Perseïden und MAGIC

Das Major Atmospheric Gamma Imaging Cherenkov (MAGIC) auf dem Roque de los Muchachos auf der Kanarischen Insel La Palma reflektiert den Sternenhimmel und die Perseïden-Meteore.

Bildcredit und Bildrechte: Urs Leutenegger

Am 11. August 2021 reflektierte das Teleskop MAGIC, das aus vielen Spiegeln besteht und einen Durchmesser von 17 Metern hat, den sternklaren Nachthimmel der Europäischen Nordsternwarte am Roque de los Muchachos auf der Kanarischen Insel La Palma.

MAGIC steht für Major Atmospheric Gamma Imaging Cherenkov. Die Teleskope sehen die kurzen Lichtblitze, die bei Teilchen-Luftschauern entstehen, wenn energiereiche Gammastrahlen die obere Erdatmosphäre treffen. Wenn das Auge an die Dunkelheit angepasst ist, bieten die Spiegelsegmente eine reizvolle Reflexion von Sternen und Nebeln in der Ebene unserer Milchstraße.

Direkt hinter dem segmentierten Spiegelteleskop liegt tief am Horizont das Sternbild Perseus. An diesem Tag wurden auf der dramatischen Komposit-Nachthimmelslandschaft auch Meteore erfasst, die vom Radianten des jährlichen Perseïden-Meteorschauers ausströmten. Auch dieses Jahr erreicht die Aktivität des Perseïden-Meteorstroms um den 12. August ihren Höhepunkt, doch die Perseïden-Meteore müssen mit dem hellen Licht des Vollmondes wetteifern.

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SOFIAs Südlichter

Das Stratosphären-Infrarotobservatorium SOFIA zeigt Südlichter über Neuseeland

Bildcredit und Bildrechte: Ian Griffin (Otago Museum)

SOFIA, das Stratosphären-Observatorium für Infrarotastronomie, ist eine Boeing 747SP. Dieses Flugzeug wurde so umgebaut, dass es ein großes Spiegelteleskop in die Stratosphäre bringen kann. Da das Flugzeug auf über 99 Prozent der infrarotundurchlässigen Erdatmosphäre aufsteigen kann, können Forschende von fast überall auf der Erde aus beobachten.

Der Astronom Ian Griffin, Direktor des Otago-Museums in Neuseeland, flog bei einer Wissenschaftsmission tief in das südliche Polarlichtoval und fotografierte am 17. Juli diesen Blick von der nach Süden gerichteten Steuerbordseite des Observatoriums. Der helle Stern Kanopus leuchtet in der südlichen Nacht über Schleiern der Aurora Australis, den Südlichtern. Das Flugzeug befand sich zu dieser Zeit weit südlich von Neuseeland auf etwa 62 Grad südlicher Breite.

Leider wurde SOFIA nach einer Landung in Christchurch durch ein Unwetter beschädigt und musste repariert werden. Der Rest des letzten Einsatzes auf der Südhalbkugel fiel daher aus.

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Eine 10.000 Kilometer lange galaktische Brücke

Diese Brücke reicht entlang der Milchstraße vom Observatorium El Sauce in Chile (oben, auf dem Kopf stehend) zum Saint-Veran-Observatorium in den französischen Alpen.

Bildcredit und Bildrechte: Maxime Oudoux, Jean-Francois GELY

Diese kreative Astro-Kooperation überbrückt den Himmel von der nördlichen zur südlichen Halbkugel entlang der Ebene unserer Milchstraße. Für dieses weitläufige Komposit einer Nachtlandschaft wurde der Himmel über dem Observatorium El Sauce in Chile (oben) und dem Saint-Veran-Observatorium in den französischen Alpen am selben Tag fotografiert.

Durch eine Zeitverzögerung von 6 Stunden wurde die Milchstraße über den Sternwartekuppeln ausgerichtet. Die Aufnahmen entstanden mit ähnlichen Kameras und Objektiven, die an den beiden Orten auf einfache Stative montiert waren.

Am dunklen chilenischen Himmel leuchtet Nachthimmellicht bei der Kuppel des Observatoriums sowie die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Bei der ähnlichen Aufnahme in den französischen Alpen ist die Lichtverschmutzung deutlich erkennbar, doch die ferne Andromedagalaxie ist in der nördlichen Nacht noch am Horizont zu sehen.

Die beiden Observatorien sind etwa 10.000 Kilometer voneinander entfernt.

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Tau-Herkuliden-Meteore über den Teleskopen des Kitt Peak

Das Bild zeigt Meteore aus dem meist schwachen Meteorstrom der Tau-Herkuliden. Es wurden 19 Bilder des Meteorschauers erstellt, wobei 3 weitere Meteore aufgenommen wurden. Im Vordergrund stehen zwei Teleskope von Kitt Peak: das 2,3-Meter-Bok-Teleskop und das 4-Meter-Mayall-Teleskop.

Bildcredit und Bildrechte: Jianwei Lyu (Steward Obs., U. Arizona)

Es war nicht der Sturm des Jahrhunderts, aber immerhin eine denkwürdige Nacht. Letzte Nacht erreichte der Meteorstrom der Tau-Herkuliden seinen Höhepunkt. Normalerweise ist ein moderates Tröpfeln gelegentlicher Meteore zu beobachten, die vom zerfallenden Kometen 73P/Schwassmann-Wachmann 3 stammen.

Doch für dieses Jahr zeigten Berechnungen, dass sich die Erde einen besonders dichten Strom an Kometentrümmern durchqueren würde, was bestenfalls zu einem Regen heller Meteore führen sollte, die vom Sternbild Herkules ausströmen. Doch was sich tatsächlich ereignete, war zwar kein Meteorsturm, aber immerhin ein respektabler Meteorstrom.

Dieses Kompositbild wurde am Nationalen Kitt-Peak-Observatorium in Arizona (USA) aufgenommen. Es kombiniert Bilder von 2,5 Stunden am späten Abend des 30. Mai. In diesem Zeitraum wurden 19 Meteore der Tau-Herkuliden erfasst sowie vier andere Meteore (Findet ihr sie?). Im Vordergrund steht das 2,3-Meter-Bok-Teleskop, direkt dahinter das 4-Meter-Mayall-Teleskop.

Nächstes Jahr kehren die jährlichen Tau-Herkuliden voraussichtlich zu ihrem üblichen niedrigen Rate zurück. Die nächste aktive Nacht wird 2049 erwartet.

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Ein Weg zu den Sternen

Das Bild zeigt die Straße zum La Silla Observatorium in Chile mit einem Teleskop am Horizont und Sternen, Galaxien, Planeten und Nachthimmellicht.

Bildcredit: ESO, Petr Horálek (ESOFoto-Botschafter, Institut für Physik in Opava)

Beschreibung: Das Bild zeigt eine malerische Straße zu den Sternen, die sich dem La-Silla-Observatorium in Chile nähert. Vorne steht das 3,6-Meter-Teleskop der ESO, links seht ihr einige futuristisch anmutende Tragwerke für die geplanten BlackGEM-Teleskope. Diese Anordnung optischer Teleskope soll dabei helfen, visuelle Gegenstücke zu Entdeckungen von Gravitationswellen durch LIGO und andere Detektoren zu orten.

Doch hier gibt es noch viel mehr zu sehen. Rechts leuchtet rotes Nachthimmellicht, und schräg über die Bildmitte verläuft das Zentralband unserer Milchstraße. Jupiter steht in der Mitte knapp über dem Band, während Saturn über der 3,6-Meter-Teleskopkuppel steht. Ganz rechts prangen die beiden größten Begleitgalaxien unserer Milchstraße, die GMW und die KMW.

Dieses Panoramabild entstand aus vielen 15-Sekunden-Aufnahmen vom 30. Juni 2019. Zwei Tage später war auf La Silla eine seltene totale Sonnenfinsternis zu beobachten.

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Projektion: Der Mond in meinen Händen

Projizierter Vollmond am Observatorium von Saint-Véran in den französischen Alpen.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Graphy

Beschreibung: Man muss nicht durch ein Teleskop sehen, um zu wissen, wohin es zeigt. Mit einem Teleskop kann man ein Bild auf eine große Fläche projizieren. Das kann nützlich sein, weil es die intensive Lichtfülle sehr heller Quellen abschwächt. So eine Abdunklung hilft, um die Sonne zu betrachten, zum Beispiel bei einer Sonnenfinsternis.

Bei diesem Einzelbild wird jedoch ein heller Vollmond projiziert. Vor zwei Wochen war der Vollmond im Februar, den manche nördlichen Kulturen Schneemond nennen. Das Projektionsinstrument ist das 62-Zentimeter-Hauptteleskop des Observatoriums von Saint-Véran hoch oben in den französischen Alpen.

Einen Vollmond direkt zu sehen ist einfach, weil er nicht zu hell ist, doch dann seht ihr nicht diesen Detailreichtum. Die nächste Gelegenheit kommt am 17. März.

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Großer Refraktor und Mondfinsternis

Die Mondfinsternis vom 19. November 2021 und die Plejaden am Lick Observatorium.

Bildcredit und Bildrechte: Laurie Hatch

Beschreibung: Die Regenwolken zogen ab, und am 19. November öffnete sich die Kuppel des großen 36-Zoll-Refraktors am Lick Observatorium. Das historische Teleskop wurde auf den teilweise verfinsterten Mond gerichtet. Um die Nachtsicht zu erhalten, sind Teleskopsteuerung, Koordinatenskalen und der 17 Meter lange Refraktortubus schwach rot beleuchtet, wie dieses Bild mit hohem Dynamikumfang zeigt.

Hinter dem perspektivisch verkürzten Tubus und dem Kuppelspalt bildete sich um den heller werdenden Mond nach der fast totalen Finsternisphase in den abziehenden Wolken ein farbenprächtiger Hof. Der Anblick des aufklarenden Himmels durch die offene Kuppel oben zeigt auch den Sternhaufen der Plejaden, die etwa fünf Grad vom Mond und dem Erdschatten entfernt sind.

Interessante APOD-Einreichungen: Mondfinsternis vom 19. November 2021
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50 Lichtjahre bis 51 Pegasi

Das Sternbild Pegasus hinter der Kuppel des Haute-Provence-Observatoriums, wo Michel Mayor und Didier Queloz 1995 den Exoplaneten Dimidium (51 Pegasi b) entdeckten.

Bildcredit und Bildrechte: Josselin Desmars

Beschreibung: Bis zu 51 Pegasi sind es nur 50 Lichtjahre. Die Position dieses Sterns ist auf diesem Schnappschuss vom August markiert. Das Bild wurde in einer dunstigen Nacht aufgenommen, als über der Kuppel des Haute-Provence-Observatoriums in Frankreich fast nur hellere Sterne zu sehen waren.

Vor 26 Jahren veröffentlichten die Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz im Oktober 1995 eine fundamentale Entdeckung, die sie an diesem Observatorium gemacht hatten. Mit einem präzisen Spektrographen fanden sie einen Planeten, der 51 Peg umkreist. Es war der erste bekannte Exoplanet in einem Orbit um einen sonnenähnlichen Stern.

Mayor und Queloz maßen mit dem Spektrographen die Veränderung der Radialgeschwindigkeit des Sterns, da der ihn umkreisende Planet durch den Gravitationszug ein regelmäßiges Taumeln bewirkt. Die ermittelte Masse des Planeten mit der Bezeichnung 51 Pegasi b ist mindestens halb so groß wie die von Jupiter. Seine Umlaufperiode beträgt 4,2 Tagen, somit kreist er viel enger um seinen Heimatstern als Merkur um die Sonne.

Die Entdeckung von Mayor und Queloz wurde rasch bestätigt, und sie bekamen schließlich 2019 den Physik-Nobelpreis verliehen. 51 Pegasi b gilt heute als Prototyp einer Klasse von Exoplaneten, die allgemein als Heiße Jupiter bekannt sind. 2015 erhielt er den offiziellen Namen Dimidium, die lateinische Bezeichnung für Hälfte. Seit seiner Entdeckung wurden mehr als 4000 Exoplaneten aufgespürt.

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