NGC 5584: Das Universum vergrößern

Bildfüllend ist eine Spiralgalaxie mit losen, zerfledderten Spiralarmen abgebildet, in denen sich Büschel aus blauen jungen Sternhaufen befinden. Das Zentrum in der Mitte wirkt relativ klein.

Credit: NASA, ESA, A. Riess (STScI/JHU), L. Macri (Texas A und M Univ.) et al., Hubble-Vermächtnis (STScI/AURA)

Beschreibung:  Die große, schöne Galaxie NGC 5548 hat einen Durchmesser von mehr als 50.000 Lichtjahren. Sie ist 72 Millionen Lichtjahre entfernt und steht im Sternbild Jungfrau (Virgo). Die lose gewundenen Spiralarme des Inseluniversums enthalten viele junge Sternhaufen und dunkle Staubbahnen.

Doch NGC 5548 ist für Astronominnen und Astronomen nicht bloß eine weitere hübsche, von oben sichtbare Spiralgalaxie. NGC 5548 enthält etwa 250 veränderliche Sterne, sogenannte Cepheiden. Außerdem explodierte dort kürzlich eine Supernova vom Typ Ia. Cepheiden und Typ-Ia-Supernovae sind Schlüsselobjekte der astronomischen Entfernungsbestimmung.

NGC 5548 ist eine von acht Galaxien einer neuen Studie, bei der anhand zusätzlicher Beobachtungsdaten des Weltraumteleskops Hubble die Bestimmung der Hubble-Konstante – die Expansionsrate des Universums – verbessert werden soll.

Die Ergebnisse der Studie stärken die Theorie, dass tatsächlich Dunkle Energie für die beschleunigte Ausdehnung des Universums verantwortlich ist. Dies schwächt Modelle, in denen die beobachtete Beschleunigung ohne die geheimnisvolle Dunkle Energie erklärt wird. Viele der kleinen, rötlichen Flecken auf diesem scharfen Hubble-Bild von NGC 5548 sind weiter entfernte Galaxien.

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NGC 4449: Nahaufnahme einer kleinen Galaxie

Vor einer weiß leuchtenden Sternansammlung sind magentafarben leuchtende Nebel verteilt, sie wirken wie Wolkenfetzen. Die Nebel sind links und in der Mitte, die rechte obere Bildecke ist dunkel.

Credit: Daten: Hubble-Vermächtnisarchiv, ESA, NASA; Bearbeitung: Robert Gendler

Beschreibung: Große Spiralgalaxien ernten scheinbar oft die ganzen Lorbeeren. Ihre jungen blauen Sternhaufen und rosaroten Sternbildungsregionen in ausladenden Spiralarmen erregen garantiert Aufmerksamkeit. Doch kleine, irreguläre Galaxien bilden ebenfalls Sterne, wie etwa die zirka 12 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie NGC 4449.

Das kleine Inseluniversum mit einem Durchmesser von weniger als 20.000 Lichtjahren ist ähnlich groß wie eine Begleitgalaxie der Milchstraße, die Große Magellansche Wolke GMW und wird oft mit dieser verglichen.

Diese Nahaufnahme des Weltraumteleskops Hubble zeigt die gut erforschte Galaxie. Das Bild wurde überarbeitet, um das verräterische rötliche Leuchten von Wasserstoff zu betonen. Das Gas folgt den weit verstreuten Sternbildungsregionen von NGC 4449, von denen manche sogar größer sind als jene in der GMW. Kurzlebige, massereiche Sterne blähen riesige interstellare Bögen und Blasen auf.

NGC 4449 gehört zu einer Galaxiengruppe im Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici). Wahrscheinlich gab es Wechselwirkungen mit Galaxien in der Nähe, welche die Sternbildung in NGC 4449 beeinflussten.

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Der Nordamerikanebel im Infrarotlicht

Das Bild zeigt zwei versionen des Nordamerikanebels: eine im Infrarotlicht, überlagert von einer alternativ gefärbten im sichtbaren Licht. Beschreibung im Text.

Credit: NASA, JPL-Caltech, Luisa Rebull (SSC, Caltech); übergelagertes Bild in sichtbarem Licht: DSS, D. De Martin

Beschreibung: Der Nordamerikanebel kann – anders als Nordamerika – Sterne bilden. Wo genau im Nebel diese Sterne entstehen, ist großteils hinter einigen dicken Staubschichten im Nebel versteckt, die für sichtbares Licht undurchdringlich sind. Nun gibt es eine neue Ansicht des Nordamerikanebels im Infrarotlicht, für die das Weltraumteleskop Spitzer im Erdorbit durch einen Großteil des Staubs hindurch spähte und Tausende neue Sterne entdeckte.

Wenn ihr den Mauspfeil über das wissenschaftlich eingefärbte Infrarotbild schiebt, seht ihr zum Vergleich ein entsprechendes Bild im sichtbaren Licht derselben Region. Das neue Infrarotbild zeigt hübsche junge Sterne in vielen Phasen der Sternbildung, manche sind in dichte Knoten aus Staub und Gas eingebettet, andere von Scheiben und ausströmenden Strahlen umgeben, und wieder andere, die haben sich schon von ihrem Gaskokon befreit.

Der Nordamerikanebel NGC 7000 ist etwa 50 Lichtjahre groß und befindet sich zirka 1500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schwan (Cygnus). Welche massereichen Sterne von allen Sternen, die wir im Nordamerikanebel kennen, die energiereiche Strahlung abgeben, die für das ionisierte rote Leuchten sorgt, wird nach wie vor erforscht.

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NGC 2174: Sterne versus Berge

Vor einem leuchtenden Dunkelblau türmt sich rechts unten ein dunkelbrauner Nebel auf, der von hellen Rändern umgeben ist. Im Bild sind einige Sterne mit einem magentafarbenen Hof verteilt.

Credit: ESA, Hubble, NASA

Beschreibung: In NGC 2174 ringen Sterne mit Gasbergen, und die Sterne gewinnen. Genauer gesagt: Das energiereiche Licht und die Winde massereicher, neu entstandener Sterne verdampfen die dunklen Sternbildungsgebiete, in denen sie gebildet wurden, und lösen sie auf. Die Strukturen von NGC 2174 sind viel dünner als Luft, und nur wegen ihres kleinen Anteils an undurchsichtigem, interstellarem Staub sind sie als Berge erkennbar.

NGC 2174 ist ein weniger bekannter Anblick im nebelreichen Sternbild Orion. Er ist mit einem Fernglas beim Kopf des Himmelsjägers zu finden. Die ganze, etwa 6400 Lichtjahre entfernte leuchtende kosmische Wolke bedeckt eine Region, die größer ist als der Vollmond. Sie ist lose um offene Haufen aus jungen Sternen gelegt.

Dieses Bild des Weltraumteleskops Hubble zeigt die dichte innere Region, die etwa drei Lichtjahre groß ist. Dabei wurde eine Farbkartierung angewendet, die rote Wasserstoffemissionen in grünen Farbtönen, Schwefelemissionen rot und Licht von Sauerstoff blau abbildet. In wenigen Millionen Jahren gewinnen wahrscheinlich die Sterne, und die Staubberge lösen sich auf.

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Das kosmische Netz des Tarantelnebels

Rechts neben der Mitte leuchten biolettblaue Nebelfasern in einem Gewirr von grau-braunen Nebelfasern, darüber sind zarte Sterne verstreuselt.

Credit und Bildrechte: Marcelo Salemme

Beschreibung: Er ist die größte und komplexeste Sternbildungsregion in der ganzen galaktischen Nachbarschaft. Die Erscheinung der Region, die an Spinnen erinnert, führte zu ihrem gebräuchlichen Namen: Tarantelnebel. Er liegt in der Großen Magellanschen Wolke, das ist eine kleine Begleitgalaxie unserer Galaxis, die um die Milchstraße kreist.

Diese Tarantel hat einen Durchmesser von etwa 1000 Lichtjahren. Wenn sie gleich weit von uns entfernt wäre wie das am nächsten gelegene Sternbildungsgebiet in unserer Milchstraße, nämlich der Orionnebel, der 1500 Lichtjahre entfernt ist, dann wäre er am Himmel etwa 30 Grad oder 60 Vollmonde breit.

Dieses Bild zeigt viele Details des Nebels. Es wurde in wissenschaftlich zugewiesenen Farben der Hubble-Palette erstellt. Die spinnenartigen Arme des Tarantelnebels umgeben NGC 2070, das ist ein Sternhaufen, der einige der hellsten und massereichsten Sterne enthält, die wir kennen. Es sind die blau leuchtenden Sterne rechts.

Weil massereiche Sterne schnell leben und jung sterben, ist es nicht überraschend, dass die kosmische Tarantel auch nahe dem Schauplatz liegt, wo die am nächsten gelegene Supernova der Neuzeit ausbrach.

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Feuerwerksgalaxie NGC 6946

Mitten im sternklaren Bild leuchtet eine von oben sichtbare Süiralgalaxie mit losen Spiralarmen und blauen Sternbildungsregionen. Ihre Erscheinung erinnert an ein Feuerrad oder ein sich drehendes Feuerwerk.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, U. Arizona

Beschreibung: Feiern wir das neue Jahr mit der Feuerwerksgalaxie! Die große, schöne Spiralgalaxie ist auch als NGC 6946 bekannt. Sie ist nur 10 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt hinter einem Schleier aus Staub und Sternen im Vordergrund hoch oben im Sternbild Kepheus. Unser Aussichtspunkt in der Milchstraße bietet uns einen Blick von oben auf NGC 6946.

Die Farbpalette der Galaxie auf diesem kosmischen Porträt ist breit gefächert. Sie reicht vom gelblichen Licht alter Sterne im Kern bis zu blauen jungen Sternhaufen und rötlichen Sternbildungsregionen in den losen, bruchstückhaften Spiralarmen. NGC 6946 leuchtet hell im infraroten Licht. Wegen ihres Reichtums an Gas und Staub entstehen viele junge Sterne.

Die nahe gelegene Spiralgalaxie hat einen Durchmesser von fast 40.000 Lichtjahren. Sie wird passenderweise Feuerwerksgalaxie genannt. In den letzten 100 Jahren wurden mindestens neun Supernovae in NGC 6946 entdeckt. Eine Supernova ist die finale Explosion eines massereichen Sterns. Die durchschnittliche Rate an Supernovae in der Milchstraße beträgt im Vergleich dazu etwa eine pro Jahrhundert.

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Stillleben mit NGC 2170

Das Bild ist voller Nebel: Links oben und in der Mitte leuchten sie blau, dazwischen sind Bereiche, die von innen her zu leuchten scheinen, rechts oben sind verzweigte Dunkelnebel, dazwischen sind einige Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, U. Arizona

Beschreibung: Auf diesem schönen himmlischen Stillleben, das wie mit einem kosmischen Pinsel gemalt wirkt, leuchtet links oben der staubhaltige Nebel NGC 2170. Er reflektiert das Licht nahe gelegener heißer Sterne und wird von anderen bläulichen Reflexionsnebeln, einer kompakten roten Emissionsregion und Wirbelströmen aus undurchsichtigem Staub vor einem gestirnten Hintergrund begleitet.

Maler von Stillleben wählten für ihre Bilder oft alltägliche Haushaltsgeräte. Auch die hier abgebildeten Wolken aus Gas, Staub und heißen Sternen in diesem Bild kommen häufig vor.

Hier ist die massereiche, Sterne bildende Molekülwolke im Sternbild Einhorn dargestellt. Die riesige Molekülwolke Mon R2 ist eindrucksvoll nahe, ihre Entfernung wird auf nur zirka 2400 Lichtjahre geschätzt. In dieser Entfernung ist die Leinwand etwa 15 Lichtjahre breit.

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Ein massereicher Stern in NGC 6357

Im Bild türmt sich ein Berg aus dunklen Wolken auf, unten öffnet sich ein Hohlraum, in dem ein Stern leuchtet. Das Gebilde erinnert an ein Phantasieschloss.

Credit: NASA, ESA und J. M. Apellániz (IAA, Spanien)

Beschreibung: Aus unbekannten Gründen entstehen in NGC 6357 einige der massereichsten Sterne, die je entdeckt wurden. Oben ist so ein massereicher Stern nahe der Mitte von NGC 6357 abgebildet. Er formt mit seinem energiereichen Licht aus dem Gas und Staub, das ihn umgibt, sein eigenes interstellares Schloss.

Die aufwändigen Muster im größeren Nebel entstehen durch komplexe Wechselwirkungen zwischen interstellaren Winden, Strahlungsdruck, Magnetfelder und Gravitation. Das allgegenwärtige Leuchten im Nebel stammt von den Lichtemissionen des ionisierten Wasserstoffs.

NGC 6357 leuchtet in der Nähe des besser erkennbaren Katzenpfotennebels. Er enthält den offenen Sternhaufen Pismis 24 mit vielen dieser ungeheuer hellen, blauen Sterne. Der hier gezeigte zentrale Teil von NGC 6357 ist etwa 10 Lichtjahre breit und 8000 Lichtjahre entfernt. Er befindet sich im Sternbild Skorpion.

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