AE Aurigae und der Flammensternebel

In einer Umgebung von braun leuchtenden Nebeln schimmert hinten wie durch eine Öffnung ein blauer Nebel mit einem helleren Stern in der Mitte hervor.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Beschreibung: Warum wird AE Aurigae als Flammenstern bezeichnet? Der Nebel IC 405 um den Stern wird als Flammensternnebel bezeichnet, weil es in der Region offenbar Rauch gibt, obwohl nichts brennt, auch nicht der darin liegende Stern AE Aurigae.

In der Regel wird Feuer als schnelle molekulare Sauerstoffaufnahme definiert, die nur dann auftritt, wenn genügend Sauerstoff vorhanden ist, in so einer Umgebung mit viel Energie und wenig Sauerstoff spielt es keine Rolle. Das Material, das wie Rauch aussieht, ist größtenteils interstellarer Wasserstoff, enthält aber rauchähnliche dunkle Fasern aus kohlenstoffreichen Staubkörnern.

Der helle Stern AE Aurigae ist in der Nähe des Nebelzentrums zu sehen und so heiß, dass er blau leuchtet und so energiereiches Licht aussendet, dass es Elektronen aus den Atomen im umgebenden Gas hinausstößt. Wenn ein Atom mit einem Elektron rekombiniert, wird Licht abgestrahlt, das den umgebenden Emissionsnebel erzeugt.

Der Flammensternnebel ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt, umfasst mehr als 5 Lichtjahre und ist mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Fuhrmann (Auriga) zu sehen.

Zur Originalseite

Bänder und Perlen der Spiralgalaxie NGC 1398

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: Europäische Südsternwarte

Beschreibung: Warum läuft um das Zentrum mancher Spiralgalaxien ein Ring? Um das Zentrum der Spiralgalaxie NGC 1398 läuft nicht nur ein Ring aus perlartigen Sternen, Gas und Staub, sondern ein Balken aus Sternen und Gas verläuft durch das Zentrum, und die Spiralarme weiter außen wirken wie Bänder.

Dieses Bild wurde mit dem Very Large Telescope der ESO am Paranal-Observatorium in Chile fotografiert, die prächtige Spirale ist eindrucksvoll detailreich aufgelöst. NGC 1398 ist etwa 65 Millionen Lichtjahre entfernt. Das bedeutet, dass das heute für uns sichtbare Licht dieser Galaxie entstand, als die Dinosaurier von der Erde verschwanden.

Die fotogene Galaxie ist mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Chemischer Ofen (Fornax) zu sehen. Der Ring um das Zentrum ist wahrscheinlich eine sich ausdehnende Dichtewelle aus Sternbildung, ausgelöst durch eine gravitative Begegnung mit einer weiteren Galaxie oder durch die Gravitationsasymmetrien der Galaxie.

Zur Originalseite

Der Pferdekopfnebel

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: CFHT, Coelum, MegaCam, J.-C. Cuillandre (CFHT) und G. A. Anselmi (Coelum)

Beschreibung: Einer der am besten wiedererkennbaren Nebel am Himmel, der Pferdekopfnebel im Orion, ist Teil einer großen, dunklen Molekülwolke. Die ungewöhnliche Form ist auch als Barnard 33 bekannt und wurde erstmals Ende der 1880er Jahre auf einer Fotoplatte entdeckt. Das rote Leuchten stammt vorwiegend von Wasserstoff hinter dem Nebel, der vom nahen, hellen Stern Sigma Orionis angeregt wird.

Der Pferdekopf ist wegen dem dicken Staub so dunkel, doch der untere Teil des Pferdekopfnackens wirft einen Schatten nach links. Gas, das aus dem Nebel strömt, wird von einem starken Magnetfeld kanalisiert. Helle Flecken im Sockel des Pferdekopfnebels sind junge Sterne im Entstehungsprozess. Licht braucht etwa 1500 Jahre, um vom Pferdekopfnebel zu uns zu gelangen.

Dieses Bild wurde mit dem 3,6 Meter großen Canada-France-Hawaii-Teleskop auf Hawaii (USA) fotografiert.

Zur Originalseite

Die prächtige Spiralgalaxie NGC 1232

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: FORS, 8,2-Meter VLT Antu, ESO

Beschreibung: Galaxien sind faszinierend, nicht nur wegen des von ihnen Sichtbaren, sondern auch wegen des Unsichtbaren. Die prächtige Spiralgalaxie NGC 1232 ist ein gutes Beispiel, sie wurde von einem der Very Large Telescopes detailreich fotografiert.

Das Sichtbare wird von Millionen heller Sterne und dunklen Staubs dominiert, alle gefangen in einem Gravitationswirbel von Spiralarmen, die um das Zentrum rotieren. Offene Haufen mit hellen blauen Sternen sind entlang dieser Spiralarme verstreut, dazwischen sind dunkle Bahnen aus dichtem, interstellarem Staub verteilt.

Weniger sichtbar, aber nachweisbar sind Milliarden trüber normaler Sterne sowie gewaltige Gebiete mit interstellarem Gas, die zusammen so viel Masse enthalten, dass sie die Dynamik der inneren Galaxie bestimmen. Führenden Theorien zufolge gibt es noch größere Mengen unsichtbarer Materie, die eine Form besitzt, die wir noch nicht kennen. Die alles durchdringende dunkle Materie soll teilweise die Bewegungen der sichtbaren Materie in den äußeren Regionen von Galaxien erklären.

Zur Originalseite

HH 666: Staubsäulen in Carina und ein Strahl

Eine geschichtete braune Struktur füllt das Bild Sie erinnert an einen Bienenkorb. Aus dem Inneren strömen Strahlen, die ein Protostern ausstößt.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, HLA; Bearbeitung und Bildrechte: Domingo Pestana

Manche sehen hier einen Bienenkorb mit einer bösen Biene. Doch eigentlich zeigt das Hubble-Bild eine kosmische Säule aus Staub. Sie ist zwei Lichtjahre lang. Darin befindet sich das Objekt Herbig-Haro 666. Es ist ein junger Stern, der mächtige Strahlen ausstößt. Die Struktur liegt in einer der größten Regionen mit Sternbildung unserer Galaxis, dem Carinanebel. Er leuchtet ungefähr 7500 Lichtjahre entfernt am Südhimmel.

Die Winde und die Strahlung von Carinas jungen, heißen, massereichen Sternen formen die schichtartigen Umrisse der Säule. Einige Sterne entstehen noch im Inneren des Nebels. Diese Ansicht entstand in Infrarotlicht, das den Staub durchdringt. Sie zeigt die beiden schmalen, energiereichen Strahlen, die ein Jungstern ausstößt, der noch verborgen ist.

Zur Originalseite

NGC 7822: Sterne und Staubsäulen in Infrot

Die Nebelwolken im Bild sind normalerweise nicht so hell. Sie wurden in Infrarotlicht aufgenommen.

Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Junge Sterne in NGC 7822 höhlen die Stätten ihrer Entstehung aus. Im Nebel sind helle Ränder und komplexe Skulpturen aus Staub verteilt. Sie markieren die detailreiche Himmelslandschaft, die mit dem Satelliten Wide Field Infrared Survey Explorer (WISE) der NASA in Infrarotlicht aufgenommen wurde.

NGC 7822 liegt im nördlichen Sternbild Kepheus am Rand einer riesigen Molekülwolke. Die leuchtende Region mit Sternbildung ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt. Die Energie für die atomare Lichtemission im Gas des Nebels stammt von der energiereichen Strahlung heißer Sterne. Ihre mächtigen Winde und ihr Licht formen und erodieren die dichteren Säulen. Im Inneren der Säulen könnten durch Gravitationskollaps immer noch Sterne entstehen. Doch die Säulen werden erodiert. Das schneidet entstehende Sterne am Ende vom Vorrat an Sternenstoff ab.

In der geschätzten Entfernung von NGC 7822 ist dieses Feld etwa 40 Lichtjahre breit.

Zur Originalseite

Die Plejaden – detailreich und staubhaltig

Die Plejaden sind auf diesem Bild in einen Teppich aus braunen Staubfasern eingebettet. Normalerweise wird nur der blaue Reflexionsnebel abgebildet, der die Plejaden direkt umgibt.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN, Earth and Stars)

Der bekannte Sternhaufen der Plejaden zerstört langsam Teile einer Wolke aus Gas und Staub, die vorüberzieht. Die Plejaden sind der hellste offene Sternhaufen am irdischen Himmel. Man sieht sie an fast jedem nördlichen Ort mit bloßem Auge.

Die junge Staubwolke, die vorbeizieht, gehört vermutlich zum Gouldschen Gürtel. Das ist ein ungewöhnlicher Ring mit junger Sternbildung. Er umgibt die Sonne in der lokalen Milchstraße. In den letzten 100.000 Jahren bewegten sich Teile des Gouldschen Gürtels zufällig durch die älteren Plejaden. Dabei kam es zu einer starken Reaktion zwischen Sternen und Staub.

Der Druck des Sternenlichts verdrängt den Staub im blauen Reflexionsnebel, der sie umgibt. Dabei werden kleinere Staubteilchen stärker verdrängt. Ein kurzfristiges Ergebnis davon ist, dass Teile der Staubwolke faserartig und schichtförmig wurden.

Dieses detailreiche Bild zeigt links unten den Kometen C/2015 ER61 (PanSTARRS).

Zur Originalseite

Nahaufnahme von NGC 1055

Im Bild schwebt eine Galaxie, die wir fast von der Seite sehen. Sie hat einen sehr markanten dunklen Staubrand, in dem Sterne entstehen. Diese Regionen leuchten rötlich. Die Galaxie ist von hellen Sternen umgeben, die in der Milchstraße liegen. Auch ein paar weiter entfernte Galaxien sind zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Bearbeitung: Robert Gendler, Roberto Colombari; Daten: Europäische Südsternwarte ESO, Subaru-Teleskop (NAOJ) et al.

Die große, schöne Spiralgalaxie NGC 1055 ist sehr markant und gehört zu einer kleinen Galaxiengruppe. Sie ist etwa 60 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt bedrohlichen Sternbild Walfisch, das im Wasser wohnt.

Wir sehen die Universumsinsel von der Seite. Sie mehr als 100.000 Lichtjahre breit, also etwas größer als unsere Milchstraße. Die farbigen Sterne auf dieser kosmischen Nahaufnahme von NGC 1055 sind viel näher als die Galaxie, sie liegen in der Milchstraße. In den gewundenen Staubbahnen der dünnen Scheibe der fernen Galaxie sind verräterische rötliche Regionen mit Sternbildung verteilt.

Das detailreiche Bild zeigt Galaxien im Hintergrund, die noch weiter entfernt sind. Ein kastenförmiger Hof reicht weit über und unter die Zentralwölbung und die Scheibe von NGC 1055. Der Hof ist von blassen, schmalen Strukturen gesäumt. Er besteht vielleicht aus Teilen einer Begleitgalaxie, die durchmischt und ausgestreut wurden. Sie wurde vor etwa 10 Milliarden Jahren von der größeren Spirale zerrissen.

Zur Originalseite