Geflecht am Himmel

Über einem See in Schweden leuchten Wolken. Sie sind am Rand des Weltraums, daher leuchtet die Sonne noch darauf, obwohl es am Boden schon dunkel ist. Unten ist ein See, der die Wolken spiegelt.

Bildcredit und Bildrechte: P-M Hedén (Clear Skies, TWAN)

Diese einzigartigen nachtleuchtenden Wolken leiteten Sonnenlicht an den Himmel, während er immer dunkler wurde. Aufgenommen wurden sie am 10. Juli. Sie spiegeln sich im ruhigen Wasser eines Sees bei Vallentuna in der Nähe von Stockholm in Schweden.

Die eisigen Wolken schweben etwa 80 Kilometer über der Erdoberfläche am Rand des Weltraums. Dort reflektieren sie immer noch das Sonnenlicht, obwohl die Sonne für uns am Boden schon lange untergegangen ist. Die leuchtenden Nachtwolken sieht man üblicherweise nur in hohen Breiten und im Sommer. Man nennt sie auch polare mesosphärische Wolken. Sie entstehen, wenn Wasserdampf in die kalte obere Atmosphäre gelangt. Dort kondensiert er an feinen Staubkörnchen, die von zerbrochenen Meteoren oder vulkanischer Asche stammen.

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Enceladus in Echtfarben

Der Saturnmond Enceladus im Bild ist in Echtfarben dargestellt. Er ist etwa zu drei Vierteln beleuchtet. Auf seiner hellen Oberfläche verlaufen tiefe Rillen. Oben sind kreisrunde Krater, die offenbar älter sind als der Rest seiner Oberfläche.

Bildcredit: NASA, ESA, JPL, SSI, Cassini-Bildgebungsteam

Gibt es Leben in den Ozeanen, die sich auf dem Saturnmond Enceladus unter der Oberfläche befinden? Ein Grund, warum wir das denken, hat mit den langen Strukturen zu tun. Sie werden mitunter „Tigerstreifen“ genannt. Es ist bekannt, dass sie aus dem Inneren des Monds Eis ins All speien. Dadurch entstehen über diesen Rissen Wolken aus feinen Eispartikeln. Besonders deutlich wird das über dem Südpol. Der mysteriöse E-Ring in Saturns Ringsystem entsteht auf diese Weise. Beweise dafür lieferte die robotische Raumsonde Cassini. Sie umflog den Saturn von 2004 bis 2017.

Dieses hoch aufgelöste Bild von Enceladus entstand bei einem nahen Vorbeiflug. Wir zeigen es in Echtfarben. Die tiefen Gletscherspalten liegen zum Teil im Schatten. Warum Enceladus so aktiv ist, bleibt ein Rätsel. Der Nachbarmond Mimas ist etwa gleich groß. Im Vergleich ist er anscheinend ziemlich reglos.

Eine Analyse von ausgeworfenen Eiskörnchen ergab, dass sie komplexe organische Moleküle enthalten. Diese großen kohlenstoffreichen Moleküle verstärken den Verdacht, dass der Ozean unter der Oberfläche von Enceladus Leben enthalten könnte. Es ist aber kein Beweis.

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Lichtsäule über dem Ätna-Ausbruch

Lava fließt über eine eisige Landschaft, links steigt Nebel auf. Über der Lava ragt eine rote Lichtsäule auf, wo sich das Licht der Lava an Eiskristallen spiegelt.

Bildcredit und Bildrechte: Davide Caliò

Kann Lava bis zum Himmel fließen? Natürlich nicht – aber das Licht der Lava kann das durchaus! Solch ein Effekt ist durchaus ungewöhnlich – eine vulkanische Lichtsäule. Typischerweise entstehen solche Lichtsäulen durch Sonnenlicht und zeigen deshalb hin zur auf- oder untergehenden Sonne.

Aber auch Lichtsäulen – teils sogar sehr farbenfroh – über Straßenlaternen und Häusern wurden schon beobachtet.

Diese spezielle Lichtsäule allerdings wird erleuchtet durch das rote Licht, welches von der glühenden Lava des ausbrechenden Vulkans ausgesandt wird. Beim Vulkan handelt es sich um den Ätna in Italien. Das Bild wurde mit einer einzigen Belichtung an einem frühen Februarmorgen aufgenommen. Die kalten Temperaturen über dem Lavafluss aus dem Vulkan sorgten für Eiskristalle in der Luft und ließen den Wasserdampf, welcher vom Vulkan ausgestoßen wurde, gefrieren. Diese Eiskristalle – mit der flachen Seite zumeist zum Boden zeigend – reflektierten das Licht aus der Caldera des Vulkans heraus.

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Nebensonnen in Abisko

Über einem verschneiten Feld mit einer einsamen Person leuchtet über einem Hügel am Horizont die Sonne. Sie ist von einem runden Hof umgeben, links und rechts leuchten helle Nebensonnen.

Bildcredit und Bildrechte: Felipe Menzella

Diese außerirdische Winterlandschaft wird scheinbar von drei Sonnen geziert. Doch diese außergewöhnliche Szene wurde durchaus auf der Erde aufgenommen: am 3. Februar, während einer Tour mit dem Schneemobil in den Bergen nahe dem Abisko-Nationalpark im Norden Schwedens.

Die hellen Flecken links und rechts von der Sonne sind Nebensonnen (Parhelia). Im Englischen werden sie auch als sun dogs (Sonnenhunde) oder als mock suns (falsche Sonnen) bezeichnet. Nebensonnen werden von sechseckigen Eiskristallen erzeugt, die in der Atmosphäre schweben und das Sonnenlicht reflektieren und brechen. Die hellen Erscheinungen liegen auf dem sichtbaren 22 Grad Eishalo der Sonne. Im Winter sind sie in hohen Breiten häufig zu sehen.

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Perlmuttwolken über Schweden

Über einer verschneiten Landschaft mit einigen Häusern im Vordergrund wabern bunt schillernde Wolken.

Bildcredit und Bildrechte: Vojan Höfer

Leuchtend und schimmernd ziehen schillernde Farb-Wellen über diese Himmelslandschaft in Nordschweden. Diese Perlmuttwolken treten selten auf.

Das Bild zeigt ihr unvergessliches Erscheinen am 12. Januar. Die Sonne stand dabei vor Ort knapp unter dem Horizont.

Sie gehören zu den polaren Stratosphärenwolken. Sie entstehen, wenn es in der unteren Stratosphäre ungewöhnlich kalt ist. Dann bilden sich in dieser normalerweise wolkenlosen Schicht der Erdatmosphäre Eiskristalle.

Die Wolken in einer Höhe von 15 bis 25 Kilometer sind von der Sonne beschienen und beugen das Sonnenlicht. Am Erdboden ist die Sonne dann nicht direkt sichtbar.

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Himmelsauge aus Diamantstaub

Eine schneebedeckte Straße führt einen Hügel hinauf zu einem Himmel voller Sterne. Die Bögen und Halos am Himmel vor uns sehen aus wie ein riesiges Auge.

Bildcredit und Bildrechte: Jaroslav Fous

Warum steht da ein großes Auge am Himmel?

Diamant Staub. Das ist ein inoffizieller Name für die kleinen Eiskristalle, die sich in der Luft bilden und zu Boden schweben. Weil diese Kristalle eine bestimmte geometrische Form haben, brechen sie das Licht von Sonne oder Mond dergestalt zu unseren Augen hin, dass solche großen Halos und Bögen am Himmel erscheinen. Manchmal sieht das Resultat dieser Geometrien wie ein Riesenauge aus, das uns aus dem Himmel anschaut.

Dieses Bild wurde letzte Woche im tschechischen Erzgebirge aufgenommen. Als der helle Mond aufging, schien sein Licht durch die Luft, die mit einem Nebel aus feinstem Eis angereichert war. Das führte zu dieser prächtigen Himmelserscheinung, die um den Mond herum zu sehen war: Nebenmonde, Tangentialbögen, Halos und ein Horizonalkreis. Sogar Lichtsäulen über entfernten Lichtern sind am linken Rand sichtbar, während Jupiter und Mars im 22°-Halo nahe dem unteren Rand zu finden sind.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (ab 1995, deutsch ab 2007)

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Eiswolken über einem roten Planeten

Über dem rostroten Mars geht links eine bläuliche Sonne unter. Rechts schweben ungewöhnliche Wolken hoch oben in der Marsatmosphäre.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Kevin M. Gill; Bearbeitung: Rogelio Bernal Andreo

Was könnte man von der Oberfläche des Mars aus sehen? Vielleicht würde man über eine weite orange Landschaft blicken, die von Felsbrocken übersät ist. Der Himmel wäre staubig-orange, mit seltsam geformten Wasserwolken. Am Horizont der Untergang einer bläulichen Sonne.

Genau diesen Anblick fing letzten März der NASA-Marsrover Perseverance im Bild ein. Die orange Farbe stammt von verrostetem Eisen im Marsstaub. Einige der Teilchen sind klein genug, um vom Wind in die Atmosphäre getragen zu werden. Der bläuliche Farbton rund um die untergehende Sonne entsteht, weil der blaue Anteil des Sonnenlichts durch den schwebenden Staub stärker gestreut wird.

Die hellen Wolken auf der rechten Seite des Bildes bestehen wahrscheinlich aus Wassereis und schweben hoch in der Marsatmosphäre. Einigen dieser Wolken zeigen für die Erde ungewöhnliche Formen und sind daher Gegenstand der Forschung.

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Frische Tigerstreifen auf Saturns Mond Enceladus

Bildfüllend ist der eisige Saturnmond Enceladus dargestellt. Rechts oben an der Schattenlinie sind Krater, die restliche Oberfläche ist von Rillen überzogen. Die Rillen haben einen blauen Farbton, der Rest des Mondes wirkt grau.

Bildcredit: NASA, ESA, JPL, SSI, Cassini-Bildgebungsteam

Entweichen unterirdische Ozeane durch die Schluchten auf dem Saturnmond Enceladus? Die langen Strukturen werden als Tigerstreifen bezeichnet. Sie spucken bekanntermaßen Eis aus dem kalten Inneren des Mondes ins All. Das erzeugt eine Wolke aus kleinen Eisteilchen über dem Südpol des Mondes sowie den mysteriösen E-Ring von Saturn. Die robotische Raumsonde Cassini lieferte Beweise dafür. Die Raumsonde befand sich von 2004 bis 2007 im Orbit um Saturn.

Das heutige Bild zeigt Enceladus bei einem nahen Überflug. Die Oberflächenstrukturen, die als Tigerstreifen bezeichnet werden, sind in Falschfarben bläulich dargestellt. Warum Enceladus überhaupt so aktiv ist, bleibt ein Rätsel, zumal der gleich große Nachbarmond Mimas ganz ruhig ist.

Eine Analyse der ausgeworfenen Eiskörnchen zeigte sogar komplexe organische Moleküle unter der Oberfläche von Enceladus. Diese großen, kohlenstoffreichen Moleküle lege nahe – beweisen aber nicht -, dass es in den Ozeanen unter der Oberfläche von Enceladus vielleicht Leben geben könnte.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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