Orionnebel in Sauerstoff, Wasserstoff und Schwefel

Das Bild zeigt den großen Orionnebel in ungewohnten Farben, sie stammen von den Emissionen der Moleküle von Wasserstoff, Sauerstoff und Schwefelgas.

Bildcredit und Bildrechte: César Blanco González

Nur wenige astronomische Ansichten regen die Fantasie sosehr an wie dieses bekannte, nahe gelegene Sternbildungsgebiet. Es ist der Orionnebel. Das leuchtende Gas im Nebel umgibt junge Sterne am Rand einer gewaltigen interstellaren Molekülwolke. Viele faserartige Strukturen im Bild sind Stoßwellen. Es sind Fronten, an denen schnelle Materie auf langsames Gas trifft.

Der Orionnebel ist etwa 40 Lichtjahre breit. Er ist ungefähr 1500 Lichtjahre entfernt und befindet sich im selben Spiralarm der Galaxis wie die Sonne. Auf der Nordhalbkugel sieht man den großen Nebel im Orion leicht mit bloßem Auge. Er befindet sich links unter dem markanten Gürtel aus drei Sternen im beliebten Sternbild Orion.

Dieses Bild zeigt den Nebel in drei Farben, die von Wasserstoff, Sauerstoff und Schwefelgas abgestrahlt werden. Der Wolkenkomplex im Orionnebel enthält auch den Pferdekopfnebel. Er löst sich in den nächsten 100.000 Jahren langsam auf.

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Der Adler und der Schwan

Links oben leuchtet der rote Adlernebel, rechts unten der Schwanennebel. Das rote Licht stammt von angeregtem Wasserstoff (H-alpha). Die Nebel wurden von Charles Messier als M16 und M17 katalogisiert.

Bildcredit und Bildrechte: Dieter Willasch (Astro-Cabinet)

Der Adlernebel und der Schwanennebel breiten sich über diese weite Sternenlandschaft aus. Die Teleskopansicht zeigt den Blick zum Sagittarius-Spiralarm. Er liegt in Richtung des galaktischen Zentrums.

Der Adler ist auch als M16 bekannt. Er leuchtet links über der Mitte. Der Schwan oder M17 ist links unten. Das detailreiche Weitwinkelbild zeigt die kosmischen Wolken als helle Regionen mit aktiver Sternbildung.

Rötliche Emissionen sind charakteristisch für angeregten atomaren Wasserstoff. Diese Emissionen und staubhaltige Dunkelnebel durchziehen die Wolken. Die Zentren beider Nebel sind Motive bekannter Nahaufnahmen des Weltraumteleskops Hubble mit Sternbildung.

M17 wird auch Omeganebel genannt. Er ist etwa 5500 Lichtjahre entfernt. Die Distanz zu M16 beträgt an die 6500 Lichtjahre. Das Bildfeld umfasst am Himmel 3 Grad. Die ausladenden Flügel des Adlernebels sind mehr als 120 Lichtjahre breit.

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Die einarmige Spiralgalaxie NGC 4725

Auf den zweiten Blick hat die schräg im Bild liegende Spiralgalaxie auf der linken Seite ein sehr seltsames Merkmal: Sie besitzt nur einen Spiralarm. Rechts im Hintergrund ist eine kleinere Spiralgalaxie zu sehen.

Bildcredit: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble, Zusätzliche Farbdaten: Adam Block, Bob Franke, Maurice Toet – Montage und Bearbeitung: Robert Gendler

Die meisten Spiralgalaxien besitzen zwei oder mehr Spiralarme. Zu diesen gehört auch unsere Milchstraße. NGC 4725 hat nur einen Spiralarm. Auf diesem scharfen Farbkompositbild windet sich eine einzige Spira Mirabilis. Sie entspringt einem markanten Ring aus bläulichen, neuen Sternhaufen und rötlichen Sternbildungsregionen.

Die seltsame Galaxie hat auch undurchsichtige Staubbahnen und einen gelblichen Zentralbalken. Dieser besteht aus einer älteren Sternpopulation. Der Durchmesser von NGC 4725 beträgt mehr als 100.000 Lichtjahre. Die Galaxie ist 41 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt im gut gekämmten Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices).

Es gibt Computersimulationen zur Bildung einzelner Spiralarme. Diese Simulationen zeigen, dass es entweder vorauslaufende oder nachziehende Arme sein können, wenn man von der allgemeinen Rotationsrichtung der Galaxie ausgeht. Das Bild zeigt auch eine traditioneller aussehende Spirale klein im Hintergrund.

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Die Große Wolke des Magellan

Die Große Magellansche Wolke (GMW) ist mit einem beschrifteten Bild überlagert. Links leuchtet die riesige Sternbildungswolke 30 Doradus.

Bildcredit und Bildrechte: L. Comolli, L. Fontana, G. Ghioldi und E. Sordini

Im 16. Jahrhundert unternahm der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan mit seiner Besatzung die erste Weltumsegelung. Dabei hatten sie reichlich Zeit, um den südlichen Sternenhimmel zu beobachten. Zwei leicht sichtbare, verschwommene, wolkige Objekte auf der Südhalbkugel sind leicht sichtbar. Sie sind seither unter Himmelsbeobachtenden als die Magellanschen Wolken bekannt. Heute werden sie als Begleitgalaxien der viel größeren Milchstraße betrachtet.

Die Große Magellansche Wolke (GMW) ist etwa 160.000 Lichtjahre entfernt. Sie befindet sich im Sternbild Schwertfisch (Dorado). Sie ist auf diesem bemerkenswert detailreichen, farbenprächtigen und beschrifteten Kompositbild dargestellt.

Ihr Durchmesser beträgt etwa 15.000 Lichtjahre. Damit ist sie die massereichste Begleitgalaxie der Milchstraße. Sie enthält die nächstgelegene Supernova der jüngsten Vergangenheit, SN 1987A. Der markante Fleck links der Mitte trägt die Bezeichnung 30 Doradus. Die gewaltige Sternbildungsregion ist auch als Tarantelnebel bekannt. Sie hat einen Durchmesser von etwa 1000 Lichtjahren.

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Pferdekopf: ein größerer Blickwinkel

Über rosaroten Wolken, die mit Sternen durchmischt sind, steigt rechts oben der Pferdekopfnebel als rosarote Wolke auf. Links unten ist ein beleuchteter Nebel.

Bildaufbau und Bearbeitung: Robert Gendler; Bilddaten: ESO, VISTA, HLA, Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA)

Bilddaten vom wuchtigen erdgebundenen VISTA-Teleskop und dem Weltraumteleskop Hubble wurden zu einer interstellaren Landschaft mit Weitwinkelperspektive kombiniert. Sie umgibt den berühmten Pferdekopfnebel. Die staubhaltigen Molekülwolken wurden im nahen Infrarot fotografiert.

Die Szenerie bedeckt am Himmel einen Winkel von etwa zwei Dritteln des Vollmondes. In der Entfernung des Pferdekopfnebels von etwa 1600 Lichtjahren ist das Bild etwas mehr als 10 Lichtjahre breit. Der immer noch erkennbare Pferdekopfnebel rechts oben ist auch als Barnard 33 bekannt. Die Staubsäule leuchtet im nahen Infrarot und ist von neuen Sternen gekrönt.

Der helle Reflexionsnebel NGC 2023 links unten ist die beleuchtete Umgebung eines heißen, jungen Sterns. Dichte Wolken am Fundament des Pferdekopfes und an den Rändern von NGC 2023 zeigen verräterische rote Emission energiereicher Strahlströme. Es sind sogenannte Herbig-Haro-Objekte, auch sie stehen in Verbindung mit neu entstanden Sternen.

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Sternfabrik Messier 17

Der Nebel im Bild leuchtet rötlich, rechts in der Mitte ist eine hellere Region. Über den Nebel sind die Sterne eines jungen Sternhaufens verteilt.

Bildcredit: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble, Farbdaten: Wolfgang Promper, Bearbeitung: Robert Gendler

Diese Sternfabrik ist als Messier 17 bekannt. Sie wurde von Sternenwinden und Strahlung geformt und liegt etwa 5500 Lichtjahre entfernt im nebelreichen Sternbild Schütze. In dieser Entfernung ist das ein Grad weite Sichtfeld fast 100 Lichtjahre breit.

Das scharfe Farbkompositbild entstand aus Daten von weltraum- und bodenbasierten Teleskopen. Es zeigt die zarten Details der Gas- und Staubwolken in der Region. Im Hintergrund leuchten die Sterne der zentralen Milchstraße.

Im Vorrat an kosmischem Gas und Staub sind die heißen, massereichen Sternen von M17 entstanden. Ihre Sternwinde und ihr energiereiches Licht und haben langsam die verbleibende interstellare Materie ausgehöhlt. Dadurch entstanden die höhlenartige Erscheinung und die gewellten Formen. M17 ist auch als Omeganebel oder Schwanennebel bekannt.

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M64: Die Dornröschengalaxie

In der Mitte leuchtet eine Galaxie, die sehr verschwommen und wolkig aussieht. Die Arme sind weich und strukturlos und nebelig, in der Mitte leuchtet ein rotes, innen weißes Zentrum. Im Hintergrund sind sehr wenig Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Diese schöne, helle Spiralgalaxie ist Messier 64. Ihr Aussehen erinnert auf Teleskopbilden an ein schweres Lid. Daher wird sie oft Blaues-Auge-Galaxie oder Dornröschengalaxie genannt.

M64 ist etwa 17 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie befindet sich im gepflegten nördlichen Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices). Dieses bunte Komposit entstand aus Schmal- und Breitbandbildern. Für dieses Bild wäre auch Rotes-Auge-Galaxie ein angemessener Name.

Riesige Staubwolken verhüllen die Seite der Zentralregion von M64, die zu uns zeigt. Sie sind vom verräterischen rötlichen Wasserstoff-Leuchten gesäumt, an dem man Sternbildungsregionen erkennt.

Doch diese Wasserstoffwolken sind nicht das einzige Besondere an dieser Galaxie. Beobachtungen zeigen, dass M64 aus zwei konzentrischen Sternsystemen besteht. Diese Sternsysteme rotieren gegenläufig. Das innere System hat einen Durchmesser von 3000 Lichtjahren. Das zweite mit einem Durchmesser von etwa 40.000 Lichtjahren rotiert in die Gegenrichtung.

Das staubige Auge und die bizarre Rotation sind wahrscheinlich vor Milliarden Jahren bei einer Verschmelzung zweier Galaxien entstanden.

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M42: Im Inneren des Orionnebels

Der Orionnebel zeichnet sich bunt in einer dunkelgrauen Nebeltapete ab. Die Höhlung mit dem Trapez links oben ist blau gefärbt, die Ranken darunter leuchten tiefrot.

Bildcredit und Bildrechte: Reinhold Wittich

Der große Nebel im Orion ist eine riesige Sternbildungsregion in unserer Nähe. Er ist der vielleicht berühmteste astronomische Nebel. Leuchtendes Gas umgibt heiße junge Sterne. Er liegt am Rand einer gewaltigen interstellaren Molekülwolke und ist nur 1500 Lichtjahre entfernt.

Das detailreiche Bild in spezifischen Farben betont die Emissionen von Sauerstoff und Wasserstoff. Wolkenfetzen und Hüllen aus Staub und Gas treten markant hervor. Der große Orionnebel ist leicht mit bloßem Auge zu sehen. Er befindet sich in der Nähe der bekannten drei Gürtelsterne im Orion.

Im Orionnebel befindet sich ein heller offener Sternhaufen, das sogenannte Trapez, sowie viele Sternbildungsstätten. Solche Regionen mit Sternentstehung enthalten viel Wasserstoff, heiße junge Sterne, Proplyden und Sternstrahlen, die Materie mit hoher Geschwindigkeit ausstoßen.

Der Orionnebel ist auch als M42 bekannt. Er ist etwa 40 Lichtjahre breit und liegt im selben Spiralarm unserer Galaxis wie die Sonne.

Frühlings-Tag- und Nachtgleiche: Heute ist Äquinoktium

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