Saturns Sechseck kommt ans Licht

Im Bild ist ein runter Ausschnitt von Saturns Nordpol. In der Mitte ist eine dunkle runde Struktur, um diese herumverläuft ein sechseckiger Nebel. Die Wolken sind von weißen Flecken übersät.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Ob ihr es glaubt oder nicht, das hier ist Saturns Nordpol. Es ist unklar, wie dieses ungewöhnliche sechseckige Wolkensystem um Saturns Nordpol entstehen konnte, warum es seine Form behält und wie lange es bestehen bleibt. Es wurde erstmals in den 1980er-Jahren bei den Voyager-Vorbeiflügen an Saturn beobachtet. Zuvor hat niemand irgendwo im Sonnensystem etwas Ähnliches beobachtet.

Sein Infrarotleuchten war für die Raumsonde Cassini, die um Saturn kreist, schon vorher sichtbar. Doch 2009 wurde der geheimnisvolle sechseckige Strudel erstmals während Cassinis Besuch gänzlich vom Sonnenlicht beleuchtet. Seit damals hat Cassini das rotierende Sechseck oft genug in sichtbarem Licht abgebildet, um ein Zeitraffervideo zu erstellen.

Die Mitte des Pols ist nicht gut abgebildet und wurde ausgeblendet. Der Film zeigt viele unerwartete Wolkenbewegungen, zum Beispiel Wellen, die von den Ecken des Sechsecks ausgehen. Planetenforschende beobachten noch längere Zeit diese äußerst ungewöhnliche Wolkenformation.

Zur Originalseite

Weiter weg

Vor einem schwarzen Hintergrund sind einige Raumfahrzeuge abgebildet, die sich weit von der Erde entfernt haben.

Credit: NASA, JPL-Caltech

Beschreibung: Welches Raumschiff der Menschheit ist am weitesten entfernt? Es ist die Raumsonde Voyager 1, die 1977 startete. Sie hält den Rekord mit einer Entfernung von 17,5 Milliarden Kilometern von der Sonne. Das sind 16 Lichtstunden oder 117 Astronomische Einheiten (AE). Diese Grafik zeigt die Position von Voyager 1 im Verhältnis zum äußeren Sonnensystem zusammen mit anderen fernen Raumsonden. Es gibt Ansichten von oben und von der Seite.

Pioneer 10 ist die zweitfernste. Sie ist etwa 15,4 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt, befindet sich aber von Voyager 1 aus gesehen auf der gegenüberliegenden Seite des Sonnensystems. Voyager 2 und Pioneer 11 sind ebenfalls weit außerhalb der Umlaufbahn Plutos. Sie sind 14,2 Milliarden beziehungsweise 12,4 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt. Die Raumsonde New Horizons ist noch auf dem Weg zu Pluto. Sie ist derzeit drei Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt und erreicht das Plutosystem im Juli 2015.

All diese Raumsonden beschleunigten mithilfe von gravitationsgestützten Manövern, um durch das äußere Sonnensystem zu gelangen. Voyager 1 bewegt sich am schnellsten und verlässt das Sonnensystem mit einer Geschwindigkeit von etwa 17 Kilometern pro Sekunde. Beide Voyager-Sonden sind noch in Betrieb und bewegen sich auf die äußeren Grenzen des Sonnensystems zu. Sie suchen nach der Heliopause und dem Rand des interstellaren Weltraums.

Zur Originalseite

Jupiters Großer Roter Fleck – Bild von Voyager 1

Das Bildmosaik zeigt den großen roten Fleck auf Jupiter mit Wolken und einem weißen Oval darunter. Die Strukturen sind in Ocker, braun und beige abgebildet.

Credit: NASA, JPL; digitale Bearbeitung: Björn Jónsson (IAAA)

Beschreibung: Dieser Wirbelsturm ist doppelt so groß wie die Erde. Er wütet mindestens, seit wir ihn mit Teleskopen sehen können und flaut offenbar auch nicht ab. Es ist Jupiters Großer Roter Fleck, der größte Wirbelsturm im Sonnensystem.

Wie viele astronomische Phänomene wurde der Große Rote Fleck weder vorhergesagt, noch konnte er unmittelbar nach seiner Entdeckung erklärt werden. Details, wie und warum der Große Rote Fleck seine Form, Größe und Farbe ändert, sind auch heute noch ein Rätsel. Ein besseres Verständnis des Wetters auf Jupiter könnte helfen, auch das Wetter auf der Erde besser zu verstehen.

Dieses Bild ist eine digital verbessertes Aufnahme von Jupiter. Sie wurde 1979 von der Raumsonde Voyager 1 aufgenommen, als sie am größten Planeten des Sonnensystems vorbeischwirrte. Voyager 1 ist derzeit etwa 117 AE von der Erde entfernt und damit das am weitesten entfernte, von Menschen gefertigte Objekt im Universum. Sie verlässt bald die Heliosphäre.

Zur Originalseite

Verona Rupes: die größte bekannte Klippe im Sonnensystem

Das Bild zeigt Klippen auf dem Uranusmond Miranda, die unglaubliche 20 km in die Tiefe reichen.

Bildcredit: Voyager 2, NASA

Beschreibung: Kann man einen Sprung von der höchsten Klippe im Sonnensystem überleben? Wahrscheinlich. Verona Rupes auf dem Uranusmond Miranda ist zirka 20 Kilometer tief, also zehnmal so tief wie der Grand Canyon auf der Erde.

Bei Mirandas geringer Gravitation würde eine wagemutige Abenteurerin etwa 12 Minuten brauchen, um von oben hinunterzufallen. Sie würde den Boden mit der Geschwindigkeit eines Rennautos erreichen – etwa 200 Kilometern pro Stunde. Trotzdem könnte sie den Fall vermutlich mit einem guten Schutz durch Airbags überleben.

Dieses Bild von Verona Rupes wurde 1986 von der Raumsonde Voyager 2 aufgenommen, als sie vorbeiflog. Wie die gigantische Klippe entstand, ist unbekannt, wahrscheinlich entstand sie im Zusammenhang mit einem großen Einschlag oder durch tektonische Oberflächenbewegung.

Zur Originalseite

Zwei Stunden vor Neptun

Die Oberfläche von Neptun ist in extrem blauen Farben dargestellt und von einem Wolkenstreifen überzogen.

Credit: Voyager 2, NASA

Beschreibung: Zwei Stunden vor der größten Annäherung an Neptun im Jahr 1989 nahm die Raumsonde Voyager 2 dieses Bild auf. Zum ersten Mal waren lange, helle Zirrus-Wolken deutlich zu sehen, die hoch in Neptuns Atmosphäre schweben. Die Schatten dieser Wolken sind sogar auf tiefer liegenden Wolkendecken zu sehen.

Der Großteil von Neptuns Atmosphäre besteht aus Wasserstoff und Helium, beide Gase sind unsichtbar. Neptuns blaue Farbe stammt von kleineren Mengen Methan in der Atmosphäre, das vorzugsweise rotes Licht absorbiert.

Auf Neptun gibt es die schnellsten Winde im Sonnensystem mit Spitzengeschwindigkeiten von 2000 Kilometern pro Stunde. Es gibt Vermutungen, dass in der dichten, heißen Umgebung unter den Wolkenoberflächen von Uranus und Neptun Diamanten entstehen könnten.

Zur Originalseite

Die Sicheln von Neptun und Triton

Zwei sehr glatte, matt beleuchtete Kugeln sind als Sicheln zu sehen, 
links der große Neptun und an der unteren Spitze die kleine Sichel des Mondes Triton.

Credit: Voyager 2, NASA

Beschreibung: Als die Raumsonde Voyager 2 ruhig durch das äußere Sonnensystem glitt, nahm ihre Kamera im Jahr 1989 Neptun zusammen mit Triton in Sichelphase auf. Dieses Bild des Gasriesenplaneten und seines wolkigen Mondes wurde beim Blick zurück nach der größten Annäherung aufgenommen. Das Bild hätte von der Erde aus so nicht fotografiert werden können, weil Neptun auf der näher bei der Sonne gelegenen Erde niemals als Sichel zu sehen ist. Bei der ungewöhnlichen Perspektive verliert Neptun außerdem seinen vertrauten blauen Farbton, da das Sonnenlicht, das von dort zu sehen ist, weiter gestreut und somit gerötet wird, ähnlich wie bei untergehender Sonne. Neptun ist kleiner, aber massereicher als Uranus, hat mehrere dunkle Ringe und strahlt mehr Licht ab, als er von der Sonne empfängt.

Zur Originalseite

Despina, Neptunmond

Unten ist ein Teil des blauen Planeten Neptun zu sehen, davor sind vier Lichtpunkte erkennbar. Das Bild ist ein Komposit aus mehreren Aufnahmen der Raumsonde Voyager 2, das den Mond Despina zeigt.

Credit: NASA, JPL, Rechte am bearbeiteten Bild: Ted Stryk

Beschreibung: Despina ist ein winziger Neptunmond. Mit nur 148 Kilometern Durchmesser wurde die kleine Despina 1989 auf Bildern der Raumsonde Voyager 2 von ihrer Begegnung mit dem fernsten Gasriesenplaneten des Sonnensystems entdeckt.

Bei Durchsicht der Daten von Voyager 2 entdeckte der Amateur-Bildbearbeiter (und Philosophieprofessor) Ted Stryk 20 Jahre später etwas, das niemand zuvor bemerkt hatte: Bilder, auf denen der Schatten Despinas über Neptuns blaue Wolkenoberfläche wandert. Sein Kompositbild von Despina mit Schatten wurde aus vier Archivbildern vom 24. August 1989 erstellt, die in zeitlichem Abstand von 9 Minuten fotografiert wurden. Despina wurde künstlich aufgehellt, um sie besser sichtbar zu machen.

In der antiken griechischen Mythologie ist Despina eine Tochter Poseidons (der römische Gott Neptun).

Zur Originalseite

Die Voyager-Flashenpost

Siehe Beschreibung. Ein Klick auf das Bild liefert die höchste verfügbare Auflösung.

Credit: Voyager-Projekt, JPL, NASA

Beschreibung: Nachdem sie vor 30 Jahren gestartet sind, befinden sich die Raumsonden Voyager 1 und 2 der NASA 15 beziehungsweise 12,5 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt, das entspricht einer Entfernung von 14 und 11,5 Lichtstunden. Da sie immer noch funktionstüchtig sind, werden die Sonden weiterhin vom Deep Space Network verfolgt und gesteuert. Inzwischen sind die Sonden über die Bahnen der äußeren Planeten hinausgereist; sie sind somit die erst dritte und vierte Raumsonde vom Planeten Erde, die in den interstellaren Raum entflohen sind – auf den Spuren von Pioneer 10 und 11. Eine zwölf Zoll große vergoldete Kupferscheibe (eine Schallplatte), die Klänge und Bilder enthält, welche verschiedene menschliche Kulturen und das Leben auf der Erde darstellen, ist an jeder Voyager-Sonde angebracht – eine Flashenpost, die in das kosmische Meer geworfen wurde. Die Aufnahmen wurden von einem Ausschuss ausgewählt, der von dem Astronomen Carl Sagan geleitet wurde. Einfache Diagramme auf der Hülle zeigen symbolisch die Herkunft der Sonde und enthalten eine Anleitung, wie man die Platte abspielen kann. Die exotische Konstruktion der Platten soll dafür sorgen, dass sie lange funktionstüchtig bleiben, während sie duch den interstellaren Raum reisen.

Zur Originalseite