Enceladus in Echtfarben

Der Saturnmond Enceladus im Bild ist in Echtfarben dargestellt. Er ist etwa zu drei Vierteln beleuchtet. Auf seiner hellen Oberfläche verlaufen tiefe Rillen. Oben sind kreisrunde Krater, die offenbar älter sind als der Rest seiner Oberfläche.

Bildcredit: NASA, ESA, JPL, SSI, Cassini-Bildgebungsteam

Gibt es Leben in den Ozeanen, die sich auf dem Saturnmond Enceladus unter der Oberfläche befinden? Ein Grund, warum wir das denken, hat mit den langen Strukturen zu tun. Sie werden mitunter „Tigerstreifen“ genannt. Es ist bekannt, dass sie aus dem Inneren des Monds Eis ins All speien. Dadurch entstehen über diesen Rissen Wolken aus feinen Eispartikeln. Besonders deutlich wird das über dem Südpol. Der mysteriöse E-Ring in Saturns Ringsystem entsteht auf diese Weise. Beweise dafür lieferte die robotische Raumsonde Cassini. Sie umflog den Saturn von 2004 bis 2017.

Dieses hoch aufgelöste Bild von Enceladus entstand bei einem nahen Vorbeiflug. Wir zeigen es in Echtfarben. Die tiefen Gletscherspalten liegen zum Teil im Schatten. Warum Enceladus so aktiv ist, bleibt ein Rätsel. Der Nachbarmond Mimas ist etwa gleich groß. Im Vergleich ist er anscheinend ziemlich reglos.

Eine Analyse von ausgeworfenen Eiskörnchen ergab, dass sie komplexe organische Moleküle enthalten. Diese großen kohlenstoffreichen Moleküle verstärken den Verdacht, dass der Ozean unter der Oberfläche von Enceladus Leben enthalten könnte. Es ist aber kein Beweis.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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Kosmische Funde zwischen Skylla und Charybdis

In einem Sternenfeld mit ein paar schwachen hellbraunen Staubwolken liegt in der Mitte eine große Wolke mit braunem Staub und blauen Gashüllen.

Bildcredit und Bildrechte: Louis LEROUX-GÉRÉ; Text: Ogetay Kayali (Michigan Tech U.)

Kommt euch dieses himmlische Objekt bekannt vor? Höchstwahrscheinlich nicht: Es handelt sich nämlich um ein Erstentdeckungsbild! Massereiche Sterne bilden schwere Elemente in ihrem Inneren und explodieren schließlich als Supernova. Die Überreste kühlen relativ schnell ab und verblassen. Dadurch sind sie sehr schwer zu entdecken.

Genau nach solchen schwachen Überresten von Supernovae sucht eine Gruppe von Amateur-Astrofotografen*. Sie stöbern in mehreren Durchmusterungen des Himmels nach Spuren dieser Ereignisse. Das Ergebnis ist dieses weltweit erste Foto vom Supernova-Überrest G115.5+9.1. Die Entdecker tauften den Überrest Skylla. Das schwach leuchtende Objekt liegt im Sternbild des mythischen Königs Kepheus von Aithiopia.

Die Emission von Wasserstoffatomen wird hier in Rot gezeigt. Sauerstoff zeigt leichte Spuren von Blau. Überraschenderweise befindet sich gleich noch eine Entdeckung im Bild im rechten oberen Eck. Dort ist ein bisher unbekannter Kandidat für einen planetarischen Nebel. Passend zu Skylla wurde der Nebel Charybdis getauft. Es ist eine Anlehnung an die Redewendung „Gefangen zwischen Skylla und Charybdis“ aus Homers Odyssee.

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Blick auf NGC 3344

Die Spiralgalaxie NGC 3344 ist von oben sichtbar. Das Bild stammt vom Weltraumteleskop Hubble. Innen leuchtet sie gelblich, außen sind blaue

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA

Unser Aussichtspunkt in der Galaxis, also unserer Milchstraße, ist vorteilhaft. Von hier aus sehen wir die Galaxie NGC 3344 von oben. Die große schöne Spiralgalaxie hat einen Durchmesser von ungefähr 40.000 Lichtjahren. Sie ist gerade einmal 20 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Wir sehen sie im Sternbild Kleiner Löwe (Leo Minor).

Dieses mehrfarbige Bild ist eine Nahaufnahme von NGC 3344. Es stammt vom Weltraumteleskop Hubble und zeigt bemerkenswerte Details aus dem Spektrum vom nahen Infrarot bis Ultraviolett.

Das Bild zeigt ca. 15.000 Lichtjahre aus der Zentralregion der Spirale. Von Kern nach außen verändern sich die Farben der Galaxie. Das Zentrum wird vom gelblichen Licht alter Sterne geprägt, dagegen erstrahlen die Spiralarme im Licht junger blauer Sternhaufen und rötlicher Sternbildungsgebiete. Sie reihen sich lose entlang der zerklüfteten Spiralarme auf.

Im Vordergrund sind helle Sterne mit Spitzen. Die Strahlen entstehen durch die Lichtbeugung an der Halterung des Sekundärspiegels. Sie gehören nicht zur Galaxie NGC 3344, sondern liegen in der Milchstraße.

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Perseverance posiert mit Ingenuity

Der Marsrover Perseverance posiert rechts im Bild. Dahinter verlaufen die Spuren seiner Räder auf dem dunkelbraunen Marsboden, auf dem hellbraune Steine verteilt sind. Links steht die Flugsonde Ingenuity.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSS

Am 46. Marstag oder Sol seiner Mission streckte der Marsrover Perseverance seinen Roboterarm aus und nahm sein erstes Selfie auf dem Mars auf. Auf der Erde war das am 6. April 2021.

Die WATSON-Kamera am Ende des Arms war allerdings für Nahaufnahmen von Marsgestein und Oberflächendetails konzipiert und nicht für schnelle Schnappschüsse von Freunden mit lächelnden Gesichtern. Dazu brauchte es Teamwork und wochenlange Planung nach Marszeit. Man hat eine komplexe Reihe von Belichtungen und Kamerabewegungen programmiert, die Perseverance und seine Umgebung erfassen sollten.

So entstandenen 62 Einzelbilder. Diese wurden zu einem detaillierten Mosaik zusammengesetzt. Es ist eins der kompliziertesten Marsrover-Selfies, die je aufgenommen wurden. In dieser Version des Selfies blicken die Instrumente Mastcam-Z und SuperCam auf WATSON. Dieser befindet sich am Ende des ausgestreckten Arms des Rovers. Etwa 4 Meter von Perseverance entfernt steht sein Begleiter. Es ist der robotergesteuerte Mars-Helikopter Ingenuity.

Perseverance hat nun über 1500 Sol mit der Erkundung der Oberfläche des Roten Planeten verbracht. Am 18. Januar 2024 Erdzeit absolvierte Ingenuity seinen 72. Flug durch die dünne Marsatmosphäre. Es war sein letzter Flug.

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NGC 6302: Der Schmetterlingsnebel

Der Schmetterlingsnebel NGC 6302 explodiert scheinbar in zwei Richtungen. Er ist hier von einem Sternenfeld umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Selby

Die leuchtenden Sternhaufen und Nebel am Nachthimmel der Erde erhalten oft die Namen von Blumen oder Insekten. NGC 6302 bildet mit seiner beeindruckenden Spannweite von rund drei Lichtjahren keine Ausnahme.

Der Zentralstern des planetarischen Nebels verwandelt sich in einen Weißen Zwerg. Er wird dabei extrem heiß und leuchtet intensiv im ultravioletten Licht. Seine Oberflächentemperatur wird auf etwa 250.000 Grad Celsius geschätzt. Der Zentralstern entzieht sich durch einen Staubring der direkten Sicht. Doch sein energiereiches UV-Licht ionisiert die Atome im Nebel.

Die detailreiche Aufnahme wurde aus Schmalband-Bilddaten erstellt. Darauf erscheinen ionisierter Wasserstoff und doppelt ionisierter Sauerstoff in ihren charakteristischen roten und grünlichen Farbtönen. Sie zeigen ein atemberaubend komplexes Geflecht aus Knoten und Filamenten in den flügelartigen Ausströmungen des Nebels.

NGC 6302 ist ungefähr 4.000 Lichtjahre entfernt. Er liegt im arachnologisch dazu passenden Sternbild des Skorpions (Scorpius).

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Strichspuren über Savudrija

An der Küste der Halbinsel steht ein Leuchtturm, der Seglern beim Navigieren hilft. Am Himmel steht der Polarstern, um den scheinbar alle Sterne kreisen. Vorne ist eine felsige Küste.

Bildcredit und Bildrechte: Branko Nadj

In dieser Aufnahme des Nachthimmels scheint der Leuchtturm von Savudrija auf die Küste im Norden der Halbinsel Istrien. Der historische Leuchtturm wurde im frühen 19. Jahrhundert erbaut. Er dient als Navigationshilfe für Segler in der Adria.

Doch hoch am Himmel leuchtet eine viel ältere Navigationshilfe: Polaris, der Alphastern im Sternbild Ursa Minor (Kleiner Bär). Er ist auch als Nordstern bekannt. In dieser Aufnahme bildet Polaris den kürzesten hellen Bogen nahe dem Himmelsnordpol. Der Himmelsnordpol ist die Verlängerung der Erdrotationsachse ins All. Daher liegt er natürlich genau im Zentrum der konzentrischen Sternstrichspuren.

Die Fotomontage besteht aus 400 Einzelbelichtungen zu je 30 Sekunden, die digital übereinandergelegt wurden. Die Kamera stand dabei still, während unser Planet weiter rotierte.

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Ein milchiger Weg zum Rubin-Observatorium

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Bildcredit: NSF, DOE, Rubin Obs., Paulo Assunção Lago (Rubin Obs.)

Ist der Himmel jede Nacht gleich? Nein! Der Himmel verändert sich von Nacht zu Nacht in vielerlei Hinsicht. Um diese Änderungen besser zu erforschen, erbauten NSF und DOE der USA das Vera C. Rubin Observatorium auf dem Cerro Pachón in Chile.

Das Rubin-Observatorium wurde in diesem Frühjahr fertiggestellt. Es hat nun begonnen, die nächtlichen Veränderungen zu erforschen. Dabei geht es um kleinste Unterschiede, die uns viel über unser erstaunliches Universum und den Zoo an verschiedenen Objekten darin erzählen können. Das Teleskop hat einen Spiegel mit einem Durchmesser von mehr als 8 Metern. Damit wird der gesamte sichtbare Nachthimmel wieder und wieder fotografiert. Dabei sollen neue Supernovae, mögliche gefährliche Asteroiden, schwache Kometen und veränderliche Sterne entdeckt werden. Darüber hinaus kartiert man die großen Strukturen des Universums im sichtbaren Licht.

Im Bild fließt scheinbar das zentrale Band der Milchstraße aus dem neuen Observatorium. Die Aufnahme entstand im letzten Monat. Sie entstand aus 21 Einzelbildern quer über den Nachthimmel. Am Horizont ist Nachthimmellicht zu erkennen. Links unten ist die Kleine Magellansche Wolke zu sehen.

APOD wird 30! Öffentliche Lesung am 11. Juni in Anchorage

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Regenbogen-Nachthimmellicht über den Azoren

Über Wasser, Wolken und den Lichtern einer Stadt schimmert ein Sternenfeld. Seltsamerweise ist es nicht schwarz, sondern zeigt eine Mischung aus transparenten Farben, die sich diagonal wiederholen.

Bildcredit und Bildrechte: Miguel Claro (TWAN); überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

Warum leuchtet der Himmel wie ein gigantischer Regenbogen, der sich wiederholt? Die Antwort lautet: Nachthimmellicht (Airglow). Die Luft leuchtet ständig, doch normalerweise ist das kaum zu sehen. Eine Störung kann allerdings deutliche Wellen in der Erdatmosphäre erzeugen. Das kann z. B. ein herannahender Sturm sein. Solche Schwerewellen sind Schwingungen in der Luft, ähnlich wie Wellen, die entstehen, wenn man einen Stein in ruhiges Wasser wirft.

Diese lang belichtete Aufnahme betont die wellenförmigen Strukturen. Der Grund ist vermutlich, dass sie fast genau entlang der senkrechten Wände des Nachthimmellichtes aufgenommen wurde.

Soweit so gut, doch wie entstehen die Farben? Der dunkelrote Schein stammt vermutlich von OH-Molekülen in etwa 87 Kilometern Höhe. Sie werden dort vom ultravioletten Licht der Sonne angeregt. Airglow in Orange und Grün entsteht wohl, wenn Natrium- und Sauerstoffatomen etwas höher in der Atmosphäre angeregt werden.

Dieses Bild wurde bei einer Besteigung des Mount Pico auf den Azoren in Portugal aufgenommen. Der Lichtschein vom Boden stammt von der Insel Faial im Atlantischen Ozean. Hinter den Bändern des Nachthimmellichtes ist ein spektakulärer Himmel zu sehen. Mitten im Bild verläuft das Zentralband unserer Milchstraße. Die Andromedagalaxie (M31) ist oben links zu erkennen.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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