Der Pferdekopfnebel

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Bildcredit: CFHT, Coelum, MegaCam, J.-C. Cuillandre (CFHT) und G. A. Anselmi (Coelum)

Beschreibung: Einer der am besten wiedererkennbaren Nebel am Himmel, der Pferdekopfnebel im Orion, ist Teil einer großen, dunklen Molekülwolke. Die ungewöhnliche Form ist auch als Barnard 33 bekannt und wurde erstmals Ende der 1880er Jahre auf einer Fotoplatte entdeckt. Das rote Leuchten stammt vorwiegend von Wasserstoff hinter dem Nebel, der vom nahen, hellen Stern Sigma Orionis angeregt wird.

Der Pferdekopf ist wegen dem dicken Staub so dunkel, doch der untere Teil des Pferdekopfnackens wirft einen Schatten nach links. Gas, das aus dem Nebel strömt, wird von einem starken Magnetfeld kanalisiert. Helle Flecken im Sockel des Pferdekopfnebels sind junge Sterne im Entstehungsprozess. Licht braucht etwa 1500 Jahre, um vom Pferdekopfnebel zu uns zu gelangen.

Dieses Bild wurde mit dem 3,6 Meter großen Canada-France-Hawaii-Teleskop auf Hawaii (USA) fotografiert.

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Die prächtige Spiralgalaxie NGC 1232

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Bildcredit: FORS, 8,2-Meter VLT Antu, ESO

Beschreibung: Galaxien sind faszinierend, nicht nur wegen des von ihnen Sichtbaren, sondern auch wegen des Unsichtbaren. Die prächtige Spiralgalaxie NGC 1232 ist ein gutes Beispiel, sie wurde von einem der Very Large Telescopes detailreich fotografiert.

Das Sichtbare wird von Millionen heller Sterne und dunklen Staubs dominiert, alle gefangen in einem Gravitationswirbel von Spiralarmen, die um das Zentrum rotieren. Offene Haufen mit hellen blauen Sternen sind entlang dieser Spiralarme verstreut, dazwischen sind dunkle Bahnen aus dichtem, interstellarem Staub verteilt.

Weniger sichtbar, aber nachweisbar sind Milliarden trüber normaler Sterne sowie gewaltige Gebiete mit interstellarem Gas, die zusammen so viel Masse enthalten, dass sie die Dynamik der inneren Galaxie bestimmen. Führenden Theorien zufolge gibt es noch größere Mengen unsichtbarer Materie, die eine Form besitzt, die wir noch nicht kennen. Die alles durchdringende dunkle Materie soll teilweise die Bewegungen der sichtbaren Materie in den äußeren Regionen von Galaxien erklären.

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NGC 7822: Sterne und Staubsäulen in Infrot

Die Nebelwolken im Bild sind normalerweise nicht so hell. Sie wurden in Infrarotlicht aufgenommen.

Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Junge Sterne in NGC 7822 höhlen die Stätten ihrer Entstehung aus. Im Nebel sind helle Ränder und komplexe Skulpturen aus Staub verteilt. Sie markieren die detailreiche Himmelslandschaft, die mit dem Satelliten Wide Field Infrared Survey Explorer (WISE) der NASA in Infrarotlicht aufgenommen wurde.

NGC 7822 liegt im nördlichen Sternbild Kepheus am Rand einer riesigen Molekülwolke. Die leuchtende Region mit Sternbildung ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt. Die Energie für die atomare Lichtemission im Gas des Nebels stammt von der energiereichen Strahlung heißer Sterne. Ihre mächtigen Winde und ihr Licht formen und erodieren die dichteren Säulen. Im Inneren der Säulen könnten durch Gravitationskollaps immer noch Sterne entstehen. Doch die Säulen werden erodiert. Das schneidet entstehende Sterne am Ende vom Vorrat an Sternenstoff ab.

In der geschätzten Entfernung von NGC 7822 ist dieses Feld etwa 40 Lichtjahre breit.

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Die Plejaden – detailreich und staubhaltig

Die Plejaden sind auf diesem Bild in einen Teppich aus braunen Staubfasern eingebettet. Normalerweise wird nur der blaue Reflexionsnebel abgebildet, der die Plejaden direkt umgibt.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN, Earth and Stars)

Der bekannte Sternhaufen der Plejaden zerstört langsam Teile einer Wolke aus Gas und Staub, die vorüberzieht. Die Plejaden sind der hellste offene Sternhaufen am irdischen Himmel. Man sieht sie an fast jedem nördlichen Ort mit bloßem Auge.

Die junge Staubwolke, die vorbeizieht, gehört vermutlich zum Gouldschen Gürtel. Das ist ein ungewöhnlicher Ring mit junger Sternbildung. Er umgibt die Sonne in der lokalen Milchstraße. In den letzten 100.000 Jahren bewegten sich Teile des Gouldschen Gürtels zufällig durch die älteren Plejaden. Dabei kam es zu einer starken Reaktion zwischen Sternen und Staub.

Der Druck des Sternenlichts verdrängt den Staub im blauen Reflexionsnebel, der sie umgibt. Dabei werden kleinere Staubteilchen stärker verdrängt. Ein kurzfristiges Ergebnis davon ist, dass Teile der Staubwolke faserartig und schichtförmig wurden.

Dieses detailreiche Bild zeigt links unten den Kometen C/2015 ER61 (PanSTARRS).

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Nahaufnahme von NGC 1055

Im Bild schwebt eine Galaxie, die wir fast von der Seite sehen. Sie hat einen sehr markanten dunklen Staubrand, in dem Sterne entstehen. Diese Regionen leuchten rötlich. Die Galaxie ist von hellen Sternen umgeben, die in der Milchstraße liegen. Auch ein paar weiter entfernte Galaxien sind zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Bearbeitung: Robert Gendler, Roberto Colombari; Daten: Europäische Südsternwarte ESO, Subaru-Teleskop (NAOJ) et al.

Die große, schöne Spiralgalaxie NGC 1055 ist sehr markant und gehört zu einer kleinen Galaxiengruppe. Sie ist etwa 60 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt bedrohlichen Sternbild Walfisch, das im Wasser wohnt.

Wir sehen die Universumsinsel von der Seite. Sie mehr als 100.000 Lichtjahre breit, also etwas größer als unsere Milchstraße. Die farbigen Sterne auf dieser kosmischen Nahaufnahme von NGC 1055 sind viel näher als die Galaxie, sie liegen in der Milchstraße. In den gewundenen Staubbahnen der dünnen Scheibe der fernen Galaxie sind verräterische rötliche Regionen mit Sternbildung verteilt.

Das detailreiche Bild zeigt Galaxien im Hintergrund, die noch weiter entfernt sind. Ein kastenförmiger Hof reicht weit über und unter die Zentralwölbung und die Scheibe von NGC 1055. Der Hof ist von blassen, schmalen Strukturen gesäumt. Er besteht vielleicht aus Teilen einer Begleitgalaxie, die durchmischt und ausgestreut wurden. Sie wurde vor etwa 10 Milliarden Jahren von der größeren Spirale zerrissen.

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Staubstrahl auf der Oberfläche des Kometen 67P

Aus einer Senke in der rauen Oberfläche des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko steigt eine weiße Schwade auf. Dahinter ist eine dunkle Wand, die 10 Meter hoch ist.

Bildcredit und Bildrechte: ESA, Rosetta, MPS, OSIRIS; UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA

Wie entstehen die Schweife von Kometen? Auf Kometenkernen gibt es keine Orte, wo ganz offensichtlich die Strahlen entstehen, die später einen Kometenschweif bilden. Doch letztes Jahr fotografierte die ESA-Raumsonde Rosetta nicht nur einen Strahl, der vom Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko aufstieg. Sie flog sogar durch den Strahl.

Dieses aufschlussreiche Bild zeigt eine helle Schwade. Sie steigt aus einer kleinen runden Senke auf, die auf einer Seite von einer zehn Meter hohen Wand begrenzt ist. Analysen der Daten von Rosetta zeigen, dass der Strahl aus Staub und Wassereis bestand. Das öde Gelände lässt vermuten, dass wahrscheinlich tief unter der porösen Oberfläche etwas geschah, das die Schwade erzeugte.

Das Bild entstand letzten Juli. Etwa zwei Monate später endete Rosettas Mission, indem die Sonde kontrolliert auf der Oberfläche des Kometen 67P einschlug.

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Die dunkle Molekülwolke Barnard 68

Mitten in einem sterngesprenkelten Bildfeld ist ein dunkler Fleck, eine Dunkelwolke, die die Sterne verdeckt. Es ist der Dunkelnebel Barnard 68 im Sternbild Schlangenträger.

Bildcredit: FORS-Team, 8,2-Meter VLT Antu, ESO

Wohin sind die Sterne verschwunden? Dieser Fleck wurde für ein Loch im Himmel gehalten. Nun kennt man ihn als dunkle Molekülwolke. Eine hohe Konzentration aus Staub und molekularem Gas absorbiert praktisch alles sichtbare Licht, das von Sternen dahinter abgestrahlt wird. Die schaurig dunkle Umgebung im Inneren von Molekülwolken zählt zu den kältesten und isoliertesten Orten im Universum.

Einer der interessantesten dunklen Absorptionsnebel ist eine Wolke im Sternbild Ophiuchus. Diese Wolke hier ist als Barnard 68 bekannt. Im Zentrum sind keine Sterne zu sehen. Daher ist Barnard 68 vermutlich relativ nahe. Messungen zufolge ist sie etwa 500 Lichtjahre entfernt und ein halbes Lichtjahr groß.

Wir wissen nicht genau, wie Barnard 68 und andere Molekülwolken entstehen. Doch in diesen Wolken entstehen wahrscheinlich neue Sterne. Man stellte fest, dass Barnard 68 wahrscheinlich kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. Im Infrarotlicht können wir durch die Wolke hindurchblicken.

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Zwei Kometen und ein Sternhaufen

Rechts im Bild leuchtet der Sternhaufen der Plejaden, in seiner Umgebung leuchtet der Staub blau. Die Staubwolken sind im ganzen Bild verteilt. Rechts leuchtet die grüne Koma des Kometen ASAS-SN, in der Mitte der Komet PanSTARRS.

Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach

Nahe beim berühmten Sternhaufen der Plejaden sind zwei ungewöhnliche Flecken unterwegs. Sie wandern jede Nacht nur ein kleines Stück weiter. Es sind Kometen im nahen Sonnensystem, die zufällig in das Sichtfeld der Sterne geraten sind. Sie sind Lichtjahre entfernt.

Links steht Komet C/2017 O1 ASAS-SN. Der Block aus verdampfendem Eis ist viele Kilometer groß und präsentiert eine helle Koma. In dieser Koma leuchtet grünes Kohlenstoffgas. Komet ASAS-SN1 rechts entwickelt unten einen kleinen Schweif. Auch Komet C/2015 ER61 PanSTARRS in der Bildmitte ist ein riesiger Block aus sublimierendem Eis. Sein Schweif ist länger und zeigt nach rechts.

Rechts oben leuchten die Plejaden. Sie sind ein offener Sternhaufen mit hellen blauen Sternen. Diese Sterne beleuchten den Staub in ihrer Nähe. Diese Aufnahme entstand vor ungefähr zwei Wochen. Sie ist sehr detailreich. Der gefaserte interstellare Staub füllt das ganze Bildfeld. Die Plejaden sind mit bloßem Auge sichtbar. Doch um die Kometen zu sehen, braucht man ein Fernglas.

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