Ein flüchtiger Blick auf CLIMSO

Die Teleskopkuppel im Bild ist scheinbar weit aufgeklappt und innen beleuchtet, im Inneren steht ein Teleskop. Der Trick ist, das Bild lang zu belichten und dabei die Kuppel zu drehen. Im Hintergrund ist eine verschneite Nachtlandschaft im Gebirge.

Bildcredit und Bildrechte: Alain Sallez (picdumidi.org)

Das Bild bietet einen spannenden Blick ins Innere einer Teleskopkuppel am Pic-du-Midi-Observatorium auf einem Gipfel in den französischen Pyrenäen. Die meisten beginnen ihre Arbeit gerade erst bei Sonnenuntergang. An diesem Observatorium war das Tagewerk bei Sonnenuntergang bereits getan.

Im Inneren seht ihr das Instrument CLIMSO (Christian Latouche IMageur Solaire). Es dient der Erforschung dynamischer Phänomene auf der Oberfläche und in der Atmosphäre der Sonne. Mit einem Koronografen bildet CLIMSO die Sonnenatmosphäre ab, sie wird auch als Korona bezeichnet.

Der französische Astronom Bernard Lyot entwickelte die Instrumente in den 1930er-Jahren. Sie blockieren das Licht in der Mitte des Teleskopstrahls, sodass eine künstliche Sonnenfinsternis entsteht. Das ermöglicht einen kontinuierlichen Blick auf die Sonnenkorona.

In der surrealen Dämmerung über einem Wolkenmeer wurde das Innere der Kuppel mit einer einzigen, lang belichteten Aufnahme fotografiert, indem der offene Spalt durchs Sichtfeld rotierte.

Zur Originalseite

Feuerkugel der Leoniden über Teneriffa

Über Teleskopkuppeln rechts und unten zischt eine helle Feuerkugel über den Himmel. Links steht das Sternbild Orion, rechts daneben die Hyaden, rechts davon die Plejaden, oben das Sternbild Fuhrmann.

Bildcredit und Bildrechte: Juergen Rendtel (AIP Potsdam), IMO

Der historische, aktive Meteorstrom der Leoniden war dieses Jahres durch helles Mondlicht geschwächt. Doch genaue Beobachtende des Nachthimmels konnten den Höhepunkt des Stroms am 18. November erkennen. Sogar der Glanz des Mondlichtes war nicht annähernd so hell wie dieser gleißende Feuerkugel-Meteor. Die bunte Meteorspur und der Blitz am Ende wurden frühmorgens im Westen über dem Canary Island Observatorio del Teide auf der Kanarischen Insel Teneriffa fotografiert.

Jedes Jahr fegt der Planet Erde bei der Bahn des periodischen Kometen Tempel-Tuttle Staubteilchen auf. Dann treten Meteore der Leoniden mit fast 70 Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre ein. Die Linse der Weitwinkelkamera zeigte vom Mond fort. Das Foto zeigt auch die vertrauten Sternbilder Orion und Stier (Taurus) mitten im Bild.

Der Einschub zeigt zwei Aufnahmen der nachleuchtenden Spur der Feuerkugel. Die Bilder der Spur wurden nacheinander fotografiert und folgten dem Meteorblitz mehrere Minuten lang. Währenddessen lösten Winde in großer Höhe die zarten Rauchspuren auf.

Die beiden großen Teleskopgebäude sind das GREGOR-Teleskop mit der rötlichen Kuppel und das Vakuumturmteleskop am rechten Bildrand. Beide dienen der Sonnenbeobachtung.

Zur Originalseite

MAGIC-Sternspuren

Hinter einem riesigen Spiegel aus zusammengesetzten Segmenten, die im Freien sind, ziehen zahllose Sterne dicht an dicht ihre Strichspuren. Sie spiegeln sich auch im Teleskopspiegel.

Bildcredit und Bildrechte: Babak Tafreshi (TWAN)

Farbige Strichspuren ziehen auf dieser surrealen Zeitraffer-Himmelslandschaft ihre gekrümmten Bahnen in der Nacht. Sie wurden am Roque de los Muchachos-Observatorium auf der kanarischen Insel La Palma fotografiert.

Die Sternspuren reflektieren die tägliche Rotation der Erde um ihre Achse. Sie spiegeln sich auch in einem der beiden MAGIC-Teleskope, das aus mehreren Spiegeln besteht. Es hat einen Durchmesser von 17 Metern. Das MAGIC-Teleskop (Major Atmospheric Gamma Imaging Cherenkov) spürt Gammastrahlen auf.

Wenn energiereiche Gammastrahlen auf die obere Atmosphäre treffen, erzeugen sie Luftschauer aus energiereichen Teilchen. Diese Luftschauer-Teilchen erzeugen das sogenannte Tscherenkow-Licht. Die Photonen der Tscherenkow-Strahlung haben mehr als die 100-Milliardenfache Energie von sichtbarem Licht.

Eine schnelle Kamera überwacht die Oberfläche aus mehreren Spiegeln. Die Kamera zeichnet die kurzen Blitze der Tscherenkow-Strahlung im sichtbaren Licht detailreich auf. So können Forschende diese Blitze mit kosmischen Quellen in Verbindung bringen, die extreme Gammastrahlen abstrahlen.

Zur Originalseite

Schnee auf dem Paranal

Auf einem verschneiten Berg stehen vier Teleskope des VLT im Mondlicht, das aussieht wie Sonnenlicht, am glasklaren Himmel darüber leuchten Sterne und blitzen Meteore.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Beschreibung: Diese Landschaft in der Dämmerung zeigt einen verschneiten Berg und einen sternklaren Himmel. Sie wurde letzte Woche fotografiert und zeigt ein sehr seltenes Szenario.

Der klare, makellose Himmel über dem 2600 Meter hohen Cerro Paranal ist alles andere als ungewöhnlich. Er ist einer der Gründe, weshalb das Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte auf diesem Berg steht. Auch der Streifen eines Satelliten, der kurz vor Sonnenaufgang links oben glänzt, ist keine Seltenheit angesichts der Zahl an Satelliten, die sich derzeit in einer Umlaufbahn befinden. Selbst die lange, helle Spur eines Meteors ist zu dieser Jahreszeit häufig zu sehen. Der Meteor auf der rechten Seite stammt vom jährlichen Meteorstrom der Perseïden. Sein Höhepunkt wird für morgen, Freitag, 12. August, erwartet.

Der seltene Anblick im Bild bloß der Schnee. Cerro Paranal ragt über die südamerikanische Atacamawüste, er ist der trockenste Ort der Erde.

Zur Originalseite

Die Erde rotiert unter den Very Large Telescopes

Credit: S. Guisard und J. F. Salgado, ESO, Bulletpeople.com; Musik: Arcadia (Lizenz: Kevin Macleod)

Beschreibung: Warum bewegt sich auf diesem Video die Erde? Die meisten Zeitraffervideos des Nachthimmels zeigen, wie sich die Sterne und der Himmel über einer fest stehenden Erde bewegen. Doch hier wurden die Bildfelder digital gedreht, sodass die Sterne (fast) ruhig bleiben und die Erde sich unter ihnen dreht.

Das Video zeigt eindrucksvoll die Rotation der Erde, als ob die Kamera frei im Raum schweben würde. Sie wird als tägliche Bewegung bezeichnet. Die Teleskope im Video sind die Very Large Telescopes VLT in Chile. Es sind vier der größten optischen Teleskope, die weltweit betrieben werden.

Wenn ihr das oben gezeigte Zeitraffervideo genau betrachtet, erkennt ihr auch die Verwendung von Laser-Leitsternen, das Zodiakallicht, die Große und die Kleine Magellansche Wolke und schnell wandernde Erdbeobachtungssatelliten, die Sonnenlicht reflektieren. Das Originalvideo, aus dem diese Abschnitte stammen, seht ihr hier.

Zur Originalseite

Naturschauspiel und Rätsel über dem Very Large Telescope

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Credit: Yuri Beletsky (ESO)

Beschreibung: Was ist der helle, orangefarbene Punkt rechts über dem großen Teleskop? Sogar erfahrene Himmelsbeobachter könnten über die Natur der orangen Scheibe grübeln, die zu sehen ist, wenn Sie dieses Panoramabild weiterschieben, das letzten Dezember fotografiert wurde.

Vielleicht hilft es, wenn bekannte Objekte benannt werden. Links verläuft ein diagonales Lichtband, das als Zodiakallicht bekannt ist: Es ist Sonnenlicht, das von Staub reflektiert wird, der im inneren Sonnensystem kreist. Der helle, weiße Punkt links über dem Horizont ist die Venus, die ebenfalls im reflektierten Sonnenlicht leuchtet.

Rechts neben der Venus steigt das Band der Milchstraße diagonal vom Boden auf. Im Bild wölbt sich das Band, das normalerweise hoch am Himmel steht, über dem chilenischen Hochland. Links unter dem Bogen der Milchstraße leuchten die Große und die Kleine Magellansche Wolke, während rechts das Sternbild Orion steht. Es ist vom roten Ring der Barnards Schleife umgeben. Am Boden behalten die vier Very Large Telescopes das ferne Universum im Auge.

Der orangefarbene Punkt ist der Mond. Das Bild wurde während einer totalen Mondfinsternis fotografiert, als sich der sonst gleißend helle Vollmond im Erdschatten und durch die dazwischenliegende Erdatmosphäre in eine matte, orangefarbene Scheibe verwandelte.

Zur Originalseite

Geminiden über Kitt Peak

Hinter zwei hell beleuchteten Teleskopkuppeln ist der Himmel sternklar, zwischen den Sternen verlaufen die Spuren von Meteoren.

Bildcredit und Bildrechte: David A. Harvey

Beschreibung: Im Vordergrund dieser Himmelsaussicht stehen zwei große Teleskopkuppeln des Nationalobservatoriums auf dem Kitt Peak bei Tucson im US-Bundesstaat Arizona. Die Szenerie wurde am Dienstag in den frühen Morgenstunden etwa zum Höhepunkt des Geminiden-Meteorstroms aufgenommen.

Das Gebäude mit offenem Kuppelspalt, das näher bei der Kamera steht, enthält das 2,3-Meter-Bok-Teleskop (90 Zoll), das vom Steward-Observatorium der Universität von Arizona betrieben wird. Hinter Bok befindet sich die Kuppel des 4-Meter-Mayall-Teleskops. Um zu bewundern, wie die Meteore über den Himmel flitzten, wurden keine Teleskope verwendet.

Das Kompositbild besteht aus 13 Aufnahmen. Die Einzelbilder wurden je 15 Sekunden lang belichtet. Sie entstanden mit einer Weitwinkel-Linse in einem Zeitraum von mehr als 2 Stunden in der warmen, klaren Kitt-Peak-Nacht.

Der Meteorstrom ist ein alljährliches Himmelsereignis. Er findet statt, wenn der Planet Erde durch den Staub des rätselhaften, asteroidenartigen Objekts 3200 Phaethon pflügt.

Zur Originalseite

Zodiakallicht über Namibia

Das Bild ist horizontal verkürzt. Links wölbt sich die Milchstraße fast über das ganze Bild, rechts daneben steigt ein Lichtdreieck auf, es ist das Zodiakallicht. Am Horizont ist die Silhouette einer Sternwarte und ein rot beleuchtetes Fernrohr erkennbar.

Credit und Bildrechte: Rudi Dobesberger (Sternfreunde Steyr)

Beschreibung: Ein ungewöhnliches Dreieck aus Licht ist um diese Jahreszeit auf der Nordhalbkugel kurz vor der Morgendämmerung zu sehen. Dieses Lichtdreieck wurde früher als falsche Dämmerung bezeichnet, es ist jedoch das Zodiakallicht. Dieses Licht wird von interplanetaren Staubteilchen reflektiert.

Das helle reflektierende Dreieck aus Licht ist im waagrecht verkürzten Bild auf der rechten Seite klar erkennbar. Das Bild wurde im Juni 2009 kurz nach Sonnenuntergang auf der Südhalbkugel in Namibia fotografiert. Das zentrale Band unserer Milchstraße steigt links zuerst im gleichen Winkel auf wie das Zodiakallicht und wölbt sich dann über den Himmel. Die zarten Flecken im Bogen der Galaxis sind die Große und die Kleine Magellansche Wolke.

Zodiakalstaub kreist in derselben Ebene um die Sonne wie die Planeten: in der Ekliptik. Das Zodiakallicht leuchtet zu dieser Jahreszeit im Norden morgens so hell, weil das Staubband bei Sonnenaufgang fast senkrecht steht, sodass die dicke Luft am Horizont den relativ hellen reflektierenden Staub nicht trübt.

Bewohnerinnen* auf der Nordhalbkugel leuchtet das Zodiakallicht auch im März und April hell, und zwar nach Sonnenuntergang. Auf der Südhalbkugel ist das Zodiakallicht im Spätsommer nach Sonnenuntergang am besten erkennbar und leuchtet im Spätfrühling vor Sonnenaufgang am hellsten.

Zur Originalseite