Isländische Legenden und Polarlichtern

Polarlicht, Jupiter und der Sternenhimmel leuchten über einer isländischen Küstenlandschaft.

Bildcredit und Bildrechte: Elizabeth M. Ryan; Überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

Auf dieser dramatischen Ansicht mit Land, Meer und Himmel prallen Legenden aufeinander. Das Land ist Vík í Mýrdal, ein Dorf im Süden von Island. Es ist für seine schönen schwarzen Sandstrände bekannt. Das Meer ist der Atlantik. Er umgibt Reynisdrangar, eine Gruppe erodierter Basaltgesteinsäulen. Sie sind der isländischen Sage nach die versteinerten Reste von Trollen, die einst versuchten, einen Dreimaster an Land zu ziehen.

Rechts oben wacht der hell leuchtende Gott des Himmels der griechischen Mythologie: der Planet Jupiter. Am Himmel sind weitere griechische, in Sternbilder verpackte Legenden verteilt: ein Löwe (Leo), eine große Bärin (Ursa Major) und eine Wasserschlange (Hydra). Man könnte meinen, dass dieser Tumult das spektakuläre Polarlicht im Bild hervorrief – doch das waren bloß Explosionen auf der Sonne.

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M83: Die Tausend-Rubine-Galaxie

Die Spiralgalaxie M83 im Sternbild Wasserschlange hat markante Spiralarme. Sie sind von dunklen Staubbahnen, blauen Sternhaufen und rot leuchtenden Sternbildungsgebieten gesäumt.

Bildcredit: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble, Europäische Südsternwarte (ESO); Bearbeitung und Bildrechte: Robert Gendler

Die große, schöne Spiralgalaxie M83 ist etwa zwölf Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt südöstlich im sehr langen Sternbild Wasserschlange. Die markanten Spiralarme sind von dunklen Staubbahnen gesäumt. Blaue Sternhaufen führten zu dem gängigen Namen der Galaxie: „Südliches Feuerrad“. Rötliche Regionen mit Sternbildung sprenkeln die ausladenden Arme. Auf dem funkelnden Farbkomposit wurden sie betont. Sie führten zu einem weiteren Namen: „Tausend-Rubine-Galaxie“.

M83 ist etwa 40.000 Lichtjahre groß. Sie gehört zur selben Galaxiengruppe wie die aktive Galaxie Centaurus A. Der Kern von M83 leuchtet im Röntgenlicht hell. Er besitzt eine hohe Konzentration an Neutronensternen und Schwarzen Löchern. Diese blieben nach einem heftigen Ausbruch an Sternbildung übrig.

Das scharfe, farbige Bildkomposit zeigt auch gezackte Sterne, die im Vordergrund in der Milchstraße liegen. Auch ferne Galaxien im Hintergrund sind zu sehen. Die Bilddaten stammen vom Subaru-Teleskop, von der Weitwinkelkamera WFI der Europäischen Südsternwarte (ESO) und aus dem Hubble-Vermächtnis.

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NGC 5101 und Freunde

Links unten und rechts oben sind zwei markante Galaxien, die linke untere ist von der Seite zu sehen, darunter ist eine kleinere Galaxie. Die Galaxie rechts oben sehen wir von oben.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Dieses scharfe Teleskop-Sichtfeld enthält zwei helle Galaxien. Es sind die Balkenspirale NGC 5101 rechts oben und die fast von der Seite sichtbare Galaxie NGC 5078. Beide sind am Himmel etwa 0,5 Grad voneinander entfernt. Das ist die scheinbare Breite eines Vollmondes. Sie liegen im gewundenen Sternbild Hydra (Wasserschlange).

Die Galaxien sind ungefähr 90 Millionen Lichtjahre entfernt und ähnlich groß wie unsere Milchstraße. Falls sie tatsächlich gleich weit von uns entfernt sind, beträgt der Abstand zwischen ihnen nur etwa 800.000 Lichtjahre. Das ist weniger als die halbe Entfernung der Milchstraße zur Andromedagalaxie.

NGC 5078 wechselwirkt mit einer kleineren Begleitgalaxie. Sie ist als IC 879 katalogisiert. Im Bild liegt links unter dem hellen Kern der größeren Galaxie. Im farbigen Bildfeld sind noch weiter entfernte Galaxien im Hintergrund verteilt. Manche sieht man sogar durch die von oben sichtbare Scheibe von NGC 5101 hindurch. Die markanten Zackensterne liegen im Vordergrund in unserer Milchstraße.

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Spiralgalaxie M83: Das südliche Feuerrad

Die große, schöne Spiralgalaxie M83 ist etwa zwölf Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt südöstlich im sehr langen Sternbild Wasserschlange. Die markanten Spiralarme sind von dunklen Staubbahnen gesäumt. Blaue Sternhaufen verleihen der Galaxie den gängigen Namen "Südliches Feuerrad".

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA) und W. P. Blair (JHU) et al.

M83 ist eine der nächstgelegenen und hellsten Spiralgalaxien am Himmel. Man sieht sie mit Fernglas im Sternbild Wasserschlange. Ihre majestätischen Spiralarme führten zu ihrem Umgangsnamen „Südliche Feuerradgalaxie„. Sie wurde zwar schon vor 250 Jahren entdeckt. Doch erst viel später kam es zur Vermutung, dass M83 keine nahe gelegene Gaswolke ist, sondern eine Balkenspiralgalaxie, ähnlich wie unsere Milchstraße.

Das Bild des Weltraumteleskops Hubble wurde kürzlich veröffentlicht. M83 ist ein bekanntes Mitglied einer Galaxiengruppe, zu der auch Centaurus A und NGC 5253 gehören. Die Galaxien sind etwa 15 Millionen Lichtjahre entfernt. In M83 wurden mehrere helle Supernovaexplosionen beobachtet. In Zentrum von M83 wurde ein faszinierender doppelter Ring um den Kern entdeckt.

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Sternströme in M83

Die Spiralgalaxie im Bild hat prachtvolle Spiralarme, die von einem gelben Kern ausgehen. Sie sind von hellen blauen Sternhaufen und roten Sternbildungsregionen gesprenkelt.

Bildcredit und Bildrechte: R. Gendler, D. Martinez-Delgado (ARI-ZAH, Univ. Heidelberg) D. Malin (AAO), NAOJ, ESO, HLAMontage und Bearbeitung: Robert Gendler

Die große, helle Spiralgalaxie M83 ist ungefähr zwölf Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt am südöstlichen Rand des langen Sternbildes Wasserschlange (Hydra). Die detailreiche Ansicht des Inseluniversums entstand aus Beobachtungen von Hubble. Sie wurden mit Daten erdgebundener Teleskope kombiniert. Zu den Observatorien auf der Erde, deren Bilder verwendet wurden, zählten Einheiten des Very Large Telescope der ESO, das Subaru-Teleskop am Nationalen Astronomischen Observatorium von Japan und Bilder, die David Malin am Australischen Astronomischen Observatorium machte.

M83 ist etwa 40.000 Lichtjahre groß. Sie hat ausgeprägte Spiralarme. Das führte zum volkstümlichen Namen „südliche Feuerradgalaxie“. Viele rötliche Sternbildungsregionen verlaufen an den Rändern der dicken Staubbahnen in den Armen. Sie führten zu einem weiteren Spitznamen für M83: „Galaxie der tausend Rubine„.

Am oberen Rand des kosmischen Porträts wölbt sich der nördliche stellare Gezeitenstrom von M83. Er besteht aus den Resten einer kleineren Begleitgalaxie. Sie wurde durch Gravitation zerrissen und verschmilzt mit M83. Der blasse Sternstrom wurde Mitte der 1990er-Jahre entdeckt, als Fotoplatten verbessert wurden.

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Hubble zeigt die Schweinswalgalaxie

Die obere Galaxie im Bild erinnert an einen Schweinswal, darunter ist eine elliptische Galaxie, die an ein Ei erinnert.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam (STSci/AURA)

Was geschieht mit dieser Spiralgalaxie? Die obere der beiden großen Galaxien ist NGC 2936. Vor etwa hundert Millionen Jahren war sie wahrscheinlich eine normale Spiralgalaxie. Sie rotierte, bildete Sterne und kümmerte sich um ihre eigenen Kram.

Doch dann kam sie der massereichen elliptischen Galaxie NGC 2937 unten zu nahe und machte einen Hechtsprung. Wegen ihrer kultigen Form heißt NGC 2936 Schweinswalgalaxie. Durch die enge Wechselwirkung durch Gravitation wird sie abgelenkt und verzerrt. Eine Anhäufung junger blauer Sterne am linken Ende der oberen Galaxie bildet die Nase des Schweinswals. Das Zentrum der Spirale erinnert an ein Auge.

Das Galaxienpaar ist zusammen als Arp 142 bekannt. Manche sehen darin einen Pinguin, der ein Ei beschützt. Komplexe dunkle Staubwolken und helle blaue Sternströme säumen die aufgewühlte Galaxie rechts unten.

Das kürzlich veröffentlichte Bild zeigt Arp 142 so detailreich wie nie zuvor. Es wurde letztes Jahr vom Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Arp 142 ist etwa 300 Millionen Lichtjahre entfernt und steht passenderweise im Sternbild Wasserschlange (Hydra). In etwa einer Milliarde Jahren verschmelzen die beiden Galaxien wahrscheinlich zu einer einzigen größeren Galaxie.

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Der Hydra-Galaxienhaufen

Im Bild leuchten zwei helle Stern und mehrere helle Galaxien, dahinter sind viele kleine Galaxien wie Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Angus Lau

Zwei Sterne unserer Milchstraße verankern den Vordergrund dieses kosmischen Bildes. Dahinter liegen die Galaxien des Hydra-Haufens. Die gezackten Sterne im Vordergrund sind nur Hunderte Lichtjahre entfernt. Dagegen beträgt die Distanz zum Hydra-Galaxienhaufen mehr als 100 Millionen Lichtjahre.

Die markanten Galaxien in der Haufenmitte sind zwei gelbliche elliptische (NGC 3311, NGC 3309) und eine auffällige blaue Spiralgalaxie (NGC 3312), jede davon hat einen Durchmesser von ungefähr 150.000 Lichtjahren. Links über NGC 3312 steht ein überlappendes Galaxienpaar, das als NGC 3314 katalogisiert ist.

Der Hydra-Galaxienhaufen ist auch als Abell 1060 bekannt. Er ist einer der drei großen Galaxienhaufen im Umkreis von 200 Millionen Lichtjahren um die Milchstraße. Im nahen Universum sind Galaxien durch die Gravitation zu Haufen gebündelt. Diese Haufen hängen wiederum lose an Superhaufen, die ihrerseits in einem noch größeren Maßstab zusammengefasst sind.

In der Entfernung von 100 Millionen Lichtjahren ist dieses Bild etwa 1,3 Millionen Lichtjahre breit.

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Die gekrümmte Spiralgalaxie ESO 510-13

Die diffus wirkende Galaxie im Bild ist von einer sehr markanten dunklen Staubbahn überzogen. Die Staubbahn verläuft leicht gekrümmt.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA), C. Conselice (U. Wisconsin/STScI) et al., NASA

Warum ist die Spiralgalaxie ESO 510-13 so stark deformiert? Die Scheiben vieler Spiralgalaxien sind dünn und flach, aber nicht fest. Spiralscheiben sind ein loses Gemisch aus Milliarden Sternen und diffusem Gas. Alles zusammen kreist, von Gravitation gelenkt, um das Galaxienzentrum.

Eine flache Scheibe entsteht vermutlich durch zähe Kollisionen großer Gaswolken in der frühen Bildungsphase einer Galaxie. Gekrümmte Scheiben sind jedoch nicht ungewöhnlich; sogar unsere eigene Milchstraße ist vermutlich leicht gekrümmt. Die Ursachen für die Krümmung einer Spirale werden noch erforscht, doch manche Krümmungen sind vermutlich das Ergebnis von Wechselwirkungen oder sogar Kollisionen zwischen Galaxien.

Die Galaxie ESO 510-13 ist oben digital geschärft abgebildet. Sie ist zirka 150 Millionen Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 100.000 Lichtjahren.

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