Fomalhaut b

Eine rote Scheibe hat in der Mitte ein dunkles Loch, wo die Position von Fomalhaut eingezeichnet ist.

Credit: NASA, ESA, P. Kalas, J. Graham, E. Chiang, E. Kite (Univ. Kalifornien, Berkeley), M. Clampin (NASA/Goddard), M. Fitzgerald (Lawrence Livermore NL), K. Stapelfeldt, J. Krist (NASA/JPL)

Beschreibung: Fomalhaut ist ein heller, junger Stern, nur 25 Lichtjahre in Richtung des Sternbildes Südlicher Fisch vom Planeten Erde entfernt. Auf diesem scharfen Komposit des Weltraumteleskops Hubble ist der Ring aus Staub und Trümmern, der Fomalhaut umgibt, detailreich abgebildet, wobei der alles überstrahlende Glanz des Sterns mit einer Abdeckscheibe im Koronographen der Kamera abgedeckt wurde. Astronomen erkannten nun den winzigen Lichtpunkt im kleinen Rahmen rechts als Planeten mit etwa drei Jupitermassen, der 17,2 Milliarden Kilometer vom Stern entfernt um diesen kreist (fast 14mal die Entfernung Sonne-Jupiter). Der massereiche Planet, als Fomalhaut b bezeichnet, formt möglicherweise den relativ scharfen Innenrand des Ringes und hält ihn auch instand, während der Ring selbst wahrscheinlich ein größeres, jüngereres Gegenstück unseres Kuiper-Gürtels ist – das äußere Reservoir eishaltiger Körper in unserem Sonnensystem. Die Hubble-Daten stellen das erste Bild in sichtbarem Licht eines Planeten dar, der um einen anderen Stern kreist.

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Eine Blase im Schwan

Das Bild zeigt viele Sterne, im unteren Teil leuchtet ein grüner Nebel und in der Mitte ist eine grünliche, sehr gleichmäßige Blase.

Bildcredit und Bildrechte: Keith Quattrocchi, Mel Helm

Beschreibung: Dieser hübsche, symmetrische Blasennebel, der im reichhaltigen Sternfeld des Sternbildes Schwan dahintreibt, wurde erst kürzlich erkannt und mag daher in astronomischen Katalogen noch nicht aufscheinen. Der Amateurastronom Dave Jurasevich identifizierte ihn am 6. Juli auf seinen Bildern der komplexen Cygnus-Region, die auch den Sichelnebel (NGC 6888) enthielten, als Nebel. Er benachrichtigte daraufhin die Internationale Astronomische Union. Nur elf Tage später wurde das gleiche Objekt unabhängig von Mel Helm an den Sierra Remote Observatories bestimmt, fotografiert von Keith Quattrocchi und Helm, und ebenfalls an die IAU als möglicherweise unbekannter Nebel gemeldet. Ihr fertiggestelltes Kompositbild ist hier zu sehen, kombiniert mit Schmalband-Bilddaten, welche die zarte Kontur des Nebels hervorheben. Was ist dieser neu entdeckte Blasennebel? Wie der Sichelnebel selbst könnte diese kosmische Blase von den Winden eines massereichen Wolf-Rayet-Sterns aufgeblasen worden sein, sie könnte aber auch ein kugelförmiger planetarischer Neben sein, ein Endstadium im Leben eines sonnenähnlichen Sterns.

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Phoenix und der Heilige Strohsack

Die Fläche unter der Landesonde Phoenix mit freigelegten Eisflächen.

Bildcredit: Marco Di Lorenzo, Kenneth Kremer, Phoenix Mission, NASA, JPL, UA, Max-Planck-Inst., Spaceflight

Beschreibung: Der Sommer im Norden des Mars ist zu Ende. Wie prognostiziert wurde, liefern die Sonnensegel der Marslandesonde Phoenix nicht mehr genug Energie, weil die Tageslichtstunden abnehmen, das Wetter schlechter wird und die Staubstürme zunehmen. Am 2. November kam das letzte Signal von Phoenix, damit endete seine erfolgreiche Mission in der Arktisregion des Roten Planeten nach mehr als fünf Monaten. Diese Zeitspanne übertraf seine geplante operative Lebenszeit. Bei der Untersuchung, ob die Oberfläche des Planeten Mars jemals mikrobisches Leben ermöglicht hat, absolvierte Phoenix eine umfangreiche Bodenanalyse und und schickte eine Fülle an Bilddaten. Eines der interessantesten Ergebnisse der Landesonde war die Entdeckung von Wassereis knapp unter der Marsoberfläche. Dieses Bild wurde im Oktober mit der Kamera am Roboterarm der Landesonde aufgenommen. Es zeigt die Fläche unter Phoenix mit flachen, freigelegten eishaltigen Stellen. Als die Forschenden diesen Bereich sahen, riefen sie „Heiliger Strohsack!“, nachdem er wenige Tage nach der Landung der Marslandesonde Phoenix am 25. Mai erstmals fotografiert wurde.

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Das kosmische Netz des Tarantelnebels

In Sterne eingebettet ist ein blau gefaserter Nebel, der an eine komplexe Blume erinnert.

Credit und Bildrechte: Joseph Brimacombe

Beschreibung: 30 Doradus, ursprünglich als Stern katalogisiert, ist in Wirklichkeit eine riesige Sternbildungsregion in der nahe gelegenen Galaxie Große Magellansche Wolke. Die spinnwebenartige Erscheinung der Region hat für ihren volkstümlichen Nahmen gesorgt – Tarantelnebel -, nur dass diese Tarantel etwa 1000 Lichtjahre groß ist und 180.000 Lichtjahre entfernt im südlichen Sternbild Doradus liegt. Wenn der Tarantelnebel in der Entfernung des Orionnebels (1500 Lichtjahre) stünde, jener der Erde am nächsten liegenden Sternkrippe, würde er etwa 30 Grad am Himmel (60 Vollmonde) abdecken. Die spindeldürren Arme des Tarantelnebels umgeben NGC 2070, ein Sternhaufen, der einige der hellsten, massereichsten bekannten Sterne enthält. Faszinierende Details des Nebels sind auf diesem nach wissenschaftlichen Kriterien gefärbten Bild zu sehen. Die kosmische Tarantel befindet sich auch nahe dem Schauplatz der nächstgelegenen in jüngster Zeit explodierten Supernova.

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Die zentrale molekulare Zone unserer Galaxis

Über die waagrechte Mitte sind violette und rötliche Nebel verteilt.

Credit: A. Ginsburg (U. Colorado – Boulder) et al., BGPS-Team, GLIMPSE II-Team

Beschreibung: Die Zentralregion unserer Milchstraße ist ein geheimnisvoller und komplexer Ort. Auf dem Bild oben ist der Zentralquadratgrad der Galaxis im Radio- und Infrarotlicht bis ins kleinste Detail hervorgehoben. Die Region ist bekannt als die zentrale molekulare Zone. Während ein Großteil der ausgedehnten Strahlung auf dichtes, mit Molekülen verbundenes Gas zurückzuführen ist, sind auch Emissionsnebel zu sehen, die von massereichen jungen Sternen, leuchtenden Supernovaüberresten und dem violett dargestellten gekrümmten Radiobogen des galaktischen Zentrums beleuchtet werden. Die wahre Natur und Grundursache vieler anderer Erscheinungen bleibt unklar. Neben einem massereichen Schwarzen Loch mit der Bezeichnung Sgr A* beherbergt das galaktische Zentrum die aktivste Sternbildungsregion der Galaxis. Dieses Bild ist nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht interessant. Seine ästhetische Schönheit gewann den ersten Preis beim AUI/NRAO Bildwettbewerb dieses Jahres.

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Zwei Schwarze Löcher tanzen in 3C 75

Vor einem blauen Hintergrund winden sich rosafarbene Wolkenstränge, die von zwei hellen Quellen in der Mitte ausströmen.

Credit: Röntgen: NASA / CXC / D.Hudson, T.Reiprich et al. (AIfA); Radio: NRAO / VLA/ NRL

Beschreibung: Was geht im Zentrum der aktiven Galaxie 3C 75 vor sich? Die beiden strahlenden Quellen in der Mitte dieses Komposits aus Röntgen-(blau) und Radiodaten (rosarot) sind einander umkreisende, massereiche Schwarze Löcher, welche die gewaltige Radioquelle 3C 75 speisen. Die sehr massereichen Schwarzen Löcher sind 25.000 Lichtjahre voneinander entfernt. Sie sind von mehrere Millionen Grad heißem, Röntgenstrahlen emittierendem Gas umgeben und stoßen Strahlen relativistischer Teilchen aus. Sie befinden sich etwa 300 Millionen Lichtjahre von uns entfernt in den Zentren zweier verschmelzender Galaxien im Galaxienhaufen Abell 400. Sternforschende vermuten daher, dass diese beiden extrem massereichen Schwarzen Löcher durch Gravitation in einem Doppelsystem aneinander gebunden sind, unter anderem wegen der Erscheinung der gleichmäßig zurückgefegten Teilchenstrahlen, die sehr wahrscheinlich von ihrer gemeinsamen Bewegung herrührt, da sie mit einer Geschwindigkeit von 1200 Kilometern pro Sekunde durch das heiße Haufengas rasen. Solche spektakulären kosmischen Verschmelzungen treten in dichten Galaxienhaufen im fernen Universum wahrscheinlich häufig auf. Im Endstadium sind die Verschmelzungen voraussichtlich eine starke Quelle von Gravitationswellen.

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2008 TC3 auf der Spur

An einem klaren, violetten Abendhimmel nach Sonnenuntergang leuchten Wolkenschleier.

Credit: Mohamed Elhassan Abdelatif Mahir (Noub NGO), Dr. Muawia H. Shaddad (Univ. Khartoum), Dr. Peter Jenniskens (SETI Institute/NASA Ames)

Beschreibung: Am 7. Oktober enthüllte sich am frühen Morgen über dem Norden des Sudan diese gekrümmte, hoch liegende Spur. Diese langlebige beständige Spur, aufgenommen mit einem Videobild, stammt vom Einschlag eines kleinen Asteroiden, der als 2008 TC3 katalogisiert war. Dieses Ereignis war bemerkenswert, weil zum ersten Mal ein Asteroid im Weltall entdeckt wurde, bevor er in die Erdatmosphäre stürzte. Nachdem Astronomen 2008 TC3 entdeckt hatten, wurden Zeit und Ort seines Einschlags anhand darauf folgender Beobachtungen vorausberechnet. Später wurden die Einschlagdaten von Sensoren bestätigt, darunter ein Meteosat-8-Bild eines hellen Blitzes in der Atmosphäre. Astronomen hoffen nun auf mehr Berichte von örtlichen Beobachtungen des Ereignisses vom Boden aus, das ein strahlend heller Meteor gewesen sein muss, der durch den Nachthimmel des Sudan blitzte. Weitere Berichte könnten die Chancen Meteorite zu finden verbessern.

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Cygnus-Trio

Auf dunklem Hintergrund leuchten bläuliche und orangefarbene Wolken.

Credit und Bildrechte: J-P Metsävainio (Astro Anarchy)

Beschreibung: Auf diesem farbenprächtigen Mosaik erstrecken sich Filamente aus Gas und Staub über etwa neun Grad im Zentrum des Schwans, einem nebelreichen Sternbild in der nördlichen Milchstraße. Ein Trio von Nebeln mit bekannten Namen beherrscht die malerische Himmelslandschaft – den Schmetterling, die Sichel und die Tulpe. Links liegt der Schmetterlingsnebel (IC 1318) nahe dem hellen Stern Gamma Cygni. Die ausgedehnten, leuchtenden, flügelförmigen Gaswolken des Schmetterlings sind durch eine dunkle Staubspur geteilt. Nahe der Mitte liegt der kompaktere Sichelnebel (NGC 6888), eine kosmische Blase mit hellem Rand, aufgeblasen von den Winden eines massereichen Wolf-Rayet-Sterns. Rechts liegt der Tulpennebel (Sh2-101), eine kleine Emissionsnebelregion mit der Form einer von der Seite her sichtbaren blühenden Blume. Alle liegen innerhalb weniger tausend Lichtjahre von der Sonne entfernt im Orion-Spiralarm unserer Galaxis. Das atemberaubende Mosaik wird in Falschfarben dargestellt; erzeugt wurde es aus Bilddaten, die mit Schmalbandfiltern aufgenommen wurden. Die Farbpalette entstand durch Kartierung der Emissionen von Wasserstoff-, Schwefel- und Sauerstoffatomen im Nebel in roten, grünen und blauen Farbtönen.

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