Merkur beim Vorbeiflug von BepiColombo

Die ESA- und JAXA-Raumsonde BepiColombo fotografiert den Planeten Merkur bei ihrem Vorbeiflug.

Bildcredit und Lizenz: ESA, JAXA, BepiColombo, MTM

Welcher Teil des Mondes ist das? Keiner – denn das ist der Planet Merkur. Die alte Oberfläche Merkurs ist ähnlich stark von Kratern übersät wie die des Erdmondes. Merkur ist zwar nur wenig größer als Luna, aber viel dichter und massereicher als jeder andere Mond im Sonnensystem, weil er großteils aus Eisen besteht. Unsere Erde ist der einzige Planet mit einer noch höheren Dichte.

Weil sich Merkur bei zwei Umläufen um die Sonne genau dreimal um seine Achse dreht und weil Merkurs Bahn stark elliptisch ist, sehen Besucher auf Merkur eine seltsame Sonnenbewegung: Die Sonne geht auf, bleibt am Himmel stehen, kehrt dann zum Aufgangshorizont zurück, bleibt wieder stehen und wandert schließlich rasch zum anderen Horizont, wo sie untergeht. Auf der Erde führt Merkurs Nähe zur Sonne dazu, dass wir ihn nur kurz nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang sehen.

Dieses Bild wurde letzte Woche beim Vorbeiflug der ESA– und JAXARaumsonde BepiColombo fotografiert, bei dem sie Energie abgab, als Vorbereitung darauf, 2025 in den Orbit des innersten Planeten einzutreten.

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N11: Sternwolken der GMW

Das Bild zeigt den Dunkelnebel N11 in der der Großen Magellanschen Wolke GMW, einer Begleitgalaxie unserer Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, ESA; Bearbeitung: Josh Lake

Beschreibung: Massereiche Sterne, raue Winde, Berge aus Staub und energiereiches Licht formen eine der größten und malerischsten Sternbildungsregionen in der Lokalen Gruppe. Die Region ist als N11 bekannt. Auf vielen Bildern ihrer Heimatgalaxie, einer Nachbarin der Milchstraße, die als Große Magellanische Wolke (GMW) bekannt ist, sieht man sie rechts oben.

Dieses Bild wurde zu wissenschaftlichen Zwecken mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert und für künstlerische Zwecke nachbearbeitet. Der hier gezeigte Bereich ist als NGC 1763 bekannt, doch der ganze Emissionsnebel N11 ist nach dem Tarantelnebel der zweitgrößte in der GMW. Die Aufnahme zeigt auch kompakte Globulen aus dunklem Staub, die neu entstehende Sterne enthalten.

Eine aktuelle Studie über veränderliche Sterne in der GMW mit Hubble half dabei, die Entfernungsskala des beobachtbaren Universums neu zu kalibrieren, ergab jedoch eine etwas andere Skala als jene, die anhand des allgegenwärtigen kosmischen Mikrowellenhintergrundes ermittelt wurde.

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Komet Leonard hinter der Rauchwolke des JWST-Starts

Komet Leonard und Ariane V mit dem James-Web-Weltraumteleskop an Bord, beide am Himmel über dem Nationalpark Doi Inthanon in Thailand.

Bildcredit und Bildrechte: Matipon Tangmatitham (NARIT)

Beschreibung: Welche dieser beiden Schlieren ist ein Komet? Beide haben eine Ähnlichkeit mit Kometen, doch die untere Schliere ist der echte Komet. Sie zeigt die Koma und den Schweif des Kometen Leonard, er ist ein Block aus Gestein und Eis von der Größe einer Stadt, der auf seiner lang gezogenen Bahn durch das innere Sonnensystem um die Sonne zieht. Komet Leonard erreichte kürzlich den geringsten Abstand zu Erde und Venus und umrundet nächste Woche die Sonne. Der Komet ist noch mit bloßem Auge sichtbar und entwickelte in den letzten Wochen einen langen, veränderlichen Schweif.

Die obere Schliere ist die Abgasschwade der Trägerrakete Ariane V, die vor zwei Tagen mit dem James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) von der Erde startete. Diese Einzelaufnahme wurde in Thailand fotografiert, die Spitze im Vordergrund befindet sich auf einer Pagode im Nationalpark Doi Inthanon. Das JWST ist das bisher größte und mächtigste Weltraumteleskop der NASA, es soll die Sonne in der Nähe des Erde-Sonne-L2-Punktes umkreisen und beginnt voraussichtlich im Sommer 2022 mit wissenschaftlichen Beobachtungen.

Galerie: Komet Leonard 2021
Galerie: Start des James-Webb-Weltraumteleskops am 25. Dezember 2021

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NGC 3314: überlappende Galaxien

Das Hubblebild zeigt zwei überlappende Galaxien - NGC 3314 im Sternbild Wasserschlange.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung und Bildrechte: William Ostling (The Astronomy Enthusiast)

Beschreibung: Warum ruft die nähere Galaxie keinen Gravitationslinseneffekt bei der hinteren Galaxie hervor? Das tut sie, aber weil die Galaxien so nahe beieinander liegen, ist die Winkelverschiebung der Galaxien kleiner als ihre Winkelgröße.

Dieses Hubblebild von NGC 3314 zeigt zwei große Spiralgalaxien, die zufällig genau auf einer Linie stehen. Die Galaxie NGC 3314a im Vordergrund mit ihrer Windradform und ihren jungen, hellen Sternhaufen ist fast genau von oben sichtbar. Anders als die helle Hintergrundgalaxie NGC 3314b sieht man jedoch auch dunkle, wirbelnde interstellare Staubbahnen, welche die Struktur der näheren Spirale nachzeichnen. Beide Galaxien liegen am Rand des etwa 200 Millionen Lichtjahre entfernten Hydra-Galaxienhaufens.

Verzerrungen durch Gravitationslinsen sind leichter erkennbar, wenn die Linsengalaxie kleiner und weiter entfernt ist. Dann kann die Galaxie im Hintergrund sogar einen Ring um die nähere Galaxie bilden. Kurze Gravitationslinsenblitze durch Sterne in der Vordergrundgalaxie, die das Licht von Sternen in der Hintergrundgalaxie kurzzeitig verstärken, können bei künftigen Beobachtungskampagnen mit hochauflösenden Teleskopen sichtbar werden.

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Wie der Komet TG seinen Staubschweif bildet

Die ESA-Raumsonde Rosetta fotografierte 2015, wie Strahlen aus Staub und Gas aus dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko (67P/TG) austraten.

Bildcredit und Lizenz: ESA, Rosetta, NAVCAM

Beschreibung: Woher kommen die Schweife von Kometen? Es gibt keine offensichtlichen Orte auf den Kernen von Kometen, von denen die Strahlen ausströmen, aus denen ein Kometenschweif entsteht.

Dieses ist eines der besten Bilder von solchen ausströmenden Strahlen. Fotografiert wurde es 2015 von der Roboter-Raumsonde Rosetta der ESA, die von 2014 bis 2016 den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko (Komet TG) umrundete. Das Bild zeigt Schwaden aus Gas und Staub, die an zahlreichen Stellen auf dem Kern des Kometen TG austraten, als er sich der Sonne näherte und sich erwärmte.

Der Komet hat zwei markante Lappen, der größere misst ungefähr vier Kilometer, der kleinere Lappen ist etwa 2,5 Kilometer groß, beide sind über einen dünnen Hals verbunden. Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass die Verdampfung weit unterhalb der Kometenoberfläche stattfinden muss, sodass die Strahlen aus Staub und Eis entstehen, deren Ausströmen durch die Oberfläche wir beobachten.

Komet TG (auch bekannt als Komet 67P) verliert bei jedem seiner 6,44 Jahre dauernden Umläufe um die Sonne etwa einen Meter seines Radius in Form von Ausströmungen. Bei dieser Menge wird der Komet in wenigen Tausend Jahren vollständig zerstört. Rosettas Mission endete 2016 einem kontrollierten Aufschlag auf der Oberfläche des Kometen TG.

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Magnetische Stromlinien der Milchstraße

Der ESA-Satellit Planck entdeckte Magnetfeldstrukturen in unserer Galaxis, die zuvor unbekannt waren.

Bildcredit: ESA, Planck; Text: Joan Schmelz (USRA)

Beschreibung: Welche Rolle spielen Magnetfelder in der interstellaren Physik? Der ESA-Satellit Planck untersuchte die Emissionen kleiner, magnetisch ausgerichteter Staubkörnchen. Die Auswertung der Beobachtungen zeigt zuvor unbekannte Magnetfeldstrukturen in unserer Milchstraße, die auf diesem Ganzhimmelsbild als gekrümmte Linien dargestellt sind.

Die Ebene der Milchstraße ist dunkelrot – dort ist die Staubkonzentration am höchsten. Die riesigen Bögen über der Ebene sind wahrscheinlich Überreste vergangener Explosionen im Kern unserer Galaxis, die vom Konzept her den magnetischen schleifenartigen Strukturen in der Atmosphäre unserer Sonne ähnlich sind.

Die gekrümmten Stromlinien decken sich mit den interstellaren Fasern aus neutralem Wasserstoff und liefern den reizvollen Hinweis, dass Magnetfelder die Gravitation nicht nur beim Formen des interstellaren Mediums ergänzen können, sondern auch bei der Entstehung neuer Sterne. Auf welche Weise Magnetismus die Entwicklung unserer Galaxis beeinflusste, wird wohl in den nächsten Jahren weiterhin erforscht.

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Nahaufnahme von NGC 7331

Siehe Beschreibung. Porträt der Spiralgalaxie NGC 7331, aufgenommen mit dem Weltraumteleskop Hubble; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Lizenz: ESA/Hubble und NASA/D. Milisavljevic (Purdue-Universität)

Beschreibung: Die schöne, große Spiralgalaxie NGC 7331 wird oft als Analogon zu unserer Milchstraße betrachtet. NGC 7331 ist etwa 50 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im nördlichen Sternbild Pegasus. Sie wurde schon früh als Spiralnebel erkannt und ist eine der helleren Galaxien, die der Astronom Charles Messier im 18. Jahrhundert nicht in seinen berühmten Katalog aufnahm.

Da die Galaxienscheibe zu unserer Sichtlinie geneigt ist, entstehen bei lang belichteten Teleskopaufnahmen häufig Bilder mit einer starken Tiefenwirkung. Diese Nahaufnahme des Weltraumteleskops Hubble zeigt die prächtigen Spiralarme der Galaxie mit ihren dunklen, undurchsichtigen Staubbahnen, den hellen bläulichen Haufen aus massereichen, jungen Sternen sowie das verräterische rötliche Leuchten aktiver Sternbildungsregionen. Die hellen gelblichen Zentralregionen enthalten Populationen älterer, kühlerer Sterne. Wie bei der Milchstraße liegt auch im Kern der Spiralgalaxie NGC 7331 ein sehr massereiches Schwarzes Loch.

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Komet CG verdampft

Siehe Beschreibung. Strahlen auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko, fotografiert von der ESA-Raumsonde Rosetta; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Lizenz: ESA, Rosetta, NAVCAM

Beschreibung: Wo entstehen Kometenschweife? Es gibt keine offensichtlichen Orte auf einem Kometenkern, an denen die Strahlen ausströmen, die dann den Kometenschweif bilden.

Dieses Bild ist eines der besten, auf dem ausströmende Strahlen zu sehen sind. Es wurde 2015 von der Roboter-Raumsonde Rosetta der ESA fotografiert, die von 2014 bis 2016 den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko (Komet CG) umkreiste. Das Bild zeigt Schwaden aus Gas und Staub, die an zahlreichen Orten vom Kern des Kometen CG austraten, als er der Sonne näher kam und sich erwärmte.

Der Komet hat zwei markante Ausbuchtungen, die größere ist ungefähr 4 Kilometer breit und ist mit der kleineren Keule, die einen Durchmesser 2,5 Kilometern hat, über eine schmale Halsregion verbunden. Untersuchungen lassen vermuten, dass die Verdampfung weit unter der Kometenoberfläche stattfindet, und dass dabei die Strahlen aus Staub und Eis entstehen, deren Ausbruch durch die Oberfläche zu beobachten sind.

Komet CG (der auch als Komet 67P bekannt ist) verliert bei jedem seiner 6,44 Jahre dauernden Umläufe um die Sonne über solche Strahlen etwa einen Meter seines Radius. Bei dieser Menge wird der Komet in wenigen Tausend Jahren vollständig zerstört sein. 2016 endete Rosettas Mission mit einem kontrollierten Einschlag auf der Oberfläche des Kometen 67P.

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