Gas und Staub drängen scheinbar in NGC 7822. Die leuchtende Sternbildungsregion am Rand einer riesigen Molekülwolke im nördlichen Sternbild Kepheus ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt. Auf dieser bunten Himmelslandschaft des Nebels fallen helle Ränder und dunkle Formen auf. Das Bild enthält Daten von Schmalbandfiltern, welche die Emissionen von atomarem Sauerstoff, Wasserstoff und Schwefel in blauen, grünen und roten Farbtönen kartieren. Die Emissionslinien- und Farbkombinationen wurden als Hubblepalette bekannt.

Die Energie der atomaren Emission stammt von der energiereichen Strahlung der zentralen heißen Sterne. Ihre gewaltigen Winde und die Strahlung formen und erodieren die dichteren Säulen und räumen eine charakteristische Höhlung im Zentrum der Geburtswolke frei, die Lichtjahre groß ist. Immer noch könnten im Inneren der Säulen durch Gravitationskollaps Sterne entstehen, doch wenn die Säulen wegerodieren, werden eventuell entstehende Sterne schlussendlich von ihrem Vorrat an Sternenstoff abgeschnitten. Dieses Sichtfeld umfasst in der geschätzten Entfernung von NGC 7822 mehr als 40 Lichtjahre.

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Die Cygnus-Wand der Sternbildung

Vor einem taubengrauen Hintergrund verläuft ein ziegelroter Emissionsrand an einer dunkleren, gefaserten Wolke. Oben ist ein dunkler, gefaserter Nebel.

Bildcredit und Bildrechte: Sara Wager

Manchmal entstehen Sterne in Wänden. Es sind helle Wände aus interstellarem Gas. Diese Himmelslandschaft zeigt einen W-förmigen Emissionsrand. Er ist als Cygnus-Wand bekannt. Im Inneren entstehen Sterne. Der kosmische Grat ist Teil eines größeren Emissionsnebels. Sein Umriss führte zu seinem Namen Nordamerikanebel. Er ist etwa 20 Lichtjahre groß.

Das Bildmosaik zeigt eine Ionisationsfront. Es entstand aus Schmalbanddaten und betont das rötliche Leuchten ionisierter Wasserstoffatome. Das Leuchten entsteht, wenn die Atome mit Elektronen rekombinieren. Vorne liegen die detailreichen Silhouetten dunkler, staubiger Gestalten.

Die dunklen Formen wurden von der energiereichen Strahlung junger, heißer, massereicher Sterne in der Region geformt. Es sind Wolken aus kühlem Gas und Staub, in denen wahrscheinlich Sterne entstehen. Der Nordamerikanebel ist als NGC 7000 katalogisiert. Er ist ungefähr 1500 Lichtjahre entfernt.

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Die weite und tiefe Lagune

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Bildcredit und Bildrechte: Michael Miller, Jimmy Walker

Beschreibung: Wülste aus leuchtendem interstellarem Gas und dunklen Staubwolken bevölkern die turbulenten Tiefen des Lagunennebels. Die helle Sternbildungsregion ist auch als Messier 8 bekannt und etwa 5000 Lichtjahre entfernt. Sie ist ein beliebter Halt bei Teleskopstreifzügen im Sternbild Schütze, das sich beim Zentrum unserer Milchstraße befindet.

Diese detailreiche Ansicht der Lagune ist fast 100 Lichtjahre breit. Das vielsagende rote Leuchten ionisierter Wasserstoffatome, die mit abgestreiften Elektronen rekombinieren, bestimmt das Bild.

Die helle, kompakte Sanduhrform rechts neben der Mitte besteht aus Gas, das von der energiereichen Strahlung und den extremen Sternwinden eines massereichen jungen Sterns ionisiert und geformt wurde. Die hellen Sterne des offenen Haufens NGC 6530 sind vor wenigen Millionen Jahren in der Lagune entstanden.

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LL Orionis: Wenn kosmische Winde kollidieren

Mitten in einem Nebel leuchtet ein Stern, der rechts von einer Bugwelle umgeben ist. Der Sternwind des Sterns im Bogen verdrängt langsameres Gas, das in seine Richtung strömt.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv (AURA / STScI), C. R. O’Dell (Vanderbilt U.), NASA

Wie entstand dieser schöne Bogen im Weltraum? Das gewölbte, zierliche Gebilde ist eine Kopfwelle. Sie entsteht dort, wo der Wind des jungen Sterns LL Orionis mit dem Orionnebelfluss kollidiert. Die Bugwelle ist zirka ein halbes Lichtjahr groß.

Der veränderliche Stern LL Orionis ist noch in seinen Entstehungsjahren. Er treibt in Orions Sternschmiede und erzeugt einen Sternwind, der energiereicher ist als der Wind unserer Sonne, die im mittleren Alter ist.

Wenn der schnelle Sternwind auf langsames Gas trifft, entsteht eine Stoßfront. Sie ist ähnlich der Bugstoßwelle vor einem Boot, das durch Wasser fährt, oder einem Flugzeug, das mit Überschallgeschwindigkeit fliegt. Das langsamere Gas strömt aus dem heißen Zentralsternhaufen des Orionnebels, dem sogenannten Trapez. Es liegt rechts unten außerhalb des Bildes.

Die Stoßfront, die um LL Ori gehüllt ist, hat die dreidimensionale Form einer Schale. Sie leuchtet am unteren Rand am hellsten. Das komplexe Sternbildungsgebiet im Orion zeigt eine Vielzahl ähnlicher fließender Formen. Sie gehen mit Sternbildung einher, zum Beispiel der Kopfwelle um einen blassen Stern rechts oben.

Dieses Farbkomposit ist Teil eines Mosaiks, das den großen Nebel im Orion zeigt. Es wurde 1995 mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert.

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IC 1848, der Seelennebel

Hinter Sternen leuchten zwei dunkelrote, schwach leuchtende runde Nebelwolken.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Colombari

Beschreibung: In der Seele der Königin von Aithiopia entstehen Sterne. Genau genommen liegt in Richtung des Sternbildes Kassiopeia, die in der griechischen Mythologie die eitle Frau eines Königs ist, der vor langer Zeit die Länder um den oberen Nil regierte, eine große Sternbildungsregion mit der Bezeichnung Seelennebel. Der Seelennebel enthält mehrere offene Sternhaufen, eine große, als W5 bekannte Radioquelle sowie riesige entleerte Höhungen, die durch Winde junger, massereicher Sterne entstanden sind. Der etwa 6500 Lichtjahre entfernte Seelennebel ist ungefähr 100 Lichtjahre groß und wird meist zusammen mit seinem Himmelsnachbarn, dem Herznebel (IC 1805), abgebildet. Im Bild leuchten dunkelrote Emissionen einer speziellen Lichtfarbe, die von angeregtem Wasserstoff abgestrahlt wird.

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Der Tarantelnebel

Die hellen Fasern aus dickem Staub wirken, als wären sie von innen heraus beleuchtet, zum Rand hin werden sie immer dunkler. Im Hintergrund sind Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Bearbeitung – Robert Gendler, Roberto Colombari; Daten – Hubble-Tarantel-Schatzkammer, Europäische Südsternwarte

Beschreibung: Der mehr als tausend Lichtjahre große Tarantelnebel ist eine riesige Sternbildungsregion in der Große Magellansche Wolke, eine Begleitgalaxie der Milchstraße, die ungefähr 180.000 Lichtjahre entfernt ist. Dieses kosmische Spinnentier ist die größte und stürmischste Sternbildungsregion, die wir in der gesamten Lokalen Gruppe kennen, sie breitet sich auf dieser eindrucksvollen Kompositansicht aus. Das Bild entstand aus Daten aus dem Weltraum und von der Erde. Intensive Strahlung, Sternwinde und Supernova-Stoßwellen aus dem zentralen jungen Haufen massereicher Sterne im Tarantelnebel (NGC 2070), der auch als R136 katalogisiert ist, liefern die Energie für das Nebelleuchten, außerdem formen sie die spinnenartigen Fasern. Um die Tarantel herum liegen weitere Sternbildungsregionen mit jungen Sternhaufen, Fasern und leergefegten blasenförmigen Wolken. Das Bild zeigt rechts unten auch den Ort der nächstgelegenen Supernova der Neuzeit, SN 1987A. Das reiche Sichtfeld im südlichen Sternbild Schwertfisch ist zirka 1 Grad oder 2 Vollmonde breit. Wäre der Tarantelnebel näher, etwa 1500 Lichtjahre entfernt wie die nahe Sternbildungsregion Orionnebel, würde er den halben Himmel einnehmen.

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