Galileo zeigt Europa

Das Bild zeigt den von oben zur Hälfte beleuchteten Jupitermond Europa, er ist von langen rötlichen breiten Furchen überzogen, die auf der rechten Seite sehr lang sind und links eher wie ein Spinnennetz wirken.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, SETI-Institut, Cynthia Phillips, Marty Valenti

Ende der 1990er-Jahre drehte die Raumsonde Galileo ihre Runden im Jupitersystem und schickte atemberaubende Bilder von Europa. Dabei fand sie Hinweise, dass sich unter der Oberfläche des eisigen Mondes wahrscheinlich ein tiefer Ozean verbirgt, der den ganzen Mond umfasst.

Galileos Bilddaten von Europa wurden mit verbesserter Kalibrierung überarbeitet. So entstand ein Farbbild, das dem Eindruck entspricht, den das menschliche Auge haben könnte. Die langen, gekrümmten Risse auf Europa lassen vermuten, dass es unter der Oberfläche flüssiges Wasser gibt. Der große Mond ist auf seiner elliptischen Bahn um Jupiter den Gezeiten ausgesetzt. Diese liefern genug Energie, um den Ozean flüssig zu halten.

Noch faszinierender ist die Idee, dass der Prozess vielleicht sogar ohne Sonnenlicht genug Energie für Leben liefert. Das macht Europa zu einem der interessantesten Orte, um nach Leben außerhalb der Erde zu suchen. Welches Leben könnte es in einem tiefen, dunklen Ozean unter der Oberfläche geben? Denkt doch mal an extreme Krebstiere auf der Erde.

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Schatten der Erde

Der Himmel über Sizilien bei Sonnenuntergang zeigt von oben nach unten ein rosafarbenes Band, ein blaues Band, in dem der Mond leuchtet, das Festland mit einem Gebäude und Wasser, in dem sich das rosafarbene und das blaue Band spiegeln.

Bildcredit und Bildrechte: Marcella Giulia Pace

Seht ihr auf diesem Bild zwei Erdschatten? Es ist nicht ganz einfach. Den oberen Schatten findet ihr, wenn ihr beobachtet, dass der obere Teil der Atmosphäre rosarot und der untere Teil graublau erscheint. Das liegt daran, dass der obere Teil direkt vom Sonnenlicht beleuchtet wird, der untere Teil aber nicht.

Der violette Bereich dazwischen ist als Venusgürtel bekannt, obwohl die Venus nur auf der gegenüberliegenden Seite des Himmels sein kann, nämlich in der Nähe der Sonne. Die graublaue Farbe des unteren Himmelsbereichs entsteht, weil die Erde das Sonnenlicht abdeckt. Dadurch entsteht der erste Erdschatten.

Wo ist nun der zweite Erdschatten? Werft einen Blick auf den Mond. Fällt euch links unten etwas Ungewöhnliches auf? Dieser Bereich wirkt seltsam dunkel, weil er sich im Schatten der Erde befindet. Dort ist der 2. Erdschatten. Genauer gesagt, wurde der Mond bei einer Mondfinsternis fotografiert.

Dieses sorgfältig geplante Bild entstand im Juli 2018 in Sampieri auf Sizilien in Italien.

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Der Saturnmond Helene in Farbe

Der Saturnmond Helene ist in Farben abgebildet, er ist von links beleuchtet und hat eine glatte Oberfläche, die von Strähnen überzogen ist.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, SSI; Bearbeitung: Daniel Macháček

Der Saturnmond Helene mit seinen zarten Farben ist in jedem Licht ein Rätsel. Der Mond wurde 2012 sehr detailreich abgebildet, als die Roboter-Raumsonde Cassini weniger als einen Erddurchmesser am kleinen Mond vorbeisauste. Neben üblichen Kratern und Hügeln zeigt dieses Bild auch ungewöhnlich glattes Gelände mit Strähnen.

Die Planetenastronomie sucht auf diesen detailreichen Bildern von Helene nach Hinweisen zum Ursprung und der Entwicklung des 30 Kilometer großen schwebenden Eisbergs. Eins der ungewöhnlichen Dinge an dem Mond Helene ist, dass er vor dem großen Mond Dione um Saturn kreist. Er ist somit einer von nur vier bekannten Saturnmonden in einer Gravitationssenke, die als stabiler Lagrangepunkt bezeichnet wird.

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Eine Wasserhose in Florida

Hinter einem Ufer mit Palme und dem Blick aufs Meer ragt eine Trombe auf, die an einen Elefantenrüssel erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: Joey Mole

Was passiert über dem Wasser? Hier seht ihr eines der besten Bilder, die je von einer Wasserhose fotografiert wurden. Eine Wasserhose ist eine Art Tornado, die über Wasser entsteht. Dabei steigt eine rotierende Säule aus feuchter Luft von warmen Gewässern auf.

Wasserhosen können so gefährlich wie Tornados sein mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometern pro Stunde. Manche Wasserhosen entstehen abseits von Gewittern, manchmal sogar bei relativ schönem Wetter. Eine Wasserhose kann fast durchsichtig sein und ist dann nur an einem ungewöhnlichen Muster auf dem Wasser erkennbar.

Dieses Bild entstand im Juli 2013 in der Nähe der Tampa Bay in Florida. Der Atlantik vor der Küste von Florida zählt zu den aktivsten Regionen der Welt für Wasserhosen, jedes Jahr entstehen dort Hunderte.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Jupiter und Venus über Italien

Zwei helle Objekte stehen am Nachthimmel voller Sterne sehr nahe beieinander. Im Vordergrund ist ein Strand zu sehen, an dem einige beleuchtete Strukturen über dem Wasser zu sehen sind.

Bildcredit und Bildrechte: Giovanni Tumino

Was sind diese beiden hellen Punkte? Es sind Planeten. Vor wenigen Tagen zogen die beiden hellsten Planeten des Nachthimmels in einem Abstand von weniger als einem Grad aneinander vorbei. So eine Begegnung wird als Konjunktion bezeichnet. Die beiden hellen Lichter sind Jupiter (links) und Venus (rechts), sie sind derzeit fast auf der ganzen Welt kurz nach Sonnenuntergang zu sehen.

Dieses Bild entstand etwa zur größten Annäherung bei Cirica auf der italienischen Insel Sizilien fotografiert. In der Woche zuvor stieg die Venus am Abendhimmel höher und traf den absteigenden Jupiter. Inzwischen haben sie die Plätze getauscht. Natürlich ist die Venus der Sonne und der Erde viel näher als Jupiter. Die scheinbare Nähe zwischen den Planeten am Himmel der Erde entstand durch den Blickwinkel.

Diesen Monat seht ihr das Paar abends noch etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang, doch sie entfernen sich voneinander, und Jupiter geht jeden Abend früher unter.

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Mondsichel und Bedeckung

In der heiteren Abendlandschaft mit Blick über den Rio de la Plata leuchten die Planeten Venus und Jupiter, der neben dem Sichelmond steht.

Bildcredit und Bildrechte: Fefo Bouvier

Am 22. Februar teilte sich der junge Mond bei Sonnenuntergang den westlichen Himmel mit den hellen Planeten Venus und Jupiter. Alle standen in der Ebene der Ekliptik. Die schöne Himmelsbegegnung war auf der ganzen Erde zu sehen.

Doch an manchen Orten war Jupiter eine Weile versteckt, weil er vom Mond bedeckt wurde. Das Bild zeigt den größten Gasriesen im Sonnensystem kurz vor seinem Verschwinden am dunklen Mondrand. Die Aussicht reicht über den Río de la Plata in Colonia del Sacramento in Uruguay.

Die Venus ist auf der ruhigen Himmels- und Flusslandschaft nicht so schüchtern, sie leuchtet in der abklingenden Dämmerung am Horizont. Nächste Woche stehen Venus und Jupiter am Abendhimmel sogar noch näher beisammen.

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Komet ZTF über dem Yosemite-Wasserfall

Über dem Wasserfall im Yosemite-Nationalpark leuchtet Komet ZTF am dunklen Himmel neben dem Planeten Mars links daneben.

Bildcredit und Bildrechte: Tara Mostofi

Beides fällt. Das Wasser im Yosemite-Wasserfall in Kalifornien (USA) fällt zur Erde. Der Komet ZTF fällt zur Sonne. Diese doppelte kosmische Kaskade wurde Ende letzten Monats fotografiert. Der blasser werdende Komet C/2022 E3 (ZTF) hatte seine größte Annäherung an die Erde gerade hinter sich gebracht. Der orangefarbene Stern über dem Wasserfall ist Kochab.

Abgesehen von einer kurzen Begegnung mit einem Schwarzbären war das Bild gut geplant. Es ist ein Komposit aus einer Aufnahme des mondbeleuchteten Vordergrundes und einer lang belichteten Hintergrundaufnahme. Daraus entstand eine detailreiche Version des tatsächlichen Anblicks.

Komet ZTF verblasst inzwischen und ist auf dem Weg zurück ins äußere Sonnensystem. Weil seine Bahn von der Gravitation bestimmt wird, könnte man immer noch sagen, er fällt auf die Sonne zu – aber rückwärts.

Galerie des Kometen ZTF: Interessante APOD-Einreichungen
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Enceladus im Gegenlicht Saturns

Der Saturnmond Enceladus wird hier großteils von Licht beleuchtet, das von Saturn reflektiert wurde. Rechts leuchtet eine schmale, sonnenbeleuchtete Sichel. Auf der Oberfläche sind zahlreiche Rillen erkennbar.

Bildcredit: NASA; ESA, JPL, Cassini Imaging Team, SSI; Farbkomposit: Gordan Ugarkovic

Dieser Mond wird vom Licht seines Planeten beleuchtet. Genauer gesagt wird ein großer Teil des hier abgebildeten Enceladus von Sonnenlicht beleuchtet, das zuvor vom Planeten Saturn reflektiert wurde. Das Ergebnis ist, dass der normalerweise schneeweiße Mond in der goldenen Farbe von Saturns Wolkenoberflächen erscheint.

Da die meiste Beleuchtung von der linken Bildseite kommt, wirft ein Labyrinth von Höhenzügen deutliche Schatten rechts neben der Bildmitte. Darunter seht ihr die kilometertiefe Schlucht Labtayt Sulci. Die helle, schmale Sichel am rechten Rand der einzige Teil von Enceladus, der direkt von der Sonne beleuchtet wird.

2011 fotografierte die Roboter-Raumsonde Cassini dieses Bild bei einem nahen Vorbeiflug am rätselhaften Mond. Wenn ihr den linken unteren Teil dieses digital geschärften Bildes genau betrachtet, erkennt ihr Schwaden von Eiskristallen, die vermutlich aus einem Ozean unter der Oberfläche strömen.

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