Messier 6 und Komet Siding Spring

Über dem offenen Sternhaufen M6 im Sternbild Skorpion breitet der Komet Siding Spring (C/2013 A1) seinen Staubschweif aus. Der Hintergrund ist voller Sterne. Bald erreicht der Komet den Planeten Mars.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Das sieht nach einem Beinahezusammenstoß aus. Doch die grünliche Koma und der Schweif des Kometen Siding Spring (C/2013 A1) sind tatsächlich etwa 2000 Lichtjahre von den Sternen im offenen Sternhaufen Messier 6 entfernt. Auf dieser Himmelslandschaft im Sternbild Skorpion liegen sie auf einer gemeinsamen Sichtlinie scheinbar nahe beisammen. Das Bild entstand am 9. Oktober.

Doch dieser Komet ist am Sonntag, 19. Oktober, tatsächlich an einer Beinahekollision beteiligt. Er zieht nur 139.500 Kilometer entfernt am Planeten Mars vorbei. Das ist etwa 10-mal näher als jeder Vorbeiflug eines Kometen am Planeten Erde, von dem wir wissen. Es ist nur ein Drittel der Entfernung Erde-Mond.

Es droht zwar kein Einschlag des Kerns. Aber der Kometenstaub bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 56 Kilometern pro Sekunde relativ zum Roten Planeten. Die Außenbereiche seiner gasförmigen Koma könnten mit der dünnen Marsatmosphäre wechselwirken. Der enge Vorbeiflug des Kometen wird von Raumsonden im Marsorbit und auf der Oberfläche genau beobachtet.

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Rosettas Selbstporträt

Über einem Solarpaneel der Raumsonde Rosetta schwebt der zweilappige Kern des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko. Von seiner Oberfläche strömt ein weißer Strahl aus.

Bildcredit: ESA/Rosetta/Philae/CIVA

Dieses Selbstporträt der Raumsonde Rosetta entstand am 7. Oktober. Die Raumsonde war etwa 472 Millionen Kilometer vom Planeten Erde entfernt, aber nur 16 Kilometer von der Oberfläche des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko. Hinter der Raumsonde schwebt der seltsame zweilappige Kometenkern. Staub und Gas strömen von seiner Oberfläche aus. Auf einem 14 Meter langen Solarpaneel spiegelt sich das Sonnenlicht.

Für die dramatische, kontrastreiche Szenerie wurden zwei Aufnahmen kombiniert. Ein Bild war kurz belichtet, das andere lang. Die Bilder wurden mit dem CIVA-Kamerasystem der Landesonde Philae aufgenommen. Philae ist noch an Rosetta befestigt.

Es wurde bereits ein primärer Landeplatz für Philae gewählt. Er liegt auf dem Kopf des Kerns. Dieses ist wohl das letzte Bild von Philaes Kameras, bevor die Landesonde am 12. November von Rosetta ablegt. Kurz nach der Trennung fotografiert Philae ein weiteres Bild, das zum Orbiter zurückblickt. Dann beginnt sein Abstieg zum Kometenkern.

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62 Kilometer über dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko

Die Oberfläche des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ist zerklüftet und dunkel wie Kohle. Das Farbbild wirkt schwarz-weiß.

Bildcredit: ESA / Rosetta / MPS für das OSIRIS Team; MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA; Zusätzliche Bearbeitung und Bildrechte: Elisabetta Bonora und Marco Faccin (Alive Universe Images)

Die Raumsonde Rosetta nähert sich dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko. Sie umkreist und kartiert ihn. Die Roboter-Raumsonde kreuzte zehn Jahre lang durchs innere Sonnensystem. Letzten Monat kam sie beim Kometen an. Seither fotografiert sie seinen ungewöhnlichen zweilappigen Kern.

Dieses Farbbild entstand vor ungefähr zehn Tagen. Es zeigt, wie dunkel der Kometenkern ist. Die Oberfläche des Kometen reflektiert nur um die vier Prozent des einfallenden sichtbaren Lichts. Damit ist er so dunkel wie Kohle.

Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ist ungefähr vier Kilometer lang. Er hat eine so geringe Oberflächenbeschleunigung, dass ein Astronaut* wegspringen könnte. In etwa zwei Monaten soll Rosetta die erste Sonde freisetzen, die je kontrolliert auf einem Kometenkern landet.

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Wolken, Haufen und Komet Siding Spring

Im Bild sind die Kleine Magellansche Wolke und zwei Kugelsternhaufen dargestellt. Oben in der Mitte zieht der Komet C/2013 A1 Siding Spring mit seinem weißen gebogenen Staubschweif.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Am 19. Oktober gibt es auf dem Mars eine guter Gelegenheit, um den Kometen C/2013 A1 Siding Spring zu beobachten. Der Besucher im inneren Sonnensystem wandert an diesem Tag nur 132.000 Kilometer entfernt am Roten Planeten vorbei. Das entspricht einer Beinahe-Kollision. Es ist nur wenig mehr als ein Drittel der Distanz zwischen Erde und Mond.

Der Komet wurde im Jänner 2013 von Robert McNaught am australischen Siding-Spring-Observatorium entdeckt. Schon jetzt sehen Bewohner der Südhalbkugel der Erde prächtige Ansichten des Kometen. Dieser Schnappschuss mit Teleskop vom 19. August zeigt die weißliche Koma und den gebogenen Staubschweif am Südhimmel. Das Sichtfeld enthält auch die Kleine Magellansche Wolke sowie die Kugelsternhaufen 47 Tucanae (rechts) und NGC 362 (links oben).

Sorgt ihr euch um die Raumsonden in der Umlaufbahn des Planeten Mars? Streifende Staubteilchen des Kometen könnten sie tatsächlich gefährden. Daher planen die Satelliten-Controller, die Marssonden beim nahen Vorbeiflug auf die rückwärtige Seite des Planeten zu lenken.

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Komet Jacques, Herz und Seele

Mitten im Bild leuchtet die kompakte grüne Koma des Kometen Jacques. Er liegt zwischen Herz- und Seelenebel im Sternbild Kassiopeia, die im Bild dunkelrot leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: Dominique Dierick

Am 13. Juli stand die Venus günstig, um den Kometen Jacques zu beobachten. An diesem Tag passierte der neu entdeckte Besucher C/2014 E2 im inneren Sonnensystem unseren Schwesterplaneten. Er war weniger als 14,5 Millionen Kilometer entfernt. Der abreisende Komet zieht am 28. August nur 84 Millionen Kilometer an unserem Planeten vorbei. Er ist jetzt schon ein schönes Ziel für Teleskope und Ferngläser.

Vor zwei Tagen wurden Jacques‘ grünliche Koma und sein gerader, schmaler Ionenschweif auf diesem Schnappschuss mit Teleskop fotografiert. Die Einzelaufnahme entstand mit einer modifizierten Digitalkamera. Sie wurde mit einer 2 Minuten belichtet. IC 1805 und IC 1848 flankieren den Kometen. Sie sind auch als Kassiopeias Herz- und Seele-Nebel bekannt.

Falls ihr dieses Wochenende auf dem Planeten Erde festsitzt, könnt ihr den Kometen Jacques am Abendhimmel haschen. Oder ihr werft in der Morgendämmerung einen Blick auf ein Dreieck aus Venus, Jupiter und Sichelmond.

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Raues Gelände auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko

Die Oberfläche des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko wirkt grob und schartig. Sie ist auf diesem Bild grau. In der Mitte ist eine Senke, dort liegen Felsbrocken auf einem glatteren Untergrund.

Bildcredit: ESA / Rosetta / MPS für OSIRIS-Team; MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA

Wo sollte Philae landen? Die Roboter-Raumsonde Rosetta der ESA kreist dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko entgegen. Bald wird eine Entscheidung getroffen, wo seine mechanische Landesonde aufsetzen soll. Rosetta erreichte den Kometen Anfang des Monats. Sie sendet nun detailreiche Bilder des ungewöhnlichen Kometenkerns. Aus diesen wird eine ebene Landestelle gewählt.

Oben ist der Kopf des Kometenkerns abgebildet. Er hat schroffe Kerben. Der Körper am unteren Bildrand weist ein Flickwerk aus Regionen auf. Sie sind teils durch schartige Hügel getrennt. Manche der Flickwerk-Regionen sind sowohl am Kopf als auch am Körper zu sehen. Es sind anscheinend Felder mit relativ ebenem Gelände.

In der Verbindungsregion, dem sogenannten Hals, gibt es jedoch in der Bildmitte einen relativ breiten Streifen eines hellen, glatten Geländes. Es wird nur gelegentlich von großen Felsen unterbrochen. Rosetta soll Philae zum Kometenkern schicken. Der Kern ist dunkel und so groß wie ein Berg. Voraussichtlich landet Philae im November.

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Rosetta erreicht den Kometen Tschurjumow-Gerassimenko

Bildcredit und Bildrechte: ESA, Raumsonde Rosetta, NavCam; Musik: Eine kleine Nachtmusik (Mozart)

Was sieht man, wenn man sich einem Kometen nähert? Anfang des Monats bekam die Menschheit einen neuen Eindruck davon. Die Roboter-Raumsonde Rosetta reiste zum Kern des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko und begann, ihn zu umrunden. Die Annäherung ist faszinierend. Erst zeigt sich eine unerwartete Doppelstruktur des Kometenkerns. Dann sieht man seine ungewöhnlich schroffe Oberfläche.

Dieses Zeitraffervideo entstand aus 101 Bildern. Es zeigt die Annäherung der Raumsonde vom 1. bis 6. August. Der eisige Kometenkern ist so groß wie ein Berg. Er rotiert alle 12,7 Stunden.

Rosettas Bilder und Daten könnten den Ursprung von Kometen und die Frühgeschichte unseres Sonnensystems beleuchten. Gegen Ende des Jahres soll Rosetta die Landesonde Philae freisetzen. Philae soll im Randbereich des Kometen Tschurjumow–Gerassimenko landen und auf der Oberfläche ankern.

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Rosettas Rendezvous mit 67P

Der Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko wirkt auf diesem Bild der Raumsonde Rosetta schuppig. Er ist links einen großen und rechts einen kleineren Lappen. Dazwischen ist eine schmale Verbindung.

Bildcredit: ESA / Rosetta / MPS für OSIRIS Team; MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA

Am 3. August fotografierte die Teleobjektiv-Kamera der Raumsonde Rosetta dieses faszinierende Bild. Es zeigt den Kern des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko. Rosetta hatte eine Reise von 10 Jahren auf einer 6,5 Milliarden Kilometer langen gravitationsgestützten Flugbahnen. Die Schleifen der Reise führten durch den interplanetaren Raum. Nun näherte sich Rosetta ihrem Ziel auf weniger als 285 Kilometer.

Die seltsame zweilappige Form des Kerns ist sehr detailreich abgebildet. Die Auflösung beträgt 5,3 Meter pro Bildpunkt. Der Kometenkern hat einem Durchmesser von etwa 4 Kilometern. Er ist derzeit etwas mehr als 400 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Seine Position liegt zwischen den Bahnen von Jupiter und Mars.

Rosetta ist die erste Raumsonde, die einen störanfälligen Orbit um einen Kometen anstrebt. Sie nähert sich dem Kometen in den nächsten Wochen auf weniger als 50 Kilometer. Bis zum Ende des Jahres sucht sie geeignete Landeplätze für ihre Sonde Philae.

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