Supermond und Raumstation

Vor dem Vollmond zieht die Internationale Raumstation ISS durchs Bild. Sie bildet winzige Silhouetten, an denen man deutlich ihre Solarpaneele erkennt.

Bildcredit und Bildrechte: Kris Smith

Was sind diese Flecken vor dem Mond? Es sind Silhouetten der Internationalen Raumstation ISS. Die Planung für das Bild war sekundengenau. Ein akribischer Mondfotograf fotografierte letzten Monat zehn Bilder der ISS, als sie vor dem Vollmond vorbeizog. Doch es war nicht irgendein Vollmond. Es war der erste der drei Supermonde 2016 in Serie.

Ein Supermond ist ein Vollmond, der ein paar Prozent größer und heller ist als andere Vollmonde. Diese Bildfolge entstand bei Dallas in Texas. Heute sehen wir den zweiten Supermond dieser Serie. Dieser Vollmond ist nicht nur der größte und hellste des Jahres, sondern jedes Jahres seit 1948. Um den Super-Supermond zu sehen, geht einfach nachts hinaus und seht nach oben. Der dritte Supermond der Serie folgt Mitte Dezember.

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Supermond versus Mikromond

Der Vollmond links im Bild ist viel größer als der rechts daneben. Der linke Vollmond wurde 2012 nahe dem Perigäum fotografiert, der kleine Vollmond stand in der Nähe des Apotäums.

Bildcredit und Bildrechte: Catalin Paduraru

Was ist so toll am Supermond, den wir morgen sehen? Der Vollmond wirkt morgen etwas größer und heller als sonst, weil die voll beleuchtete Phase des Mondes kurz nach dem Perigäum eintritt – dort erreicht der Mond den erdnächsten Punkt seiner elliptischen Bahn. Die genauen Definitionen für einen Supermond variieren. Doch der Supermond von morgen ist zweifellos einer. Er ist der nächste, größte und hellste Vollmond seit mehr als 65 Jahren.

Supermonde sind unter anderem deshalb so beliebt, weil man sie so leicht beobachten kann. Geht bei Sonnenuntergang hinaus seht zu, wie der Vollmond eindrucksvoll aufgeht! Weil der volle Mond das Perigäum eigentlich morgen früh erreicht, ist er auch heute Abend ab Sonnenuntergang eindrucksvoll.

Der Supermond oben wurde 2012 fotografiert. Daneben ist zum Vergleich ein Mikromond – dabei ist der Vollmond beim erdfernsten Punkt der Mondbahn, dem Apogäum. Er wirkt kleiner und dunkler als sonst. Weil es viele verschiedene Definitionen für Supermonde gibt, gibt es jedes Jahr mindestens einen. Doch bis 2034 kommt kein Vollmond der Erde so nahe.

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NGC 891 versus Abell 347

Rechts oben ist die große Spiralgalaxie NGC 891. Wir sehen sie fast genau von der Kante. Links unten leuchten die Galaxien des Haufens Abell 347 hinter den Sternen der Milchstraße, sie sind viel weiter entfernt und daher kleiner.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Lozano de Haro

Dieses gut gewählte Sichtfeld ist voller Galaxien. Es ist am Himmel etwa 1 Grad breit und liegt im nördlichen Sternbild Andromeda. Rechts oben ist die große Spiralgalaxie NGC 891. Sie ist 100.000 Lichtjahre groß. Wir sehen sie fast genau von der Seite.

NGC 891 ist ungefähr 30 Millionen Lichtjahre entfernt und sieht unserer Milchstraße sehr ähnlich. Sie ist eine abgeflachte, dünne galaktische Scheibe. Die Scheibe und ihre zentrale Wölbung sind in der Mitte von dunklen, undurchsichtigen Staubwolken geteilt.

Links unten liegen die Mitglieder des Galaxienhaufens Abell 347 hinter vielen Sternen der Milchstraße. Abell 347 ist fast 240 Millionen Lichtjahre entfernt. Er präsentiert auf dem scharfen Teleskopbild seine großen Galaxien. Die Galaxien von Abell 347 sind ähnlich groß wie NGC 891. Weil sie aber fast achtmal weiter entfernt sind, ist ihre scheinbare Größe ungefähr ein Achtel der Größe von NGC 891.

Beobachtet den größten Vollmond seit 1948

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NGC 7822 im Kepheus

Ein grün-blau schillernder Nebel bildet eine rundliche Struktur. In der Mitte zeichnen sich dunkle Staubwolken als Silhouetten ab.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Cannistra (StarryWonders)

Heiße junge Sterne und kosmische Säulen aus Gas und Staub drängen sich in NGC 7822. Die leuchtende Region, in der Sterne entstehen, liegt im nördlichen Sternbild Kepheus am Rand einer riesigen Molekülwolke. Sie ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt. Der Nebel bildet eine bunte Himmelslandschaft. Die hellen Ränder und dunklen Formen fallen auf.

Das Bild entstand aus Daten von Schmalbandfiltern. Diese Daten kartieren die Strahlung von atomarem Sauerstoff, Wasserstoff und Schwefel in blauen, grünen und roten Farbtönen. Die Kombination dieser Emissionslinien und Farben ist die bekannte Hubble-Farbpalette.

Die Energie für die Strahlung der Atome stammt von den heißen Sternen im Zentrum. Ihre gewaltigen Winde und die Strahlung formen und erodieren die dichteren Säulen. Sie räumen eine charakteristische Höhlung mitten in der Wolke frei, die Lichtjahre groß ist. Immer noch könnten in den Säulen durch Gravitationskollaps Sterne entstehen. Doch wenn die Säulen erodieren, werden Sterne, die vielleicht gerade entstehen, am Ende von ihrem Vorrat an Sternenstoff getrennt.

Das Bild ist in der geschätzten Entfernung von NGC 7822 mehr als 40 Lichtjahre breit.

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Großer Riss nahe dem Zentrum der Milchstraße

Vertikal verläuft eine dunkle Staubwolke durch das sternenübersäte Bild der Milchstraße, sie ist stark gefasert und verästelt. Dazwischen leuchten viele rote Nebel aus Wasserstoff.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Dieses prachtvolle Mosaik ist 50 Grad hoch. Es entstand aus mehr als 100 Teleskopbildern und folgt der großen Teilung. Das ist ein dunkler Fluss aus Staub und molekularem Gas in der Ebene unserer Milchstraße. Folgt dem galaktischen Äquator, der oben von der Mitte abwärts verläuft. Er führt durch die helleren Sterne in den Sternbilden Adler, Schlange und Schild.

Unten in der Mitte der Milchstraße befindet sich der Schütze. Auf dem Weg begegnet ihr vielen undurchsichtigen Dunkelnebeln, die Hunderte Lichtjahre entfernt sind. Bänder aus Sternenlicht in der Milchstraße flankieren sie. Das verräterische rötlichen Leuchten zeigt Sternbildungsregionen. Namhafte Messierobjekte sind der Adlernebel M16 und der Omeganebel M17, die Sagittarius-Sternwolke M24, der schöne Trifid M20 und die breite Lagune M8.

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Hubble zeigt die Sonnenblumengalaxie M63

Das Zentrum der Sonnenblumengalaxie M63 erinnert hier an einen kosmischen Mahlstrom. Die Spiralarme sind von dunklen Staubwolken akzentuiert und von blauen Sternhaufen gesprenkelt. In der Mitte leuchtet die Galaxie gelb.

Bildcredit: ESA, NASA, Hubble

Die Sonnenblumengalaxie M63 ist eine der helleren Spiralgalaxien am nördlichen Himmel. Sie ist auch als NGC 5055 katalogisiert. Mit einem kleinen Teleskop findet man sie im Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici). Dieses Bild des Weltraumteleskops Hubble zeigt das Zentrum von M63 mit langen, gewundenen Spiralarmen.

Das blaue Leuchten stammt von wenigen hellen, jungen Sternen. Die Emissionsnebel aus ionisiertem Wasserstoff leuchten rötlich. Dazwischen liegen viele Fasern aus dunklem Staub. Es gibt Wechselwirkungen durch Gravitation zwischen M63, M51 (der Strudelgalaxie) und mehreren kleineren Galaxien. Licht braucht ungefähr 35 Millionen Jahre von M63 bis zu uns. Quer durch die Spiralgalaxie braucht das Licht 60.000 Jahre.

Die Sterne in den äußeren Regionen der Sonnenblumengalaxie kreisen so schnell um das Zentrum, dass sie angesichts der sichtbaren Materie in den Weltraum hinausfliegen müssten, wenn man normale Gravitation voraussetzt. Doch die Sterne bleiben in der Galaxie. Das ist ein Hinweis auf eine unsichtbare Dunkle Materie. Sie hält die Sterne durch Gravitation zurück.

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Das kosmische Netz des Tarantelnebels

Der Tarantelnebel leuchtet links oben in blauen Tönen, er ist von roten Nebelwolken umgeben. Das Bild ist auch von vielen Sternen bedeckt.

Bildcredit und Bildrechte: Josep Drudis

Es ist die größte und komplexeste Sternbildungsregion in der gesamten galaktischen Nachbarschaft. Die Region liegt in der Großen Magellanschen Wolke, das ist eine kleine Begleitgalaxie, die unsere Milchstraße umkreist. Der Name Tarantelnebel leitet sich von der spinnenförmigen Erscheinung ab. Doch diese Vogelspinne ist zirka 1000 Lichtjahre groß.

In der Entfernung des Orionnebels in der Milchstraße wäre sie am Himmel etwa 30 Grad breit, das sind 60 Vollmonde. Der Orionnebel ist die erdnächste Sternschmiede. Er ist nur 1500 Lichtjahre entfernt. Das Bild zeigt faszinierende Details im Nebel. Es wurde in Farben erstellt, die von Wasserstoff und Sauerstoff abgestrahlt werden.

Der Tarantelnebel ist auch NGC 2070 bekannt. Seine spinnenartigen Arme sind in Blau abgebildet. Sie umgeben einen Sternhaufen, der einige der hellsten, massereichsten Sterne enthält, die wir kennen. Massereiche Sterne brennen schnell und vergehen früh. Daher ist es wenig überraschend, dass bei der kosmischen Tarantel der Schauplatz der erdnächsten Supernova in jüngster Vergangenheit liegt.

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Verkehrte Stadt unter den Wolken

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Mark Hersch

Warum steht diese Stadt auf dem Kopf? Die Stadt ist Chicago. Sie stand eigentlich richtig herum. Doch sie warf kurz vor Sonnenuntergang lange Schatten auf den nahen Michigansee. Diese Schatten führten in Kombination mit der Reflexion dazu, dass die Gebäude verkehrt erscheinen.

Das faszinierende, verwirrende, schöne Bild entstand 2014. Der Fotograf befand sich in einem Flugzeug, das sich dem O’Hare International Airport in Chicago näherte. Die Sonne leuchtet über und unter der Wolkendecke und unten als Reflexion im ruhigen See. Wenn ihr genau hinseht – es ist ziemlich schwierig -, entdeckt ihr als Zugabe ein weiteres Flugzeug. Es steuert wahrscheinlich denselben Flughafen an.

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