ʻOumuamua: ein interstellarer Asteroid

Die Illustration zeigt ein flaches Objekt, dessen räumliche Tiefe nicht erkennbar ist, weil wir es von der Kante sehen. Es wird von rechts oben beleuchtet.

Illustrationscredit: Europäische Südsternwarte ESO, M. Kornmesser

Noch nie zuvor haben wir etwas Vergleichbares gesehen. ʻOumuamua ist ein ungewöhnlicher Weltraumfels. Er fasziniert, denn er ist der erste Asteroid, der von außen in unser Sonnensystem kam, der je entdeckt wurde. Also nahmen Teleskope fast jeglicher Art die Beobachtung von ʻOumuamua auf. So will man mehr über den ungewöhnlichen interstellaren Besucher erfahren. Heute wird der Himmel computergestützt überwacht. So finden wir sicherlich noch viele weitere solche Körper.

Die künstlerische Darstellung zeigt ʻOumuamua aus der Nähe. ʻOumuamua fasziniert, weil er unerwartet an Rama erinnert. Rama ist ein berühmtes fiktives interstellares Raumschiff. Es stammt aus dem späten Werk des Science-Fiction-Autors Arthur C. Clarke. Wie Rama ist auch ʻOumuamua ungewöhnlich länglich. Er rotiert um seine Längsachse und besteht auch aus festem Material, denn sonst würde er auseinander brechen. Der Brocken saust durch unser Sonnensystem hindurch. Für etwas, das nicht durch Gravitation an uns gebunden ist, zog er ungewöhnlich nahe an der Sonne vorbei.

Anders als beim Besuch eines Raumschiffs passen bei ʻOumuamua viele Dinge zu einem Körper, der vor vielen Millionen Jahren auf natürliche Weise bei einem gewöhnlichen Stern entstand. Dazu zählen die Flugbahn, die Geschwindigkeit, seine Farbe und sogar die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung. ʻOumuamua wurde vermutlich nach der Begegnung mit einem normalen Planeten durch die Gravitation abgestoßen. Seither kreist er allein um die Galaxis. Auch wenn ʻOumuamua einen natürlichen Ursprung hat, dürfen wir hoffen, dass wir mit der Technik eines fernen Tages einen anderen Eindringling ins Sonnensystem in ein interstellares Rama umbauen.

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