Perseïdenregen

Perseiden-Meteore und Milchstraße in der Nähe von Jiǔquán Shì in der Provinz Gansu in China.

Bildcredit und Bildrechte: Luo Hongyang

Beschreibung: Letzte Woche regnete Kometenstaub auf den Planeten Erde herab und zog während des jährlichen PerseÏden-Meteorstroms über den dunklen Himmel. Dieses Bild ist ein Komposit aus vielen Bildern, alle wurden in der Hauptnacht der PerseÏden am selben Ort aufgenommen. Der Schirm war kein Schutzschild vor Meteoren, da diese hoch oben in der Erdatmosphäre fast zur Gänze verdampften.

Viele der Einzelbilder erfassten einzelne PerseÏden, und ein Bild zeigt den Vordergrund in der Nähe von Jiǔquán Shì in der Provinz Gansu in China. Über den sternklaren Hintergrund verläuft das Zentralband unserer Galaxis, der Milchstraße, fast senkrecht nach oben, links leuchten die Planeten Jupiter und Saturn.

Obwohl die Kometenstaubteilchen parallel zueinander wandern, scheinen die Meteore des Stroms eindeutig von einem bestimmten Punkt am Himmel auszuströmen – dem Radianten im namensgebenden Sternbild Perseus. Das Bild zeigt ein so langes Winkelfeld, dass die Krümmung des Himmels an den Bahnen der PerseÏden erkennbar ist.

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Inseluniversum, kosmischer Sand

Der Nachthimmel über Busko-Zdrój in Polen mit einem Perseiden-Meteor, Andromeda-Galaxie und Doppelsternhaufen h und Chi Persei.

Bildcredit und Bildrechte: Marzena Rogozinska

Beschreibung: Über dieses plakative Sichtfeld sind die Sterne unserer Milchstraße verstreut. Die 30 Sekunden belichtete Aufnahme des Nachthimmels über Busko-Zdrój in Polen entstand am 13. August kurz nach Mitternacht, sie zeigt die farbige, helle Spur eines PerseÏden-Meteors. Er blitzt etwa zum Höhepunkt des jährlichen PerseÏden-Meteorschauers von links unten nach rechts oben. Das rasende kosmische Sandkörnchen ist ein Stück Staub vom periodischen Kometen Swift-Tuttle. Es verdampfte, als es mit fast 60 Kilometern pro Sekunde durch die Erdatmosphäre schoss.

Rechts über der Mitte, weit hinter den Sternen der Milchstraße, liegt ein Inseluniversum, das als M31 oder Andromedagalaxie bekannt ist. Die Andromedagalaxie ist etwa 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt und das fernste Objekt, das leicht mit bloßem Auge sichtbar ist.

Die sichtbare Meteorspur beginnt nur ungefähr 100 Kilometer über der Erdoberfläche. Rückwärts zeigt sie zum Radianten des Meteorstroms im Sternbild Perseus außerhalb der linken unteren Bildecke. Links unten führt die helle PerseÏden-Meteorspur zu den Sternen von NGC 869 und NGC 884, dem Doppelsternhaufen in Perseus.

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Perseus und die verlorenen Meteore

Kompositbild der Perseiden, links aus der Slowakei, rechts aus Tschechien.

Bildcredit und Bildrechte: Tomas Slovinsky (Slowakei) und Petr Horálek (Tschechien; Physikinstitut von Opava)

Beschreibung: Wie kann man einen Meteorstrom am besten beobachten? Diese Frage stellt sich im Laufe dieser Woche, wenn der Meteorstrom der Perseïden seinen jährlichen Höhepunkt erreicht.

Ein dunkler Himmel hilft, wie dieses Kompositbild der Perseïden vom letzten Jahr zeigt. Im linken Bild, das bei sehr dunklem Himmel in der Slowakei fotografiert wurde, sind viel mehr blasse Meteore zu sehen als im rechten Bild, das bei mäßig dunklem Himmel in Tschechien entstand. Das Band der Milchstraße überbrückt die beiden koordinierten Bilder, während der Radiant des Meteorstroms im Sternbild Perseus links deutlich erkennbar ist.

In Summe gehen bei hellem Himmel viele blasse Meteore verloren. Die Lichtverschmutzung verkleinert die Bereiche auf unserer Erde mit dunklem Himmel, obwohl das kostengünstig geändert werden könnte.

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Sternenstaub in der Perseus-Molekülwolke

In der Mitte liegt der Reflexionsnebel NGC 1333, rechts oben vdB 13, und links oben vdB 12, einen der seltenen gelblichen Reflexionsnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Kerry-Ann Lecky Hepburn, Stuart Heggie

Beschreibung: Wolken aus Sternenstaub treiben durch diese detailreiche Himmelslandschaft in der Perseus-Molekülwolke, die ungefähr etwa 850 Lichtjahre entfernt ist. Staubige Nebel, die das Licht von eingebetteten jungen Sternen reflektieren, zeichnen sich im fast zwei Grad breiten Teleskopsichtfeld ab. In der Mitte liegt der charakteristisch bläulich gefärbte Reflexionsnebel NGC 1333, rechts oben seht ihr vdB 13, und links am oberen Bildrand vdB 12, einen der seltenen gelblichen Reflexionsnebel.

In der Molekülwolke entstehen Sterne, doch die meisten sind im allgegenwärtigen Staub in sichtbaren Wellenlängen verdeckt. Dennoch finden wir in NGC 1333 Hinweise auf kontrastierende rote Emissionen von Herbig-Haro-Objekten, weiters Strahlen und erschüttertes leuchtendes Gas, das von kürzlich entstandenen Sternen ausströmt.

Die chaotische Umgebung ist vielleicht ähnlich wie die, in der vor 4,5 Milliarden Jahren unsere Sonne entstand. In der geschätzten Entfernung der Perseus-Molekülwolke ist diese kosmische Szene etwa 40 Lichtjahre breit.

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NGC 1499: Der Kaliforniennebel

Der Kaliforniennebel NGC 1499 ist am Himmel nicht weit von den Plejaden entfernt, er wird von Xi Persei zum Leuchten angeregt.

Bildcredit und Bildrechte: Yannick Akar

Beschreibung: Existiert die mythische Insel der Königin Calafia im All? Das vielleicht nicht, doch zufällig hat der Umriss dieser Molekülwolke im Weltraum die gleiche Kontur wie der Staat Kalifornien in den USA.

Die Heimat unserer Sonne liegt im Orionarm der Milchstraße, nur etwa 1000 Lichtjahre vom Kaliforniennebel entfernt. Der klassische Emissionsnebel ist auch als NGC 1499 bekannt und an die 100 Lichtjahre lang.

Auf diesem Bild ist das markanteste Leuchten des Kaliforniennebels rotes Licht, es ist charakteristisch für Wasserstoffatome, die mit lange verloren gegangenen Elektronen rekombinieren, nachdem sie von energiereichem Sternenlicht abgestreift (ionisiert) wurden. Der Stern, der sehr wahrscheinlich das energiereiche Sternenlicht liefert, das einen Großteil des Nebelgases ionisiert, ist der helle, heiße, bläuliche Xi Persei rechts neben dem Nebel.

Der Kaliforniennebel ist ein regelmäßiges Ziel für Astrofotograf:innen, ihr seht ihn mit einem Weitwinkel-Teleskop bei dunklem Himmel im Sternbild Perseus, nicht weit entfernt von den Plejaden.

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Ein Doppelsternhaufen in Perseus

Der Doppelsternhaufen h und chi Persei, auch NGC 869 und NGC 884, ist seit der Antike bekannt und wurde vom griechischen Astronomen Hipparch katalogisiert.

Bildcredit und Bildrechte: Greg Polanski

Beschreibung: Die meisten Sternhaufen sind einzeln beeindruckend. Die offenen Haufen NGC 869 und NGC 884 sind jedoch doppelt so eindrucksvoll. Der hier gezeigte ungewöhnliche Doppelsternhaufen ist auch als „h und χ PerseÏ“ bekannt und hell genug, dass ihr ihn an dunklen Orten sogar ohne Fernglas seht. Der Doppelsternhaufen wurde sicherlich vor Beginn der Geschichtsschreibung entdeckt, katalogisiert wurde er aber vom griechischen Astronomen Hipparch.

Die Haufen liegen mehr als 7000 Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild Perseus, sie sind aber nur wenige hundert Lichtjahre voneinander getrennt. Abgesehen davon, dass sie physisch nahe beisammen liegen, ist auch das Alter der Haufen ähnlich, gemessen anhand ihrer Einzelsterne. Beides lässt vermuten, dass die Haufen in derselben Sternbildungsregion entstanden sind.

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Perseïden um die Milchstraße

Auf diesem komprimierten Bild aus der inneren Mongolei in China verlaufen die Meteorspuren der Perseïden gekrümmt.

Bildcredit und Bildrechte: Jingyi Zhang

Beschreibung: Warum sind diese Meteorspuren gekrümmt? Dieser Bogeneffekt tritt auf, weil das Bild (fast) den ganzen Himmel künstlich zu einem Rechteck komprimiert. Die Sternschnuppen stammen vom Meteorstrom der Perseïden, der letzte Woche seinen Höhepunkt erreichte.

Dieses Panorama wurde aus mehreren Aufnahmen kombiniert. Die 360-Grad-Projektion kombiniert nicht nur unterschiedliche Richtungen, sondern auch unterschiedliche Zeiten, zu denen helle Perseïden für einen Augenblick über den Himmel flitzten. Alle Meteore der Perseïden können rückwärts zum Sternbild Perseus (links unten) verfolgt werden, sogar die scheinbar gekrümmten Meteorbahnen (die in Wirklichkeit gerade sind). Die Perseïden zeigen zwar hinten immer zu ihrem Radianten im Perseus, doch sie können fast überall am Himmel auftreten.

Das Bild entstand in der Inneren Mongolei in China, wo Grasland auf Sanddünen trifft. Zu den vielen Schätzen, die ihr am dicht gedrängten Nachthimmel ebenfalls seht, gehören der zentrale Bogen unserer Milchstraße, rechts die Planeten Saturn und Jupiter, links in der Mitte ein farbenprächtiges Nachthimmellicht und einige relativ nahe irdische Wolken.

Der Meteorstrom der Perseïden erreicht jeden August seinen Höhepunkt.
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Perseïden aus Perseus

Perseïden vom August 2019 über dem Kolonica-Observatorium in der Slowakei.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek

Beschreibung: Woher kommen all diese Meteore? Was die Himmelsrichtung betrifft, lautet die pointierte Antwort: aus dem Sternbild Perseus. Daher nennt man den Meteorstrom, der morgen Nacht seinen Höhepunkt erreicht, den Meteorstrom der Perseïden – die Meteore scheinen allesamt von einem Radianten im Perseus auszuströmen.

Was den Ursprungskörper betrifft, stammen die sandkorngroßen Teile, aus denen die Meteore der Perseïden entstehen, vom Kometen Swift-Tuttle. Der Komet folgt einer klar definierten Bahn um unsere Sonne, und der Teil der Bahn, der in Erdnähe verläuft, liegt vor dem Sternbild Perseus. Daher liegt der Radiant der Kometenteile, die vom Himmel fallen, wenn die Erde diese Bahn kreuzt, im Perseus.

Dieses Kompositbild wurde letzten August in einem Zeitraum von acht Nächten aufgenommen und zeigt mehr als 400 Perseïden-Meteore. Die hellen Meteore streiften über das Kolonica-Observatorium in der Slowakei.

Die Perseïden dieses Jahres versprechen, einer der besten Meteorströme des Jahres zu werden.

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