Perseus und die verlorenen Meteore

Kompositbild der Perseiden, links aus der Slowakei, rechts aus Tschechien.

Bildcredit und Bildrechte: Tomas Slovinsky (Slowakei) und Petr Horálek (Tschechien; Physikinstitut von Opava)

Beschreibung: Wie kann man einen Meteorstrom am besten beobachten? Diese Frage stellt sich im Laufe dieser Woche, wenn der Meteorstrom der Perseïden seinen jährlichen Höhepunkt erreicht.

Ein dunkler Himmel hilft, wie dieses Kompositbild der Perseïden vom letzten Jahr zeigt. Im linken Bild, das bei sehr dunklem Himmel in der Slowakei fotografiert wurde, sind viel mehr blasse Meteore zu sehen als im rechten Bild, das bei mäßig dunklem Himmel in Tschechien entstand. Das Band der Milchstraße überbrückt die beiden koordinierten Bilder, während der Radiant des Meteorstroms im Sternbild Perseus links deutlich erkennbar ist.

In Summe gehen bei hellem Himmel viele blasse Meteore verloren. Die Lichtverschmutzung verkleinert die Bereiche auf unserer Erde mit dunklem Himmel, obwohl das kostengünstig geändert werden könnte.

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Sternenstaub in der Perseus-Molekülwolke

In der Mitte liegt der Reflexionsnebel NGC 1333, rechts oben vdB 13, und links oben vdB 12, einen der seltenen gelblichen Reflexionsnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Kerry-Ann Lecky Hepburn, Stuart Heggie

Beschreibung: Wolken aus Sternenstaub treiben durch diese detailreiche Himmelslandschaft in der Perseus-Molekülwolke, die ungefähr etwa 850 Lichtjahre entfernt ist. Staubige Nebel, die das Licht von eingebetteten jungen Sternen reflektieren, zeichnen sich im fast zwei Grad breiten Teleskopsichtfeld ab. In der Mitte liegt der charakteristisch bläulich gefärbte Reflexionsnebel NGC 1333, rechts oben seht ihr vdB 13, und links am oberen Bildrand vdB 12, einen der seltenen gelblichen Reflexionsnebel.

In der Molekülwolke entstehen Sterne, doch die meisten sind im allgegenwärtigen Staub in sichtbaren Wellenlängen verdeckt. Dennoch finden wir in NGC 1333 Hinweise auf kontrastierende rote Emissionen von Herbig-Haro-Objekten, weiters Strahlen und erschüttertes leuchtendes Gas, das von kürzlich entstandenen Sternen ausströmt.

Die chaotische Umgebung ist vielleicht ähnlich wie die, in der vor 4,5 Milliarden Jahren unsere Sonne entstand. In der geschätzten Entfernung der Perseus-Molekülwolke ist diese kosmische Szene etwa 40 Lichtjahre breit.

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NGC 1499: Der Kaliforniennebel

Der Kaliforniennebel NGC 1499 ist am Himmel nicht weit von den Plejaden entfernt, er wird von Xi Persei zum Leuchten angeregt.

Bildcredit und Bildrechte: Yannick Akar

Beschreibung: Existiert die mythische Insel der Königin Calafia im All? Das vielleicht nicht, doch zufällig hat der Umriss dieser Molekülwolke im Weltraum die gleiche Kontur wie der Staat Kalifornien in den USA.

Die Heimat unserer Sonne liegt im Orionarm der Milchstraße, nur etwa 1000 Lichtjahre vom Kaliforniennebel entfernt. Der klassische Emissionsnebel ist auch als NGC 1499 bekannt und an die 100 Lichtjahre lang.

Auf diesem Bild ist das markanteste Leuchten des Kaliforniennebels rotes Licht, es ist charakteristisch für Wasserstoffatome, die mit lange verloren gegangenen Elektronen rekombinieren, nachdem sie von energiereichem Sternenlicht abgestreift (ionisiert) wurden. Der Stern, der sehr wahrscheinlich das energiereiche Sternenlicht liefert, das einen Großteil des Nebelgases ionisiert, ist der helle, heiße, bläuliche Xi Persei rechts neben dem Nebel.

Der Kaliforniennebel ist ein regelmäßiges Ziel für Astrofotograf:innen, ihr seht ihn mit einem Weitwinkel-Teleskop bei dunklem Himmel im Sternbild Perseus, nicht weit entfernt von den Plejaden.

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Ein Doppelsternhaufen in Perseus

Der Doppelsternhaufen h und chi Persei, auch NGC 869 und NGC 884, ist seit der Antike bekannt und wurde vom griechischen Astronomen Hipparch katalogisiert.

Bildcredit und Bildrechte: Greg Polanski

Beschreibung: Die meisten Sternhaufen sind einzeln beeindruckend. Die offenen Haufen NGC 869 und NGC 884 sind jedoch doppelt so eindrucksvoll. Der hier gezeigte ungewöhnliche Doppelsternhaufen ist auch als „h und χ PerseÏ“ bekannt und hell genug, dass ihr ihn an dunklen Orten sogar ohne Fernglas seht. Der Doppelsternhaufen wurde sicherlich vor Beginn der Geschichtsschreibung entdeckt, katalogisiert wurde er aber vom griechischen Astronomen Hipparch.

Die Haufen liegen mehr als 7000 Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild Perseus, sie sind aber nur wenige hundert Lichtjahre voneinander getrennt. Abgesehen davon, dass sie physisch nahe beisammen liegen, ist auch das Alter der Haufen ähnlich, gemessen anhand ihrer Einzelsterne. Beides lässt vermuten, dass die Haufen in derselben Sternbildungsregion entstanden sind.

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Perseïden um die Milchstraße

Auf diesem komprimierten Bild aus der inneren Mongolei in China verlaufen die Meteorspuren der Perseïden gekrümmt.

Bildcredit und Bildrechte: Jingyi Zhang

Beschreibung: Warum sind diese Meteorspuren gekrümmt? Dieser Bogeneffekt tritt auf, weil das Bild (fast) den ganzen Himmel künstlich zu einem Rechteck komprimiert. Die Sternschnuppen stammen vom Meteorstrom der Perseïden, der letzte Woche seinen Höhepunkt erreichte.

Dieses Panorama wurde aus mehreren Aufnahmen kombiniert. Die 360-Grad-Projektion kombiniert nicht nur unterschiedliche Richtungen, sondern auch unterschiedliche Zeiten, zu denen helle Perseïden für einen Augenblick über den Himmel flitzten. Alle Meteore der Perseïden können rückwärts zum Sternbild Perseus (links unten) verfolgt werden, sogar die scheinbar gekrümmten Meteorbahnen (die in Wirklichkeit gerade sind). Die Perseïden zeigen zwar hinten immer zu ihrem Radianten im Perseus, doch sie können fast überall am Himmel auftreten.

Das Bild entstand in der Inneren Mongolei in China, wo Grasland auf Sanddünen trifft. Zu den vielen Schätzen, die ihr am dicht gedrängten Nachthimmel ebenfalls seht, gehören der zentrale Bogen unserer Milchstraße, rechts die Planeten Saturn und Jupiter, links in der Mitte ein farbenprächtiges Nachthimmellicht und einige relativ nahe irdische Wolken.

Der Meteorstrom der Perseïden erreicht jeden August seinen Höhepunkt.
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Perseïden aus Perseus

Perseïden vom August 2019 über dem Kolonica-Observatorium in der Slowakei.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek

Beschreibung: Woher kommen all diese Meteore? Was die Himmelsrichtung betrifft, lautet die pointierte Antwort: aus dem Sternbild Perseus. Daher nennt man den Meteorstrom, der morgen Nacht seinen Höhepunkt erreicht, den Meteorstrom der Perseïden – die Meteore scheinen allesamt von einem Radianten im Perseus auszuströmen.

Was den Ursprungskörper betrifft, stammen die sandkorngroßen Teile, aus denen die Meteore der Perseïden entstehen, vom Kometen Swift-Tuttle. Der Komet folgt einer klar definierten Bahn um unsere Sonne, und der Teil der Bahn, der in Erdnähe verläuft, liegt vor dem Sternbild Perseus. Daher liegt der Radiant der Kometenteile, die vom Himmel fallen, wenn die Erde diese Bahn kreuzt, im Perseus.

Dieses Kompositbild wurde letzten August in einem Zeitraum von acht Nächten aufgenommen und zeigt mehr als 400 Perseïden-Meteore. Die hellen Meteore streiften über das Kolonica-Observatorium in der Slowakei.

Die Perseïden dieses Jahres versprechen, einer der besten Meteorströme des Jahres zu werden.

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LDN 1471 – eine vom Wind geformte Sternenhöhle

Die Höhle LDN 1471 mit einem Protostern, der ein Herbig-Haro-Objekt formt, wurde vom Weltraumteleskop Spitzer entdeckt.

Bildcredit: Hubble, NASA, ESA; Bearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Wie entstand diese ungewöhnliche Parabel? Die beleuchtete Höhle ist als LDN 1471 bekannt. Sie entstand um einem neu entstehenden Stern. Er ist das helle Licht am Scheitelpunkt der Parabel. Der Protostern erzeugt einen stellaren Ausfluss. Dieser tritt in Wechselwirkung mit dem umgebenden Material der Perseus-Molekülwolke und hellt sie auf.

Wir sehen nur eine Seite des Hohlraums. Die andere Seite ist vom dunklen Staub verdeckt. Die Parabolform entsteht durch die Aufweitung der Höhle im Lauf der Zeit durch Sternenwind. An beiden Seiten des Protosterns sind zwei weitere Strukturen zu sehen. Sie sind als Herbig-Haro-Objekte bekannt. Herbig-Haro-Objekte entstehen durch die Wechselwirkung des Ausstroms mit der umgebenden Materie. Wie die Schlieren in den Wänden des Hohlraums entstehen, ist noch nicht bekannt.

Dieses Bild wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble der NASA und ESA aufgenommen. Ursprünglich wurde es vom Weltraumteleskop Spitzer entdeckt.

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Zwei Haufen und ein Komet

Siehe Beschreibung. Komet C/2017 T2 PanSTARRS zieht am Doppelsternhaufen h und chi Persei vorbei; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Beschreibung: Dieses hübsche Sternfeld umfasst etwa drei Vollmonde (ca. 1,5 Grad) im heroischen nördlichen Sternbild Perseus. Diese Teleskopbilder wurden in den Nächten des 24., 26. und 28. Januar aufgenommen. Sie zeigen das berühmte Paar der offenen oder galaktischen Sternhaufen h und χ Persei mit dem Kometen PanSTARRS (C/2017 T2), der jede Nacht aufgenommen wurde, als er von links nach rechts durch das Sichtfeld wanderte.

Die beiden Sternhaufen sind auch als NGC 869 (rechts) und NGC 884 katalogisiert. Ihre Entfernung beträgt ungefähr 7000 Lichtjahre. Sie enthalten Sterne, die viel jünger und heißer sind als die Sonne, und sie sind nur wenige Hundert Lichtjahre voneinander getrennt. Beide Sternhaufen sind aufgrund des Alters ihrer Einzelsterne 13 Millionen Jahre jung, was darauf hindeutet, dass sie wahrscheinlich in derselben Sternbildungsregion entstanden sind.

Komet PanSTARRs wurde, 2017 entdeckt, als er sich noch außerhalb der Saturnbahn befand. Er ist ein neuer Besucher des inneren Sonnensystems und nur etwas mehr als 13 Lichtminuten vom Planeten Erde entfernt. Der Doppelsternhaufen ist immer ein lohnender Anblick im Fernglas, an dunklen Orten sieht man ihn sogar mit bloßem Auge. Komet C/2017 T2 bleibt jedoch ein Teleskop-Komet. Er ist einer der drei hellsten Kometen, der für 2020 zu erwarten ist, und erreicht Anfang Mai seine größte Annäherung an die Sonne.

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