Venus am Rand

Vor dem Rand der Sonne mit nebelartigen Protuberanzen kreuzt die Venus. Sie ist von einem sehr schmalen hellen Rand umgeben, es ist ihre Atmosphäre, durch die Sonnenlicht gebeugt wird.

Bildcredit: NAOJ, JAXA, NASA, Lockheed Martin

Als der Transit am 6. Juni 2012 begann, querte der Schwesterplanet der Erde aus Sicht der Raumsonde Hinode den Rand der Sonne. In der Vergangenheit wurde der zeitliche Verlauf der Randpassage bei einem seltenen Transit gemessen, um die Entfernung zur Venus zu triangulieren. So wurde die Distanz zwischen Erde und Sonne – die sogenannte Astronomische Einheit – ermittelt.

Aktuelle Weltraumansichten wie diese zeigen das Ereignis vor dem eindrucksvollen Hintergrund der turbulenten Sonnenoberfläche, auf der Protuberanzen entlang gekrümmter Magnetfelder über den Sonnenrand reichen. Der dünne Lichtring um die dunkle Silhouette des Planeten Venus ist Sonnenlicht, das von der dichten Atmosphäre der Venus gebrochen wird.

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Wenn Venus zusammen mit der Sonne aufgeht

Die Sonne geht über dem Schwarzen Meer am Horizont auf. Oben ist ein schwarzer Punkt, es ist der Planet Venus. Die Sonne ist unten dunkelrot und oben hellorange, sie hat die Form einer etruskischen Vase.

Bildcredit und Bildrechte: Emil Ivanov

Diese Ansicht wurde mit Teleobjektiv fotografiert. Das Bild zeigt, wie die Venus am 6. Juni zusammen mit der Sonne über dem Schwarzen Meer aufging. Die Venus ist die Silhouette vor der roten, verzerrten Sonne. Das Licht wurde in der Erdatmosphäre gerötet. Der seltene Venustransit hatte keinen Einfluss auf die seltsam geformte, verzerrte Sonne.

Die Sonne hat die Form einer etruskischen Vase. Das passiert relativ häufig, besonders im Vergleich zu Venustransiten. Bei Sonnenuntergang und Sonnenaufgang werden die Effekte der Luftbrechung verstärkt. Die sichtbaren Verzerrungen und Luftspiegelungen entstehen durch lange, niedrige Sichtlinien und starke atmosphärische Temperaturschwankungen. So eine Verzerrung kann man oft am Horizont des Meeres beobachten.

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Venustransit 2012

Vor der orangeroten Sonne mit Granulation, Sonnenflecken und Filamenten ist rechts oben der Planet Venus als schwarzer Kreis zu sehen. Am Sonnenrand sind einige Protuberanzen, die größte davon ist oben.

Bildcredit und Bildrechte: Chris Hetlage

Venustransite treten paarweise auf. Dazwischen liegen mehr als hundert Jahre. Das Teleskop wurde im Jahr 1608 erfunden. Seither ereigneten sich erst acht Venustransite. Der nächste findet im Dezember 2117 statt. Viele moderne Teleskope und Kameras wurden auf den Venustransit dieser Woche gerichtet und zeigten den Planeten als seltene Silhouette vor der Sonne.

Dieses scharfe Teleskopbild aus dem US-Bundesstaat Georgia entstand mit Schmalband-H-alpha-Filter. Es zeigt die runde Scheibe des Planeten vor der marmorierten Sonnenoberfläche. Auf der Sonne zeichnen sich dunklen Filamenten, Sonnenflecken und Protuberanzen ab.

Der Transit dauerte 6 Stunden und 40 Minuten. Früher maßen Astronomen den Zeitablauf eines Transits an verschieden Orten. So bestimmten sie die Entfernung zur Venus. Heute suchen Weltraumforschende aktiv nach Planeten, die sich vor ferne Sonnen schieben.

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Live: Beobachten Sie, wie die Venus über die Sonne zieht

Die ganze Sonne füllt das Bild, in der Mitte leuchtet sie dunkelgelb, am Rand ist sie orangefarben. Auf der Oberfläche sind mehrere Sonnenflecken verteilt. Rechts oben ist eine schwarze runde Einkerbung, es ist der Planet Venus am Sonnenrand.

Bildcredit: NASA/SDO sowie AIA, EVE und HMI Teams

Heute wandert die Venus vor die Sonne. Ihr könnt dieses seltene Ereignis zu verfolgen, indem ihr dieses aktuelle Bild der Sonne immer wieder neu ladet. Sucht dabei einen ungewöhnlich runden dunklen Punkt.

Kleinere dunkle Bereiche im Bild sind Sonnenflecken. Der kreisrunde Fleck ist der Planet Venus. Diesen dunklen Fleck seht ihr nur wenige Stunden lang, vom 5. Juni 2012, etwa 22:10 Universal Time bis 6. Juni 2012 um 4:50 UT.

So ein Transit ist die seltenste Art Sonnenfinsternisse, die wir kennen. Er ist viel seltener als eine Verfinsterung der Sonne durch den Mond oder sogar den Planeten Merkur. Der nächste Transit der Venus vor der Sonne findet 2117 statt.

Alle, die eine klare Sicht auf die Sonne haben, können hinausgehen und vorsichtig den Transit selbst beobachten. Dazu kann man das Sonnenlicht durch ein Loch in einem Karton an eine Wand projizieren.

Weil ein Venustransit so selten ist und auf so großen Teilen der Erde beobachtet werden kann, wird er wohl eines der meistfotografierten Himmelsereignisse der Geschichte. Dieses Livebild der Sonne stammt vom Solar Dynamics Observatory und wird alle 15 Minuten aktualisiert.

(Die Liveübertragung fand nur während des Transits statt, später wurden die Bilder permanent ersetzt.)

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Malerischer Venustransit

Hinter Dunst und Wolken leuchtet die orangefarbene Sonne. Rechts zeichnet sich ein dunkler Fleck ab, es ist der Planet Venus vor der Sonnenscheibe.

Bildcredit und Bildrechte: David Cortner

Der seltene Transit der Venus vor der Sonne 2004 war eines der meistfotografierten Himmelsereignisse der Geschichte. Aus den Regionen, in denen man den Transit sehen konnte, kamen wissenschaftliche und künstlerische Bilder: aus Europa und großen Teilen von Asien, Afrika und Nordamerika.

Aus wissenschaftlicher Sicht bestätigten Fotografen, dass das Tropfenphänomen besser mit der Qualität von Kamera und Teleskop erklärt werden kann. Die Atmosphäre der Venus spielt keine große Rolle. Aus künstlerischer Sicht kann man die Bilder in Kategorien einteilen: Manche zeigen den Transit vor einer sehr detailreich abgebildeten Sonne. Andere zeigen ein doppeltes Zusammentreffen vor der Sonne, zum Beispiel Venus und ein Flugzeug als Silhouetten oder Venus und die Internationale Raumstation im niedrigen Erdorbit. Eine dritte Bildkategorie zeigt interessante Wolken, zum Beispiel dieses Bild. Es wurde im US-amerikanischen North Carolina fotografiert.

Leute auf der ganzen Welt fiebern dem kommenden Transit der Venus am Mittwoch entgegen. Es wäre interessant, ob jemand den Venustransit am Mittwoch und den nächsten im Jahr 2117 sehen wird und ob diese Person sich an beide Transite erinnert.

Beste APOD-Bilder: Galerie früherer Merkur- und Venustransitbilder
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Venus und die Schwestern

Unter den Plejaden oben leuchtet der viel hellere Planet Venus. Sterne und Venus haben je sechs Zacken. Das Beugungsmuster der Zacken entsteht im Objektiv der Kamera.

Bildcredit und Bildrechte: Fred Espenak (Bifrost Astronomical Observatory)

Als sich die Venus am Himmel von der Sonne beinahe so weit wie überhaupt möglich entfernt hatte, begegnete der gleißende Abendstern Anfang der Woche auf seinem Pfad dem Sternhaufen der Plejaden. Die schöne Konjunktion wurde überall auf der Welt bewundert.

Das himmlische Gruppenfoto vom 2. April zeigt die Aussicht von Portal im US-Bundesstaat Arizona. Sogar die helleren, mit bloßem Auge sichtbaren Plejadensterne sind sichtlich schwächer als die Venus. Die Plejaden sind auch als Sieben Schwestern bekannt. Venus und die Schwestern haben im Bild Sternkreuze, die gezackte Erscheinung ist ein Beugungsmuster, das durch die Lamellen in der Blende des Teleobjektivs entsteht.

Die letzte ähnliche Konjunktion von Venus und den Plejaden fand vor fast 8 Jahren statt. Wie damals wandert die Venus nach ihrer Begegnung mit den Plejaden weiter und erreicht im Juni dem Pfad der Sonne.

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Zodiakallicht-Panorama

Das Panorama umfasst 360 Grad und reicht von Horizont zu Horizont. Quer durch die Mitte verläuft das Zodiakallicht. Die Milchstraße verläuft links und rechts gekrümmt diatonal im Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Miloslav Druckmüller (UM FSI, Technische Universität Brünn), Shadia Habbal (IfA, Univ. von Hawaii)

Dieses 360-Grad-Panorama reicht vom östlichen bis zum westlichen Horizont. Es folgt dem Band des Zodiakallichtes in der ekliptischen Ebene des Sonnensystems. Das blasse Zodiakallicht entsteht durch Staub, der Sonnenlicht streut. Es spannt die elementare Koordinatenebene der Himmelskugel auf, die dem scheinbaren Pfad der Sonne am Himmel in einem Jahr entspricht. Dieser Pfad ist die Erdbahnebene.

Das faszinierende Panorama ist ein Mosaik aus Bildern, die in einer einzigen Nacht zwischen Abend- und Morgendämmerung an zwei Orten auf dem Mauna Kea fotografiert wurden. Die Lichter von Hilo auf Hawaii leuchten am linken östlichen Horizont, das Subaru- und das Keck-Zwillingsteleskop stehen rechts am westlichen Horizont.

In dieser gut gewählten mondlosen Nacht strahlte die Venus als Morgenstern knapp über dem östlichen Horizont, und Saturn stand fast in Opposition. Saturn ist in die Aufhellung des Zodiakalbandes getaucht, die als Gegenschein bezeichnet wird. Der Gegenschein liegt bei 180 Grad Länge. Er ist also auf der Ekliptik eine Winkeldistanz von 180 Grad von der Sonne entfernt.

In der Mosaikprojektion verläuft die Ebene unserer Milchstraße in einem Winkel, der das waagrechte Band des Zodiakallichtes über den beiden Horizonten kreuzt. Die Nebel, Sterne und Staubwolken im gewölbten galaktischen Zentrum gehen im Osten auf.

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