Ein rasendes Sturmsystem auf Saturn

Die orangefarbene Saturnkugel mit weißer Mitte ist von links von der Sonne beleuchtet. Waagrecht verlaufen die Saturnringe durchs Bild, sie sind nur eine dünne blaue Linie. Die Schatten fallen nach unten auf Saturns Wolken. Oben tobt ein wirbelndes Sturmsystem.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Er war einer der größten und langlebigsten Stürme, die je in unserem Sonnensystem beobachtet wurden. Die oben gezeigte Wolkenformation auf Saturns Nordhalbkugel war erstmals Ende 2010 zu sehen. Sie war von Anfang an größer als die Erde und breitete sich bald über den ganzen Planeten aus.

Der Sturm wurde nicht nur von der Erde aus verfolgt, sondern auch aus der Nähe, und zwar von der Roboterraumsonde Cassini, die derzeit Saturn umkreist. Das oben gezeigte Falschfarben-Infrarotbild entstand im Februar. Wolken, die tief in der Atmosphäre liegen, sind orangefarben dargestellt. Helle Farben betonen höher liegende Wolken.

Die Saturnringe sind fast genau von der Seite zu sehen. Es sind dünne, blaue waagrechte Linien. Die gekrümmten, dunklen Bänder sind die Schatten der Ringe, welche die Sonne von oben links auf die Wolkenoberflächen wirft.

Der heftige Sturm ist eine Quelle von Radiorauschen, das von Blitzen stammt. Er entstand vermutlich beim Wechsel der Jahreszeiten, als auf der Nordhalbkugel von Saturn der Frühling begann. Nachdem der ikonische Sturm länger als sechs Monate getobt hatte, umkreiste er den ganzen Planeten. Am Ende versuchte er, in seinen eigenen Schwanz zu beißen. Das löste überraschenderweise sein Verschwinden aus.

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Saturns Sechseck und Ringe

Mitten im Bild ist eine seltsame Wolkenstruktur um Saturns Nordpol abgebildet. Sie sieht wie ein regelmäßiges Sechseck aus. Hinten ist ein kleiner Teil der Ringe, auf die der Schatten des Planeten fällt.

Bildcredit: NASA/JPL-Caltech/Institut für Weltraumforschung

Warum bilden Wolken auf Saturn ein Sechseck? Wir wissen es nicht. Es wurde erstmals in den 1980er-Jahren beim Vorbeiflug von Voyager an Saturn entdeckt. Niemand hat seither irgendetwas damit Vergleichbares an einem anderen Ort im Sonnensystem gesehen.

An sich ist Saturns Südpol mit dem rotierenden Wirbel schon seltsam genug. Doch Saturns Nordpol könnte sogar noch eigenartiger sein. Das bizarre Wolkenmuster ist auf einem aktuellen Bild der Raumsonde Cassini im Saturnorbit sehr detailreich abgebildet. Dieses und ähnliche Bilder zeigen die Stabilität des Sechsecks immerhin mehr als 20 Jahre nach dem Vorbeiflug von Voyager.

Filme von Saturns Nordpol zeigen, wie das Wolkenmuster seine sechseckige Struktur beibehält, während es rotiert. Auch auf der Erde können einzelne Wolken wie ein Sechseck aussehen. Doch das Wolkenmuster auf Saturn besitzt sechs genau definierte Seiten von fast gleicher Länge. In das Sechseck passen vier Erden.

Rechts oben ist zu sehen, wie der dunkle Schatten des jupiterähnlichen Planeten auf einen Teil seines großen Ringsystems fällt.

Öffentlicher APOD-Vortrag: 21. Februar, Howard Astronomische Liga, Columbia, MD

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Schatten auf Jupiter

Der Planet Jupiter mit seinen braunen und beigefarbenen Wolkenbändern hat zwei dunkle Flecken. Es sind die Schatten der Monde Ganymed und Io, die links daneben stehe. Am rechten Rand ist der Große Rote Fleck.

Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach

Auf dieser gestochen scharfen Teleskopansicht fallen zwei dunkle Schatten auf Jupiters gebänderte, marmorierte Wolkenoberflächen. Die Szenerie wurde am 3. Jänner etwa einen Monat nach der Opposition des mächtigen Gasriesen am Himmel des Planeten Erde fotografiert.

Das Bild zeigt auch die beiden Schattenwerfer. Links sind die großen galileischen Monde Ganymed (oben) und Io sehr detailreich abgebildet. Während die Mondschatten querten, drehte Jupiters schnelle Rotation den berühmten Großen Roten Fleck GRF rechts um den Planetenrand. Dem blassen GRF lief das kleinere, aber ähnlich gefärbte Oval BA voraus. Es trägt den Spitznamen „Kleiner Roter Fleck“.

Da das Bild auf dem Kopf steht, befindet sich der Norden unten.

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Im Zentrum von Saturns Nordpolwirbel

Cassini fotografierte Saturns Wolkenstrudel am Nordpol im Sonnenlicht. Das Bild wurde nicht bearbeitet.

Bildcredit: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

Was sieht man bei Saturns Nordpol? Einen Strudel aus seltsamen, komplex wirbelnden Wolken. Das Zentrum des Wirbels wurde letzte Woche von der Roboter-Raumsonde Cassini im Saturnorbit abgebildet, und zwar so detailreich wie nie zuvor.

Die Wolken liegen im Zentrum des ungewöhnlichen sechsseitigen Wolkensystems um Saturns Nordpol. Der Nordpol wird erst seit ein paar Jahren von der Sonne beleuchtet. Davor konnte Cassini nur Infrarotbilder der Region aufnehmen, als sie im Schatten lag.

Dieses Bild ist nicht bearbeitet. Es wird für eine Veröffentlichung im Jahr 2013 vorbereitet. Mehrere ähnliche Bilder der Region wurden kürzlich zu diesem Film kombiniert. Planetenforschende beobachten diese sehr ungewöhnliche Wolkenformation sicherlich noch eine Weile.

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Jupiter und Io

Jupiter ist fünfmal abgebildet, der Mond Io nähert sich von links und wirft seinen Schatten auf den Planeten.

Bildcredit und Bildrechte: Alessandro Bianconi

Am 3. Dezember steht Jupiter in Opposition. Er ist der größte Planet im Sonnensystem. Am irdischen Himmel steht er dann der Sonne gegenüber und leuchtet hell. Er geht auf, wenn die Sonne untergeht. Bei dieser Anordnung findet Jupiters jährliche größte Annäherung an den Planeten Erde statt. Zur Opposition bietet der Gasriese erdgebundenen Teleskopen tolle Ansichten seiner stürmischen, gebänderten Atmosphäre und der großen galileischen Monde.

Diese scharfe Bildserie wurde in der Nacht von 16. auf 17. November auf der italienischen Insel Sardinien in der Nähe von Dolianova fotografiert. Norden ist im Bild oben. Es zeigt Jupiters berühmten großen Roten Fleck sowie die dunklen Gürtel und hellen Zonen. Ein Transit von Jupiters vulkanischem Monde Io ist zu erkennen, aber auch sein runder dunkler Schatten, der über Jupiters Wolkenoberflächen zieht, während die Finsternis von links nach rechts voranschreitet.

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Wirbelsturm Sandy entsteht und erreicht das Festland

Bildcredit: NASA, GOES-13-Satellit

Es war der größte Wirbelsturm, der je im Atlantischen Ozean gesichtet wurde. Die Kosten seiner Verwüstung sind immer noch nicht bekannt. Das Video zeigt den Wirbelsturm Sandy, der Ende Oktober acht Tage lang mit dem Satelliten GOES-13 im Erdorbit aufgenommen wurde.

Der Wirbelsturm entstand und gewann an Stärke. Er wanderte über die Karibik, dann die Ostküste der USA entlang zum Atlantischen Ozean. Dort machte er eine ungewöhnliche Wende nach Westen. In New Jersey traf er auf Land, machte über Pennsylvania wieder kehrt Richtung Norden und löste sich dann auf, als er nach Nordosten über den Norden der USA und Kanada wanderte.

Obwohl Sandys Winde stark und gefährlich waren, wurde eine noch größere Zerstörung durch die Sturmflut angerichtet, weil Sandy das Wasser vor sich her auf das Festland trieb. Diese Woge überflutete viele Küstenregionen, Straßen und Teile des U-Bahn-Systems im Zentrum von New York. Doch auch westliche US-Staaten wie Wisconsin lagen im Einflussgebiet des Sturms, der sich über 1500 Kilometer ausdehnte.

Der Wirbelsturm Sandy hätte zu fast jeder Zeit entstehen können. Doch es gibt Befürchtungen, dass große Stürme wie Sandy in Zukunft häufiger auftreten, wenn das Wasser im Atlantik weiterhin höhere Oberflächentemperaturen erreicht und mehr Energie speichert.

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Wirbelsturmpfade auf dem Planeten Erde

Diese Weltkarte zeigt alle Wirbelstürme der Geschichte, die je dokumentiert wurden.

Bildcredit und Bildrechte: John Nelson, IDV Solutions

Müssen wir uns Sorgen wegen Wirbelstürmen machen? Um das herauszufinden, hilft es zu wissen, wo es in der Vergangenheit Wirbelstürme gab. Diese Erdkarte zeigt die Pfade aller Wirbelstürme, die seit 1851 dokumentiert wurden. Das ergibt ein eindrucksvolles Bild. Die Daten sind umso unvollständiger, je weiter sie in der Vergangenheit liegen. Wirbelstürme werden – je nachdem, wo sie auftreten – auch als Hurrikane, Zyklone oder Taifune bezeichnet.

Diese Karte zeigt grafisch, dass sie normalerweise über Wasser entstehen. Das ist einleuchtend, weil ihre Energie von verdunstendem, warmem Wasser stammt. Die Karte zeigt auch, dass Wirbelstürme niemals den Äquator kreuzen oder ihm auch nur in die Nähe kommen, weil sich die Corioliskraft dort dem Wert null nähert, und Wirbelstürme rotieren nur wegen der Corioliskraft. Die Corioliskraft ist auch der Grund, weshalb sich die Pfade der Wirbelstürme vom Äquator fortkrümmen.

Zwar beschränkt die Unvollständigkeit der Daten die Beurteilung von Langzeitentwicklungen, und die Verbreitung von Wirbelstürmen ist noch nicht vollständig erforscht. Doch es gibt Hinweise, dass Wirbelstürme im Nordatlantik in den letzten 20 Jahre allgemein häufiger auftraten und mächtiger wurden.

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Südpolwirbel auf Titan entdeckt

Bei Titans Südpol entsteht ein heller Wirbel, er ist in natürlichen Farben abgebildet.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, ISS, JPL, ESA, NASA

Was passiert bei Titans Südpol? Anscheinend entsteht ein Wirbel aus Nebel, allerdings weiß niemand genau, warum. Dieses Bild in natürlichen Farben zeigt die helle Struktur. Der Wirbel wurde auf Bildern von letzter Woche entdeckt. Damals flog die Roboter-Raumsonde Cassini an dem ungewöhnlichen Saturnmond vorbei, der eine Atmosphäre besitzt.

Cassini entdeckte den südlichen Wirbel nur deshalb, weil die Bahn der Raumsonde um Saturn kürzlich aus der Ebene der Ringe und Monde hinausgehoben wurde. Hinweise auf die Entstehung der rätselhaften Struktur werden gesammelt. Zu diesen Hinweisen zählt, dass Titans Atmosphäre anscheinend in der Mitte absinkt und an den Rändern aufsteigt.

Derzeit schreitet aber der Winter im Süden von Titan langsam voran. Daher ist der Wirbel für die nächsten Jahre in Dunkelheit getaucht, falls er überhaupt bestehen bleibt.

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