Sternfabrik Messier 17

Der Nebel im Bild leuchtet rötlich, rechts in der Mitte ist eine hellere Region. Über den Nebel sind die Sterne eines jungen Sternhaufens verteilt.

Bildcredit: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble, Farbdaten: Wolfgang Promper, Bearbeitung: Robert Gendler

Diese Sternfabrik ist als Messier 17 bekannt. Sie wurde von Sternenwinden und Strahlung geformt und liegt etwa 5500 Lichtjahre entfernt im nebelreichen Sternbild Schütze. In dieser Entfernung ist das ein Grad weite Sichtfeld fast 100 Lichtjahre breit.

Das scharfe Farbkompositbild entstand aus Daten von weltraum- und bodenbasierten Teleskopen. Es zeigt die zarten Details der Gas- und Staubwolken in der Region. Im Hintergrund leuchten die Sterne der zentralen Milchstraße.

Im Vorrat an kosmischem Gas und Staub sind die heißen, massereichen Sternen von M17 entstanden. Ihre Sternwinde und ihr energiereiches Licht und haben langsam die verbleibende interstellare Materie ausgehöhlt. Dadurch entstanden die höhlenartige Erscheinung und die gewellten Formen. M17 ist auch als Omeganebel oder Schwanennebel bekannt.

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M64: Die Dornröschengalaxie

In der Mitte leuchtet eine Galaxie, die sehr verschwommen und wolkig aussieht. Die Arme sind weich und strukturlos und nebelig, in der Mitte leuchtet ein rotes, innen weißes Zentrum. Im Hintergrund sind sehr wenig Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Diese schöne, helle Spiralgalaxie ist Messier 64. Ihr Aussehen erinnert auf Teleskopbilden an ein schweres Lid. Daher wird sie oft Blaues-Auge-Galaxie oder Dornröschengalaxie genannt.

M64 ist etwa 17 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie befindet sich im gepflegten nördlichen Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices). Dieses bunte Komposit entstand aus Schmal- und Breitbandbildern. Für dieses Bild wäre auch Rotes-Auge-Galaxie ein angemessener Name.

Riesige Staubwolken verhüllen die Seite der Zentralregion von M64, die zu uns zeigt. Sie sind vom verräterischen rötlichen Wasserstoff-Leuchten gesäumt, an dem man Sternbildungsregionen erkennt.

Doch diese Wasserstoffwolken sind nicht das einzige Besondere an dieser Galaxie. Beobachtungen zeigen, dass M64 aus zwei konzentrischen Sternsystemen besteht. Diese Sternsysteme rotieren gegenläufig. Das innere System hat einen Durchmesser von 3000 Lichtjahren. Das zweite mit einem Durchmesser von etwa 40.000 Lichtjahren rotiert in die Gegenrichtung.

Das staubige Auge und die bizarre Rotation sind wahrscheinlich vor Milliarden Jahren bei einer Verschmelzung zweier Galaxien entstanden.

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M42: Im Inneren des Orionnebels

Der Orionnebel zeichnet sich bunt in einer dunkelgrauen Nebeltapete ab. Die Höhlung mit dem Trapez links oben ist blau gefärbt, die Ranken darunter leuchten tiefrot.

Bildcredit und Bildrechte: Reinhold Wittich

Der große Nebel im Orion ist eine riesige Sternbildungsregion in unserer Nähe. Er ist der vielleicht berühmteste astronomische Nebel. Leuchtendes Gas umgibt heiße junge Sterne. Er liegt am Rand einer gewaltigen interstellaren Molekülwolke und ist nur 1500 Lichtjahre entfernt.

Das detailreiche Bild in spezifischen Farben betont die Emissionen von Sauerstoff und Wasserstoff. Wolkenfetzen und Hüllen aus Staub und Gas treten markant hervor. Der große Orionnebel ist leicht mit bloßem Auge zu sehen. Er befindet sich in der Nähe der bekannten drei Gürtelsterne im Orion.

Im Orionnebel befindet sich ein heller offener Sternhaufen, das sogenannte Trapez, sowie viele Sternbildungsstätten. Solche Regionen mit Sternentstehung enthalten viel Wasserstoff, heiße junge Sterne, Proplyden und Sternstrahlen, die Materie mit hoher Geschwindigkeit ausstoßen.

Der Orionnebel ist auch als M42 bekannt. Er ist etwa 40 Lichtjahre breit und liegt im selben Spiralarm unserer Galaxis wie die Sonne.

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NGC 6822: Barnards Galaxie

Mitten in einem dichten Sternfeld leuchtet eine Ansammlung von blauen Sternen und rosaroten Sternbildungsregionen. Sie gehören zu Barnards Galaxie, auch

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Leshin, Mitarbeit: Deidre Hunter und LARI

Große Spiralgalaxien lenken mit ihren jungen, hellen blauen Sternhaufen in schönen, symmetrischen Spiralarmen scheinbar die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Doch kleine Galaxien bilden ebenfalls Sterne. Ein Beispiel ist die nahe gelegene NGC 6822. Sie ist auch als Barnards Galaxie bekannt.

NGC 6822 liegt hinter den reichen Sternfeldern im Sternbild Schütze. Sie ist etwa 1,5 Millionen Lichtjahre entfernt und ein Mitglied der Lokalen Gruppe. Die irreguläre Zwerggalaxie hat einen Durchmesser von etwa 7000 Lichtjahren. Auf diesem Farbkompositbild ist sie von jungen, blauen Sternen und mit dem vielsagenden rosaroten Leuchten von Wasserstoff in Sternbildungsregionen überzogen.

Das Porträt der kleinen Galaxie ist ein Beitrag zur Wissenschaft der Kleinen Dinge. Es entstand bei der Lowell Amateur Research Initiative LARI, die Astronomieinteressierte zur Mitarbeit einlädt.

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LL Ori und der Orionnebel

Das Bild ist mit verwehten Nebeln gefüllt, links unten leuchtet der Nebel violett und rosarot, rechts oben gelb. Mitten im Bild ist ein Stern mit Bugwelle.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam

Diese ästhetische Nahaufnahme zeigt kosmische Wolken, die von Sternenwinden geformt werden. Der Stern LL Orionis wechselwirkt mit dem Orionnebelfluss. Der veränderliche Stern LL Orionis befindet sich in Orions Sternbildungsstätte. Er ist selbst noch in seinen Entstehungsjahren und erzeugt einen Wind, der energiereicher ist als der Wind unserer Sonne, die im mittleren Alter ist.

Wo der schnelle Sternwind auf Gas trifft, das sich langsam bewegt, entsteht eine Stoßfront, ähnlich der Bugwelle eines Bootes, das durch Wasser treibt, oder die Stoßwelle eines Flugzeugs, das schneller fliegt als der Schall.

Die kleine gebogene zierliche Struktur links über der Mitte ist die kosmische Stoßwelle von LL Ori. Sie hat einen Durchmesser von etwa einem halben Lichtjahr. Das langsamere Gas fließt vom heißen zentralen Sternhaufen im Orionnebel weg. Dieser Sternhaufen ist das Trapez. Es liegt außerhalb der linken oberen Bildecke.

In drei Dimensionen hat die Stoßfront, die sich um LL Ori biegt, die Form einer Schale. Sie erscheint am hellsten, wenn man ihren „Boden“ entlangblickt. Die Aufnahme ist Teil eines großen Mosaikbildes der komplexen Sternbildungsregion in Orion. Sie enthält eine Vielzahl fließender Formen, die mit Sternbildung einhergehen.

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Die Cygnus-Wand der Sternbildung

Der Hintergrund des Bildes leuchtet zartrosa, rechts oben ist eine dunkle, ausgefranste Nebelwolke, rechts unten eine kräftig rot leuchtende Staub- und Gasfront.

Credit und Bildrechte: Nick Pavelchak

Der Nordamerikanebel am Himmel kann etwas, das der Kontinent Nordamerika auf der Erde nicht kann: Er bildet Sterne. In Analogie zum irdischen Kontinent erinnert vor allem der helle Teil an Zentralamerika und Mexiko. In Wirklichkeit ist er ein Bett aus heißem Gas, Staub und neu entstandenen Sternen als Cygnus-Wand.

Dieses Bild zeigt die Wand, in der Sterne entstehen. Sie wird von hellen, jungen Sternen beleuchtet und erodiert. Teilweise ist sie von dem dunklen Staub verdeckt, den die Sterne gebildet haben. Der oben gezeigte Teil des Nordamerikanebels NGC 7000 ist etwa 15 Lichtjahre breit und 1500 Lichtjahre entfernt. Er befindet sich im Sternbild Schwan (Cygnus).

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NGC 602 und dahinter

Wie eine Auster umgibt ein Nebel mit komprimierten Rändern den Sternhaufen NGC 602 in der Kleinen Magellanschen Wolke im Sternbild Tukan.

Bildcredit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnisteam (STScI/AURA) – ESA/Hubble-Arbeitsgemeinschaft

Die Kleine Magellansche Wolke ist eine Begleitgalaxie der Milchstraße. Sie ist etwa 200.000 Lichtjahre entfernt. An ihren Rändern liegt der 5 Millionen Jahre junge Sternhaufen NGC 602. Er ist von dem Gas und Staub umgeben, in dem er entstanden ist.

Dieses Hubblebild zeigt NGC 602 mit seiner Umgebung. Fantastische Ränder und zurückgefegte Gebilde erinnern daran, dass die energiereiche Strahlung und die Stoßwellen der massereichen jungen Sterne in NGC 602 die staubhaltige Materie ausgehöhlt haben. Dabei wurde eine fortschreitende Sternbildung ausgelöst, die sich vom Zentrum des Haufens ausbreitet.

In der geschätzten Entfernung der Kleinen Magellanschen Wolke ist das Bild etwa 200 Lichtjahre breit. Diese scharfe Hubble-Aufnahme zeigt auch eine faszinierende Auswahl an Galaxien im Hintergrund. Die sind Hunderte Millionen Lichtjahre oder mehr von NGC 602 entfernt.

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Die Orion-Geschoße

Wie Finger wirken die leuchtenden Spuren im Randgebiet des Orionnebels, die durch Sternbildung in Gaswolken gesprengt wurden.

Bildcredit: GeMS/GSAOI Team, Gemini-Observatorium, AURA; Bearbeitung: Rodrigo Carrasco (Gemini-Obs.), Travis Rector (Univ. Alaska Anchorage)

Kosmische Geschoße durchstoßen die Randgebiete im Orionnebel. Dieser ist etwa 1500 Lichtjahre von uns entfernt. Diese scharfe Infrarot-Nahaufnahme zeigt die relativ dichten Geschoße. Diese heißen Gaswolken sind etwa so breit wie der zehnfache Durchmesser der Plutobahn. Sie werden durch gewaltige, energiereiche Sternbildung ausgesprengt.

Auf dem Falschfarbenbild sind sie blau abgebildet. Sie leuchten im Licht ionisierter Eisenatome und rasen mit Hunderten Kilometern pro Sekunde dahin. Ihre Durchbrüche sind von gelblichen Trassen aus schlagartig aufgeheiztem Wasserstoff im Nebel gesäumt. Die Länge der kegelförmigen Bugwellen beträgt bis zu einem Fünftel eines Lichtjahrs.

Das detailreiche Bild entstand mit der neu installierten adaptiven Optik GeMS des 8,1-Meter-Teleskops Gemini Süd in Chile. GeMS erzielt ein größeres Sichtfeld als frühere Generationen adaptiver Optiken. Dazu nützt GeMS fünf lasergenerierte Leitsterne. Mit deren Hilfe wird die Weichzeichnung der Erdatmosphäre ausgeglichen.

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