Ein Doppelsternhaufen im Perseus

Das Bild zeigt den Doppelsternhaufen h und Chi Perseus im Sternbild Perseus, der aus zwei Haufen mit bläulichen Sternen besteht.

Bildcredit und Bildrechte: Tommy Lease

Wenige Sternhaufen stehen so nahe beisammen. Sie sind in Gegenden mit dunklem Himmel mit bloßem Auge sichtbar und wurden 130 v. Chr. vom griechischen Astronomen Hipparchos katalogisiert.

Das Paar offener Sternhaufen ist an die 7000 Lichtjahre entfernt. Mit Fernglas sind sie ein einfaches Ziel in einem markanten Sternenfeld im nördlichen Sternbild des mythologischen griechischen Helden Perseus. Heute sind sie als h und χ Persei oder NGC 869 (rechts darüber) und NGC 884 bekannt.

Die Haufen sind wenige Hundert Lichtjahre voneinander entfernt und enthalten Sterne, die viel jünger und heißer sind als die Sonne. Zusätzlich dazu, dass sie physisch nahe beisammen liegen, ist auch das Alter der Haufen basierend auf ihren Einzelsternen ähnlich – ein Hinweis, dass die Haufen wahrscheinlich in derselben Sternbildungsregion entstanden sind.

Zur Originalseite

Der Schmetterlingsnebel von Hubble

Das Bild zeigt den Schmetterlingsnebel NGC 6302, ein Emissionsnebel im Sternbild Skorpion

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: William Ostling

Sterne können schöne Muster bilden, wenn sie altern – manchmal sehen diese ähnlich aus wie Blumen oder Insekten. NGC 6302, der Schmetterlingsnebel, ist ein interessantes Beispiel dafür.

Die gasförmigen Flügel des hier abgebildeten planetarischen Nebels NGC 6302 haben eine Spannweite von mehr als 3 Lichtjahren. Sein alternder Zentralstern wurde außergewöhnlich heiß, seine geschätzte Oberflächentemperatur übersteigt 200.000 Grad C. Er leuchtet hell in sichtbarem und ultraviolettem Licht, ist jedoch durch einen dichten Staubwulst vor der direkten Sicht verborgen.

Diese scharfe Nahaufnahme wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen und bearbeitet, um die interessanten Details des komplexen planetarischen Nebels zu zeigen. Das Bild wurde in speziellem Licht aufgenommen, das von Sauerstoff (blau abgebildet), Wasserstoff (grün) und Stickstoff (rot) abgestrahlt wird.

NGC 6302 ist etwa 3500 Lichtjahre entfernt und liegt im arachnologisch korrekten Sternbild Skorpion (Scorpius). Planetarische Nebel entstehen aus den äußeren Atmosphären von Sternen wie unserer Sonne, doch sie verblassen für gewöhnlich nach etwa 20.000 Jahren.

Zur Originalseite

Wellen aus Nachthimmellicht über Tibet

Schwerewellen über Tibet erzeugen dieses Muster aus Nachthimmellicht nach einem schweren Gewitter.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai

Warum sieht der Himmel wie eine gewaltige Zielscheibe aus? Durch Nachthimmellicht. Nach einem gewaltigen Gewitter über Bangladesch im April 2014 traten über Tibet in China die hier abgebildeten riesigen runden Wellen aus leuchtender Luft auf. Das ungewöhnliche Muster entstand durch Schwerewellen in der Atmosphäre. Das sind Wellen mit schwankendem Luftdruck, die mit der Höhe, wo die Luft dünner wird – in diesem Fall in einer Höhe von etwa 90 Kilometer – zunehmen können.

Anders als Polarlichter, deren Energie von Kollisionen mit energiereichen geladenen Teilchen stammt, und die in hohen Breiten zu sehen sind, entsteht Nachthimmellicht durch Chemolumineszenz. Dabei entsteht Licht durch eine chemische Reaktion. Nachthimmellicht ist eher nahe am Horizont zu sehen und verhindert, dass der Nachthimmel jemals ganz dunkel wird.

Zur Originalseite

Die Mondfahrt von Artemis 1

Das Bild zeigt die SLS-Rakete beim Start des Raumschiffs Orion, als sie am Mond vorbeiflog.

Bildcredit und Bildrechte: John Kraus

Wenn das Raumschiff Orion der Artemis-1-Mission am 21. November am Mond vorbeifliegt, sehen Erdlinge eine abnehmende Mondsichel. Auf seinem Weg zu einem fernen retrograden Orbit, der bis ungefähr 70.000 Kilometer über die Mondbahn hinausreicht, nähert sich das Raumschiff der Mondoberfläche bis auf etwa 130 Kilometer.

Beim Start am 16. November stand in den dunklen frühen Stunden nach Mitternacht ein abnehmender Halbmond nahe am Horizont. Ihr seht ihn hier am Himmel über dem Kennedy-Raumfahrtzentrum neben den SLS-Raketen- und Feststoffbooster-Triebwerken, welche das besatzungslose Raumschiff Orion in den Weltraum transportierten.

Der ausgefranste helle Rand auf der sonnenbeleuchteten Mondvorderseite entstand, als die Druckwellen, die durch den Vorbeiflug der Rakete entstanden, den Brechungsindex in der Sichtlinie der Kamera änderten.

Zur Originalseite

Der Protostern in L1527

Das Bild zeigt Protostern in der dunklen Wolke L1527 mit sanduhrförmigen Flügeln, es stammt vom James-Webb-Weltraumteleskop.

Bildcredit: ForschungNASA, ESA, CSA, STScI, NIRCam; Bearbeitung – Joseph DePasquale (STScI), Anton M. Koekemoer (STScI), Alyssa Pagan (STScI)

Der Protostern in der dunklen Wolke L1527 ist gerade einmal 100.000 Jahre alt und noch in die Wolke aus Gas und Staub eingebettet, die sein Wachstum ermöglicht. Das Bild stammt von der NIRCam des Weltraumteleskops James Webb. Das dunkle Band am Hals des Infrarot-Nebels ist eine dicke Scheibe um das junge stellare Objekt. Diese Scheibe ist etwas größer als unser Sonnensystem und fast genau von der Seite zu sehen. Sie versorgt den Protostern mit Material und verbirgt ihn vor Webbs direkten Infrarotblick.

Der Nebel selbst ist jedoch atemberaubend detailreich abgebildet. Die sanduhrförmigen Hohlräume des Nebels werden vom Infrarotlicht des Protosterns beleuchtet. Sie entstehen durch Materie, die beim Sternbildungsprozess ausgeworfen wird und durch das umgebende Medium pflügt. Wenn der Protostern an Masse gewinnt, wird er schlussendlich ein vollwertiger Stern, der kollabiert, sodass in seinem Inneren die Kernfusion zündet.

Der Protostern in der dunklen Wolke L1527 ist wahrscheinlich ein Analogon zu einem frühen Stadium unserer Sonne und dem Sonnensystem. Er ist etwa 460 Lichtjahre entfernt und liegt in der Taurus-Sternbildungsregion. Webbs NIRCam-Bild umfasst einen Bereich von ungefähr 0,3 Lichtjahre.

Zur Originalseite

Planet Erde von Orion

Das Bild zeigt die Triebwerke des Manöversystems des Raumschiffs Orion und ein Solarpaneel, im Hintergrund leuchtet die Erde.

Bildcredit: NASA, Artemis 1

Am Mittwoch, dem 16. November, verließ um 1:47 Uhr EST eine Space Launch System-Rakete bei der Mission Artemis 1 mit dem Raumschiff Orion den Planeten Erde. Es war der erste umfassende Test der NASA-Systeme zur Erforschung des Weltraums. Mehr als eine Stunde nach dem Start am historischen Startkomplex 39B des Kennedy-Raumfahrtzentrums zeigte eine von Orions externen Videokameras diese Ansicht ihrer neuen Perspektive im Weltraum.

Im Vordergrund seht ihr Orions Triebwerke des Orbitalen Manövriersystems am Fuß des europäischen Servicemoduls. Hinter einem der sieben Meter langen ausgefahrenen Solarpaneele des Moduls liegt die wunderschöne Heimatwelt des Raumschiffs. Die Mission Artemis 1 dauert fast vier Wochen, in denen die Möglichkeiten zur Erkundung von Mond und Mars durch Menschen getestet wird.

Das Raumschiff Orion ist ohne Besatzung auf den Weg in eine retrograde Umlaufbahn, die 70.000 Kilometer über die Mondbahn hinausreicht. Voraussichtlich am 21. November zieht sie am Mond vorbei und nähert sich dabei der Mondoberfläche.

Zur Originalseite

In den Armen von NGC 1097

Das Bild zeigt die Spiralgalaxie NGC 1097 im Sternbild Fornax mit ihren rätselhaften Strahlen.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Selby, Mark Hanson

Die Spiralgalaxie NGC 1097 leuchtet etwa 45 Millionen Lichtjahre entfernt am südlichen Himmel im beheizten Sternbild Fornax. Ihre blauen Spiralarme sind auf diesem farbenprächtigen Galaxienporträt mit rötlichen Sternbildungsregionen gesprenkelt. Sie haben sich anscheinend um eine kleine Begleitgalaxie unter der Mitte gewickelt, die etwa 40.000 Lichtjahre vom leuchtstarken Kern der Spirale entfernt ist.

Das ist aber nicht das einzige merkwürdige Merkmal von NGC 1097. Diese sehr detailreiche Aufnahme zeigt Hinweise auf blasse, rätselhafte Strahlen, die sich offenbar weit unter die bläulichen Arme ausdehnen. Tatsächlich sind auf Bildern von NGC 1097 im sichtbaren Licht schlussendlich vier blasse Strahlen zu erkennen.

Die Strahlen bilden ein X in der Mitte des Galaxienkerns, haben aber wahrscheinlich nicht dort ihren Ursprung. Stattdessen handelt es sich vielleicht um fossile Sternströme, also um Spuren, die in der fernen Vergangenheit der großen Spirale beim Einfangen und Zerreißen einer viel kleineren Galaxie übrig geblieben sind.

NGC 1097 ist eine Seyfertgalaxie, daher enthält ihr Kern ein sehr massereiches Schwarzes Loch.

Zur Originalseite

Der Wolfshöhlennebel

Der Reflexionsnebel im Bild ist eine dunkle längliche Form, deren Spitze blau leuchtet. Im Hintergrund sieht man rote Emissionsnebel einer früheren Supernovaexplosion.

Bildcredit und Bildrechte: Gianni Lacroce

Dieser rätselhafte blaue Reflexionsnebel wird in Katalogen als VdB 152 oder Ced 201 bezeichnet, und er ist wirklich sehr blass. Er liegt an der Spitze des langen Dunkelnebels Barnard 175 in einem staubigen Komplex, der auch Wolfshöhle genannt wird. Die kosmischen Erscheinungen in der Mitte dieser detailreichen Teleskopansicht liegen fast 1400 Lichtjahre entfernt in der nördlichen Milchstraße im königlichen Sternbild Kepheus.

Der interstellare Staub in der Region blockiert Licht der Hintergrundsterne und streut das Licht des eingebetteten hellen Sterns, was dem Endnebel seine charakteristische blaue Farbe verleiht. Obwohl Sterne tatsächlich in Molekülwolken entstehen, wanderte dieser Stern anscheinend nur zufällig in die Region, da sich seine gemessene Geschwindigkeit im Weltraum stark vom Tempo der Wolke unterscheidet.

Am unteren Bildrand liegt der planetarische Nebel Dengel-Hartl 5. Rechts im Bild seht ihr rötlich leuchtendes Gas eines urzeitlichen Supernovaüberrestes.

Zur Originalseite