NGC 6960 – der Hexenbesennebel

Ein bläulicher Nebel mit roten wolkigen Strukturen verläuft wie ein Wasserfall diagonal durchs Bild. Im Hintergrund sind zarte Sterne dicht verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh (Heaven’s Mirror Observatory)

Beschreibung: Vor zehntausend Jahren, lange vor Beginn der Geschichtsaufzeichnung, müsste plötzlich ein neues Licht am Nachthimmel erschienen sein, das wenige Wochen später wieder verblasste. Heute wissen wir, dass dieses Licht von einer Supernova stammte – einem explodierenden Stern -, und bezeichnen die expandierende Trümmerwolke – den Supernovaüberrest – als Schleiernebel.

Diese scharfe Teleskopansicht ist auf einen westlichen Ausschnitt des Schleiernebels zentriert, der als NGC 6960 katalogisiert ist, weniger formell ist er als Hexenbesennebel bekannt. Die die interstellare Stoßwelle, die bei der verheerenden Explosion entstand, pflügt durch den Raum, fegt interstellare Materie auf und regt sie an. Die leuchtenden Fasern wurden mit Schmalbandfiltern abgebildet, sie sind wie lange Wellen in einem Tuch, das fast genau von der Seite sichtbar ist, und auffallend gut in atomaren Wasserstoff (rot) und Sauerstoff (blau-grün) aufgeteilt.

Der ganze Supernovaüberrest ist etwa 1400 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Schwan. Dieser Hexenbesen ist ungefähr 35 Lichtjahre groß. Der helle Stern im Bild ist 52 Cygni, er ist an einem dunklen Ort mit bloßem Auge sichtbar, steht jedoch in keinem Zusammenhang mit dem urzeitlichen Supernovaüberrest.

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Sharpless 249 und der Quallennebel

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Bildcredit und Bildrechte: Albert Barr

Beschreibung: Dieses hübsche Teleskopbild zeigt den Quallennebel, der normalerweise blass und schwer fassbar ist. Die zentrierte Szene ist rechts und links an den beiden hellen Sternen Mu und Eta Geminorum am Fuß der himmlischen Zwillinge verankert.

Der Quallennebel ist der hellere gewölbte Emissionsbogen mit baumelnden Tentakeln. Die kosmische Qualle ist Teil des blasenförmigen Supernovaüberrestes IC 443 – der expandierenden Trümmerwolke eines explodierten massereichen Sterns. Das Licht der Explosion erreichte erstmals vor mehr als 30.000 Jahren den Planeten Erde. Wie sein Cousin in astrophysikalischen Gewässern, der Krebsnebel-Supernovaüberrest, enthält der Quallennebel einen Neutronenstern – den Rest eines kollabierten Sternkerns. Ein Emissionsnebel, der als Sharpless 249 katalogisiert ist, füllt links oben das Feld. Der Quallennebel ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung wäre das Bild etwa 300 Lichtjahre groß.

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RCW 114: Drachenherz im Altar

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Bildcredit und Bildrechte: Andrew Campbell

Beschreibung: Diese große, dramatisch geformte kosmische Wolke umfasst am Himmel des Planeten Erde im südlichen Sternbild Altar mehr als sieben Grad oder 14 Vollmonde. Die fasrige Erscheinung ist als RCW 114 katalogisiert. Sie ist schwierig abzubilden, auf diesem Teleskopmosaik wurde sie von den verräterischen rötlichen Emissionen ionisierter Wasserstoffatome aufgezeichnet.

RCW 114 wurde als Supernovaüberrest erkannt. Seine weitläufigen, faserigen Emissionen entstehen, indem die immer noch expandierende Stoßwelle der Todesexplosion eines massereichen Sterns die umgebende interstellare Materie auffegt.

Seine Entfernung beträgt nach übereinstimmenden Schätzungen mehr als 600 Lichtjahre, das entspricht einem Durchmesser von etwa 100 Lichtjahren. Das Licht der Supernovaexplosion, die RCW 114 erzeugte, hätte demnach die Erde vor rund 20.000 Jahren erreicht. Kürzlich wurde ein Neutronenstern oder Pulsar als Überrest des kollabierten Sternkerns erkannt.

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Cassiopeia A wiederverwerten

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Bildcredit: NASA, CXC, SAO

Beschreibung: Massereiche Sterne in unserer Milchstraße haben ein spektakuläres Leben. Nachdem sie aus riesigen kosmischen Wolken kollabiert sind, zünden ihr Kernbrennöfen und erzeugen in ihrem Inneren schwere Elemente. Nach wenigen Millionen Jahren explodiert das angereicherte Material in den interstellaren Raum zurück, wo erneut Sternbildung beginnen kann.

Diese als Cassiopeia A bekannte, expandierende Trümmerwolke ist ein Beispiel für diese Schlussphase des stellaren Lebenszyklus. Das Licht der Explosion, die diesen Supernovaüberrest erzeugte, war erstmals vor etwa 350 Jahren am Himmel des Planeten Erde zu sehen, doch das Licht brauchte etwa 11.000 Jahre, um zu uns zu gelangen. Dieses Falschfarbenbild des Röntgenobservatoriums Chandra zeigt die noch heißen Fasern und Knoten im Überrest Cassiopeia-A. Energiereiche Emissionen bestimmter Elemente wurden farbcodiert: Silizium rot, Schwefel gelb, Kalzium grün und Eisen violett. Das hilft Astronomen, die Wiederverwertung des Sternenstaubs in unserer Galaxis zu erforschen. Die Explosionswelle, die sich immer noch ausdehnt, ist der blaue äußere Ring.

Das scharfe Röntgenbild ist in der geschätzten Entfernung von Cassiopeia A etwa 30 Lichtjahre breit. Der helle Fleck nahe der Mitte ist ein Neutronenstern – der unglaublich dichte kollabierte Überrest des massereichen Sternkerns.

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Williamina Flemings dreieckiges Büschel

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Bildcredit und Bildrechte: Sara Wager

Beschreibung: Diese verworrenen, chaotisch wirkenden Fasern aus erschüttertem leuchtendem Gas sind am Himmel des Planeten Erde im Sternbild Schwan als Teil des Schleiernebels ausgebreitet.

Der Schleiernebel ist ein großer Supernovaüberrest – eine expandierende Wolke, die bei der Todesexplosion eines massereichen Sterns entstanden ist. Das Licht der ursprünglichen Supernovaexplosion erreichte die Erde wahrscheinlich vor mehr als 5000 Jahren. Die interstellaren Stoßwellen wurden bei dem vernichtenden Ereignis hinausgesprengt, sie pflügen durch den Raum, fegen interstellare Materie auf und regen diese an.

Die leuchtenden Fasern sind eigentlich lange Wellen in einem Tuch, das von der Seite sichtbar ist. Auffallend gut aufgeteilt ist das Leuchten ionisierter, rot abgebildeter Wasserstoffatome und blau dargestellter Sauerstoffatome. Der Schleiernebel ist auch als Cygnusbogen bekannt und fast 3 Grad oder etwa 6 Vollmonddurchmesser groß. Das entspricht in seiner geschätzten Entfernung von 1500 Lichtjahren mehr als 70 Lichtjahren. Dieses Sichtfeld zeigt weniger als ein Drittel dieser Distanz.

Der Faserkomplex ist als NGC 6979 katalogisiert und wird häufig – nach einem Direktor des Harvard College Observatory – als Pickerings Dreieck bezeichnet. Er ist aber wegen seiner Entdeckerin, der Astronomin Williamina Fleming, auch als Flemings dreieckiges Büschel bekannt.

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Der Supernovaüberrest Simeis 147

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Bildcredit und Bildrechte: Daniel López (El Cielo de Canarias) / IAC

Beschreibung: Man verläuft sich leicht, wenn man auf diesem detailreichen Bild den verworrenen Fasern des blassen Supernovaüberrestes Simeis 147 folgt. Er ist auch als Sharpless 2-240 katalogisiert und hat den gängigen Kosenamen Spaghettinebel. Er liegt an den Grenzen der Sternbilder Stier und Fuhrmann und bedeckt am Himmel fast 3 Grad oder 6 Vollmonde. Das sind etwa 150 Lichtjahre in der geschätzten Entfernung der Sterntrümmerwolke, diese beträgt ungefähr 3000 Lichtjahre. Dieses Kompositbild enthält Bilddaten, die mit Schmalbandfiltern fotografiert wurden, um die rötlichen Emissionen ionisierter Wasserstoffatome zu verstärken, welche das komprimierte leuchtende Gas aufzuzeigen. Der Supernovaüberrest ist ungefähr 40.000 Jahre alt, somit erreichte das Licht der massereichen Sternexplosion die Erde erstmals vor 40.000 Jahren. Doch der expandierende Überrest ist nicht die einzige Nachwirkung. Die kosmische Katastrophe hinterließ auch einen rotierenden Neutronenstern oder Pulsar, dieser ist alles, was vom ursprünglichen Sternkern blieb.

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Sharpless 249 und der Quallennebel

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Bildcredit und Bildrechte: Eric Coles

Beschreibung: Der normalerweise blasse, schwer fassbare Quallennebel wurde auf diesem faszinierenden Teleskopmosaik festgehalten. Die Szene wird unten vom Stern Eta Geminorum am Fuß der himmlischen Zwillinge verankert, der Quallennebel ist der hellere gewölbte Emissionsnebel mit Tentakeln, die unter der Mitte nach links baumeln.

Die kosmische Qualle ist Teil des blasenförmigen Supernovaüberrestes IC 443, die expandierende Trümmerwolke eines explodierten massereichen Sterns. Das Licht der Explosion erreichte den Planeten Erde erstmals vor 30.000 Jahren. Wie sein Cousin in astrophysikalischen Gewässern – der Krebsnebelsupernovaüberrest – enthält auch der Quallennebel bekanntlich einen Neutronenstern, das ist der Überrest eines kollabierten Sternkerns. Ein Emissionsnebel, der als Sharpless 249 katalogisiert ist, füllt das Feld rechts oben.

Der Quallennebel ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz wäre dieses Schmalband-Kompositbild, das in Farben der Hubblepalette präsentiert wird, etwa 300 Lichtjahre breit.

Ö1-Nachtquartier:Das Jahr in den Sternen“ mit Maria Pflug-Hofmayr
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NGC 2736 – der Bleistiftnebel

Vor einem rötlichen Nebel mit einem Teppich aus Sternen leuchtet ein blauer, strichförmiger Nebel, von dem nach oben Fasern auslaufen. Auch im Hintergrund sind einige Fasern erkennbar.

Bildcredit und Bildrechte: Howard Hedlund und Dave Jurasevich, Las Campanas Obs.

Beschreibung: Die dünnen, hellen, geflochtenen Fasern, die sich zur Mitte dieses scharfen, detailreichen Farbkomposits bewegen, sind eigentlich lange Wellen in einem kosmischen Schleier aus leuchtendem Gas, der fast genau von der Seite sichtbar ist. Die Stoßwelle pflügt mit mehr als 500.000 Kilometern pro Stunde durch interstellaren Raum. Er ist als NGC 2736 katalogisiert, und seine längliche Erscheinung führte zu seinem volkstümlichen Namen: Bleistiftnebel. Der etwa 5 Lichtjahre lange und 800 Lichtjahre entfernte Bleistiftnebel ist jedoch nur ein kleiner Teil des Vela-Supernovaüberrestes. Der Vela-Überrest mit einem Durchmesser von ungefähr 100 Lichtjahren ist die expandierende Trümmerwolke eines Sterns, dessen Explosion vor zirka 11.000 Jahren zu beobachten war. Ursprünglich pflanzte sich die Stoßwelle mit Millionen Kilometern pro Stunde fort, wurde aber beträchtlich langsamer und fegte die umgebende interstellare Materie auf. Auf dem Schmalband-Weitwinkelbild zeigen rote und blau-grüne Farben das charakteristische Leuchten ionisierter Wasserstoff– und Sauerstoffatome.

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