M2-9: Die Flügel des Schmetterlingsnebels

Im Bild liegt waagrecht ein bunt leuchtender sanduhrförmiger Nebel mit einem hellen Stern in der Mitte.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESA; Bearbeitung: Judy Schmidt

Wird die Kunst von Stars erst nach ihrem Abtritt gewürdigt? Tatsächlich bieten Sterne ihre besten Auftritte, wenn ihr Ende naht. Normale Sterne mit geringer Masse wie unsere Sonne oder der hier abgebildete M2-9 verwandeln sich in Weiße Zwerge, indem sie ihre gasförmigen äußeren Hüllen abstoßen. Das ausgestoßene Gas bietet oft ein prächtiges Schauspiel, das man als planetarischen Nebel bezeichnet. Diese Nebel verblassen allmählich im Laufe von Tausenden Jahren.

M2-9 ist ein 2100 Lichtjahre entfernter planetarischer Schmetterlingsnebel. Er ist hier in repräsentativen Farben abgebildet. Seine Flügel erzählen eine seltsame, unvollständige Geschichte. In der Mitte kreisen zwei Sterne in einer gasförmigen Scheibe, die 10-mal so groß ist wie die Umlaufbahn von Pluto. Die abgestoßene Hülle des vergehenden Sterns quillt aus der Scheibe, so entsteht die bipolare Erscheinung. Von den physikalischen Prozessen, die planetarische Nebel verursachen und prägen, ist noch vieles unbekannt.

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Hubble zeigt den Kugelsternhaufen NGC 6355

Der Kugelsternhaufen NGC 6355 besitzt im Zentrum helle, blaue Sterne, die schwächeen, röteren Sterne im Bild liegen nur zufällig in Richtung des Kugelsternhaufens.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA, E. Noyola, R. Cohen

Kugelsternhaufen beherrschten einst die Milchstraße. Vor langer Zeit, als unsere Galaxis entstand, tummelten sich vielleicht Tausende Kugelsternhaufen in der Milchstraße. Heute sind weniger als 200 übrig.

Im Laufe von Äonen wurden viele Kugelsternhaufen bei wiederholten schicksalhaften Begegnungen miteinander oder mit dem galaktischen Zentrum zerstört. Die noch vorhandenen Überbleibsel sind älter als jedes Fossil auf der Erde, ja sogar älter als jede andere Struktur in unserer Galaxis und begrenzt sogar das ungefähre Alter des Universums selbst. Wenn überhaupt, gibt es nur wenige junge Kugelsternhaufen in unserer Milchstraße, weil die Bedingungen für die Entstehung neuer Kugelsternhaufen nicht gegeben sind.

Dieses Bild ist eine Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble. Es zeigt einen überlebenden Kugelsternhaufen, den 13 Milliarden Jahre alten NGC 6355, der derzeit nahe am Zentrum der Milchstraße vorbeizieht. Die Sterne von Kugelsternhaufen sind konzentriert in der Bildmitte und von hellen blauen Sternen betont. Die meisten anderen Sterne im Bild sind schwächer und röter, sie liegen nur zufällig in Richtung von NGC 6355.

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Die dunkle Molekülwolke Barnard 68

Die dunkle Molekülwolke Barnard 68 sieht aus wie ein Loch im Himmel inmitten vieler Sterne. Beschreibung im Text.

Bildcredit: FORS-Team, 8,2-Meter-VLT Antu, ESO

Wohin sind all die Sterne verschwunden? Was früher für ein Loch im Himmel gehalten wurde, gilt heute als dunkle Molekülwolke. Hier absorbiert eine hohe Konzentration aus Staub und molekularem Gas praktisch das gesamte sichtbare Licht, das von den Sternen dahinter abgestrahlt wird. Die gespenstisch dunkle Umgebung trägt dazu bei, dass das Innere von Molekülwolken zu den kältesten und isoliertesten Orten im Universum zählt.

Einer der interessantesten dunklen Absorptionsnebel ist die hier abgebildete Wolke Barnard 68 im Sternbild Schlangenträger. Dass im Zentrum keine Sterne zu sehen sind, deutet darauf hin, dass Barnard 68 relativ nahe ist. Messungen zufolge ist er etwa 500 Lichtjahren entfernt und ein halbes Lichtjahr groß.

Es ist nicht genau bekannt, wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen, doch wir wissen, dass diese Wolken wahrscheinlich Orte sind, an denen neue Sterne entstehen. Es zeigte sich sogar, dass Barnard 68 wahrscheinlich kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. Im Infrarotlicht können wir direkt durch die Wolke hindurchsehen.

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LDN 43: Der kosmische Fledermausnebel

Das Halloween-Bild zeigt eine dunkle Staubwolke mit der Form einer Fledermaus, die als LDN 43 katalogisiert ist.

Bildcredit und Bildrechte: Mark Hanson und Mike Selby; Text: Michelle Thaller (GSFC der NASA)

Welcher ist der spuk-takulärste Nebel der Galaxis? Ein Kandidat ist LDN 43, er hat eine erstaunliche Ähnlichkeit mit einer riesigen kosmischen Fledermaus, die in einer dunklen Halloween-Nacht zwischen den Sternen fliegt.

Diese Molekülwolke ist etwa 1400 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Schlangenträger. Sie ist so dicht, dass sie nicht nur das Licht von Hintergrundsternen blockiert, sondern auch das Licht der Gasschwaden, die vom nahen Reflexionsnebel LBN 7 beleuchtet werden.

Das 12 Lichtjahre lange Filament aus Gas und Staub ist eigentlich ein Sternbildungsgebiet und somit alles andere als ein Todesengel. Dichte Gasknoten, die vor kurzer Zeit junge Sterne gebildet haben, beleuchten die schaurig leuchtende Fledermaus von innen heraus.

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Stürmischer Himmel über dem Mount Shasta

Das Bild zeigt den schneebedeckten Berg Mount Shasta in Kalifornien und im Hintergrund links die Milchstraße und rechts das farbige Sternenfeld des Sternbilds Ophiochus.

Bildcredit und Bildrechte: Ralf Rohner

Ist der Himmel böse auf den Mount Shasta? In alten Legenden kämpfen dort die Geister der oberen und der unteren Welten, manchmal sogar sehr aktiv, nämlich bei Ausbrüchen dieses gewaltigen Vulkans in Kalifornien in den USA.

Auf diesem detailreichen Himmelsbild von Ende Juni kann man sich so ein Drama gut vorstellen. Über dem schneebedeckten Gipfel steigt links das zentrale Band unserer Milchstraße auf, rechts oben seht ihr einen malerischen Himmel mit den modernen Sternbildern Skorpion und Schlangenträger. Der helle orangefarbene Stern Antares und der farbenprächtige Rho-Ophiuchi-Wolkenkomplex leuchten rechts neben Mount Shasta. Der rote Emissionsnebel um den Stern Zeta Ophiuchi steht rechts oben.

Das statische Bild der Erde im Kompositbild wurde während der Blauen Stunde fotografiert. Ein zweiteiliges Panorama, das den Himmelshintergrund zeigt, wurde später in derselben Nacht mit derselben Kamera am selben Ort aufgenommen.

In ein paar Millionen Jahren werden Antares, einige Sterne im Rho-Ophiuchi-System und Zeta Ophiuchi wahrscheinlich als Supernovae explodieren.

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Messier 10 und Komet

Komet C/2017 K2 PanSTARRS trifft bei einem Messier-Moment den Kugelsternhaufen Messier 10.

Bildcredit und Bildrechte: German Penelas Perez

Komet C/2017 K2 (PanSTARRS) wurde am 15. Juli 2022 fotografiert, als er bei einem Messier-Moment dieses weite Teleskopsichtfeld mit dem Kugelsternhaufen Messier 10 teilte. Kometenjäger Charles Messier katalogisierte M10 im 18. Jahrhundert als 10. Objekt auf seiner Liste an Dingen, die definitiv keine Kometen sind.

M10 ist etwa 14.000 Lichtjahre entfernt, der Komet PanSTARRS war hingegen bei seiner größten Annäherung an unseren hübschen Planeten am 14. Juli nur 15 Lichtsekunden entfernt. Seine grünliche Koma und sein Staubschweif faszinieren Kometenbeobachter*innen des 21. Jahrhunderts. C/2017 K2 bleibt noch eine Weile ein hübscher Teleskop-Komet am nördlichen Sommerhimmel.

Komet PanSTARRS wurde im Mai 2017 bei seiner ersten Reise aus der fernen Oortschen Wolke in unser Sonnensystem noch außerhalb der Saturnbahn entdeckt. Damals war er der am weitesten entfernte aktive ankommende Komet, den wir kennen. Seine größte Annäherung an die Sonne am 19. Dezember wird bei 1,8 Astronomischen Einheiten liegen, das ist mehr als die Bahndistanz des Mars.

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Komet C/2017 K2 (PanSTARRS)

Komet C/2017 K2 (PanSTARRS) neben dem offenen Sternhaufen IC 4665 und dem hellen Stern Beta Ophiuchi im Sternbild Schlangenträger

Bildcredit und Bildrechte: Jose J. Chambo (Cometografia)

Komet C/2017 K2 (PanSTARRS) teilt dieses Weitwinkel-Teleskopsichtfeld vom Juni 2022 mit dem offenen Sternhaufen IC 4665 und dem hellen Stern Beta Ophiuchi am sternenreichen Rand der Milchstraße.

Dieser Komet PanSTARRS wurde vor über fünf Jahren – im Mai 2017 – auf seiner ersten Reise von der dunklen, fernen Oortschen Wolke ins innere Sonnensystem entdeckt. Er war etwa 2,4 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt. Damals war er der fernste aktive ankommende Komet, der je entdeckt wurde. Seine Entfernung lag damals zwischen den Bahnen von Uranus und Saturn. Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Hubble zeigten, dass der Komet einen fast 18 Kilometer großen Kern hatte.

C/2017 K2 ist schon jetzt mit kleinen Teleskopen sichtbar. Er erreicht am 14. Juli seine größte Annäherung an den Planeten Erde und im Dezember die größte Annäherung an die Sonne. Seine ausgedehnte Koma und der sich entwickelnde Schweif sind hier in einer Entfernung von etwa 290 Millionen Kilometern zu sehen, das sind nur 16 Lichtminuten.

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Junger Stern-Strahl MHO 2147

Strahlen an MHO 2147, aufgenommen von Gemini Süd in den chilenischen Anden.

Bildcredit und Lizenz: Internationales Gemini-Observatorium / NOIRLab / NSF / AURA; Danksagung: L. Ferrero (Nationale Universität Córdoba)

Beschreibung: Dieses tolle, auf der Erde fotografierte Bild zeigt stellare Strahlen. Es wurde vom Gemini-Süd-Observatorium in den chilenischen Anden aufgenommen und mit Laserleitsternen und adaptiver Optik geschärft.

Die Ausströmungen auf beiden Seiten von MHO 2147 stammen von einem jungen, noch entstehenden Stern. Er ist geschätzte 10.000 Lichtjahre entfernt und liegt in Richtung des Zentrums der Milchstraße an der Grenze der Sternbilder Schütze und Schlangenträger.

Der Stern im Zentrum ist von einer dichten Region aus kaltem Staub verdeckt. Das Infrarotbild zeigt auch die gekrümmten Strahlen in einem Bildausschnitt, der in der geschätzten Entfernung des Systems etwa fünf Lichtjahre umfasst.

Die Richtung der Strahlen, die der junge rotierende Stern ausstößt, wandert anscheinend – vermutlich wegen der Präzession. Der junge Stern ist Teil eines Mehrfachsternsystems, daher präzediert seine Rotationsachse unter dem Gravitationseinfluss seiner nahen Begleiter. Das bedeutet, seine Achse wackelt langsam wie ein Kreisel.

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