Vertont: Der Supernovaüberrest des Quallennebels

Bildcredit: Röntgen (blau): Chandra (NASA) und ROSAT (ESA); Sichtbares Licht (rot): DSS (NSF); Radio (grün): VLA (NRAO, NSF); Vertonung: NASA, CXC, SAO, K. Arcand; SYSTEM Vertonung: M. Russo, A. Santaguida)

Wie hört sich eigentlich ein Supernovaüberrest an? Schall kann als Dichtewelle eines Mediums verstanden werden. Er kann sich daher nicht im leeren Raum ausbreiten. Mithilfe einer Klanginterpretation können Zuhörer nun auf ganz neue Art und Weise den visuellen Eindruck eines Supernovaüberrests erfahren und verstehen.

Kürzlich wurde der Quallennebel (IC 443) auf recht kreative Weise vertont, wie im obigen Video zu sehen und zu hören ist. Wenn die nach unten laufende Linie im Video einen Stern passiert, hört man das Geräusch eines ins Wasser fallenden Tropfens – passend zum aquatischen Namensgeber des Nebels. Trifft die Linie auf Gas, ertönt ein tiefer Ton für rotes, ein mittlerer Ton für grünes und ein hoher Ton für blaues Gas.

Das Licht der Supernova, aus der der Quallennebel hervorging, ist bereits vor etwa 35 000 Jahren verblasst – als die Menschheit noch in der Steinzeit lebte. Im Laufe der nächsten Millionen Jahre wird sich der Nebel langsam auflösen. Der bei der Supernova entstandene extrem dichte Neutronenstern wird jedoch auf unbestimmt lange Zeit bestehen bleiben.

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IC 443: Der Quallennebel

In der Mitte leuchtet ein stark gefaserter, detailreicher quallenförmiger Nebel abgebildet, im Hintergrund sind Sterne und einige weitere Nebel verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: David Payne

Warum schwimmt diese Qualle in einem Meer aus Sternen? Der Quallennebel schwebt nahe dem hellen Stern Eta Geminorum (im Bild rechts) durch das All und streckt dabei seine Tentakeln von der hellen, gebogenen Emissionszone links vom Zentrum aus.

Die kosmische Qualle ist eigentlich Teil des blasenförmigen Supernovaüberrests IC 443. Dabei handelt es sich um eine nach der Explosion eines massereichen Sterns expandierende Staub- und Gaswolke. Vor mehr als 30.000 Jahren erreichte das erste Licht dieser Explosion die Erde. So wie der Krabbennebel, sein Cousin in astronomischen Gewässern, beherbergt auch IC 443 einen Neutronenstern – den Rest eines kollabierten stellaren Kerns.

Der Quallennebel ist etwa 5.000 Lichtjahre von uns entfernt. In dieser Distanz würde sich das gezeigte Bild über einen Durchmesser von etwa 140 Lichtjahren erstrecken.

Kalender 2024: DE: Versand ab Passau, daher rasche Zustellung; Bestellungen aus AT werden in Wien versendet.

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Geminiden über dem See Nianhu in China

Über einem See strömen zahllose Meteore der Geminiden vom Himmel. Im Hintergrund ist das Sternbild Orion und die Milchstraße zu erkennen.

Bildcredit und Bildrechte: Hongyang Luo

Woher kommen all diese Meteore? Was die Richtung am Himmel betrifft, lautet die Antwort eindeutig: aus dem Sternbild Zwillinge (Gemini). Daher wird der Hauptmeteorstrom im Dezember als Geminiden bezeichnet, denn all seine Meteore kommen scheinbar vom Radianten in den Zwillingen.

Dreidimensional gesehen stößt der ungewöhnliche Asteroid 3200 Phaethon die sandkorngroßen Stücke aus. Diese Stücke folgen einer klar definierten Bahn um unsere Sonne, und der Teil der Bahn, der sich der Erde nähert, liegt vor dem Sternbild Zwillinge. Wenn also die Erde diese Bahn kreuzt, liegt der Radiant der fallenden Stücke in Gemini.

Hier seht ihr ein Komposit aus vielen Bildern, die vor wenigen Tagen am See Nianhu in China bei dunklem Himmel aufgenommen wurden. Das Bild zeigt mehr als 100 helle Meteorspuren des Geminiden-Meteorstroms.

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Der Medusanebel

Vor einem schwarzen Himmelsausschnitt mit wenigen Sternen leuchtet ein sichelförmiger, violetter Nebel mit vielen Fasern.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Bradley Astronomische Gesellschaft Chesterfield

Geflochtene, schlangenförmige Fasern aus leuchtendem Gas gaben dem Medusanebel, der auch als Abell 21 bekannt ist, seinen landläufigen Namen. Diese Medusa ist ein alter planetarischer Nebel. Sie ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Zwillinge.

Wie sein mythologischer Namensvetter geht auch der Nebel mit einer dramatischen Verwandlung einher. Die Phase eines planetarischen Nebels ist das Endstadium in der Entwicklung von Sternen mit geringer Masse wie der etwa der Sonne. Dabei verwandeln sie sich von Roten Riesen in heiße, weiße Zwergsterne. Bei diesem Prozess werden ihre äußeren Hüllen abgestoßen. Die Ultraviolettstrahlung des heißen Sterns liefert die Energie für das Leuchten des Nebels.

Der Stern in der Medusa, der sich verwandelt, ist der blasse in der Mitte der hellen Sichelform. Auf dieser detailreichen Teleskopansicht reichen zarte Filamente deutlich nach rechts unter die helle Sichelregion. Der Medusanebel ist vermutlich größer als 4 Lichtjahre.

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Die Geminiden und die Mittens

Das Bild zeigt Geminiden-Meteore über dem Monument Valley mit den Mittens und der Merrick Butte.

Bildcredit und Bildrechte: Chuck Derus

Das jährliche Geschenk des Asteroiden 3200 Phaethon an den Planeten Erde kommt immer im Dezember. Wir kennen als den Meteorstrom der Geminiden. Die Quelle des Meteorstroms ist Staub, der entlang der Bahn des rätselhaften Asteroiden verteilt wird.

Diese Nachthimmelslandschaft zeigt das Monument Valley im Südwesten von Nordamerika. Sie entstand aus 22 Bildern des sternklaren Himmels. Diese wurden in der Nacht vom 13. auf 14. Dezember nahe dem Aktivitätshöhepunkt des Meteorstroms der Geminiden fotografiert, bevor der Mond aufging. Die hellen Sterne nahe der Position des Radianten des Stroms sind Kastor (blau) und Pollux (gelb), die Zwillingssterne in Gemini.

Wenn die Erde durch den staubigen Strom fegt, scheinen die parallelen Meteorspuren wegen der Perspektive von einem Punkt am Himmel – dem Radiant – in Gemini auszuströmen. Daher wurde der jährlich auftretende Strom nach dem Sternbild benannt. Die Kamera blickt das Monument Valley entlang auf drei markante Felstürme. Diese Perspektive führt bei zweien davon zu ihren passenden Namen. Der dritte Tafelberg wird Merrick Butte genannt.

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Der Medusanebel

Der planetarische Nebel Abell 21 im Sternbild Zwillinge hat den landläufigen Namen Medusanebel.

Bildcredit und Bildrechte: Damien Cannane

Beschreibung: Die verschlungenen, geflochtenen Fasern aus leuchtendem Gas führten zum landläufigen Namen des Nebels: Medusanebel. Diese Medusa ist auch als Abell 21 bekannt, sie ist ein alter, etwa 1500 Lichtjahre entfernter planetarischer Nebel im Sternbild Zwillinge.

Wie auch ihr mythologischer Namensvetter steht der Nebel für eine dramatische Verwandlung. Die planetarische Nebelphase ist das letzte Stadium in der Entwicklung massearmer Sterne wie der Sonne, wenn sie sich von Roten Riesen in heiße Weiße Zwerge verwandeln und bei diesem Prozess ihre äußeren Hüllen abwerfen. Die Ultraviolettstrahlung des heißen Sterns sorgt für das Leuchten des Nebels.

Der sich verwandelnde Stern der Medusa ist der blasse in der Mitte der hellen Sichelform. Auf dieser detailreichen Teleskopansicht reichen blassere Fasern deutlich links über die helle Sichelregion hinaus. Der Medusanebel hat einen Durchmesser von als 4 Lichtjahren.

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Geminiden aus den Zwillingen

Geminiden-Meteorstre vom 14. Dezember 2020 vor der Milchstraße und den Sternbildern Orion und Zwillinge.

Bildcredit und Bildrechte: Wang Jin

Beschreibung: Woher kommen all diese Meteore? Was die Richtung am Himmel betrifft, lautet die eindeutige Antwort: aus dem Sternbild Zwillinge. Daher ist der größte Meteorschauer im Dezember als Geminiden  bekannt, weil die Meteore des Stroms allesamt scheinbar von einem Radianten in Gemini ausströmen.

Räumlich gesehen werden die sandkorngroßen Teilchen von dem ungewöhnlichen Asteroiden 3200 Phaethon ausgestoßen und folgen einer klar definierten Bahn um unsere Sonne. Der Teil der Bahn, welcher sich der Erde nähert, liegt vor dem Sternbild Zwillinge. Wenn also die Erde diese Bahn kreuzt, liegt der Radiant – der Ausgangspunkt der fallenden Teilchen – in den Zwillingen (Gemini).

Dieses Komposit wurde aus vielen Bildern zusammengefügt, die beim Geminiden-Meteorstrom 2020 fotografiert wurden. Es zeigt mehr als 200 helle Meteore, die am 14. Dezember nachts über den Himmel zogen.

Der ergiebigste Meteorstrom im November, die Leoniden, erreichen heute und morgen Nacht den Höhepunkt. Leider wird es dieses Jahr beim Höhepunkt am frühen Morgen schwierig, blasse Meteore am hellen, vom Dreiviertelmond beleuchteten Himmel zu erkennen. Trotzdem solltet ihr jede Stunde ein paar helle Leoniden-Meteore sehen.

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Die Qualle und der Mars

Links steht der Quallennebel im Sternbild Zwillinge zwischen Mu and Eta Geminorum, rechts der Planet Mars.

Bildcredit und Bildrechte: Jason Guenzel

Beschreibung: Diese reizvolle Szene zeigt den blassen, schwer fassbaren Quallennebel. Im Teleskopsichtfeld sind zwei helle, gelbliche Sterne zu sehen, Mu und Eta Geminorum, sie stehen links über und knapp unter dem Quallennebel. Sie sind kühle Rote Riesen und liegen am Fuß der himmlischen Zwillinge. Der Quallennebel selbst schwebt links unter der unter Mitte, es ist ein heller, gewölbter Emissionsgrat mit baumelnden Tentakeln.

Die kosmische Qualle ist Teil des blasenförmigen Supernovaüberrests IC 443, dieser ist die sich ausdehnende Trümmerwolke eines explodierten massereichen Sterns. Das Licht der Explosion erreichte den Planeten Erde vor mehr als 30.000 Jahren. Wie sein Vetter in astrophysikalischen Gewässern, der Krebsnebel-Supernovaüberrest, enthält bekanntlich auch der Quallennebel einen Neutronenstern, das ist der Überrest des kollabierten Sternkerns.

Dieser Teleskopschnappschuss wurde am 30. April erstellt und zeigt auch Mars. Der Rote Planet wandert derzeit über den frühen Abendhimmel und leuchtet rechts im Sichtfeld in einem gelblichen Licht. Der Quallennebel ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt, während Mars derzeit nur etwa 18 Lichtminuten von der Erde entfernt ist.

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