Am höchsten, am größten und den Sternen am nächsten

Drei Bilder zeigen die höchsten Berge der Welt: Den Mount Everest, den Mauna Kea und den Chimborazo. Alle drei Gipfel wurden bei Nacht fotografiert. Das mittlere Bild zeigt das Observatorium auf dem Mauna Kea und Strichspuren am Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai, O Chul Kwon, Stéphane Guisard (Los Cielos de America), TWAN

Manche auf dem Planeten Erde kennen vielleicht die höchsten Berge. Dieses Panorama zeigt drei Bilder von The World at Night. Links ist der Mount Everest im Himalaja. Der Gipfel ist in Wolken gehüllt. Er ragt 8848 Meter über Meereshöhe auf.

Im mittleren Bildfeld ziehen Sterne über den vulkanischen Mauna Kea auf der Insel Hawaii. Sein Gipfel mit den astronomischen Observatorien liegt nur 4168 Meter über Seehöhe. Trotzdem ist der Mauna Kea, von der Basis auf dem Meeresgrund aus gemessen, höher als 10.000 Meter. Er ist somit vom Boden bis zum Gipfel gemessen der höchste Berg der Erde.

Rechts liegt der Andenberg Chimborazo in Ecuador unter dem Bogen der Milchstraße. Der Vulkan Chimborazo ist der höchste Berg am Äquator. Die Gipfelhöhe beträgt 6268 Meter über Meereshöhe. Doch die Form des rotierenden Planeten Erde ist eine abgeflachte Kugel (Sphäroid).

Der Äquatordurchmesser ist größer als der Durchmesser von Pol zu Pol. Der Gipfel des Chimborazo sitzt fast genau auf der größten Äquatorwölbung. Er ist der vom Zentrum am weitesten entfernte Punkt auf der Oberfläche des Planeten – er ist mehr als 2000 Meter weiter von der Erdmitte entfernt als der Gipfel des Mount Everest. Damit ist der Gipfel des Chimborazo jener Ort auf der Erdoberfläche, wo man den Sternen am nächsten ist.

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Leoniden über dem Torre de la Guaita

Ein historischer Turm mit Zinnen ist von Strichspuren umgeben, am sternklaren Himmel sind außerdem Meteore zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN)

Beschreibung: 1999 erreichte der Meteorstrom der Leoniden eine eindrucksvolle Stärke. Beobachter in Europa erkannten bei der Meteorrate einen klar eingegrenzten Höhepunkt, der in den frühen Morgenstunden des 18. November um 0210 UTC zu beobachten war, bei dem die Anzahl an Meteoren auf 1000 pro Stunde anstieg – das Minimum, um ihn als echen Meteorsturm zu bezeichnen. Zu anderen Zeiten und an anderen Orten auf der Welt meldeten Beobachter meist beachtliche Zahlen von zwischen 30 und 100 Meteoren pro Stunde. Dieses Foto ist eine 20-Minuten-Belichtung, die knapp vor der Spitze des Leonidenhöhepunktes endete. Mindestens fünf LeonidenMeteore sind hoch über dem Torre de la Guaita zu sehen, einem Beobachtungsturm aus dem 12. Jahrhundert in Girona (Spanien). 2014 erreicht der Meteorstrom der Leoniden wieder in den nächsten Nächten die Leoniden seinen Höhepunkt. Dieses Jahr streut der Sichelmond zwar nicht allzuviel störendes Himmelslicht, doch die Erde passiert voraussichtlich einen ruhigeren Strom aus Teilen, die vom Kometen Tempel-Tuttle zurückgelassen wurden, als 1999, was an dunklen Orten zu vielleicht 15 sichtbaren Meteoren pro Stunde führt.

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Rio bei Nacht

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Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Beschreibung: Auf dieser Nachthimmelslandschaft ziehen untergehende Sterne Spuren über dem Westhorizont von Rio de Janeiro in Brasilien, einem Veranstaltungsort der Weltmeisterschaft 2014. In der Bildmitte befinden sich die sanften Bögen der hellen, farbenprächtigen Sterne Orions, das gesamte Sternenfeld dieser Langzeitbelichtung reicht über den Himmelsäquator des Planeten Erde. Natürlich ziehen auch die näheren Lichter schrille Spuren durch die Szenerie. Der Luftverkehr schmiert rechts ein intensives Leuchten über einen Flughafen, während Hubschrauber über der Stadt fliegen und Boote nahe der Küste kreuzen. Reizvolle Reflexionen heller Lichter bilden Streifen an den Ufern der Strände von Copacabana und Ipanema. Das hellste, feststehende Licht am Horizont ist die berühmte Christusstatue, die über Rio bei Nacht blickt.

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Nördlicher Himmelsbaum

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Bildcredit und Bildrechte: Jerónimo Losada

Beschreibung: Wenn Sie auf diesen prächtigen Baum klettern, könnten Sie scheinbar nach oben greifen und den Himmelsnordpol in der Mitte der Strichspurbögen berühren. Das gut arrangierte Bild entstand in der Nacht des 5. Oktober in einem Zeitraum von fast 2 Stunden als Serie von je 30 Sekunden belichteten, aufeinanderfolgenden Aufnahmen. Die Belichtungen wurden mit einer Digitalkamera gemacht, die bei Almadén de la Plata in der Provinz Sevilla in Südspanien auf dem Planeten Erde auf einem Stativ fixiert war. Natürlich reflektieren die anmutigen Strichspuren die tägliche Rotation der Erde um ihre Achse. Die Verlängerung der Rotationsachse führt zur Mitte der konzentrischen Bögen am Nachthimmel. Für Nachthimmelsfotografen der Nordhalbkugel und Himmelsnautiker steht der helle Stern Polaris passenderweise in der Nähe des Himmelsnordpols und bildet daher die kurze helle Spur in der Mitte zwischen den belaubten Zweigen.

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Perseïden über Meteora

Auf den felsigen Klippen im Vordergrund steht das Kloster Meteora bei Kalabaka in Griechenland. Über den Himmel mit Strichspuren zischen zwei Meteore, rechts ist das Sternbild Perseus, in dem der Radiant der Perseïden liegt.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Auf dieser Nachthimmelslandschaft vom 7. August blitzten zwei helle Meteore auf. Sie waren Teil des aktuellen Meteorstroms der Perseïden. Die beiden farbigen Streifen zeigen zum Radiant des Meteorstroms rechts oben. Er liegt im namensgebenden Sternbild Perseus.

Der Nordstern Polaris steht oben links in der Mitte der kurzen, gebogenen Strichspuren. Das Kloster im Vordergrund ist Teil von Meteora. Es wurde auf gewaltigen Sandsteinklippen errichtet und wurde unter anderem wegen seiner Position vor dem Himmel benannt. Das UNESCO-Welterbe Meteora ist ein historischer Komplex von Klöstern in der Nähe von Kalabaka in Zentralgriechenland, die in der Höhe erbaut wurden.

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Grand-Canyon-Strichspuren

Über einer rötlichen felsigen Landschaft wölbt sich ein blauer Himmel mit den Strichspuren von Sternen.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Der Grand Canyon im amerikanischen Südwesten ist ein Naturwunder des Planeten Erde. Er ist auf dieser morgendlichen Himmelslandschaft abgebildet. Das digital kombinierte Bildmosaik zeigt die sedimentierten Gesteinsschichten der Schlucht in hellem Mondlicht.

Die freigelegten Sedimentschichten sind zwischen 200 Millionen bis 2 Milliarden Jahre alt. Die Schlucht ist ein Fenster in die Vergangenheit in geologischen Zeitdimensionen. Eine aktuelle Studie lieferte Hinweise, dass die Schlucht vielleicht schon vor 70 Millionen Jahren erodiert wurde.

Wenn man eine Kamera auf einem Stativ fixiert, während die Erde rotiert, zieht jeder Stern einen zierlichen Bogen am Nachthimmel. Die konzentrischen Bögen verlaufen um den Himmelsnordpol. Er ist die zum Himmel verlängerte Rotationsachse der Erde. Derzeit zeigt sie zu einem Punkt in der Nähe des hellen Polarsterns.

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Komet Lemmon beim Himmelssüdpol

Die farbigen Strichspuren sind links weiß, dann rot, grün und blau, in der Reihenfolge der verwendeten Filter. Vor den Strichspuren leuchtet der Komet Lemmon (C/2012 F6) mit einer markanten grünen Koma. Seine Schweife sind dünn und gerade.

Bildcredit und Bildrechte: Peter Ward (Barden Ridge Observatory)

Komet Lemmon (C/2012 F6) streift zurzeit über den südlichen Himmel. Er erhielt diesen Namen, nachdem er letztes Jahr bei der Mount-Lemmon-Durchmusterung entdeckt wurde. Er ist heller als erwartet, aber noch nicht mit bloßem Auge sichtbar.

Komet Lemmon hat auf diesem Teleskopbild vom 4. Februar eine helle, limettengrüne Koma und einen blassen, geteilten Schweif. Der grünliche Farbton stammt von zweiatomigem C2-Gas, das im Sonnenlicht fluoresziert. Das Farbkompositbild wurde an einer Sternwarte in der Nähe von Sydney in Australien fotografiert. Es entstand aus einer Serie von Einzelbildern, die dem Kometen nachgeführt wurden.

Das Sichtfeld ist 1 Grad breit. Die Strichspuren sind eine Konsequenz der relativ raschen Bewegung des Kometen vor dem Sternenhintergrund in der Nähe des Himmelssüdpols. Wenn der Komet nach Norden wandert, wird er voraussichtlich heller. Ende März sollte er seine größte Helligkeit erreichen (etwa 3. Größenklasse), weil er dann der Sonne am nächsten steht.

Anfang April sollte er auf der Nordhalbkugel sichtbar sein. Natürlich könnte Komet Lemmon dieses Jahr bloß irgendein hübscher Komet sein, da wir auf dem Planeten Erde sehnsüchtig auf die Kometen PanSTARRS und ISON warten.

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Der Leuchtturm Nauset Light mit Strichspuren

Hinter dem Leuchtturm Nauset Light in Eastham steht der Polarstern, um den die Sterne des Nordhimmels scheinbar rotieren und am Himmel Strichspuren ziehen.

Bildcredit und Bildrechte: Chris Cook

In der Mythologie hält Atlas den Himmel hoch. In dieser Szenerie dreht er sich scheinbar um die Bake eines Leuchtturms. Die gut geplante Aufnahme wurde mit einer Kamera auf einem Stativ fotografiert und 30 Minuten belichtet. Sie zeigt die Strichspuren des nördlichen Himmels. Diese widerspiegeln die tägliche Rotation unseres Planeten Erde.

Der Himmelsnordpol ist hinter der Spitze des bekannten Nauset-Leuchtturms auf Cape Cod im US-amerikanischen Massachusetts versteckt. Er befindet sich in der Mitte der Strichspurbögen. Für einen vollständigen 360-Grad-Kreis brauchen die Strichspuren 24 Stunden, daher bilden sie jede Stunde Bögen von 15 Grad. Für 7,5 Grad brauchen sie dreißig Minuten. Das Licht im Vordergrund stammt vom Halbmond des 23. September.

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