Zodiakallicht und falsche Dämmerung

Bildcredit und Bilrechte: Nilesh Vayada und Ajay Talwar (TWAN)

Ist es die Dämmerung oder eine falsche Dämmerung? Zu gewissen Zeiten des Jahres leuchtet der Horizont bei der aufgehenden Sonne ungewöhnlich früh. Dieses morgendliche Leuchten stammt nicht direkt von der Sonne. Es ist Sonnenlicht, das vom Staub zwischen den Planeten reflektiert wird. Das leuchtende Dreieck aus Licht wird als Zodiakallicht bezeichnet. Es kann eine Weile mit dem Sonnenaufgang verwechselt werden, man bezeichnet es daher als „falsche Dämmerung“.

Dieses Zeitfaffervideo zeigt zwei Ereignisse einer falschen Dämmerung, jedes dauert zirka fünf Stunden. Es wurde an der am höchsten gelegenen Sternwarte der Welt aufgenommen, dem Mount Saraswati in der Nähe von Hanle in Indien. Zeitweise leuchtet das aufgehende Zodiakaldreieck links sogar heller als die zentrale Scheibe unserer Milchstraße. Die Milchstraße ist das diagonale Band im Bildfeld, das sich von links nach rechts bewegt.

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Komet Lovejoy und die ISS

Zwei Bilder zeigen den Kometen Lovejoy mit einem riesigen weißen Staubschweif. Das linke Bild wurde in der Dämmerung fotografiert, als die ISS über den Himmel zog, das rechte im Weltraum auf der iSS. Im rechten Bild ist hinter dem Kometenkopf eine grünliche Schicht Nachthimmellicht.

Bildcredit: Links: Carlos Caccia, (Intendente Alvear, Argentina) / Rechts: Dan Burbank (ISS Expedition 30, NASA)

Am 24. Dezember ging Komet Lovejoy in der Dämmerung auf. Seine Schweife wurden vom Sonnenwind gefegt und wölbten sich über dem östlichen Horizont. Das linke Bild zeigt die morgendliche Erscheinung des Kometen mit der südlichen Milchstraße bei Intendente Alvear in der argentinischen Provinz La Pampa. Die kurzen Strichspuren stammen von den hellen Südhimmelsternen Alpha und Beta Centauri bei der Bildmitte.

Die lange, helle Leuchtspur, die den Kometenschweif kreuzt, ist etwas näher. Als der Fotograf auf einen guten Moment für diese Aufnahme wartete, fotografierte er auch die Internationale Raumstation, die noch im Sonnenlicht glänzte, als sie in der Umlaufbahn vom Horizont aufstieg.

Das rechte Bildfeld ist die Aussicht auf den Kometen Lovejoy über dem Horizont von der Raumstation. Nur zwei Tage früher dokumentierte Dan Burbank, Kommandant der Expedition 30, den Kometen Lovejoy kurz vor Sonnenaufgang auf einem Video. Trotz vieler Aussichten, die der niedrige Erdorbit bietet, beschreibt Burbank den Kometen als „das Beeindruckendste, das ich je im Weltraum gesehen habe.“

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Wie oben, so unten

Die Aussicht zeigt ein beleuchtetes Gebäude mit Bäumen am unteren Bildrand, dahinter sind bunt beleuchtete Hochnebel über Zagreb in Kroatien. Am Himmel oben sind Strichspuren von Sternen.

Bildcredit und Bildrechte: Boris Štromar

Eine einzelne, lang belichtete Aufnahme zeigt Sternspuren über einem farbenprächtigen Wolkenmeer. Es ist die Aussicht vom Medvednica. Die Gipfel und die Lichter, welche die Wolken von unten beleuchten, liegen nördlich der kroatischen Stadt Zagreb. Der Himmelsnordpol im Zentrum der ebenfalls bunten Strichspurbögen liegt über dem oberen Bildrand.

Wir leben zwar im Zeitalter von Digitalkameras. Doch diese gut komponierte Himmelslandschaft wurde mit einem Farbdiafilm und einer Mittelformatkamera fotografiert. Der sternklare Himmel und das flüchtige Nebelmeer in dieser traumhaften Szenerie erinnern vielleicht an ein früheres Zeitalter, in dem das pannonische Meer vor etwa 10 Millionen Jahren diesen Teil von Zentraleuropa bedeckte.

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MAGIC-Sternspuren

Hinter einem riesigen Spiegel aus zusammengesetzten Segmenten, die im Freien sind, ziehen zahllose Sterne dicht an dicht ihre Strichspuren. Sie spiegeln sich auch im Teleskopspiegel.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Farbige Strichspuren ziehen auf dieser surrealen Zeitraffer-Himmelslandschaft ihre gekrümmten Bahnen in der Nacht. Sie wurden am Roque de los Muchachos-Observatorium auf der kanarischen Insel La Palma fotografiert.

Die Sternspuren reflektieren die tägliche Rotation der Erde um ihre Achse. Sie spiegeln sich auch in einem der beiden MAGIC-Teleskope, das aus mehreren Spiegeln besteht. Es hat einen Durchmesser von 17 Metern. Das MAGIC-Teleskop (Major Atmospheric Gamma Imaging Cherenkov) spürt Gammastrahlen auf.

Wenn energiereiche Gammastrahlen auf die obere Atmosphäre treffen, erzeugen sie Luftschauer aus energiereichen Teilchen. Diese Luftschauer-Teilchen erzeugen das sogenannte Tscherenkow-Licht. Die Photonen der Tscherenkow-Strahlung haben mehr als die 100-Milliardenfache Energie von sichtbarem Licht.

Eine schnelle Kamera überwacht die Oberfläche aus mehreren Spiegeln. Die Kamera zeichnet die kurzen Blitze der Tscherenkow-Strahlung im sichtbaren Licht detailreich auf. So können Forschende diese Blitze mit kosmischen Quellen in Verbindung bringen, die extreme Gammastrahlen abstrahlen.

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Ein Sommernachtstraum

Am Himmel ziehen viele Strichspuren von Sternen, rechts oben über dem Bildrand ist der Himmelspol. Unten ist der Horizont mit einigen Häusern und einem Nadelbaum rechts. Im ganzen Bild sind viele helle Lichtspuren von Glühwürmchen.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Rosinski

Beschreibung: Befestigt eure Digitalkamera auf einem Stativ und macht eine lange Aufnahmeserie, dann könnt ihr Sternspuren aufnehmen. Die Sterne ziehen konzentrische Bögen, während sich der Planet Erde um seine Achse dreht. Sie erzeugen oft traumhafte Szenen in einer vertrauten Umgebung.

Wenn ihr einschlaft, könnte euch das Ergebnis überraschen. Als der Fotograf Mike Rosinski in einer Sommernacht mit seinen Belichtungen begann, plante er ursprünglich etwa 45-55 Minuten lang Sternspuren auf seinem Grundstück in Hartland im US-amerikanischen Michigan aufzunehmen. Doch er döste ein, wachte etwa 3 Stunden später auf und sah, dass seine Kamera weitergelaufen war, bis die Batterie leer war.

Als er die Bilder zusammenfügte, hatte er erwartet, die anmutigen, konzentrischen Sternspuren und das Licht des spät aufsteigenden Mondes zu sehen, der sich den Fenstern spiegelt. Doch nachdem er in der warmen Nacht eingeschlafen war, strömte ein wahres Schneegestöber an gelben Streifen in die Szenerie. Sie stammen nicht von Feen, sondern von Glühwürmchen.

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Atlantis‘ Abschied von Parkes

Im Vordergrund steht eine riesige Radioantenne, die von der Seite zu sehen und von unten beleuchtet ist. Am Fangspiegel der Antenne leuchtet ein rotes Licht. der Himmel dahinter ist dunkelblau mit Strichspuren.

Bildcredit und Bildrechte: John Sarkissian (CSIRO Parkes Observatory)

Beschreibung: Das Parkes-Radioteleskop mit einem Durchmesser von 64 Metern ist berühmt für seine Beiträge zur Raumfahrt mit Besatzungen. Es lieferte den Menschen während Apollo 11 Fernsehbilder vom Mond.

Die riesige, schwenkbare Einzelschüssel steht im Vordergrund dieser frühabendlichen Himmelslandschaft. Darüber strahlen am sternklaren Himmel von New South Wales in Australien die vertrauten südlichen Sternbilder Segel, Achterdeck und Wasserschlange. Dazu kommt ein Anblick, der nie wieder zu sehen sein wird: Die Raumfähre Atlantis hat soeben zum letzten Mal von der Internationalen Raumstation abgelegt.

Atlantis leuchtet noch im Sonnenlicht und zieht unter der Kabine im Brennpunkt des Teleskops einen Lichtstreifen von rechts nach links. Die Raumstation in einer niedrigen Erdumlaufbahn folgte Atlantis etwa zwei Minuten später in einem Bogen, der von der rechten unteren Bildecke aufstieg. Die letzte Landung der Atlantis findet heute in den frühen Morgenstunden (21. Juli, 5:56 EDT) am Kennedy-Raumfahrtzentrum der NASA statt.

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Lewins Aufgabe: 360-Grad-Strichspuren

Über der Burg Liechtenstein im niederösterreichischen Maria Enzersdorf ziehen Sterne konzentrische, kreisförmige Strichspuren.

Bildcredit und Bildrechte: Peter Wienerroither (U. Wien)

Beschreibung: Vielleicht seid ihr unter den Ersten, die je ein echtes Einzelbild wie dieses aufnehmen. Die 360-Grad-Strichspuren am Himmel auf diesem Bild aus Maria Enzersdorf bei Wien in Österreich entstanden durch einen digitalen Trick. Strichspuren, die über Wien beobachtet werden, erreichen niemals 360 Grad, weil irgendwann während der Aufnahme die Sonne aufgeht und das Bild überstrahlt.

Beliebig lange Strichspuren treten auf, weil sich der Himmel scheinbar um uns dreht, während die Erde um ihre Achse rotiert. Diese tägliche Bewegung der Gestirne führt zu hübschen konzentrischen Bögen, welche die Sterne bei langen Belichtungszeiten ziehen. In der Mitte dieses digital gestreckten Bildes liegt der Himmelsnordpol. Er ist leicht erkennbar, weil der Punkt am Himmel in der Mitte dieser Strichspuren liegt. Der Stern Polaris ist allgemein als Polarstern bekannt und zog den sehr kurzen, hellen Bogen beim Himmelsnordpol.

Walter Lewin bat APOD, eine Aufgabe für Astrofotografinnen* anzukündigen: Macht eine Einzelaufnahme des klaren Nachthimmels mit 360-Grad-Strichspuren. Natürlich ist so ein Bild nur in der Nähe der Pole unseres Planeten möglich, weil nur dort eine Nacht länger als 24 Stunden dauern kann.

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Himmelsspuren über Griechenland

vimeo.com/23152199

Credit und Bildrechte: Chris Kotsiopoulos (GreekSky); Musik: Undisclosed Desires (Muse), WMG

Wenn ihr den Horizont zur richtigen Zeit am richtigen Ort beobachtet, erlebt ihr spannende Anordnungen von Erde und Himmel. Dieses Video zeigt Sterne, Mond und sogar eine teilweise verfinsterte Sonne, die über griechischen Sehenswürdigkeiten auf- und untergehen.

Das Video zeigt hübsche, aber trügerische Strichspuren, weil Sterne üblicherweise fast die gleiche Helligkeit behalten, während sich die Erde unter ihnen dreht. Durch die Zeitraffer springen Wolken im Video scheinbar und verschwinden auf ungewohnte Weise. Mehrere Standbilder der Szenen wurden schon auf APOD veröffentlicht: die partielle Sonnenfinsternis über dem Tempel des Poseidon, Wolken und Strichspuren über einer verlassenen Kirche oder Strichspuren über einem alten Schiff. Weitere Schauplätze sind eine alte Kirche auf dem Peloponnes, eine Steinbrücke in Ioannina, eine fränkische Burg auf Euböa und ein malerischer Sonnenuntergang über dem Lykabettus in Athen.

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