Ein seltsamer Sonnenaufgang über Argentinien

Über dem Rio de La Plata leuchtet ein seltsames Gebilde wie ein Feuer, es ist jedoch einfach nur die aufgehende Sonne, die verzerrt aussieht. Der Himmel ist rot gefärbt.

Bildcredit und Bildrechte: Luis Argerich

Warum sieht die aufgehende Sonne so seltsam aus? Das ist nicht ganz klar. Sicher ist, dass dieser ungewöhnliche Sonnenaufgang letzten Monat in Buenos Aires in Argentinien aufgenommen wurde. Das Gewässer im Vordergrund ist der Rio de La Plata. Viele halten ihn für den breitesten Fluss der Welt.

Das Bild ist eigentlich ein Komposit aus einer normal und einer sehr kurz belichteten Aufnahme. Das sollte eine Überbelichtung der hellen Sonne vermeiden. Doch der Fotograf sah diese ungewöhnliche Struktur mit eigenen Augen. Das lässt vermuten, dass der Effekt nicht durch Reflexionen oder Verzerrungen in der Kamera oder in der Linse auftrat.

Was bei dieser Monster-Illusion wie Arme aussieht, könnten zum Beispiel tief stehende Wolken sein, die gerade dick genug waren, um Sonnenlicht zu streuen, ohne jedoch die Sonne komplett abzudecken. Die Verzerrung im unteren Teil des Sonnenbildes ist vielleicht die Illusion einer etruskischen Vase oder einer Fata Morgana, die durch eine seltsam brechende Luftschicht über dem Wasser entstand.

Die Beobachtung ungewöhnlicher atmosphärischer Phänomene ist immer wieder aufregend. Obwohl die meisten davon leicht durch bekannte Phänomene erklärt werden können, bleiben manche aus Mangel an genügend Daten ein Rätsel.

Zur Originalseite

Über den Planeten Erde fliegen

Bildcredit: NASA; Danksagung: Infinity Imagined

Beschreibung: Habt ihr schon einmal davon geträumt, hoch über der Erde zu fliegen? Astronautinnen* auf der Internationale Raumstation tun das jeden Tag. Sie kreisen zweimal in drei Stunden um unseren rastlosen Planeten. Dieses Zeitraffervideo entstand aus Bildern, die diesen Monat aufgenommen wurden. Es zeigt die Ansichten, die sie sehen.

Während die ISS über die nächtliche Erdhalbkugel rast, leuchten oben vertraute Sternbilder. Aerosole und Nachthimmellicht bilden am Rand der dünnen Erdatmosphäre einen schmalen, farbigen Ring. Viele interessante Dinge schwirren unten vorbei: riesige weiße Wolkenbänke, große Gebiete mit tiefblauen Meeren, Land, das von den Lichtern großer und kleiner Städte beleuchtet ist und Sturmwolken, in denen Blitzen zucken.

Das Video beginnt über dem Nordpazifik, führt vom Nordwesten Amerikas nach Südamerika und endet nahe der Antarktis, wo endlich das Tageslicht beginnt.

Zur Originalseite

September-Polarlicht

Über einem ruhigen See hinter einem bewaldeten Horizont leuchtet ein Polarlicht. Das Nordlicht füllt den ganzen Himmel und spiegelt sich im ruhigen See.

Bildcredit und Bildrechte: Yuichi Takasaka / TWAN / www.blue-moon.ca

Beschreibung: Die September-Tag- und Nachtgleiche findet heute um 0905 UT statt. Wenn die Sonne den Himmelsäquator überquert und in den Süden geht, beginnt auf der Südhalbkugel der Frühling und im Norden der Herbst.

Frühling und Herbst bringen eine Zunahme an geomagnetischen Stürmen, doch der Zusammenhang mit den Jahreszeiten ist unklar. Weil die Polarlichter länger werden, beginnt mit der Tag- und Nachtgleiche auch eine gute Saison für Polarlichtbeobachtung.

Diese Schleier aus schimmerndem grünem Licht wurden zu Beginn dieses Monats fotografiert. Sie breiten sich über eine nächtliche Himmelslandschaft aus. Vorne liegt der Hidden Lake Territorial Park bei Yellowknife im kanadischen Nordwest-Territorium. Das ruhige Wasser reflektiert das Nordlicht. Dabei dringen die Strichspuren heller Sterne durch das faszinierende Himmelsleuchten.

Weil Polarlichter auf dem Planeten Erde in einer Höhe von etwa 100 Kilometern auftreten, sind sie auch vom Weltraum aus sichtbar.

Zur Originalseite

Felsgebilde Tisdale 2 auf dem Mars

Mitten in dem schwarzweißen Bild ragt ein Felsen auf, der oben weiß bedeckt ist. Vorne links sind Solarpaneele.

Bildcredit: Mars Exploration Rover Mission, Cornell, JPL, NASA

Beschreibung: Warum enthält dieser Felsen auf dem Mars so viel Zink? Vor wenigen Wochen stieß der Roboter-Rover Opportunity, der gerade über den Mars rollt, zufällig auf diesen seltsamen, flachen Stein mit heller Oberfläche. Er ist etwa so groß wie ein geneigter Kaffeetisch und hat auch eine ähnliche Form.

Zu Beginn des letzten Monats erreichte Opportunity den Krater Endeavour. Der Krater ist das größte Oberflächenmerkmal, das er je besucht hat. Opportunity sucht nun an Endeavours Rand nach Hinweisen, wie nass der Mars vor Milliarden Jahren war. Das ungewöhnliche, oben gezeigte Felsgebilde wurde Tisdale 2 genannt.

Letzte Woche wurde es von Opportunity untersucht. Man hält es nun für einen Überrest, der bei dem Einschlag ausgeworfen wurde, der den nahe gelegenen Krater Odyssey bildete. Die chemische Analyse von Tisdale 2 zeigte, dass er ungewöhnlich viel Zink enthält. Der Grund dafür ist derzeit unbekannt, könnte jedoch ein Hinweis auf die Geschichte der ganzen Region sein.

Opportunity findet bereits Felsen, die älter sind als alle, die er zuvor untersucht hatte. Er erkundet nun mehrere weitere eindrucksvolle Felsgebilde, die er bis jetzt nur flüchtig aus der Ferne sehen konnte.

Zur Originalseite

Hurrikan Irene entsteht

Bildcredit: Satellit GOES 13, NASA, NOAA

Beschreibung: Wie entsteht ein Hurrikan? Dieses Zeitraffervideo zeigt die Entstehung des Hurrikans Irene. Irene ist eines großen Sturmsystems, das derzeit die Ostküste der USA bedroht. Die Forschung zur Entstehung von Wirbelstürmen ist noch nicht abgeschlossen, doch die Untersuchung dieses Zeitraffervideos könnte Einsicht in diesen Prozess bieten.

Hurrikan Irene beginnt als leichter Druckunterschied, der an unscheinbaren Wolken rechts unten erkennbar ist. Er wächst zu einem riesigen, wirbelnden Sturmsystem mit niedrigem Druck vor der Küste von South Carolina an.

Ein Wirbelsturm wird von verdunstendem Meereswasser gespeist. Er wächst daher meist über warmen Gewässern und verliert an Land seine Energie. Außerhalb der Erde gibt es auch auf anderen Planeten hurrikanähnliche Sturmsysteme, zum Beispiel auf den Planeten Venus, Saturn, Jupiter, Uranus und Neptun. Vieles im Zusammenhang mit Wirbelstürmen und Zyklonen ist unbekannt, etwa die genaue Bahn, die sie einschlagen.

Zur Originalseite

Perseïd unten

Über der dunklen Erde zeichnet sich ein zarter Streifen Nachthimmellicht ab. Rechts ist ein kurzes Stück der sonnenbeleuchteten Erdsichel, darüber ein Solarpaneel. Links ein Teil einer Sojus-Kapsel.

Credit: Ron Garan, Besatzung der ISS Expedition 28, NASA

Beschreibung: Bewohner des Planeten Erde beobachteten dieses Jahr den Meteorstrom der Perseïden, indem sie zum mondhellen Nachthimmel nach oben blickten. Doch diese interessante Ansicht, die der Astronaut Ron Garan fotografierte, blickt von oben auf einen Meteor der Perseïden.

Aus Garans Perspektive an Bord der Internationalen Raumstation, die in einer Höhe von etwa 380 Kilometern kreist, zischen unten die Meteore der Perseïden. Sie sind zusammengefegter Staub, der vom Kometen Swift-Tuttle übrig ist. Der Staub wird bis zum Verglühen aufgeheizt. Die leuchtenden Kometenstaubkörner rasen mit etwa 60 Kilometern pro Sekunde etwa 100 Kilometer über der Erdoberfläche durch die dichtere Atmosphäre.

Der verkürzt erscheinende Meteorblitz befindet sich fast in der Bildmitte unter dem gebogenen Erdrand und einer Schicht grünlich leuchtender Luft. Die Sonne steht rechts oben außerhalb des Bildrandes. Am Horizont ist rechts oben eine der Solarpaneelgruppen der Raumstation. Über dem Meteor sind am Horizont der helle Stern Arkturus und ein Sternfeld mit den Sternbildern Bärenhüter (Bootes) und Nördliche Krone (Corona Borealis) zu sehen.

Das Bild wurde am 13. August fotografiert, als die Raumstation über das Gebiet von China zog, ungefähr 400 Kilometer nordwestlich von Peking.

Umfrage: Ist APOD ein Blog?
Zur Originalseite

Dunkle Schlieren auf dem Mars im Wandel der Jahreszeiten

Ein Abhang auf dem Mars ist von Schlieren überzogen, die von einer Flüssigkeit zu stammen scheinen.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Was entstehen die dunklen Schlieren auf dem Mars? Vermutlich durch fließendes, aber rasch verdunstendes Wasser. Die dunkelbraunen Schlieren nahe der Bildmitte tauchen im Marsfrühling und -sommer auf, werden dann in den Wintermonaten blasser und tauchen im nächsten Sommer wieder auf.

Die Schlieren sind nicht die ersten Anzeichen auf dem Mars, von denen man vermutet, dass sie durch fließendes Wasser entstehen. Doch diese Effekte liefern erstmals Hinweise, dass sie von den Jahreszeiten abhängen.

Dieses Bild wurde im Mai aufgenommen. Es wurde aus mehreren Bildern des Instruments HiRISE an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters (MRO) kombiniert. Das Bild wurde farbverstärkt und zeigt einen Abhang im Krater Newton in einer Region im mittleren Süden des Mars. Die Schlieren sind weitere Hinweise, dass es an manchen Stellen knapp unter der Marsoberfläche Wasser gibt. Das führt zu Überlegungen, dass es auf dem Mars Leben geben könnte, das von Wasser abhängig ist.

Künftige Beobachtungen mit Roboter-Raumsonden in der Marsumlaufbahn, zum Beispiel MRO, Mars Express oder Mars Odyssey, beobachten die Situation weiterhin und bestätigen vielleicht die Existenz von fließendem Wasser – oder widerlegen sie.

Zur Originalseite

Nachtleuchtende Wolken über Edmonton

Über einer lichtverschmutzten Stadt mit einem See im Vordergrund breitet sich ein blau leuchtendes Wolkenmuster am Himmel aus.

Bildcredit: Greg Scratchley (RASC Edmonton)

Beschreibung: Manchmal ist am Boden Nacht, aber in der Luft noch Tag. Wenn sich die Erde dreht und die Sonne abdeckt, steigt im Osten der Sonnenuntergang vom Boden auf. Daher scheint bei Sonnenuntergang am Boden das Sonnenlicht immer noch auf die Wolken darüber. Man sieht einen schönen Sonnenuntergang, doch ungewöhnliche leuchtende Nachtwolken stehen so hoch oben, dass sie noch lange nach Einbruch der Dunkelheit zu sehen sind.

Leuchtende Nachtwolken können, obwohl sie normalerweise zu blass sind, im Spätsommer bei Sonnenuntergang sichtbar werden, wenn Sonnenlicht sie von unten beleuchtet. Leuchtende Nachtwolken sind die höchsten Wolken, die wir kennen. Sie gehören vermutlich zu den polaren Mesosphärenwolken.

Oben ist ein Netzwerk nachtleuchtender Wolken abgebildet, das zu Beginn dieses Monats fotografiert wurde. Es warf nach der Abenddämmerung ein unheimliches, weißes Licht auf Edmonton im kanadischen Alberta. Viele Erkenntnisse über nachtleuchtende Wolken entstanden in den letzten paar Jahren. Immer noch wird erforscht, wie sie entstehen und sich entwickeln.

Zur Originalseite