Geminiden aus den Zwillingen

Geminiden-Meteorstre vom 14. Dezember 2020 vor der Milchstraße und den Sternbildern Orion und Zwillinge.

Bildcredit und Bildrechte: Wang Jin

Beschreibung: Woher kommen all diese Meteore? Was die Richtung am Himmel betrifft, lautet die eindeutige Antwort: aus dem Sternbild Zwillinge. Daher ist der größte Meteorschauer im Dezember als Geminiden  bekannt, weil die Meteore des Stroms allesamt scheinbar von einem Radianten in Gemini ausströmen.

Räumlich gesehen werden die sandkorngroßen Teilchen von dem ungewöhnlichen Asteroiden 3200 Phaethon ausgestoßen und folgen einer klar definierten Bahn um unsere Sonne. Der Teil der Bahn, welcher sich der Erde nähert, liegt vor dem Sternbild Zwillinge. Wenn also die Erde diese Bahn kreuzt, liegt der Radiant – der Ausgangspunkt der fallenden Teilchen – in den Zwillingen (Gemini).

Dieses Komposit wurde aus vielen Bildern zusammengefügt, die beim Geminiden-Meteorstrom 2020 fotografiert wurden. Es zeigt mehr als 200 helle Meteore, die am 14. Dezember nachts über den Himmel zogen.

Der ergiebigste Meteorstrom im November, die Leoniden, erreichen heute und morgen Nacht den Höhepunkt. Leider wird es dieses Jahr beim Höhepunkt am frühen Morgen schwierig, blasse Meteore am hellen, vom Dreiviertelmond beleuchteten Himmel zu erkennen. Trotzdem solltet ihr jede Stunde ein paar helle Leoniden-Meteore sehen.

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Die Galaxie zwischen zwei Freunden

Nachthimmel über dem Plateau d'Emparis in den französischen Alpen mit Andromedagalaxie und Dreiecksgalaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Lefranc

Beschreibung: In einer Augustnacht genossen zwei Freunde nach einer Tageswanderung auf dem Plateau d’Emparis in den französischen Alpen diese Aussicht. In 2400 Metern Höhe war der Himmel klar. Das Licht des untergehenden Mondes beleuchtet auf diesem einfachen senkrechten Panorama den Vordergrund.

Am linken Rand des Panoramas leuchten die Sterne von Kassiopeia und Perseus in der Ebene unserer Milchstraße. Die Andromedagalaxie ist die markante blasse Wolke in der Nacht mit hellerem Kern direkt über den beiden Freunden. Die etwa 2,5 Millionen Lichtjahre entfernte Andromeda ist die nächste große Spiralgalaxie hinter den Sternen der Milchstraße.

Der schwächere, unscharfe Fleck am Himmel genau zwischen den beiden ist M33, auch bekannt als Dreiecksgalaxie, was die extragalaktische Perspektive des Abends noch verstärkt. Die etwa 3 Millionen Lichtjahre entfernte Dreiecksgalaxie ist nach Andromeda und der Milchstraße die drittgrößte Galaxie der Lokalen Gruppe.

In dieser Nacht waren die beiden Freunde etwa drei Lichtnanosekunden voneinander entfernt.

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Wasserfall und Milchstraße

Wasserfall in der Provinz Hunan in China mit Milchstraße und Sommerdreieck.

Bildcredit und Bildrechte: Xie Jie

Beschreibung: Das Ziel war, Wasserfall und Milchstraße gemeinsam zu fotografieren. Dazu gehörte die Suche nach einem guten Kamerastandort, eine effektvolle künstliche Beleuchtung für den Wasserfall und das umliegende Tal, zahlreiche Vordergrund- und Hintergrundaufnahmen, außerdem die Sorge, dass Leuchtkäfer zu sehr ablenken würden. Der Fotograf musste die Kamera trocken halten und vermeiden, auf eine Schlange zu treten.

Hier seht ihr das Ergebnis, es wurde Mitte Juli nach Mitternacht fotografiert und digital zu einem Weitwinkelpanorama kombiniert. Der Wasserfall ist der malerische Zhulian-Wasserfall im Luoxiao-Gebirge im Osten der Provinz Hunan in China. Über den Himmel wölbt sich das zentrale Band unserer Milchstraße mit vielen dunklen Staubfasern und farbigen Nebeln. Helle Sterne sprenkeln das Firmament, darunter das Sommerdreieck mit der hellen Wega über dem Bogen der Galaxis; sie alle liegen in der nahen Milchstraße.

Nachdem der Fotograf alle 78 Einzelaufnahmen für euch fotografiert hatte, genoss er mit seinen Freunden die Aussicht für den Rest der Nacht.

Forschung + Öffentlichkeitsarbeit: Doktoranden-Forschungsstelle für APOD
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Der Weg zum Zentrum der Galaxis

Straße zum Himmel im Monument Valley zur Milchstraße, mit den Tafelbergen im Navajo-Nationalreservat.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Abramyan

Beschreibung: Führt die Straße zum Zentrum der Galaxis durch das Monument Valley? Nicht unbedingt, aber wenn eure Straße dorthin führt – macht ein Foto! In diesem Fall ist die Straße die U.S. Route 163, am Horizont erkennt ihr die berühmten Tafelberge im Navajo-Nationalreservat.

Das Band der Milchstraße reicht vom Himmel abwärts und ist scheinbar die Fortsetzung der Straße auf der Erde. Staubbahnen verdunkeln die Milchstraße, und bilden einen Kontrast zu Milliarden heller Sterne und mehreren farbig leuchtenden Gaswolken, unter anderem dem Lagunen– und dem Trifidnebel.

Dieses Bild ist ein Komposit aus Aufnahmen, die mit derselben Kamera am selben Ort fotografiert wurden – dem Forest Gump Point in Utah in den USA. Anfang September wurde der Vordergrund kurz nach Sonnenuntergang zur Blauen Stunde fotografiert, der Hintergrund ist ein Mosaik aus vier Aufnahmen, die wenige Stunden später entstanden.

Forschung + Öffentlichkeitsarbeit: Doktoranden-Forschungsstelle für APOD ausgeschrieben
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Mond im Erdschein über Sizilien

Mondsichel mit Erdschein über Palazzolo Acreide auf Sizilien in Italien.

Bildcredit und Bildrechte: Dario Giannobile

Beschreibung: Warum können wir die ganze Vorderseite des Mondes sehen? Wenn nämlich der Mond eine Sichelphase zeigt, ist nur ein Teil des Mondes direkt von der Sonne beleuchtet.

Die Antwort lautet: Erdschein, auch bekannt als Erdlicht oder Da-Vinci-Licht. Es entsteht, weil der Rest der Mondseite, die zur Erde zeigt, schwach von Sonnenlicht beleuchtet wird, das zuerst von der Erde reflektiert wurde. Da die Erde – vom Mond aus gesehen – nahe ihrer vollen Phase ist, wenn man den Mond von der Erde aus als schmale Sichel sieht – ist der Erdschein dann fast am hellsten.

Dieses kombinierte HDR-Bild aus aufeinanderfolgenden Aufnahmen, die zu Beginn des Monats fotografiert wurden, zeigt den Aufgang des Erdschein-Mondes, der langsam am Planeten Venus vorbeizog, dem hellsten Lichtpunkt nahe der Bildmitte. Knapp über der Venus leuchtet der Stern Dschubba, katalogisiert als Delta Scorpii, der rote Stern ganz links ist Antares.

Die Himmelsschau ist hinter stimmungsvollen Wolken zu sehen. Im Vordergrund leuchten die Lichter von Palazzolo Acreide, einer Stadt mit antiken historischen Wurzeln auf der italienischen Insel Sizilien.

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Eine helle, staubige Nacht

Venus am Abendhimmel bei Cascavel im Süden Brasiliens, mit Zodiakallicht und Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Rodrigo Guerra

Beschreibung: Die Venus posiert auf dieser frühlingshaften Nachthimmelslandschaft auf der Südhalbkugel als gleißender Abendstern nahe dem westlichen Horizont. Die Aufnahmen für diese Kompositansicht entstanden am 25. September in Cascavel im Süden Brasiliens. Der Himmel wurde nachgeführt, der Vordergrund fixiert.

Nach Sonnenuntergang ist die Venus in einen Kegel aus Zodiakallicht eingebettet – es ist Sonnenlicht, das vom Staub in der ekliptischen Ebene des Sonnensystems gestreut wird. Auf beiden Erdhälften sieht man das Zodiakallicht am besten zur Frühlings-Tagundnachtgleiche nach Sonnenuntergang oder zum Herbst-Äquinoktium vor Sonnenaufgang – also immer, wenn der leuchtende Bogen in einem steilen Winkel vom Horizont aufsteigt.

In dieser Nacht reichte das Zodiakallicht vom Ort des Sonnenuntergangs zu den dichten Sternfeldern und den gewaltigen interstellaren Staubwolken bei der Wölbung der zentralen Milchstraße. Wenn ihr der Milchstraße von der Wölbung zum Horizont folgt, seht ihr Alpha Centauri, das sonnennächste Sternsystem, es ist an die 4,37 Lichtjahre entfernt.

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Reflektierter Nachthimmel

Nachthimmel mit Milchstraße, Großer und Kleiner Magellanscher Wolke in Mostardas in Südbrasilien.

Bildcredit und Bildrechte: Egon Filter

Beschreibung: Was ist da im Spiegel? Auf diesem Bild des dunklen Südhimmels sind die drei hellsten Galaxien der Nacht leicht zu erkennen. Es sind von links beginnend die Kleine Magellansche Wolke (KMW), die Große Magellansche Wolke (GMW) und ein Teil des Zentralbandes unserer Milchstraße. Alle drei spiegeln sich auch in einem seichten Teich. Doch was zeigt der Spiegel, den der verspielte Astrofotograf positionierte? Ihr seht darin die Staubwolken beim Zentrum der Milchstraße – und den Planeten Jupiter.

Das Komposit wurde sorgfältig geplant und aus Bildern erstellt, die Mitte 2019 mit derselben Kamera am selben Ort in einer einzigen Nacht in Mostardas in Südbrasilien fotografiert wurden. Es belegt den ersten Platz in der Sparte „Verbindung mit der Dunkelheit“ beim Wettbewerb „Erfasse die Finsternis“ 2021 der internationalen Gesellschaft für dunklen Nachthimmel.

Quiz: Was zeigt die Doppelreflexion unter dem Spiegel?

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Glühwürmchen und Milchstraße über Russland

Panorama vom Milogradowka in der russischen Region Primorje mit Milchstraße, Saturn, Nachthimmellicht und Leuchtkäfer.

Bildcredit und Bildrechte: Anton Komlev

Beschreibung: Es begann mit einer Kiefer. Die Idee war, eine imposante Kiefer vor dem zentralen Band unserer Milchstraße zu fotografieren. Vor zwei Monaten wurde der Plan erfolgreich umgesetzt – beide sind markant abgebildet.

Doch das so entstandene Panorama aus 3 Bildern zeigt noch viel mehr. Zum Beispiel sind über den fernen Hintergrund farbenprächtige Sterne verteilt, links oben leuchtet der helle Altair. Der näher gelegene Planet Saturn ist links über dem Horizont zu sehen. Knapp außerhalb der Erdatmosphäre hinterlässt ein Satellit im Erdorbit auf der 25-Sekunden-Aufnahme rechts oben eine Spur. Auch die Erdatmosphäre selbst war unerwarteterweise sichtbar – als grünes Nachthimmellicht im oberen Bereich des Bildes.

Und zu guter Letzt war da zufällig ein Leuchtkäfer. Seht ihr ihn? Im unteren Teil des Bildes ist der gelb blinkende Leuchtkäfer mehrere Male zu sehen, als er vor den sanften Hügeln über dem Milogradowka in der russischen Region Primorje vorbeiflatterte.

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