NGC 3572 und die südlichen Kaulquappen

NGC 3572 im Sternbild Carina (Schiffskiel) ist ein Emissionsnebel und wird auch als die Südlichen Kaulquappen bezeichnet.

Bildcredit und Bildrechte: Carlos Taylor

Diese kosmische Himmelslandschaft zeigt leuchtendes Gas, dunkle Staubwolken und junge Sterne in NGC 3572 – ein schöner Emissionsnebel mit Sternhaufen, der am fernen südlichen Himmel durchs nautische Sternbild Carina segelt. In der Entfernung des Sternhaufens von schätzungsweise 9000 Lichtjahren misst der Teleskopausschnitt etwa 100 Lichtjahre, die Sterne von NGC 3572 befinden sich oben in der Mitte.

Das interstellare Gas und Staub ist Teil der Molekülwolke, in welcher der Sternhaufen entstanden ist. Dichte Materieströme im Nebel, die von den Sternwinden und der Strahlung abgetragen werden, entfernen sich eindeutig von den energiereichen jungen Sternen. Wahrscheinlich entstehen darin weiterhin neue Sterne. Ihre Form erinnert an die Kaulquappen von IC 410 am nördlichen Sternenhimmel.

In den kommenden Dutzenden bis Hunderten Millionen Jahren werden Gas und Sterne im Haufen aufgelöst, und zwar durch gravitationsbedingte Gezeiten und gewaltige Supernovaexplosionen, welche die kurzen Leben der massereichen Sterne im Haufen beenden.

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Die Plejaden und Merkurs Natriumschweif

Das Bild zeigt den Planeten Merkur unter dem Sternhaufen
der Plejaden. Merkur sieht merkwürdigerweise wie ein Komet aus, denn er hat einen langen Ionenschweif aus Natrium.

Bildcredit und Bildrechte: Sebastian Voltmer

Das ist kein Komet. Unter dem Sternhaufen der Plejaden befindet sich in Wirklichkeit ein Planet, nämlich Merkur. Bei Langzeitbelichtungen des innersten Planeten unseres Sonnensystems kann man etwas Unerwartetes entdecken: einen Schweif. Merkurs dünne Atmosphäre enthält kleine Mengen an Natrium. Dieses leuchtet, wenn es vom Licht der Sonne sie angeregt wird. Das Sonnenlicht löst diese Moleküle auch von Merkurs Oberfläche und treibt sie weg. Das gelbe Leuchten von Natrium ist relativ hell.

Dieses detailreiche Bild wurde letzte Woche auf der spanischen Insel La Palma mit einem Filter aufgenommen, der vorwiegend für gelbes Licht durchlässig ist, das von Natrium abgestrahlt wird. Es zeigt Merkur und seinen Natriumschweif. Merkurs Schweif wurde schon in den 1980er-Jahren vorhergesagt, aber erst 2001 entdeckt. Viele Details des Schweifes wurden bei mehreren Beobachtungen der robotischen NASARaumsonde MESSENGER entdeckt, die Merkur zwischen 2011 und 2015 umkreiste.

Natürlich sind Schweife normalerweise bei Kometen zu sehen.

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M44: Praesepe

Der Sternhaufen M44 im Sternbild Krebs ist auch als Praesepe oder Bienenkorb bekannt.

Bildcredit und Bildrechte: Drew Evans

Beschreibung: M44 ist an die 600 Lichtjahre entfernt und damit einer der nächstliegenden Sternhaufen unseres Sonnensystems. Er ist auch als Praesepe oder Bienenkorb-Sternhaufen bekannt. Seine Sterne sind etwa 600 Millionen Jahre alt, verglichen mit den 4,5 Milliarden Jahren unserer Sonne sind sie jung. Aufgrund des ähnlichen Alters und der Bewegung im Raum wird vermutet, dass M44 und der sogar noch nähere Sternhaufen der Hyaden im Stier in derselben großen Molekülwolke entstanden sind.

M44 ist ein 15 Lichtjahre großer offener Haufen, er enthält ungefähr 1000 Sterne und bedeckt am Himmel etwa 3 Vollmonde (1,5 Grad) im Sternbild Krebs. Der Sternhaufen ist mit bloßem Auge sichtbar  und ist seit der Antike bekannt. Schon lange bevor er an 44. Stelle in Charles Messiers Katalog aus dem 18. Jahrhundert eingetragen wurde, beschrieb man ihn als blasse Wolke oder Himmelsdunst, doch erst nach der Erfindung von Teleskopen wurde der Haufen in seine Einzelsterne aufgelöst. Heute ist er ein beliebtes Ziel für Himmelsbeobachtende mit Fernglas.

Die wenigen gelb getönten, kühlen roten Riesensterne des Haufens sind auf diesem Teleskop-Gruppenbild über das Feld der helleren, heißen blauen Hauptreihensterne verstreut. Markante Beugungsspitzen betonen die helleren Haufenmitglieder, sie stammen vom Fadenkreuz vor dem Teleskopobjektiv.

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Sieben Schwestern im Vergleich zu Kalifornien

Der Kaliforniennebel NGC 1499 und die Plejaden M45 zusammen mit IC 348 und LBN 777 auf einem einzigen Weitwinkelbild.

Bildcredit und Bildrechte: Neven Krcmarek

Beschreibung: Die Plejaden rechts oben sind in einen blauen Nebel gehüllt. Wir kennen die Plejaden auch als sieben Schwestern oder M45, sie sind einer der hellsten und am leichtesten erkennbaren offenen Sternhaufen am Himmel.

Die Plejaden enthalten mehr als 3000 Sterne, sie sind etwa 400 Lichtjahre entfernt, ihr Durchmesser beträgt nur 13 Lichtjahre. Ihre Sterne sind von einem eindrucksvoll blauen Reflexionsnebel aus feinem Staub umgeben. Eine moderne Legende besagt, dass einer der helleren Sterne verblasste, seit der Haufen benannt wurde.

Links unten leuchtet der rote Kaliforniennebel. Der Kaliforniennebel ist nach seiner Form benannt. Wir kennen ihn auch als NGC 1499, er ist viel blasser und somit schwieriger sichtbar als die Plejaden. Die Ansammlung aus rot leuchtendem Wasserstoff ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt.

Obwohl leicht etwa 25 Vollmonde dazwischen passen, zeigt dieses detailreiche Weitwinkelbild beide Objekte. Wenn man das detailreiche Bild unter die Lupe nimmt, sieht man auch die Sternbildungsregion IC 348 und die Molekülwolke LBN 777 (den Adlerküken-Nebel).

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Der Kugelsternhaufen 47 Tuc

Der Kugelsternhaufen 47 Tucanae im Sternbild Tukan ist auch als NGC 104 bekannt.

Bildcredit und Bildrechte: Bernard Miller

Beschreibung: Der Kugelsternhaufen 47 Tucanae ist ein Juwel am Südhimmel. Er ist auch als NGC 104 bekannt und wandert zusammen mit etwa 200 anderen Kugelsternhaufen durch den Halo unserer Milchstraße.

47 Tuc ist etwa 13.000 Lichtjahre entfernt und nach Omega Centauri vom Planeten Erde aus gesehen der zweithellste Kugelsternhaufen. Wir sehen ihn am Himmel  mit bloßem Auge in der Nähe der Kleinen Magellanschen Wolke im Sternbild Tukan.

Der dichte Haufen besteht aus Hunderttausenden Sternen in einem Raum mit einem Durchmesser von nur ungefähr 120 Lichtjahren. Rote Riesensterne am Rand des Haufens sind auf diesem scharfen Teleskopporträt leicht als gelbliche Sterne erkennbar. Der dicht gepackte Kugelsternhaufen 47 Tuc enthält auch den Stern mit der engsten bekannten Umlaufbahn um ein Schwarzes Loch.

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Drei Haufen in Puppis

Die offenen Sternhaufen M46, M47 und NGC 2423 im südlichen Sternbild Achterdeck (Puppis).

Bildcredit und Bildrechte: Dave Doctor

Beschreibung: Galaktische oder offene Sternhaufen sind jung. Die Schwärme an Sternen entstehen gemeinsam nahe der Ebene der Milchstraße, doch ihre Zahl nimmt ständig ab, weil durch die galaktischen Gezeiten sowie gravitative Wechselwirkungen Haufenmitglieder ausgestoßen werden.

Auf diesem Teleskopbild, das mehr als drei Grad breit ist, sind drei schöne Beispiele galaktischer Sternhaufen im nautischen südlichen Sternbild Achterdeck (Puppis) abgebildet. M46 links unten ist an die 5500 Lichtjahre entfernt. Rechts neben der Mitte liegt M47, seine Distanz beträgt nur 1600 Lichtjahre. Oben befindet sich NGC 2423 mit einer Entfernung von ungefähr 2500 Lichtjahren.

M46 ist zirka 300 Millionen Jahre jung und enthält ein paar Hundert Sterne in einer etwa 30 Lichtjahre breiten Region. Scharfe Augen erkennen vor dem Sternhaufen M46 auf der 11-Uhr-Position den planetarischen Nebel NGC 2438. Der Zentralstern des Nebels ist Milliarden Jahre alt, wahrscheinlich ist NGC 2438 ein Vordergrundobjekt, das nur zufällig in der Sichtlinie zum jungen M46 liegt.

M47 ist ein kleinerer, loserer Sternhaufen mit einem Durchmesser von zirka 10 Lichtjahren. Er ist mit einem Alter von ungefähr 80 Millionen Jahren noch jünger. Das Alter des Sternhaufens NGC 2423 beträgt etwa 750 Millionen Jahre. Es ist bekannt, dass NGC 2423 einen extrasolaren Planeten enthält, der einen seiner roten Riesensterne umrundet.

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Nördlicher Carinanebel

Der nördliche Teil des Carina-Nebels im Sternbild Schiffskiel.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Colombari

Beschreibung: Der große Carinanebel enthält seltsame Sterne und kultige Nebel. Das riesige Sternentstehungsgebiet ist nach seinem Heimatsternbild benannt. Der Nebel ist größer und heller als der Orionnebel, aber weniger bekannt, weil er so weit im Süden liegt und ein großer Teil der Menschheit weiter nördlich lebt.

Dieses Bild zeigt viele Details im nördlichsten Teil des Carinanebels. Zu den sichtbaren Nebeln zählen halbkreisförmige Fasern, die den aktiven Stern Wolf-Rayet 23 (WR23) ganz links umgeben. Links neben der Bildmitte liegt der Gabriela-MistralNebel, er besteht aus dem Emissionsnebel IC 2599 aus leuchtendem Gas, der den kleinen offenen Sternhaufen NGC 3324 umgibt. Über der Bildmitte liegt der größere Sternhaufen NGC 3293, rechts daneben der relativ blasse Emissionsnebel mit der Bezeichnung Loden 153.

Der berühmteste Bewohner des Carinanebels ist jedoch nicht im Bild. Rechts unten liegt außerhalb des Bildes der helle, wechselhafte, dem Untergang geweihte Stern Eta Carinae. Er war einst einer der hellsten Sterne am Himmel, voraussichtlich explodiert er in den nächsten Millionen Jahren als Supernova.

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Sterne, Staub und Gas bei Antares

Antares und Rho Ophiuchi im Sternbild Skorpion mit farbenprächtigen Nebeln und dem Kugelsternhaufen M4.

Bildcredit und Bildrechte: Mario Cogo (Galax Lux)

Beschreibung: Warum ist der Himmel um Antares und Rho Ophiuchi so staubig und doch bunt? Die Farben ergeben sich aus einer Mischung von Objekten und Prozessen.

Feiner Staub, der von vorne durch Sternenlicht beleuchtet wird, bildet blaue Reflexionsnebel. Wolken aus Gas, deren Atome durch ultraviolettes Sternenlicht angeregt werden, erzeugen rötliche Emissionsnebel. Von hinten beleuchtete Staubwolken verdecken Sternenlicht und erscheinen daher dunkel.

Antares, ein roter Überriese und einer der helleren Sterne am Nachthimmel, beleuchtet auf diesem Bild die rot-gelben Wolken rechts unten. Das Sternsystem Rho Ophiuchi liegt links oben in der Mitte des blauen Reflexionsnebels. Rechts über Antares seht ihr den fernen Kugelsternhaufen M4.

Die Sternwolken erscheinen farbenprächtiger, als ein Mensch sie sehen kann, sie emittieren Licht im gesamten elektromagnetischen Spektrum.

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