Die Chinesische Mauer im Mondlicht

Über den Berggipfeln nördlich von Peking oder Bejing mäandert die Chinesische Mauer durchs Bild. Über den Bergen steigt der Erdschatten auf. An seinem oberen Rand ist der rosarote Venusgürtel. In diesem leuchtet der Mond.

Bildcredit und Bildrechte: Francis Audet

Letzten Freitag ging bei Sonnenuntergang der fast volle Mond auf. Das Bild zeigt ihn über einer Berglandschaft nördlich der chinesischen Stadt Peking. Der Mond stand auch nahe dem Apogäum. Das ist der Punkt seiner elliptischen Bahn, der am weitesten von der Erde entfernt ist. Er war es der kleinste und blasseste Vollmond des Jahres.

Der Jiankou-Abschnitt der Chinesischen Mauer mäandert durch die Szene. Die antike Chinesische Mauer ist Gegenstand eines Irrglaubens, der älter ist als das Raumfahrtzeitalter. Er besagt, sie wäre auf der Mondoberfläche mit bloßem Auge zu sehen. Doch es ist sogar im niedrigen Erdorbit schwierig, das lang gezogene Artefakt menschlicher Zivilisation zu erkennen.

Der Mond ist am weitesten von unserem schönen Planeten entfernt. Er leuchtet hell in der Abenddämmerung und posiert in einem zartrosa Band. Es ist als Gegendämmerung oder Venusgürtel bekannt.

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Schattenaufgang auf einem kleinen Planeten

Der kleine Planet im Bild ist von einem orangefarbenen Abendrot umgeben. Am unteren Rand steigt der Erdschatten auf, oben stehen Bäume und in der Mitte ein Haus.

Bildcredit und Bildrechte: Erfassung – Enzo De Bernardini, Bearbeitung – w/Sophie le Comte

Am Himmel dieses kleinen Planeten steigen zarte Farben im dämmernden Sonnenlicht nach dem Aufgang des Erdschattens auf. Der kleine Planet ist natürlich die Erde. Das Mosaik reicht vom Nadir bis zum Zenit den ganzen Horizont entlang. Es zeigt die Ansicht eines kleinen Flugplatzes in der Nähe der Stadt Intendente Alvear in der argentinischen Provinz La Pampa.

Über dem westlichen Horizont, der sich oben befindet, leuchtet der Himmel in den warmen Farben des Sonnenuntergangs. Der schieferblaue Erdschatten reicht durch die ganze Atmosphäre. Er geht auf und umarmt unten den Osthorizont. Über der schmalen Projektion des Erdschattens liegt das sanfte Leuchten des rötlichen Sonnenlichts. Es wird zurückgestreut und wird als Gegendämmerungsbogen oder Venusgürtel bezeichnet.

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Ungarische Frühlingsfinsternis

Über einer dämmrigen Landschaft geht der Mond auf. Der Vollmond ist unten rötlich vom Abendrot, weiter oben taucht er ein kleines Stück in den Erdschatten ein. Die Szene zeigt Tihany am Ufer des Balaton.

Bildcredit und Bildrechte: Tamas Ladanyi (TWAN)

Letzte Woche streifte der Vollmond nach Sonnenuntergang knapp den dunklen Kernschatten des Planeten Erde. Es war die erste partielle Mondfinsternis des Jahres. Hier ging der Mond am klaren Himmel über einer Frühlingslandschaft auf. Die Landschaft liegt in der ungarischen Gemeinde Tihany am nördlichen Ufer des Balaton.

Oben ist die partielle Phase der Finsternis zu sehen. Sie dauerte weniger als 27 Minuten. Der Mond ist am oberen Rand verdunkelt. Das Bild entstand aus Aufnahmen, die nacheinander fotografiert wurden. Es zeigt die natürlichen Farben der Szenerie. Die zarten Schattierungen vermitteln den visuellen Eindruck mit bloßem Auge.

Nächste Woche wird das jahreszeitliche Himmelsschattenspiel bei Neumond fortgesetzt. Es folgt eine ringförmige Sonnenfinsternis. Der Pfad der Finsternis zieht über Nordaustralien und den Zentralpazifik.

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Wächter der Arktis

Wie Wächter stehen einige dick von Schnee und Eis bedeckte Bäume in einer verschneiten Landschaft. Hinten sieht man den Erdschatten am Himmel, der oben von einem rötlichen Band begrenzt wird.

Bildcredit und Bildrechte: Niccolò Bonfadini

Wer bewacht den Norden? Wenn man dieses Foto betrachtet, denkt man vielleicht an riesige Bäume, die mit Schnee und Eis bedeckt sind. Das Bild wurde letzten Winter in Lappland fotografiert, wo Temperaturen unter dem Gefrierpunkt liegen. Schneetreiben gehört zum normalen Wetter. Manchmal entstehen dabei surreale Landschaften. Wenn gewöhnliche Bäume weiß ummantelt werden, erinnern sie an wachsame Außerirdische.

In der Ferne hinter dem ungewöhnlichen irdischen Anblick war ein häufigeres Phänomen zu sehen: Ein Venusgürtel trennte den abgedunkelten vom sonnenbeleuchteten Himmel, als die Sonne hinter dem Fotografen aufging. Im Frühling tauten die Bäume ab, und Lappland sieht nun ganz anders aus.

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Das Licht von Sternen

Videocredit und -rechte: Daniel López (El Cielo de Canarias); Musik: La Busqueda de Ianna (Epic Soul Factory)

Was bewegt sich da? Zeitraffervideos des Himmels können ziemlich spektakulär sein, wenn sie lang genug sind, dass man sieht, wie Sterne, Planeten, Polarlichter und Wolken scheinbar in wenigen Sekunden wandern.

In diesem Video zeigt uns der Astro-Filmemacher Daniel López verschiedene interessante Zeitraffervideos des Nachthimmels, aber auch, wie er Schlitten und motorisierte Kräne verwendet, um die Kameras selbst zu bewegen. Das erzeugt einen dreidimensionalen Eindruck von Tiefe. Die Videoabschnitte wurden in den letzten zwei Monaten auf Teneriffa gefilmt. Teneriffa ist eine der spanischen Kanareninseln.

Die Videos zeigen Phänomene wie Schatten, die sich bei Sonnenuntergang, dem Observatorio de Tiede nähern. Die Milchstraße wandert, während der Himmel rotiert. Die hellen Planeten Venus und der nachfolgende Jupiter gehen unter. Ein geröteter Mond geht hinter unterschiedlich brechenden Luftschichten auf. Die Gammastrahlenteleskope MAGIC schwenken, um eine neue Quelle zu beobachten.

Im Vordergrund sind ungewöhnliche Objekte, zum Beispiel kegelförmige Natternköpfe (Echium wildpretii), ungewöhnliche Felsformationen oder eine Spinne in ihrem Netz. Das Video endet mit dem Venusgürtel, der bei Sonnenaufgang hinter dem Teide untergeht.

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Venusgürtel über Mercedes in Argentien

Hinter der Silhouette einer Landschaft mit Bäumen steigt der graue Erdschatten auf. Darüber verläuft ein pinkfarbenes Band, darüber ist der Himmel erst gelb, dann hellblau.

Bildcredit und Bildrechte: Luis Argerich

Sicher habt ihr es schon einmal gesehen! Doch vielleicht ist es euch nicht aufgefallen. In einer wolkenlosen Dämmerung kurz vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang ist ein Teil der Atmosphäre über dem Horizont ein bisschen fehlgefärbt. Er wirkt rosarot oder orangefarben. Das farbige Band zwischen dem dunklen, abgeschatteten Himmel und dem blauen Himmel wird als Venusgürtel bezeichnet. Es ist in fast jeder Richtung zu sehen, auch in Gegenrichtung der Sonne.

Der blaue Himmel direkt darüber ist normales Sonnenlicht, das von der Atmosphäre gestreut wird. Doch im Venusgürtel spiegelt die Atmosphäre das Licht der untergehenden oder aufgehenden Sonne wider. Dieses Licht erscheint rötlicher. Unter dem Venusgürtel ist die Atmosphäre dunkler, weil dort kein direktes Sonnenlicht hingelangt.

Der Venusgürtel ist überall zu sehen, wenn der Blick zum Horizont frei ist. Dieses Panorama zeigt den Venusgürtel. Es wurde digital aus 16 kleineren Bildern zusammengefügt, die letzten Monat über Mercedes in Argentinien fotografiert wurden.

Der Venusgürtel wird immer wieder zufällig auf anderen Bildern aufgenommen.

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Mondaufgang im Schatten des Mauna Kea

Über ein Wolkenmeer fällt der Schatten eines Vulkangipfels. Unten im Vordergrund sind dunkle Felsen. Über dem Schatten des Gipfels leuchtet der Himmel orangefarben bis hellblau. Unter der Schattenspitze geht der Mond auf.

Credit und Bildrechte: Michael Connelley (U. Hawaii)

Beschreibung: Wie kann der Mond durch einen Berg hindurch aufgehen? Kann er nicht – was hier fotografiert wurde, ist ein Mondaufgang, der durch den Schatten eines großen Vulkans zu sehen ist. Der Vulkan ist der Mauna Kea auf Hawaii in den USA, wo häufig spektakuläre Fotos gemacht werden, seit er der führende Beobachtungsort auf dem Planeten Erde ist.

Die Sonne ging soeben auf der anderen Seite hinter der Kamera unter. Außerdem hat der Mond seine volle Phase schon hinter sich. In seiner vollen Phase würde er – vielleicht sogar verdunkeltexakt beim Gipfel des Schattens aufgehen. Die Brechung des Mondlichtes durch die Erdatmosphäre lässt den Mond leicht oval erscheinen.

Im Vordergrund sind Aschekegel früherer Vulkanausbrüche zu sehen. Die Wolkenoberseiten unter dem Gipfel des Mauna Kea sind ungewöhnlich flach, das lässt auf ein rasches Sinken der Luftfeuchtigkeit schließen, daher ist die Luft häufig ungewöhnlich trocken – eine weitere Eigenschaft dieser Sternbeobachtungsstätte.

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Sonnenuntergang, Schattenaufgang

Das Panorama zeigt die Landschaft um den Uluru in Australien. Links ist der helle Himmelsteil, wo die Sonne untergegangen ist, rechts neben der Mitte ragt Ayers Rock auf, dahinter steigt der Erdschatten auf. Der Himmel ist glasklar.

Credit und Bildrechte: Peter Ward (Barden Ridge Observatory)

Beschreibung: Dieses heitere 360-Grad-Panorama aus Zentralaustralien zeigt den wolkenlosen Horizont vom 28. Mai zu Beginn der Dämmmerung. Links wird der helle Himmel im Westen noch von der untergehenden Sonne beleuchtet. Doch beim Schwenk nach rechts zu der markanten Sandsteinformation Uluru oder Ayers Rock, der markant in der Landschaft aufragt, nimmt der Himmel sukzessive dunklere und zartere Farbtöne an.

Hinter Uluru steigt der Schatten des Planeten Erde auf – ein dunkler blauer Bogen, der im Osten aufgeht. Der lange Erdschatten, der durch die dichte Atmosphäre fällt und noch nahe am Horizont steht, wird oben von einem rosaroten Glanz oder Purpursaum begrenzt. Die hübsche Farbe des Purpursaums wird als Venusgürtel bezeichnet. Er entsteht durch das Zurückwerfen des rötlichen Lichts der untergehenden Sonne. An diesem Abend ging am Osthimmel auch ein fast voller Mond über dem Erdschatten auf.

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