NGC 3293, ein heller junger Sternhaufen

Im Bild ist ein relativ kompakter Sternhaufen, rechts oben breiten sich rote Nebelschleier aus, das ganze Bild ist mäßig von Sternen gefüllt.

Bildcredit und Lizenz: ESO/G. Beccari

Beschreibung: Heiße blaue Sterne strahlen in diesem schönen, jüngst entstandenen galaktischen oder offenen Sternhaufen. Der offene Haufen NGC 3293 liegt im Sternbild Schiffskiel in einer Entfernung von etwa 8000 Lichtjahren. Er besitzt besonders viele dieser jungen, hellen Sternen. Eine Untersuchung von NGC 3293 zeigt, dass die blauen Sterne nur etwa 6 Millionen Jahre alt sind, während die matteren, röteren Sterne des Haufens anscheinend etwa 20 Millionen Jahre alt sind. Falls das stimmt, dauerte die Sternbildung in diesem offenen Haufen mindestens 15 Millionen Jahre. Doch sogar diese Zeitspanne ist kurz, verglichen mit den Milliarden Jahren, die Sterne wie unsere Sonne bereits leben, und verglichen mit der Lebensspanne vieler Galaxien und unseres Universums, das vor mehr als zehn Milliarden Jahren entstand. Der dargestellte NGC 3293 erscheint vor einer dichten Staubbahn und rotem leuchtendem Wasserstoff, die dem Carinanebel entspringen.

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25 Jahre Hubble: Die Säulen der Schöpfung

Dunkelbraun ragen die Säulen der Sternbildung im Adlernebel M16 im Sternbild Schlange auf. Dieses Hubble-Bild zeigt sie von einem cyanfarben leuchtenden Schein umgeben, der Nebel im Hintergrund leuchtet zartblau.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI / AURA)

Seit 25 Jahren (1990-2015) wird das Universum im niedrigen Erdorbit erforscht. Zur Feier des Jubiläums besuchten die Kameras des Weltraumteleskops Hubble das kultigste Bild erneut. Das Ergebnis ist diese schärfere, größere Ansicht der Region. Sie wird als Säulen der Sternbildung bezeichnet. Hubble nahm sie erstmals 1995 erstmals auf.

Tief im Inneren der aufgetürmten Strukturen entstehen Sterne. Die Säulen aus kaltem Gas und Staub sind Lichtjahre lang. Sie sind etwa 6500 Lichtjahre entfernt und befinden sich in M16, dem Adlernebel im Sternbild Schlange. Die kosmischen Säulen werden vom energiereichen ultravioletten Licht und den mächtigen Winden der jungen, massereichen Sterne in M16 geformt und erodiert. Sie sind dem Untergang geweiht.

Dieses Hubble-Bild zeigt spektakuläre Details in sichtbarem Licht. Die turbulente Umgebung der Sternbildung in M16 ähnelt wahrscheinlich jener Umgebung, in der unsere Sonne entstanden ist.

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Die helle Spiralgalaxie M81

Eine Spiralgalaxie mit zwei markant ausgeprägten Armen liegt schräg im Bild. In der Mitte leuchtet sie gelblich, die Arme außen leuchten blauviolett, überall sind rosa leuchtende Sternbildungsregionen verteilt.

Bildcredit: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble; Bearbeitung und Bildrechte: Roberto Colombari und Robert Gendler

Beschreibung: Eine der hellsten Galaxien am Himmel des Planeten Erde ist ähnlich groß wie unsere Milchstraße: die große, schöne M81. Diese große Spiralgalaxie befindet sich im nördlichen Sternbild Große Bärin (Ursa Major). Diese wunderbar detailreiche Ansicht zeigt den hellen, gelblichen Kern von M81, die blauen Spiralarme und die ausladenden kosmischen Staubbahnen, die ungefähr so groß wie die Milchstraße sind. Mitten durch die Scheibe läuft links neben dem Zentrum der Galaxie eine markante Staubbahn, gegenläufig zu den anderen markanten Spiralstrukturen in M81 – sie ist ein Hinweis auf eine ordnungswidrige Vergangenheit. Die fehlgeleitete Staubspur könnte das Ergebnis einer engen Begegnung von M81 mit ihrer kleineren Begleitgalaxie M82 sein. Untersuchungen veränderlicher Sterne in M81 lieferten eine der besten Entfernungsbestimmungen für eine externe Galaxie: 11,8 Millionen Lichtjahre.

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M106 im ganzen Spektrum

Aus einer Spiralgalaxie mit Staubbahnen und rötlichen Sternbildungsgebieten ragen violette Arme, die sich über die Galaxienscheibe erheben. Sie sind auf Bildern in sichtbarem Licht nicht zu sehen.

Bildcredits: Röntgen – NASA / CXC / Caltech / P.Ogle et al., Optisch – NASA/STScI, Infrarot – NASA/JPL-Caltech, Radio – NSF/NRAO/VLA

Die Spiralarme der hellen, aktiven Galaxie M106 breiten sich auf diesem Multiwellenlängen-Porträt aus. Es entstand aus Bilddaten von Radio- bis Röntgenstrahlen und zeigt die Galaxie im ganzen elektromagnetischen Spektrum. M106 ist auch als NGC 4258 bekannt. Sie befindet sich im nördlichen Sternbild Jagdhunde. Die gut vermessene Entfernung zu M106 beträgt 23,5 Millionen Lichtjahre. Damit hat diese kosmische Szenerie einen Durchmesser von etwa 60.000 Lichtjahren.

Typisch für große Spiralgalaxien sind dunkle Staubbahnen, junge Sternhaufen und Sternbildungsgebiete. Sie säumen die Spiralarme, die in einem hellen Kern zusammenlaufen.

Doch dieses Komposit betont zwei anomale Arme in Radio (violett) und Röntgen (blau). Sie erheben sich anscheinend aus der Zentralregion von M106. Sie sind Hinweise auf energiereiche Strahlströme von Materie, die in die Galaxienscheibe rasen. Die Strahlen werden wahrscheinlich mit Materie gespeist, die in ein massereiches zentrales Schwarzes Loch fällt.

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Sternfabrik Messier 17

Das Bild ist von einem lodernden roten Nebel gefüllt, rechts neben der Mitte ist ein länglicher graublauer Bereich.

Bildcredit und Bildrechte: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble; Bearbeitung: Robert Gendler und Roberto Colombari

Beschreibung: Was geschieht im Zentrum dieses Nebels? Die als Messier 17 bekannte Sternfabrik wird von Sternenwinden und -strahlung geformt und liegt etwa 5500 Lichtjahre entfernt im nebelreichen Sternbild Schütze. In dieser Entfernung umfasst dieses gradgroße Weitwinkelsichtfeld fast 100 Lichtjahre. Dieses scharfe Komposit-Farbbild entstand aus Daten von Weltraum- und bodenbasierenden Teleskopen und zeigt blasse Details der Gas- und Staubwolken in der Region vor einem Hintergrund aus Sternen in der zentralen Milchstraße. Sternenwinde und energiereiches Licht von heißen, massereichen Sternen, die aus dem Vorrat an kosmischem Gas und Staub in M17 entstanden sind, haben langsam die übrig gebliebene interstellare Materie abgetragen, wodurch die höhlenartige Erscheinung und die gewellten Formen entstanden sind. M17 ist auch als Omeganebel oder Schwanennebel bekannt.

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Arp 81: 100 Millionen Jahre später

Die Masse aus Sternhaufen, Staubbahnen und hellen Gebieten an den Knoten ist kaum als die zwei Galaxien erkennbar, die sie sind.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, ESA, NASA; Bearbeitung: Martin Pugh

Beschreibung: Vom Planeten Erde aus sehen wir dieses stark verzerrte Galaxienpaar, das als Arp 81 katalogisiert ist, nur etwa 100 Millionen Jahre nach seiner nahen Begegnung. Die schwere Beschädigung durch die gegenseitige Gravitations-Wechselwirkung während der Begegnung ist auf diesem Farbkompositbild detailreich dargestellt und zeigt verzerrte Ströme aus Gas und Staub – ein Chaos mit gewaltiger Sternbildung und einen Gezeitenschweif, der sich über mehr als 200.000 Lichtjahre ausdehnt und hinter dem kosmischen Trümmerfeld vorbeizieht. Die Galaxien sind auch als NGC 6622 (links) und NGC 6621 bekannt und etwa gleich groß. In ferner Zukunft verschmelzen sie zu einer großen Galaxie und durchleben davor wiederholte Annäherungen, bis sie schließlich zusammenwachsen. Die Galaxien sind 280 Millionen Lichtjahre entfernt und befinden sich im Sternbild Drache. Auf diesem scharfen, neu bearbeiteten Bild aus Daten des Hubble-Vermächtnisarchivs sind auch noch weiter entfernte Galaxien im Hintergrund zu sehen.

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M42: Im Inneren des Orionnebels

Das Bild des Orionnebels wirkt stark übertrieben und manieristisch. Die Farben sind leuchtenes Lila, Magenta und rot.

Bildcredit: R. Villaverde, Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA

Beschreibung: Der große Nebel im Orion, eine riesige, nahe Sternbildungsregion, ist vielleicht der berühmteste aller astronomischen Nebel. Hier umgibt leuchtendes Gas heiße junge Sterne am Rand einer nur 1500 Lichtjahre entfernten unermesslichen interstellaren Molekülwolke. Dieses detailreiche Bildkomposit in Falschfarben wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Büschel und Hüllen aus Staub und Gas treten markant hervor. Der große Nebel in der Nähe des Gürtels aus drei Sternen im bekannten Sternbild Orion ist mit bloßem Auge leicht erkennbar. Neben einem hellen offenen Sternhaufen, der als Trapez bekannt ist, enthält der Orionnebel viele Sternbildungsorte. Sie enthalten viel Wasserstoff, heiße junge Sterne, Proplyden und stellare Ströme, die Materie mit hoher Geschwindigkeit ausschleudern. Der Orionnebel ist auch als M42 bekannt. Er ist etwa 40 Lichtjahre groß und liegt im selben Spiralarm unserer Galaxis wie die Sonne.

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IRAS 20324: Verdampfender Protostern

Rechts ist eine Ansammlung an Lichtern, die wie ein Sternenbündel aussieht. Sie ist von einem blauen Nebel umgeben, der sich nach links ausbreitet. Im Hintergrund sind Sterne moderat verteilt.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA) und IPHAS

Verwandelt sich diese raupenförmige interstellare Wolke eines Tages in einen schmetterlingsförmigen Nebel? Das weiß niemand. Sicher ist, dass das Innere von IRAS 20324+4057 schrumpft und einen neuen Stern bildet.

Außen weht ein energiereicher Wind, und energiereiches Licht entfernt einen Großteil an Gas und Staub, die zur Entstehung des Sterns beitragen hätten können. Daher weiß niemand, welche Masse der entstehende Stern am Ende haben wird, und somit kennt auch niemand das Schicksal dieses Sterns.

Wenn Wind und Licht einen Protostern zurechtschnitzen, der etwa die Masse der Sonne besitzt, kann sich die äußere Atmosphäre dieses neuen Sterns eines fernen Tages zu einem planetarischen Nebel ausdehnen, vielleicht sogar zu einem, der wie ein Schmetterling aussieht. Wenn jedoch der stellare Kokon genug Masse behält, entsteht ein massereicher Stern, der schlussendlich als Supernova explodiert.

Der erodierende protostellare Nebel IRAS 20324+4057 ist etwa ein Lichtjahr groß. Er liegt ungefähr 4500 Lichtjahre entfernt in Richtung des Sternbildes Schwan (Cygnus). Dieses Bild von IRAS 20324+4057 wurde 2006 mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert, aber erst letzte Woche veröffentlicht.

Der Kampf zwischen Gravitation und Licht dauert wahrscheinlich länger als 100.000 Jahre. Doch kluge Beobachtungen und Berechnungen könnten schon früher vielsagende Hinweise liefern.

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