Komet und Krebs

Sternenfeld im Sternbild Stier mit Messier 1, dem Krebsnebel, und dem Kometen 67P Tschurjumow-Gerassimenko.

Bildcredit und Bildrechte: Jose Mtanous

Beschreibung: Dieses hübsche Sichtfeld umfasst am Himmel mehr als 2 Grad oder 4 Vollmonde, gefüllt mit Sternen des Sternbilds Stier. Rechts über der Mitte dieses Bildes erkennt ihr die verschwommene, blasse rötliche Erscheinung von Messier 1 (M1), der auch als Krebsnebel bekannt ist. M1 ist das erste Objekt im berühmten Katalog des Kometenjägers Charles Messier aus 18. Jahrhundert, in dem Dinge gelistet sind, die eindeutig keine Kometen sind.

Auf diesem Bild, das aus Daten vom 11. Oktober entstand, befindet sich jedoch ein Komet. Links unter der Mitte leuchten die blasse, grünliche Koma und der staubige Schweif des periodischen Kometen 67P Tschurjumow-Gerassimenko, auch bekannt als Rosettas Komet. Im 21. Jahrhundert wurde er die erste Station von Robotern vom Planeten Erde.

Rosettas Komet kehrt nun ins innere Sonnensystem zurück zu seinem nächsten Perihel – der größten Annäherung an die Sonne, die er am 2. November erreicht. Der Komet ist zu blass für das bloße Auge, sein nächstes Perigäum – die größte Annäherung an die Erde – findet am 12. November statt.

Zur Originalseite

NGC 6559: Östlich der Lagune

Die Staub-, Emissions- und Reflexionsnebel von NGC 6559.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Sartori

Beschreibung: Wenn ihr euer Teleskop vom Lagunennebel Richtung Osten schiebt, findet ihr in den reichhaltigen Sternenfeldern des Sternbildes Schütze im Zentrum der Milchstraße dieses hübsche Sichtfeld.

Der Lagunennebel ist auch als M8 bekannt, er ist also das achte Objekt in Charles Messiers berühmtem Katalog heller Nebel und Sternhaufen. Der oben gezeigte Nebelkomplex liegt am Himmel in der Nähe, ist aber etwas blasser als M8 und wurde nicht in Messiers Liste eingetragen. Er enthält undurchsichtigen Staub sowie die auffälligen roten Emissionen und blauen Reflexionsnebel der Sternbildungsregion NGC 6559 rechts.

Wie M8 liegt auch NGC 6559 am Rand einer großen Molekülwolke und ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung wäre dieses fast 3 Vollmonde weite Teleskopbild etwa 130 Lichtjahre breit.

Weltweite Mondparty: Samstag, 16. Oktober
Zur Originalseite

Die zentrale Milchstraße von der Lagune bis zur Pfeife

Pfeifennebel, Lagunennebel und Trifidnebel in der Milchstraße in den Sternbildern Schlangenträger und Schütze.

Bildcredit und Bildrechte: Gabriel Rodrigues Santos

Beschreibung: Diese Sternenlandschaft ist voller dunkler Markierungen und farbiger Wolken. Die detailreiche, weitläufige Ansicht der dicht gedrängten Sternenfelder um das Zentrum unserer Milchstraße ist breiter als 30 Vollmonde.

Die undurchsichtigen interstellaren Staubwolken auf der rechten Seite wurden im frühen 20. Jahrhundert vom Astronomen E. E. Barnard als B59, B72, B77 und B78 katalogisiert, sie gehören zum 450 Lichtjahre entfernten Ophiuchus-Molekülwolkenkomplex. Die Kombination ihrer Formen erinnert an Pfeifenstiel und Pfeifenkopf, daher heißt der Dunkelnebel im Volksmund Pfeifennebel.

Die drei hellen Nebel links sind etwa 5000 Lichtjahre entfernte Sternbildungsstätten im Schützen. Im 18. Jahrhundert nahm der Astronom Charles Messier zwei davon in seinen Katalog heller Haufen und Nebel auf. M8 ist der größte dieser Dreiergruppe, knapp darüber liegt der farbenprächtige M20. Die dritte markante Emissionsregion ist NGC 6559 ganz links. M20 is auch als Trifidnebel bekannt, er wird von undurchsichtigen Staubbahnen geteilt. M8 wird landläufig Lagunennebel genannt.

Zur Originalseite

Die Wasserstoffwolken von M33

Die riesigen HII-Regionen in der Dreiecksgalaxie M33.

Bildcredit und Bildrechte: Luca Fornaciari

Beschreibung: Die prächtige Spiralgalaxie M33 besitzt anscheinend mehr als genug leuchtenden Wasserstoff. M33 ist ein markantes Mitglied der Lokalen Gruppe, sie ist auch als Dreiecksgalaxie bekannt und ungefähr drei Millionen Lichtjahre entfernt.

Die riesigen HII-Regionen, die entlang der losen, zum Kern gewundenen Spiralarme von M33 verteilt sind, gehören zu den größten Sternentstehungsgebieten, die wir kennen. In diesen Gebieten entstehen kurzlebige, aber sehr massereiche Sterne. Die intensive Ultraviolettstrahlung der leuchtstarken massereichen Sterne ionisiert den Wasserstoff in der Umgebung und erzeugt so das charakteristische rote Leuchten.

Um die HII-Regionen auf diesem Teleskopbild zu betonen, wurde mit Breitbanddaten eine Farbansicht der Galaxie erstellt. Diese wurde mit Schmalband-Bilddaten kombiniert, welche mit einem H-alpha-Filter aufgenommen wurden, der für das Licht der stärksten Wasserstoff-Emissionslinie durchlässig ist.

In den Seitenleisten sind Nahaufnahmen der katalogisierten HII-Regionen zu sehen. Anhand der Nummer findet ihr die jeweilige Position in der Dreiecksgalaxie. Die riesige HII-Region NGC604 zum Beispiel befindet sich in der rechten Seitenleiste sowie auf Position 15 – das ist auf diesem Porträt von M33 vom Galaxienzentrum aus gesehen etwa die 4-Uhr-Position.

Zur Originalseite

Die Blase und der Sternhaufen

Der Blasennebel und der Sternhaufen M52 im Sternbild Kassiopeia bilden ein ungleiches Paar.

Bildcredit und Bildrechte: Lorand Fenyes

Beschreibung: Für das Auge bildet diese kosmische Komposition ein schönes Gleichgewicht zwischen dem Blasennebel rechts und dem offenen Sternhaufen M52. Doch in anderen Maßstäben wäre das Paar unausgewogen.

Der Blasennebel ist auch als NGC 7635 bekannt und etwa 10 Lichtjahre groß. Er ist in einen Komplex aus interstellarem Staub und Gas eingebettet und wird von den Winden eines einzelnen massereichen O-Sterns aufgebläht. Auf der anderen Seite ist M52 ein reichhaltiger offener Haufen mit rund tausend Sternen. Der Haufen ist ungefähr 25 Lichtjahre groß.

Das Paar findet ihr an den nördlichen Grenzen des Sternbildes Kassiopeia. Die Entfernung des Blasennebels und des damit verbundene Wolkenkomplexes beträgt etwa 11.000 Lichtjahre, während der Sternhaufen M52 fast 5000 Lichtjahre entfernt ist. Das weite Teleskopsichtfeld umfasst am Himmel ungefähr 1,5 Grad, das entspricht dem dreifachen scheinbaren Durchmesser des Vollmondes.

Zur Originalseite

Nahaufnahme von M16

Sternbildungsregion und Sternhaufen M16 mit Säulen der Schöpfung und der Fee des Adlernebels im Sternbild Schlange.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Beschreibung: Der Sternhaufen M16, auch bekannt als Adlernebel, ist ungefähr zwei Millionen Jahre jung. Er liegt noch in den Wolken aus Staub und leuchtendem Gas, in denen er entstanden ist. Dieses detailreiche Bild der Region verwendet die Farben der Hubble-Palette und zeigt kosmische Skulpturen, die auf Nahaufnahmen des Weltraumteleskops Hubble von diesem Sternbildungskomplex berühmt wurden.

Nahe der Mitte ragen dichte, staubhaltige Säulen auf, die als Elefantenrüssel oder Säulen der Schöpfung beschrieben werden. Sie sind Lichtjahre lang und und kollabieren durch Gravitation, um Sterne zu bilden. Die energiereiche Strahlung der Haufensterne erodiert das Material an den Spitzen und legt schließlich die eingebetteten neuen Sterne frei. Am Rand der hellen Emission entspringt links neben der Mitte eine weitere staubige Sternbildungssäule, die als Fee des Adlernebels bekannt ist.

M16 liegt etwa 7000 Lichtjahre entfernt in einem nebelreichen Teil des Himmels im geteilten Sternbild Serpens Cauda (Schwanz der Schlange) und ist ein leichtes Ziel fürs Fernglas oder kleine Teleskope.

Zur Originalseite

Details am Himmel Richtung Andromeda

Die Andromedagalaxie M33 und ihre Umgebung in der Lokalen Gruppe.

Bildcredit und Lizenz: Stefan Ziegenbalg

Beschreibung: Was umgibt die Andromedagalaxie? Im All ist Andromeda (M31) im näheren Umfeld von mehreren kleinen Begleitgalaxien umgeben, in der weiteren Umgebung liegt sie in der Lokalen Gruppe, zu der auch unsere Milchstraße zählt. Am Himmel ist M31 scheinbar von Gaswolken in unserer Milchstraße umgeben, ähnlich wie wenn Wasserwolken in der Erdatmosphäre scheinbar den Mond einhüllen. Die Gaswolken um Andromeda sind jedoch zu blass, um sie zu sehen.

Dieses 45 Grad hohe Bild ist eines der detailreicheren, die je von der weiten Andromeda-Region fotografiert wurden. Die Aufnahme entstand im Licht, das von Wasserstoff abgestrahlt wird, es zeigt die blassen, fremdartigen Wolken beispiellos detailreich.

Doch das Bild zeigt noch mehr. Oben befindet sich die Dreiecksgalaxie (M33), die drittgrößte Galaxie in der Lokalen Gruppe und das am weitesten entfernte Objekt, das mit bloßem Auge zu sehen ist. Unter M33 befindet sich der helle rote Milchstraßenstern Mirach. Die Abbildung wurde digitale aus mehreren lang belichteten Aufnahmen kombiniert, die zwischen 2018 und 2021 in Pulsnitz (Deutschland) fotografiert wurden.

Zur Originalseite

M51: Die Strudelgalaxie

Das Galaxienpaar Messier 51, auch NGC 5194 und NGC 5195, im Sternbild Jagdhunde unter dem Großen Wagen.

Bildcredit und Bildrechte: Josep Drudis

Beschreibung: Sucht den Großen Wagen und folgt der Deichsel vom Kasten aus, bis ihr zum letzten hellen Stern gelangt. Wenn ihr nun euer Teleskop ein bisschen südwestlich schiebt, gelangt ihr zu diesem faszinierenden Paar wechselwirkender Galaxien, dem 51. Eintrag in Charles Messiers berühmtem Katalog.

Die große Galaxie mit klar definierter Spiralstruktur ist vielleicht der ursprünglichste Spiralnebel, sie ist auch als NGC 5194 katalogisiert. Ihre Spiralarme und Staubbahnen verlaufen eindeutig vor ihrer Begleitgalaxie NGC 5195 (oben).

Das Paar ist ungefähr 31 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt offiziell innerhalb der Grenzen des kleinen Sternbildes Jagdhunde (Canes Venatici). M51 wirkt zwar für das Auge blass und verschwommen, doch detailreiche Bilder wie dieses zeigen ihre markanten Farben und die galaktischen Gezeitentrümmer.

Zur Originalseite