Der letzte Vollmond

Über einem Gebirge ragt ein gelblicher Mond mit dunklen Meeren auf, er wirkt durch die Atmosphäre über dem Horizont verzerrt. Unten sind Wolken vor dem Mond.

Bildcredit und Bildrechte: Giacomo Venturin

Der letzte Vollmond des Jahres 2023 geht in dieser surrealen Berg- und Himmelslandschaft auf. In der nördlichen Hemisphäre wird er auch „Kalter Mond des Dezember“ oder „Mond der Langen Nacht“ genannt. Die dalieske Szene wurde in einer einzigen Aufnahme mit einer Kamera und einem langen Teleobjektiv in der Nähe von Monte Grappa, Italien, eingefangen. Der Vollmond schmilzt jedoch nicht. Seine gestreckte und verzerrte Erscheinung in der Nähe des Horizonts wird durch die veränderte Brechung entlang der Sichtlinie verursacht, die zu wechselnden Bildern oder Luftspiegelungen der hellen Mondscheibe führt.

Die Veränderungen in der atmosphärischen Brechung werden hervorgerufen durch atmosphärische Schichten mit stark unterschiedlichen Temperaturen und Dichten. Weitere Effekte der atmosphärischen Brechung, die durch die lange Sichtlinie zu diesem Vollmondaufgang hervorgerufen werden, sind der dünne rote Rand, der schwach am verzerrten unteren Rand des Mondes zu sehen ist, und ein dünner grüner Rand entlang des oberen Randes.

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Erdbeer-Supermond über dem Teufelssattel

Diese Bildmontage eines Mondaufgangs über dem Teufelssattel wurde bei Cagliari auf Sardinien (Italien) fotografiert.

Bildcredit und Bildrechte: Lorenzo Busilacchi

In der Nähe des Horizonts wirkt der Vollmond oft riesig und seine Erscheinung durch die bekannte Mondtäuschung vergrößert. Doch Zeitraffer-Bildsequenzen zeigen, dass sich die Winkelgröße des Mondes, während er auf- oder untergeht, nicht wirklich ändert. Nur seine Farbe ändert sich.

Dieses Bild, bei dem etwa alle 60 Sekunden ein Einzelbild fotografiert wurde, zeigt auch, wie rot die Sonne leuchten kann, wenn sie tief am Horizont steht. Die Montage wurde in Cagliari auf Sardinien (Italien) am Tag nach dem Erdbeermond im Juni fotografiert. Dieser Vollmond wurde als Supermond bezeichnet, weil seine Winkelgröße etwas größer als sonst war.

Im Bild geht der Erdbeer-Supermond hinter dem Teufelssattel auf. Dieser Berg wird wegen seiner ungewöhnlichen, mondgroßen Senke rechts neben dem aufgehenden Mond so genannt.

Während die Sichtlinie durch die dichte, staubige Atmosphäre des Planeten Erde kürzer wurde, verschob sich das Mondlicht von erdbeerrot nach honigfarben, hin zu blasseren gelblichen Tönen. Diese Veränderung passt zum nördlichen Junivollmond, der auch als Erdbeer- oder Honigmond bekannt ist. Diesen Monat findet ein Donner-Supermond statt – als dritter von vier Supermonden 2022.

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Der Maismond geht auf

Der volle Maismond geht in Portugal auf, doch die Lichter des Dorfes Puebla de Guzmán am Horizont liegen in Spanien.

Bildcredit und Bildrechte: Zarcos Palma

Beschreibung: Wenn der Mond aufgeht, kann das ein dramatischer Anblick sein. Als der volle Maismond zu Beginn des Monats aufging, wurde er aus einer Entfernung von 30 Kilometern mit Teleobjektiv in Zeitraffer fotografiert, was den aufsteigenden Erdbegleiter, der am Himmel eine Winkelgröße von einem halben Grad misst, ungewöhnlich eindrucksvoll erscheinen lässt.

Das Bild stammt aus Portugal, doch ein Großteil des Vordergrundes – einschließlich der Lichter des Dorfes Puebla de Guzmán – liegt in Spanien. Die Bezeichnung Maismond für den Vollmond dieser Jahreszeit stammt von den Kulturen einiger indigener Nordamerikaner, da er mit der Reife von Mais zusammenfällt.

Wie ihr seht, erscheint der Mond näher am Horizont nicht größer – die größere Erscheinung am Horizont ist nur eine Täuschung.

Der nächste Vollmond, der zu Beginn des nächsten Monats auftritt, ist als Erntemond bekannt, da er mit dem Abernten der Felder im Norden zusammenfällt – und der nördlichen Tag- und Nachtgleiche im Herbst.

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Ein Erntemond

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Jean-Francois Graffand

Beschreibung: Der Erntemond, berühmt aus Festen, Geschichten und Liedern, ist der bekannteste Vollmond. Für Bewohner der Nordhalbkugel ist das ein traditioneller Name für den Vollmond, welcher der Tag- und Nachtgleiche im September am nächsten kommt. In den meisten nordamerikanischen Zeitzonen geht der diesjährige Erntemond offiziell am Freitag, dem 13. September, auf, doch auf einem Großteil des Planeten findet der Aufgang dieses Erntemondes am 14. September statt. Natürlich sieht der Mond auch an den umliegenden Tagen fast voll aus.

Unabhängig von Ihrer Zeitzone geht der Erntemond – wie jeder andere Vollmond – exakt gegenüber der untergehenden Sonne auf. Nahe dem Horizont erscheint er wegen der Mondtäuschung vielleicht größer und heller, doch dieser Erntemond findet in der Nähe des Mondapogäums statt. Das ist der erdfernste Punkt seiner Bahn, daher ist er der kleinste Vollmond des Jahres. Ein Weizenfeld, das in Südfrankreich geerntet wurde, machte auch dieses Bild vom 15. August zu einer Erntemondszene, der Vollmond strahlte bei Sonnenuntergang zwischen schönen irisierenden Wolken.

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Vollmonde eines Jahres

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Bildcredit und Bildrechte: Talha Zia

Beschreibung: Sehen Vollmonde immer gleich aus? Nein. Auf dieser Anordnung mit zwölf Vollmonden sind die leichten Unterschiede zu sehen. Die Bilder zeigen von links oben nach rechts unten jede Lunation von November 2016 bis Oktober 2017, sie wurden in Pakistan fotografiert. Die aufeinanderfolgenden Vollmonde sind alle im gleichen Maßstab abgebildet, daher sind – anders als bei der berühmten Mondtäuschung – die hier erkennbaren Unterschiede der scheinbaren Größe echt. Die Abweichungen entstehen durch die unterschiedlichen Entfernungen des Mondes, da die Mondbahn deutlich von der Kreisbahn abweicht.

Die dunkle Kerbe am unteren Vollmondrand vom August 2017 ist der Erdschatten – es war eine partielle Mondfinsternis. Neben der manchmal stärkeren Färbung ist bei genauer Betrachtung eine feinere Änderung erkennbar – der Mond scheint von einem zum nächsten Vollmond leicht zu taumeln. Dieser Effekt ist als Libration bekannt, er ist auf diesem Lunationsvideo deutlicher erkennbar, dieses Video zeigt alle Varianten der Schwankungen des Mondes im Laufe eines Monats (Mond-es).

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Mondaufgang über der Türkei

Der Mond geht über einer Wasserfläche auf, am hinteren Ufer liegt eine Stadt.

Credit und Bildrechte: Tahir Sisman

Beschreibung: Ist der Mond größer, wenn er nahe am Horizont steht? Nein – wie oben gezeigt erscheint der Mond immer fast gleich groß, unabhängig von seinem Standort am Himmel.

Seltsamerweise werden die Ursachen für die bekannten Mondtäuschung immer noch diskutiert. Die beiden häufigsten Erklärungen hängen mit der Illusion zusammen, dass Vordergrundobjekte einen am Horizont stehenden Mond weiter entfernt erscheinen lassen. Die früher gängigste Erklärung besagt, dass der Verstand weiter entfernte Objekte als größer interpretiert, während eine aktuellere Deutung ergänzt, dass die Entfernungsillusion tatsächlich den Augenfokus abweichen lässt.

Wie dem auch sei, der Winkeldurchmesser des Mondes beträgt immer etwa 0,5 Grad. In der oben gezeigten Zeitrafferaufnahme des Mondes aus dem Jahre 2007 wurde eine Aufnahme länger belichtet, um den Vordergrund der Bucht von Izmit in der Türkei zu zeigen.

Zum 14. Jahrestag danken die Herausgeber von APOD allen Mitarbeitern und Betreibern von Spiegel-Websites, auf denen der Einsatz Freiwilliger die Wunder der Astronomie Millionen von Menschen auf der ganzen Welt näher bringt. Zusätzlicher Dank geht an die Betreiber der türkischen Spiegelsite für die Übermittlung des obigen Bildes, das erscheint, wenn Sie den Mauspfeil über das Bild schieben.

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