NGC 3314: überlappende Galaxien

Das Hubblebild zeigt zwei überlappende Galaxien - NGC 3314 im Sternbild Wasserschlange.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung und Bildrechte: William Ostling (The Astronomy Enthusiast)

Beschreibung: Warum ruft die nähere Galaxie keinen Gravitationslinseneffekt bei der hinteren Galaxie hervor? Das tut sie, aber weil die Galaxien so nahe beieinander liegen, ist die Winkelverschiebung der Galaxien kleiner als ihre Winkelgröße.

Dieses Hubblebild von NGC 3314 zeigt zwei große Spiralgalaxien, die zufällig genau auf einer Linie stehen. Die Galaxie NGC 3314a im Vordergrund mit ihrer Windradform und ihren jungen, hellen Sternhaufen ist fast genau von oben sichtbar. Anders als die helle Hintergrundgalaxie NGC 3314b sieht man jedoch auch dunkle, wirbelnde interstellare Staubbahnen, welche die Struktur der näheren Spirale nachzeichnen. Beide Galaxien liegen am Rand des etwa 200 Millionen Lichtjahre entfernten Hydra-Galaxienhaufens.

Verzerrungen durch Gravitationslinsen sind leichter erkennbar, wenn die Linsengalaxie kleiner und weiter entfernt ist. Dann kann die Galaxie im Hintergrund sogar einen Ring um die nähere Galaxie bilden. Kurze Gravitationslinsenblitze durch Sterne in der Vordergrundgalaxie, die das Licht von Sternen in der Hintergrundgalaxie kurzzeitig verstärken, können bei künftigen Beobachtungskampagnen mit hochauflösenden Teleskopen sichtbar werden.

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Wie der Komet TG seinen Staubschweif bildet

Die ESA-Raumsonde Rosetta fotografierte 2015, wie Strahlen aus Staub und Gas aus dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko (67P/TG) austraten.

Bildcredit und Lizenz: ESA, Rosetta, NAVCAM

Beschreibung: Woher kommen die Schweife von Kometen? Es gibt keine offensichtlichen Orte auf den Kernen von Kometen, von denen die Strahlen ausströmen, aus denen ein Kometenschweif entsteht.

Dieses ist eines der besten Bilder von solchen ausströmenden Strahlen. Fotografiert wurde es 2015 von der Roboter-Raumsonde Rosetta der ESA, die von 2014 bis 2016 den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko (Komet TG) umrundete. Das Bild zeigt Schwaden aus Gas und Staub, die an zahlreichen Stellen auf dem Kern des Kometen TG austraten, als er sich der Sonne näherte und sich erwärmte.

Der Komet hat zwei markante Lappen, der größere misst ungefähr vier Kilometer, der kleinere Lappen ist etwa 2,5 Kilometer groß, beide sind über einen dünnen Hals verbunden. Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass die Verdampfung weit unterhalb der Kometenoberfläche stattfinden muss, sodass die Strahlen aus Staub und Eis entstehen, deren Ausströmen durch die Oberfläche wir beobachten.

Komet TG (auch bekannt als Komet 67P) verliert bei jedem seiner 6,44 Jahre dauernden Umläufe um die Sonne etwa einen Meter seines Radius in Form von Ausströmungen. Bei dieser Menge wird der Komet in wenigen Tausend Jahren vollständig zerstört. Rosettas Mission endete 2016 einem kontrollierten Aufschlag auf der Oberfläche des Kometen TG.

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Magnetische Stromlinien der Milchstraße

Der ESA-Satellit Planck entdeckte Magnetfeldstrukturen in unserer Galaxis, die zuvor unbekannt waren.

Bildcredit: ESA, Planck; Text: Joan Schmelz (USRA)

Beschreibung: Welche Rolle spielen Magnetfelder in der interstellaren Physik? Der ESA-Satellit Planck untersuchte die Emissionen kleiner, magnetisch ausgerichteter Staubkörnchen. Die Auswertung der Beobachtungen zeigt zuvor unbekannte Magnetfeldstrukturen in unserer Milchstraße, die auf diesem Ganzhimmelsbild als gekrümmte Linien dargestellt sind.

Die Ebene der Milchstraße ist dunkelrot – dort ist die Staubkonzentration am höchsten. Die riesigen Bögen über der Ebene sind wahrscheinlich Überreste vergangener Explosionen im Kern unserer Galaxis, die vom Konzept her den magnetischen schleifenartigen Strukturen in der Atmosphäre unserer Sonne ähnlich sind.

Die gekrümmten Stromlinien decken sich mit den interstellaren Fasern aus neutralem Wasserstoff und liefern den reizvollen Hinweis, dass Magnetfelder die Gravitation nicht nur beim Formen des interstellaren Mediums ergänzen können, sondern auch bei der Entstehung neuer Sterne. Auf welche Weise Magnetismus die Entwicklung unserer Galaxis beeinflusste, wird wohl in den nächsten Jahren weiterhin erforscht.

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Nahaufnahme von NGC 7331

Siehe Beschreibung. Porträt der Spiralgalaxie NGC 7331, aufgenommen mit dem Weltraumteleskop Hubble; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Lizenz: ESA/Hubble und NASA/D. Milisavljevic (Purdue-Universität)

Beschreibung: Die schöne, große Spiralgalaxie NGC 7331 wird oft als Analogon zu unserer Milchstraße betrachtet. NGC 7331 ist etwa 50 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im nördlichen Sternbild Pegasus. Sie wurde schon früh als Spiralnebel erkannt und ist eine der helleren Galaxien, die der Astronom Charles Messier im 18. Jahrhundert nicht in seinen berühmten Katalog aufnahm.

Da die Galaxienscheibe zu unserer Sichtlinie geneigt ist, entstehen bei lang belichteten Teleskopaufnahmen häufig Bilder mit einer starken Tiefenwirkung. Diese Nahaufnahme des Weltraumteleskops Hubble zeigt die prächtigen Spiralarme der Galaxie mit ihren dunklen, undurchsichtigen Staubbahnen, den hellen bläulichen Haufen aus massereichen, jungen Sternen sowie das verräterische rötliche Leuchten aktiver Sternbildungsregionen. Die hellen gelblichen Zentralregionen enthalten Populationen älterer, kühlerer Sterne. Wie bei der Milchstraße liegt auch im Kern der Spiralgalaxie NGC 7331 ein sehr massereiches Schwarzes Loch.

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Komet CG verdampft

Siehe Beschreibung. Strahlen auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko, fotografiert von der ESA-Raumsonde Rosetta; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Lizenz: ESA, Rosetta, NAVCAM

Beschreibung: Wo entstehen Kometenschweife? Es gibt keine offensichtlichen Orte auf einem Kometenkern, an denen die Strahlen ausströmen, die dann den Kometenschweif bilden.

Dieses Bild ist eines der besten, auf dem ausströmende Strahlen zu sehen sind. Es wurde 2015 von der Roboter-Raumsonde Rosetta der ESA fotografiert, die von 2014 bis 2016 den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko (Komet CG) umkreiste. Das Bild zeigt Schwaden aus Gas und Staub, die an zahlreichen Orten vom Kern des Kometen CG austraten, als er der Sonne näher kam und sich erwärmte.

Der Komet hat zwei markante Ausbuchtungen, die größere ist ungefähr 4 Kilometer breit und ist mit der kleineren Keule, die einen Durchmesser 2,5 Kilometern hat, über eine schmale Halsregion verbunden. Untersuchungen lassen vermuten, dass die Verdampfung weit unter der Kometenoberfläche stattfindet, und dass dabei die Strahlen aus Staub und Eis entstehen, deren Ausbruch durch die Oberfläche zu beobachten sind.

Komet CG (der auch als Komet 67P bekannt ist) verliert bei jedem seiner 6,44 Jahre dauernden Umläufe um die Sonne über solche Strahlen etwa einen Meter seines Radius. Bei dieser Menge wird der Komet in wenigen Tausend Jahren vollständig zerstört sein. 2016 endete Rosettas Mission mit einem kontrollierten Einschlag auf der Oberfläche des Kometen 67P.

Astronomie-Öffentlichkeitsarbeit: Autoren für APOD gesucht
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Hinweis auf einen aktiven Vulkan auf der Venus

Siehe Beschreibung. Vulkanismus auf dem Planeten Venus; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, ESA, Venus Express: VIRTIS, USRA, LPI

Beschreibung: Sind die Vulkane auf der Venus noch aktiv? Wir kennen mehr Vulkane auf der Venus als auf der Erde, aber wann zum letzten Mal Vulkane auf der Venus ausgebrochen sind, ist nicht genau bekannt. Kürzlich wurde jedoch ein Hinweis auf sehr aktuellen Vulkanismus auf der Venus entdeckt, und zwar hier auf der Erde. Laborergebnisse zeigten, dass Infrarot-Bilder von Oberflächenlava in der dichten Venusatmosphäre im Laufe weniger Monate abklingen würden. Diese Abschwächung ist auf Bildern der ESA-Sonde Venus Express nicht zu beobachten.

Venus Express trat 2006 in eine Umlaufbahn um die Venus ein und hatte bis 2014 Kontakt mit der Erde. Daher ist das Infrarotleuchten (hier in Falschfarbenrot dargestellt), das Venus Express von Idunn Mons aufnahm, und das auf einem Bild der NASA-Sonde Magellan zu sehen ist, ein Hinweis, dass dieser Vulkan vor sehr kurzer Zeit ausgebrochen ist und heute immer noch aktiv ist. Der Vulkanismus auf der Venus könnte auch Erkenntnisse zum Vulkanismus auf der Erde und anderswo in unserem Sonnensystem liefern.

Neu: APOD ist nun auf Türkisch (Türkei) verfügbar
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Sanddünen tauen auf dem Mars

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Lizenz: ESA, Roscosmos, CaSSIS

Beschreibung: Was sind das für seltsame Formen auf dem Mars? Es sind tauende Sanddünen. Als der Frühling auf der Nordhalbkugel des Mars anbrach, begannen die Sanddünen in der Nähe des Pols, die der ExoMars Trace Gas Orbiter der ESA Ende Mai hier abbildete, zu tauen. Kohlendioxid– und Wassereis sublimierten in der dünnen Atmosphäre unmittelbar zu Gas.

Wenn dünnere Eisregionen auftauen, legen sie Sand frei, dessen dunkle Färbung das Sonnenlicht aufnimmt und so das Tauen beschleunigt. An dem Prozess könnten sogar Sandstrahlen beteiligt sein, die durch das dünner werdende Eis platzen. Bis zum Sommer breiten sich die Flecken aus und erfassen die ganzen Dünen. Der Nordpol des Mars ist von vielen ähnlichen Sicheldünenfeldern umgeben, deren seltsam glatte Bögen von den ständigen Marswinden geformt werden.

Erstellen Sie ein fernes Erbe: Schicken Sie Ihren Namen zum Mars

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Rätsel um Methan auf dem Mars wird größer


Videocredit: NASA’s GSFC, Scientific Visualization Studio

Beschreibung: Das Methan-Rätsel auf dem Mars wurde soeben noch seltsamer. Neue Ergebnisse des ExoMars Trace Gas Orbiter der ESA und Roscosmos zeigten wider Erwarten kein Methan in der Marsatmosphäre. Dieses Ergebnis folgt auf die Entdeckung von Methan im Jahr 2013 durch den Rover Curiosity der NASA, was scheinbar am nächsten Tag durch Mars Express im Orbit bestätigt wurde.

Das Thema ist sehr interessant, weil auf der Erde Leben ein Hauptproduzent von Methan ist, was zu der faszinierenden Erwartung führt, dass eine Lebensform – vielleicht mikrobielles Leben – unter der Marsoberfläche Methan erzeugt. Doch es gibt auch nichtbiologische Methanquellen. Hier ist eine Visualisierung der ersten angeblichen Methanschwade über dem Mars, die 2003 von der Erde aus entdeckt wurde.

Der aktuelle Nicht-Nachweis von Methan durch den ExoMars-Orbiter könnte bedeuten, dass Methan auf dem Mars auf unerwartete Weise zerstört wird, oder dass nur wenige Gebiete auf dem Mars Methan freisetzen – und das vielleicht nur zu gewissen Zeiten. Da das Rätsel nun noch größer wurde, wird auch die Erforschung der Atmosphäre unseres Nachbarplaneten durch die Menschheit vertieft werden.

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