W5: Der Seelennebel

Der Herzebel ist hier eine wolkige Struktur aus blau-weißen Nebeln, die von einem orangefarbenen Wall umgeben sind.

Bildcredit und Bildrechte: José Jiménez (Astromet)

In der Seele der Königin von Aithiopia entstehen Sterne. Genauer gesagt befindet sich im Sternbild Kassiopeia eine große Sternbildungsregion, die Seelennebel genannt wird. In der griechischen Mythologie ist Kassiopeia die stolze Frau eines Königs, der vor langer Zeit Ländereien am oberen Nil regierte.

Der Seelennebel ist auch als Westerhout 5 (W5) bekannt. Er enthält mehrere offene Sternhaufen sowie Wälle und Säulen, die von kosmischem Staub verdunkelt werden, und zuletzt auch riesige, hohle Blasen, die von den Winden junger massereicher Sterne gebildet werden. Der zirka 100 Lichtjahre große Seelennebel ist etwa 6500 Lichtjahre entfernt. Meist wird er neben seinem Himmelsnachbarn, dem Herznebel (IC 1805), abgebildet.

Dieses Bild wurde aus Aufnahmen erstellt, die in verschiedenen Farben aufgenommen wurden: dem von Wasserstoff abgestrahlten Rot, dem Gelb von Schwefel und dem Blau von Sauerstoff.

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Orion und der laufende Mann

Der große Orionnebel und der darüber leuchtende blaue Reflexionsnebel mit dem Laufenden Mann zählen zu den bekanntesten Nebeln am Himmel, weil sie leicht mit bloßem Auge sichtbar sind.

Bildcredit und Bildrechte: Abraham Jones

Nur wenige kosmische Motive beflügeln die Fantasie sosehr wie der große Orionnebel. Dieses scharfe Teleskopbild zeigt seine ganze Pracht, es wurde in einer kalten Jännernacht am dunklen Himmel von West Virginia auf dem Planeten Erde fotografiert.

Der Orionnebel ist die nächstgelegene große Sternbildungsregion. Ihr seht ihn am Himmel mit bloßem Auge als blassen, verschwommenen Fleck. Er ist auch als M42 bekannt, sein leuchtendes Gas umgibt heiße, junge Sterne. Der Nebel ist etwa 40 Lichtjahre groß und liegt am Rand einer gewaltigen interstellaren Molekülwolke, die nur 1500 Lichtjahre entfernt ist und sich im selben Spiralarm unserer Galaxis wie die Sonne befindet.

Am oberen Bildrand seht ihr den staubhaltigen, bläulichen Reflexionsnebel NGC 1977 und seine Freunde. Der auffällige Nebel stellt nur einen Bruchteil des Reichtums an Sterne bildendem Material in unserer galaktischen Nachbarschaft dar. Weltraumforschende entdeckten in dem gut untersuchten Sternbildungsgebiet auch zahlreiche anscheinend sehr junge Sonnensysteme.

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Im Zentrum des Rosettennebels

Der Rosettennebel wurde mit Filtern für Wasserstoff, Sauerstoff und Schwefel fotografiert und zeigt viele Details.

Bildcredit und Bildrechte: Lyman Insley

Im Zentrum des Rosettennebels liegt ein heller Sternhaufen, der den Nebel zum Leuchten bringt. Die Sterne von NGC 2244 sind erst vor wenigen Millionen Jahren aus dem umgebenden Gas entstanden.

Dieses Bild entstand Mitte Jänner aus mehreren Aufnahmen in den charakteristischen Farben von Schwefel (rot schattiert), Wasserstoff (grün) und Sauerstoff (blau). Es zeigt zahllose Details der Zentralregion. Ein heißer Teilchenwind strömt von den Haufensternen fort und bereichert die ohnehin schon komplexe Menagerie aus Gas- und Staubfilamenten, während er langsam das Zentrum des Haufens leert.

Die Mitte des Rosettennebels ist etwa 50 Lichtjahre groß und liegt etwa 5200 Lichtjahre entfernt im Sternbild Einhorn (Monoceros). Mit Fernglas ist sie gut sichtbar.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (Ab 1995, deutsch ab August 2007)

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NGC 2626 am Rand der Vela-Molekülwolke

In der Mitte dieser Aufnahme befindet sich ein Nebel, bestehend aus einem blauen Reflexionsnebel mit einem roten Rand, der teilweise von einer undurchsichtigen Staubwolke verdeckt ist. Beschreibung im Text.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Selby und Mark Hanson

Mitten in dieser farbenprächtigen kosmischen Leinwand liegt der schöne, blaue Reflexionsnebel NGC 2626 in der südlichen Milchstraße. Er befindet sich neben einer undurchsichtigen Staubwolke und ist von den rötlichen Wasserstoffemissionen des großen H-II-Gebietes RCW 27 umgeben.

NGC 2626 liegt in einem Komplex aus staubhaltigen Molekülwolken, der als Vela-Molekülwolke bekannt ist, und er ist auch selbst eine Wolke aus interstellarem Staub, der das blaue Licht des heißen jungen Sterns reflektiert, der im Nebel eingebettet ist. Doch die astronomische Forschung zeigt viele weitere junge Sterne und damit verbundene Nebel in der Sternbildungsregion.

NGC 2626 ist ungefähr 3200 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz ist das Teleskopsichtfeld in der Vela-Molekülwolke etwa 30 Lichtjahre breit.

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Der junge Sternhaufen NGC 346

Der Sternhaufen NGC 346 ist in eine Molekülwolke in der Kleinen Magellanschen Wolke eingebettet. Genaue Beschreibung im Text.

Bildcredit: WissenschaftNASA, ESA, CSA, Olivia C. Jones (UK ATC), Guido De Marchi (ESTEC), Margaret Meixner (USRA); Bearbeitung – Alyssa Pagan (STScI), Nolan Habel (USRA), Laura Lenkić (USRA), Laurie E. U. Chu (NASA Ames)

Der massereichste junge Sternhaufen in der Kleinen Magellanschen Wolke ist NGC 346. Er ist in die größte Sternbildungsregion eingebettet, die sich in unserer 210.000 Lichtjahre entfernten kleinen Begleitgalaxie befindet.

Die massereichen Sterne von NGC 346 sind kurzlebig, aber sehr energiereich. Ihre Winde und ihre Strahlung formten die Ränder der staubhaltigen Molekülwolke in der Region und lösten in ihrem Inneren Sternbildung aus. Die Sternbildungsregion enthält anscheinend auch eine große Population junger Sterne. Die jungen Sterne sind 3 bis 5 Millionen Jahre alt und verbrennen noch keinen Wasserstoff in ihren Kernen. Sie sind im eingebetteten Sternhaufen verteilt.

Diese spektakuläre Infrarotansicht von NGC 346 stammt von der NIRcam des James-Webb-Weltraumteleskops. Emissionen von atomarem Wasserstoff, der durch die energiereiche Strahlung des massereichen Sterns ionisiert wurde, sowie von molekularem Wasserstoff und Staub in der sternbildenden Molekülwolke sind detailreich in Rosa und orangefarbenen Tönen dargestellt. Webbs scharfes Bild der jungen Sternbildungsregion ist in der Entfernung der Kleinen Magellanischen Wolke 240 Lichtjahre breit.

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Sternenstaub im Perseus

Das 6 Grad große Sichtfeld im Sternbild Perseus zeigt Staubwolken und junge Sternhaufen in der Perseus-Molekülwolke.

Bildcredit und Bildrechte: Jack Groves

Diese kosmische Ansammlung von Staub, Gas und Sternen bedeckt am Himmel im heroischen Sternbild Perseus etwa 6 Grad. Auf der prächtigen Himmelslandschaft seht ihr links oben den faszinierenden jungen Sternhaufen IC 348 und den benachbarten Fliegender-Geist-Nebel mit Wolken aus undurchsichtigem interstellarem Staub, die als Barnard 3 und 4 katalogisiert sind.

Rechts befindet sich NGC 1333, ein weiteres aktives Sternbildungsgebiet, es ist etwa 850 Lichtjahre entfernt und durch dunkle, staubhaltige Ranken am Rand mit der gewaltigen Perseus-Molekülwolke verbunden. Andere staubhaltige Nebel und das blasse rötliche Leuchten von Wasserstoff sind über das Sichtfeld verstreut.

Der kosmische Staub neigt dazu, die neuen Sterne und junge stellare Objekte oder Protosterne vor den neugierigen optischen Teleskopen zu verbergen. Protosterne entstehen aus den dichten Kernen, die in Molekülwolke eingebettet sind, und kollabieren durch Eigengravitation. In der geschätzten Entfernung wäre dieses Sichtfeld größer als 90 Lichtjahre.

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NGC 2264: Der Kegelnebel

Der Kegelnebel ist eine Sternbildungsregion im Sternbild Einhorn.

Bildcredit und Bildrechte: Matthew Dieterich

In dieser gewaltigen Staubsäule, dem Kegelnebel, entstehen Sterne. In Sternentstehungsgebieten gibt es viele Kegel, Säulen und majestätisch fließende Formen, die von energiereichen Winden neu entstandener Sterne geformt werden.

Der Kegelnebel ist ein bekanntes Beispiel. Er liegt in der hellen galaktischen Sternbildungsregion NGC 2264. Dieses Bild des Kegels wurde kürzlich fotografiert. Es kombiniert Aufnahmen mit einer Belichtungszeit von 24 Stunden, die mit einem Spiegelteleskop mit ½ Meter Öffnung am El-Sauce-Observatorium in Chile aufgenommen wurden.

Der Kegelnebel ist etwa 2500 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Einhorn (Monoceros). Die kegelförmige Säule ist etwa 7 Lichtjahre lang. Die wahrscheinliche Quelle des Windes, der den Kegelnebel formt, ist der massereiche Stern NGC 2264 IRS. Er liegt außerhalb des oberen Bildrandes. Der rötliche Schleier des Kegelnebels besteht aus leuchtendem Wasserstoff.

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CG4: Die Globule und die Galaxie

Die Kometare Globule CG4 verspeist scheinbar eine Galaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Selby und Mark Hanson

Kann eine Gaswolke eine Galaxie verspeisen? Nicht einmal ansatzweise. Die „Klaue“ dieser seltsamen „Kreatur“ im Bild ist eine Gaswolke, die als kometare Globule bezeichnet wird. Doch diese Globule ist geplatzt.

Kometare Globulen haben in der Regel staubige Köpfe und längliche Enden. Durch diese Strukturen haben kometare Globulen eine optische Ähnlichkeit mit Kometen, doch in Wirklichkeit sind sie etwas ganz anderes. Häufig sind Globulen Entstehungsorte von Sternen, und in vielen ihrer Köpfe sind sehr junge Sterne zu finden. Der Grund für den Riss im Kopf dieses Objekts ist noch nicht bekannt.

Die Galaxie links neben der Globule ist riesig, aber sehr weit entfernt und liegt nur durch eine zufällige Überlagerung in der Nähe von CG4.

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