Porträt von NGC 281

Der Pac-Man-Nebel im Bild leuchtet hier innen blau und ist von einem Rand aus orange leuchtenden Nebeln umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Jeremiah Roth

Beim Blick durch die kosmische Wolke mit der Katalognummer NGC 281 überseht ihr vielleicht die Sterne im offenen Haufen IC 1590. Die jungen, massereichen Sterne dieses Haufens sind im Nebel entstanden. Sie liefern die Energie für das überall vorhandene Nebelleuchten.

Die augenfälligen Formen auf diesem Porträt von NGC 281 sind die Silhouetten von Säulen und dichten, staubhaltigen Bok-Globulen, die von den starken energiereichen Winden und der Strahlung der heißen Haufensterne erodiert wurden. Wenn sie lange genug überleben, könnten in den staubigen Strukturen künftig auch Sterne entstehen.

NGC 281 wird wegen seiner Gesamtform verspielt Pac-Man-Nebel genannt. Er ist ungefähr 10.000 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Kassiopeia. Dieses scharfe Kompositbild entstand mit Schmalbandfiltern. Es kombiniert die Emissionen der Wasserstoff- und Sauerstoffatome im Nebel und zeigt sie in roten, grünen und blauen Farben. Bei der geschätzten Entfernung von NGC 281 ist der Nebel größer als 80 Lichtjahre.

Zur Originalseite

Juno zeigt Wirbel und Farben auf Jupiter

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA, Juno, SwRI, MSSS; Bearbeitung und Lizenz: Matt Brealey, Seán Doran

Beschreibung: Wie entstehen die Farben in Jupiters Wolken? Das ist nicht sicher. Jupiters dicke Atmosphäre besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium, doch diese Elemente sind bei den niedrigen Temperaturen in Jupiters Wolkenoberflächen farblos. Welche Spurenelemente die Farben liefern, wird weiterhin erforscht. Kleine Mengen Ammoniumhydrogensulfid sind ein vielversprechender Kandidat.

Was aus diesem farbverstärkten Bild – und vielen ähnlichen Bildern – hervorgeht, ist, dass hellere Wolken typischerweise höher oben sind als dunklere. Hier ist zu sehen, wie helle Wolken rechts unten um rötliche Regionen wirbeln, während sie anscheinend rechts oben über einige dunklere Bereiche wehen. Dieses Bild fotografierte die Roboter-Raumsonde Juno zu Beginn dieses Jahres bei ihrem 14. niedrigen Flug über Jupiter. Juno fährt mit ihren lang gezogenen elliptischen Umrundungen fort, schießt alle 53 Tage nahe am riesigen Planeten vorbei und erforscht bei jeder Runde einen leicht abweichenden Sektor.

Zur Originalseite

Die unerwartete Flugbahn des interstellaren Asteroiden 'Oumuamua


Videocredit: NASA, JPL, Caltech

Beschreibung: Warum weicht 'Oumuamua von seiner erwarteten Flugbahn ab? Letztes Jahr wurde 1I/2017 U1 'Oumuamua zum ersten uns bekannten Asteroiden aus dem interstellaren Raum, der unser Sonnensystem passierte. Vor etwas mehr als einem Jahr zog dieser taumelnde interstellare Gesteinsbrocken sogar recht nahe an der Erde vorbei.

Die weitere Bahn des Asteroiden hätte mithilfe der Standardgravitation leicht berechenbar sein sollen, doch 'Oumuamuas Bahn wich leicht davon ab. Diese Animation zeigt, wie sich 'Oumuamua der Umgebung der Sonne nähert und sie wieder verlässt. Beide Bahnen – die anhand der Gravitation erwartete sowie die beobachtete – sind beschriftet. Die führende natürliche Hypothese führt diese unerwartete Abweichung auf interne Gasströme zurück, die auf dem von der Sonne erwärmten Asteroiden aktiv wurden – doch es werden weiterhin Vermutungen angestellt und Computersimulationen durchgeführt.

'Oumuamua kehrt nie zurück, doch heutige Himmelsüberwachungen werden voraussichtlich innerhalb der nächsten Jahre ähnliche interstellare Asteroiden finden und verfolgen.

Radiotipp:

Ö1-SendungSternderl schauen – dem Himmel so nah“ – online nachhören!

Zur Originalseite

Dreiviertelmond hinter einem Berg in Schweden

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

Beschreibung: Das ist ein Dreiviertelmond. Erdlingen ist eher der Vollmond vertraut, wenn Lunas ganze Vorderseite von der Sonne beleuchtet ist, oder der Sichelmond, wenn nur der Rand der Mondvorderseite beleuchtet ist. Wenn mehr als die Hälfte, aber noch nicht der ganze Mond beleuchtet ist, könnte man diese Phase als Dreiviertel bezeichnen. Dreiviertelmonde werden selten im Fernsehen oder in Filmen dargestellt, sind aber ziemlich häufig am Nachthimmel zu sehen.

Dieses Bild wurde Ende letzten Monats in Jämtland (Schweden) fotografiert. Der Dreiviertelmond wurde wenige Tage später ein Sichelmond, dann ein Neumond, dann wieder eine Sichel, und vor wenigen Tagen war er wieder gewölbt. Und dieser Dreiviertelmond ist heute Nacht wieder zu sehen und wird Freitagnacht ein voller Bibermond. Der Fotograf hatte seine Ausrüstung aufgebaut, um eine malerische Dreiviertelmondlandschaft zu fotografieren, und war ziemlich überrascht über ein Flugzeug, das weit im Vordergrund scheinbar daran vorbeiflog.

Radiotipp:

Ö1-SendungSternderl schauen – dem Himmel so nah“ – online nachhören!

Zur Originalseite

Polarlichtkreatur über Norwegen

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Ole C. Salomonsen (Arctic Light Photo)

Beschreibung: Es war der Abend vor Allerheiligen, und der Himmel sah aus wie ein Untier. Nur welches Wesen, wusste der Astrofotograf war nicht genau (aber vielleicht schlagen Sie eines vor). Aber was diese schaurige Erscheinung 2013 hervorrief, war klar: eines der besten Polarlichtereignisse der letzten Jahre.

Dieses spektakuläre Polarlicht war ungewöhnlich detailreich. Die hier abgebildeten lebhaften grünen und violetten Polarlichtfarben entstehen durch Sauerstoff und Stickstoff hoch oben in der Atmosphäre, die mit einem Schauer an eintreffenden Elektronen reagieren. Die Bäume in Tromsø (Norwegen) bildeten einen ebenso schaurigen Vordergrund. Kürzlich wurden geomagnetische Stürme von neuen fotogenen Polarlichtern begleitet.

Immer noch aktiv: der Meteorstrom der Leoniden

Zur Originalseite

Der Tarantelnebel

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Peter Ward (Barden Ridge Observatory)

Beschreibung: Der Tarantelnebel, auch als 30 Doradus bekannt, ist eine riesige Sternbildungsregion mit einem Durchmesser von mehr als 1000 Lichtjahren in einer nahen Begleitgalaxie, der Großen Magellanschen Wolke. Er ist ungefähr 180.000 Lichtjahre entfernt und die größte, gewaltsamste Sternbildungsregion, die wir in der gesamten Lokalen Gruppe kennen.

Das kosmische Spinnentier breitet sich über diese spektakuläre Ansicht aus. Sie wurde aus Daten erstellt, die mithilfe von Schmalbandfiltern gewonnen wurden, welche auf die Emissionen ionisierter Wasserstoffatome eingeschränkt sind.

Die intensive Strahlung, Sternwinde und Supernova-Stoßwellen vom zentralen jungen Haufen liefern die Energie für das Nebelleuchten im Tarantelnebel (NGC 2070), der als R136 katalogisiert ist, und formen die spinnenartigen Fasern. Im Umfeld der Tarantel befinden sich andere Sternbildungsregionen mit jungen Sternhaufen, Fasern und aufgeblähten blasenförmigen Wolken.

Das Bild enthält sogar den Ort der nächstgelegenen Supernova der jüngsten Vergangenheit: SN 1987A links neben der Mitte. Das reichhaltige Sichtfeld im südlichen Sternbild Schwertfisch ist etwa 1 Grad oder 2 Vollmonde breit. Wenn der Tarantelnebel näher wäre, sagen wir 1500 Lichtjahre entfernt wie der örtliche Sterne bildende Orionnebel, würde er den halben Himmel einnehmen.

Radiotipp:

Ö1-SendungSternderl schauen – dem Himmel so nah“ – online nachhören!

Immer noch aktiv: der Meteorstrom der Leoniden

Zur Originalseite

Der Hügel, der Mond und Saturn

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Tamas Ladanyi (TWAN)

Beschreibung: Letzten Sonntag, als der Mond jung war, hing seine sonnenbeleuchtete Sichel bei Sonnenuntergang tief am Horizont im Westen. Der Mond war von der Erde beleuchtet, und der helle Saturn begleitete ihn am Abendhimmel. Die schöne Konjunktion war für Himmelsbeobachter auf dem ganzen Planeten zu sehen.

An diesem klaren Abend wurden auf einem Hügel in der Nähe von Veszprém in Ungarn Mutter, Tochter, der helle Planet und der junge Mond auf dieser ruhigen Nachthimmelslandschaft mit Teleobjektiv fotografiert. Natürlich altert der Mond manchen zu schnell, und heute hat der sonnenbeleuchtete Teil die Halbmondphase erreicht.

Dieses Wochenende dürfen Sterngucker, die sich eine schöne Zeit mit Mond und Sternen machen, den jährlichen Kometenstaubregen erwarten, der auch als Meteorstrom der Leoniden bekannt ist.

Ö1-Sendung „Sternderl schauen – dem Himmel so nah“ – online nachhören!

Zur Originalseite

Komet 46P/Wirtanen

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Alex Cherney (Terrastro, TWAN)

Beschreibung: Der periodische Komet 46P/Wirtanen ist derzeit der hellste Komet am Nachthimmel, für das bloße Auge ist er jedoch zu blass. Doch an Orten mit dunklem Himmel könnte er knapp hell genug werden, weil er bei seinem 5,4 Jahre dauernden Umlauf Mitte Dezember den erdnächsten und sonnennächsten Punkt seiner lang gezogenen Bahn erreicht.

Seine kugelförmige Koma fluoresziert im Sonnenlicht, ihre Winkelgröße beträgt auf dieser Teleskopansicht, die am 7. November auf der Südhalbkugel fotografiert wurde, ungefähr die Hälfte des Vollmondes. Der Komet war zirka 2 Lichtminuten oder 35 Millionen Kilometer von erdgebundenen Teleskopen entfernt, somit ist die hübsche grünliche Koma, die man hier sieht, ungefähr 150.000 Kilometer groß, das ist etwa die Größe von Jupiter. Der Stapel digitaler Bilder zeigt auch einen sehr blassen Schweif auf der 4-Uhr-Position und eine ferne Galaxie im Hintergrund, die links oben erkennbar ist. Als regelmäßiger Besucher des inneren Sonnensystems war Komet 46P/Wirtanen einst das bevorzugte Ziel der ESA-Kometenforschungsmission Rosetta.

Zur Originalseite