Der Adlernebel von Kitt Peak

Wir blicken in M16 im Sternbild Schlange, eine Höhlung in einer Molekülwolke, deren Inneres blau beleuchtet ist. In der Mitte der Höhle ragen die berühmten Säulen der Sternbildung auf. Links ist ein weiterer markanter Dunkelnebel, die Fee des Adlernebels.

Bildcredit: T. A. Rector und B. A. Wolpa, NOAO, AURA

Aus der Ferne sieht es wie ein Adler aus. Doch ein genauerer Blick auf den Adlernebel zeigt, dass die helle Region eigentlich ein Fenster ins Zentrum einer größeren, dunklen Hülle aus Staub ist. Durch dieses Fenster sehen wir eine hell erleuchtete Werkstatt, in der ein ganzer offener Sternhaufen entsteht.

In der Höhle bleiben riesige Säulen und runde Kügelchen aus dunklem Staub und kaltem molekularem Gas zurück, während die Sterne noch entstehen. Schon jetzt sind einige junge, helle, blaue Sterne zu sehen. Ihr Licht und ihre Winde tragen die übrig bleibenden Filamente ab und fegen Wände aus Gas und Staub zurück.

Der Adler-Emissionsnebel ist als M16 katalogisiert. Er ist ungefähr 6500 Lichtjahre entfernt und etwa 20 Lichtjahre groß. M16 ist mit einem Fernglas im Sternbild Schlange (Serpens) zu sehen. Dieses Bild kombiniert drei charakteristische Lichtfarben. Es wurde mit dem 0,9-Meter-Teleskop auf dem Kitt Peak im US-amerikanischen Arizona aufgenommen.

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NGC 2170: Himmlisches Stillleben

Das Bild zeigt eine Sternenlandschaft mit braunen Nebeln, im Bild sind mehrere Sterne mit blau leuchtender Umgebung verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Leonardo Julio und Carlos Milovic (Astronomia Pampeana)

Ist das ein Gemälde oder eine Fotografie? Dieses himmlische Stillleben wurde mit einem kosmischen Pinsel gemalt. Nahe der Bildmitte leuchtet der staubhaltige Nebel NGC 2170. Dieser Nebel reflektiert das Licht nahe gelegener heißer Sterne.

NGC 2170 wird von weiteren bläulichen Reflexionsnebeln begleitet. Auch eine rote Emissionsregion und viele dunkle Absorptionsnebeln befinden sich auf der Kulisse mit bunten Sternen. Wolken aus Gas, Staub und heißen Sternen sind wie gewöhnlicher Hausrat, den Maler von Stillleben häufig für ihre Bilder wählten, zu dieser Szenerie angeordnet.

Das Bildfeld zeigt eine massereiche Molekülwolke im Sternbild Einhorn (Monoceros), in der Sterne entstehen. Die gewaltige Molekülwolke Mon R2 liegt sehr nahe, sie ist nur etwa 2400 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung wäre die Leinwand breiter als 60 Lichtjahre.

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Nebel im Fuhrmann

Hinter kleinen, dicht verteilten Sternen sind prachtvolle rot leuchtende Nebel und Sternhaufen verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Cannistra (StarryWonders)

Das antike Sternbild Fuhrmann (Auriga) ist reich an Sternhaufen und Nebeln. Es reitet hoch am nördlichen Winterhimmel. Diese lang belichtete Teleskopansicht wurde aus Daten erstellt, die im Jänner mit Schmal- und Breitbandfiltern aufgenommen wurden. Das Bild ist am Himmel fast 8 Vollmonde (4 Grad) breit. Es zeigt einiges von der Himmelspracht im Fuhrmann.

Im Feld liegt die Emissionsregion IC 405 links oben. Sie ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt und auch als der Flammensternnebel bekannt. Ihre roten, verschlungenen Wolken aus leuchtendem Wasserstoff werden vom heißen O-Stern AE Aurigae aufgeheizt.

IC 410 rechts oben ist deutlich weiter entfernt, etwa 12.000 Lichtjahre. Die Sternbildungsregion ist berühmt für ihren eingebetteten jungen Sternhaufen NGC 1893 und kaulquappenförmige Wolken aus Staub und Gas.

IC 417 und NGC 1931 rechts unten, die Spinne und die Fliege, sind ebenfalls junge Sternhaufen, die in Entstehungswolken eingebettet sind. Sie liegen weit hinter IC 405. Der Sternhaufen NGC 1907 befindet sich rechts neben der Mitte beim unteren Bildrand. Das dicht gedrängte Sichtfeld liegt in der Ebene unserer Milchstraße, fast in Gegenrichtung zum galaktischen Zentrum.

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Der Rosettennebel

Ein rot leuchtender Nebel mit einer dunklen Vertiefung in der Mitte, in der mehr Sterne leuchten als im Rest des Bildes. Der Nebel erinnert an eine Rose.

Bildcredit und Bildrechte: Brian Davis

Der Rosettennebel ist nicht die einzige kosmische Wolke aus Gas und Staub, die an eine Blume erinnert, doch er ist der berühmteste. Dieser Rose am Rand einer großen Molekülwolke im Sternbild Einhorn (Monoceros) ist etwa 5000 Lichtjahre entfernt. Ihre Blütenblätter sind eigentlich eine Sternbildungsstätte. Ihre hübsche, symmetrische Form wird von den Winden und der Strahlung des Sternhaufens aus heißen, jungen Sternen in der Mitte geformt.

Die Sterne im energiereichen Haufen NGC 2244 sind nur wenige Millionen Jahre alt. Der Rosettennebel ist als NGC 2237 katalogisiert. Seine zentrale Höhle hat einen Durchmesser von ungefähr 50 Lichtjahren. Mit einem kleinen Teleskop seht ihr den Nebel im Sternbild Einhorn (Monoceros).

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Staub des Orionnebels

Der Orionnebel im Bild ist von üppigen braunen Staubwolken umgeben. Im Bild sind auch ziemlich gleichmäßig Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Nicolás Villegas

Was umgibt eine Sternbildungsstätte? Im Fall des Orionnebels: Staub. Der Orionnebel ist etwa 1600 Lichtjahre entfernt. Seine ganze Umgebung ist mit komplexen, malerischen Filamenten aus Staub gefüllt. Der Staub ist in sichtbarem Licht blickdicht. Er entsteht in der äußeren Atmosphäre massereicher, kühler Sterne und wird von einem starken Teilchenwind ausgestoßen.

Das Trapez und andere Sternhaufen, die gerade entstehen, sind in den Nebel eingebettet. Die verschachtelten Fasern aus Staub, die M42 und M43 umgeben, wirken im Bild braun, während das zentrale Gas rot leuchtet. Im Lauf der nächsten Millionen Jahre zerstören die Sterne, die jetzt entstehen, langsam einen Großteil von Orions Staub oder verteilen ihn in der Galaxis.

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NGC 3239 und SN 2012A

Mitten im Bild ist eine kleine, blau leuchtende Zwerggalaxie, die irregulär geformt ist. Der Stern an ihrem rechten oberen Ende gehört nicht dazu, er liegt in unserer Milchstraße.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Universität von Arizona

Die irreguläre Galaxie NGC 3239 ist etwa 40.000 Lichtjahre groß. Sie ist von vielen Galaxien im galaxienreichen Sternbild Löwe umgeben. Ihre Entfernung beträgt nur 25 Millionen Lichtjahre. Sie beherrscht das Bildfeld mit einer merkwürdigen Anordnung an Strukturen, jungen blauen Sternhaufen und Sternbildungsregionen. Das lässt vermuten, dass NGC 3239 oder auch Arp 263 durch Galaxienverschmelzung entstand.

Am oberen Ende der hübschen Galaxie steht ein heller, gezackter Vordergrundstern. Er ist unserer Milchstraße und liegt fast genau in unserer Sichtlinie zu NGC 3239. Interessant ist jedoch, dass in NGC 3239 die erste bestätigte Supernova dieses Jahres stattfand. Sie wird als SN 2012A bezeichnet. Anfang des Monats entdeckten sie die Supernovajäger Bob Moore, Jack Newton und Tim Puckett.

In einer beschnittenen Version des größeren Bildes ist SN 2012A rechts unter dem hellen Vordergundstern markiert. Anhand der Lichtlaufzeit zu NGC 3239 ergibt sich, dass sich die Supernovaexplosion vor 25 Millionen Jahren ereignete. Sie wurde durch einen Kollaps im Kern eines massereichen Sterns ausgelöst.

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NGC 4449: Sternenstrom einer Zwerggalaxie

Aus der Galaxie NGC 4449 im Bild ist ein Gezeitenstrom aus Sternen gezogen, es ist der erste, der bei einer Zwerggalaxie entdeckt wurde.

Bildcredit und Bildrechte: R Jay Gabany (Blackbird Obs.), Einschub: Subaru/Suprime-Cam (NAOJ), Mitarbeit: David Martinez-Delgado (MPIA, IAC), et al.

Die irreguläre Zwerggalaxie NGC 4449 ist etwa 12,5 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und liegt in den Jagdhunden (Canes Venatici). Sie ist so groß wie die Große Magellansche Wolke, eine Begleitgalaxie der Milchstraße. Ihr intensiver Abschnitt an Sternbildung ist auf diesem detailreichen Farbporträt zu sehen. Sie ist reich an jungen blauen Sternhaufen, rötlichen Sternbildungsregionen und undurchsichtigen Staubwolken. Sie ist auch die erste Zwerggalaxie, bei der ein Gezeitenstrom aus Sternen entdeckt wurde. Er ist rechts unten zart erkennbar.

Wenn ihr den Mauspfeil über das Bild schiebt, seht ihr einen Einschub des Stroms, in dem rote Riesensterne aufgelöst sind. Der Sternstrom ist der Überrest einer noch kleineren, hineinfallenden Begleitgalaxie, die von Gezeitenkräften auseinandergerissen wurde. Ihr Schicksal ist die Verschmelzung mit NGC 4449.

Kleine Galaxien mit relativ wenigen Sternen besitzen vermutlich ausgedehnte Halos aus Dunkler Materie. Weil Dunkle Materie jedoch gravitativ wechselwirkt, bieten diese Beobachtungen eine Gelegenheit, die bedeutende Rolle Dunkler Materie bei Galaxienverschmelzungen zu untersuchen. Die Wechselwirkung ist wahrscheinlich für den Ausbruch an Sternbildung in NGC 4449 verantwortlich. Das bietet einen faszinierenden Einblick in den Prozess, wie kleine Galaxien im Lauf der Zeit zusammengefügt werden.

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Cygnus-X: Das Innenleben einer nahen Sternfabrik

Das Bild ist voller grün und rot gefärbter Nebel auf schwarzem Grund. Beschreibung im Text.

Bildcredit: NASA/JPL-Caltech/Harvard-Smithsonian CfA

Wie entstehen Sterne? Um diese komplexe Sache zu erforschen, nahmen Forschende ein detailreiches Infrarotbild von Cygnus-X auf. Cygnus-X ist die größte bekannte Sternbildungsregion in der ganzen Milchstraße.

Dieses Bild wurde 2009 mit dem Weltraumteleskop Spitzer im Erdorbit aufgenommen und digital in Farben dargestellt, die Menschen sehen können. Die heißesten Regionen sind blau gefärbt. Man sieht große Blasen aus heißem Gas, die von den Winden massereicher Sterne kurz nach deren Entstehung aufgebläht werden. Aktuelle Modelle postulieren, dass diese expandierenden Blasen Gas auffegen, manchmal sogar zusammenstoßen und dabei häufig Regionen bilden, die dicht genug sind, dass sie unter dem Einfluss der Gravitation kollabieren und noch mehr Sternen bilden.

Die Sternfabrik Cygnus-X umfasst mehr als 600 Lichtjahre. Sie enthält mehr als eine Million Sonnenmassen und leuchtet markant auf Weitwinkel-Infrotpanoramen des Nachthimmels. CygnusX liegt 4500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schwan (Cygnus). In wenigen Millionen Jahren herrscht dort wahrscheinlich wieder Ruhe, und ein großer offener Sternhaufen bleibt übrig, der sich wiederum in den nächsten 100 Millionen Jahre auflöst.

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