Schnelle Sterne und Einzelgänger-Planeten im Orionnebel

Das Bild ist von Nebeln gefüllt, in der Mitte leuchten die vier markanten Sterne des Trapeziums im Orionnebel, kaum vom hellen Hintergrund zu unterscheiden. Links oben ist ein großer dunkelroter Nebelbereich, links unten ein kleinerer, violetter Nebelteil mit zwei Sternen.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble

Beginne beim Sternbild Orion. Unter dem Gürtel des Orion ist eine verschwommene Region, der Orionnebel. Darin befindet sich ein heller Sternhaufen, das Trapez. Es wird nahe der Bildmitte von vier hellen Sternen markiert. Die neu entstandenen Sterne im Trapez und in den umgebenden Regionen zeigen, dass der Orionnebel eine der aktivsten Regionen mit Sternbildung in unserem Bereich der Galaxis ist.

Im Orion explodierten viele Supernovae, und es gab enge Wechselwirkungen zwischen den Sternen. Das führte dazu, dass Planeten und Sterne als Einzelgänger durch den Raum rasen. Manche dieser schnellen Sterne wurden entdeckt, als man verschiedene Bilder der Region miteinander verglich. Die Bilder wurden vom Weltraumteleskop Hubble im Abstand von mehreren Jahren aufgenommen.

Viele Sterne im Bild wurden in sichtbarem Licht und in nahem Infrarot abgebildet. Sie erscheinen ungewöhnlich rot, weil wir sie hinter Staub sehen, der einen Großteil ihres blauen Lichtes streut.

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Der Kegelnebel von Hubble

Vor einem zartblauen Hintergrund mit einigen hellen, gezackten Sternen türmt sich der dunkle Kegelnebel mit heller Spitze auf.

Bildcredit: Hubble-Nachlassarchiv, NASA, ESABearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Diese gewaltige Staubsäule ist der Kegelnebel. Darin entstehen Sterne. Kegel, Säulen und majestätische fließende Formen sind in Gebieten mit Sternbildung reichlich vorhanden. Dort treffen energiereiche Winde von neu entstandenen Sternen auf Entstehungswolken aus Gas und Staub. Der Kegelnebel ist ein bekanntes Beispiel. Er liegt in der hellen galaktischen Sternbildungsregion NGC 2264.

Diese Komposit-Nahaufnahme entstand aus mehreren Beobachtungen des Weltraumteleskops Hubble im Erdorbit. Sie zeigt den Kegel beispiellos detailreich. Der Kegelnebel im Einhorn ist etwa 2500 Lichtjahre entfernt und 7 Lichtjahre lang. Hier ist die Region um den stumpfen Kegelkopf abgebildet. Sie misst an die 2,5 Lichtjahre. In unserem Teil der Galaxis wäre das etwas mehr als die halbe Entfernung von unserer Sonne zum Sternsystem Alpha Centauri. Dieser Stern ist unser nächster Sternennachbar.

Der massereiche Stern NGC 2264 IRS wurde 1997 von Hubbles Infrarotkamera abgebildet. Er ist wahrscheinlich die Quelle des Windes, der den Kegelnebel formt. Hier liegt er über dem oberen Bildrand. Der rötliche Schleier des Kegelnebels besteht aus leuchtendem Wasserstoff.

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NGC 2170: Stillleben mit reflektierendem Staub

Mehrere helle Sterne sind von blau leuchtenden Nebeln umgeben, dazwischen sind Dunkelnebel verteilt. Links neben der Mitte leuchten Sterne rötlich aus dem Inneren eines Nebels heraus.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, U. Arizona

Dieses himmlische Stillleben wurde mit einem kosmischen Pinsel gemalt. Links oben leuchtet der staubige Nebel NGC 2170. Er reflektiert das Licht heißer Sterne in der Nähe. Andere bläuliche Reflexionsnebel, ein kompakter roter Emissionsnebel und Bänder aus dunklem Staub begleiten ihn. Dahinter sind Sterne verteilt.

Maler wählen häufig gewöhnlichen Hausrat als Motiv für Stillleben. Auch diese Wolken aus Gas, Staub und heißen Sternen kommen in so einem Umfeld häufig vor. Diese Nebel bilden eine massereiche Molekülwolke im Sternbild Einhorn (Monoceros). Darin entstehen Sterne. Die riesige Molekülwolke Mon R2 ist nur 2400 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz wäre diese Leinwand etwa 15 Lichtjahre breit.

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NGC 3621 – jenseits der Lokalen Gruppe

Die Galaxie, die schräg im Bild liegt, wirkt zerfleddert. Die Spiralarme sind schwach ausgeprägt, in der Mitte liegen Staubbahnen über dem hellen Kern, die Scheibe ist mit rosaroten Sternbildungsgebieten gesprenkelt.

Bildcredit und Bildrechte: Bearbeitung: Robert Gendler, Roberto Colombari; Daten: Hubble-Vermächtnisarchiv, Europäische Südsternwarte ESO et al.

Weit hinter der Lokalen Gruppe liegt NGC 3621. Sie ist etwa 22 Millionen Lichtjahre entfernt. Die prächtige Insel im Universum liegt im vielköpfigen südlichen Sternbild Wasserschlange. Ihre gewundenen Spiralarme sind voller leuchtend blauer Sternhaufen. Sie sind von rötlichen Regionen mit Sternbildung und dunklen Staubbahnen gesäumt.

Doch für Astronominnen ist NGC 3621 nicht bloß eine weitere hübsche Spiralgalaxie, die wir von oben sehen. Einige ihrer helleren Sterne dienten als wichtige Standardkerzen. Solche Sterne machen es möglich, die Entfernungen von Galaxien und die Dimension des ganzen Universums zu schätzen.

Das schöne Bild von NGC 3621 ist ein Komposit von Teleskopdaten aus dem Weltraum und von der Erde. Es ist etwa 100.000 Lichtjahre breit und zeigt lose Spiralarme, die von den helleren Zentralregionen der Galaxie weit entfernt sind. Die gezackten Sterne liegen im Vordergrund in unserer Galaxis. Auch weiter entfernte Galaxien im Hintergrund sind in der bunten Himmelslandschaft verteilt.

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Polarring-Galaxie NGC 660

Zwischen lose verteilten Sternen und ein paar kleinen Galaxien schwimmt eine verzerrte Galaxie, die von einem Ring umgeben ist. Vor der hellen Scheibe verlaufen markante dunkle Staubbahnen.

Bildcredit und Bildrechte: CHART32-Team, BearbeitungJohannes Schedler

Dieser kosmische Schnappschuss zeigt die Galaxie NGC 660. Sie ist mehr als 40 Millionen Lichtjahre entfernt und schwimmt im Sternbild Fische. Die seltsame Erscheinung von NGC 660 markiert sie als Polarring-Galaxie. Diese seltene Galaxienart hat eine beträchtliche Population aus Sternen, Gas und Staub, die in Ringen kreisen. Diese Ringe sind stark zur Ebene der Galaxienscheibe geneigt.

Die bizarre Anordnung entstand vielleicht zufällig, als eine Scheibengalaxie Materie von einer Galaxie einfing, die vorbeizog. Dabei wurden Teile eingefangen und am Ende in einen rotierenden Ring gezogen. Die gewaltige gravitative Wechselwirkung führte in diesem Fall zu den Myriaden rötlicher Regionen mit Sternbildung. Sie sind im Ring um NGC 660 verteilt.

Der Polarring macht es möglich, die Form des sonst unsichtbaren Hofes aus Dunkler Materie zu erforschen. Dazu berechnet man, wie sich die Gravitation der Dunklen Materie auf die Rotation von Ring und Scheibe auswirkt. Der Ring um NGC 660 ist breiter als die Scheibe und reicht über 50.000 Lichtjahre.

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NGC 6357: Der Hummernebel

Links unten leuchtet der Hummernebel, rechts oben der Katzenpfotennebel, beide sind rot gefärbt. Dazwischen sind blaue Blasen und Sterne verteilt.

Bildcredit: ESO, VLT-Durchmusterungs-Teleskop

Warum entstehen im Hummernebel einige der massereichsten Sterne, die wir kennen? Das ist nicht bekannt. Der Hummernebel links unten ist als NGC 6357 katalogisiert. Er liegt in der Nähe des auffälligeren Katzenpfotennebels rechts oben. NGC 6357 enthält den offenen Sternhaufen Pismis 24. Dort befinden sich diese gewaltigen hellen, blauen Sterne. Das allgemeine rote Leuchten bei der inneren Sternbildungsregion stammt von den Emissionen von ionisiertem Wasserstoff.

Der umgebende Nebel bildet eine komplexe Tapete aus Gas, dunklem Staub, neuen und noch entstehenden Sternen. Komplexe Wechselwirkungen zwischen interstellaren Winden und Strahlungsdruck, Magnetfeldern und Gravitation führen zu den Mustern.. Die Vollversion des Bildes kann man vergrößern. Sie enthält etwa zwei Milliarden Bildpunkte. Damit ist es eines der größten Weltraumbilder, die je veröffentlicht wurden.

NGC 6357 ist etwa 400 Lichtjahre groß. Er ist ungefähr 8000 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Skorpion.

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N159 in der Großen Magellanschen Wolke

Blaue und dunkle Nebel sind mit vielen Sternen vermischt. Eine winzige helle Region im Bild hat die Form eines Schmetterlings.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, ESA, Weltraumteleskop Hubble

Dieser kosmische Mahlstrom aus Gas und Staub ist größer als 150 Lichtjahre, und er ist nicht allzu weit entfernt, nur an die 180.000 Lichtjahre. Man findet ihn südlich vom Tarantelnebel in einer unserer Begleitgalaxien, der Großen Magellanschen Wolke.

In diesem Nebel sind massereiche Sterne entstanden. Ihre energiereiche Strahlung und die mächtigen Sternwinde formen Gas und Staub. Außerdem bringen sie die HII-Region im Bild zum Leuchten. Sie ist im Henize-Katalog als N159 eingetragen. Der Henize-Katalog ist eine Liste von Emissions-Sternen und -Nebeln in den Magellanschen Wolken.

Der helle, kompakte Nebel links über der Mitte hat die Form eines Schmetterlings. Er enthält wahrscheinlich massereiche Sterne in einem sehr frühen Stadium der Entstehung. Der kompakte Klecks aus ionisiertem Gas wurde erstmals auf Hubble-Bildern aufgelöst. Er ist als Papillonnebel bekannt.

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Der Elefantenrüssel in Kepheus

In der Mitte ist eine dunkle Wolke mit rot leuchtendem Rand und einigen hellen Sternen darin. Im Hintergrund sind viele Sterne auf schwach leuchtenden Nebeln verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Stephen Leshin

Es wirkt die Illustration in einer galaktischen Genau-so-Geschichte. Der Elefantenrüsselnebel windet sich im hohen, fernen Sternbild Kepheus im Emissionsnebel und jungen Sternhaufenkomplex IC 1396. Der kosmische Elefantenrüssel ist auch als vdB 142 bekannt. Er ist länger als 20 Lichtjahre.

Diese farbige Nahaufnahme enthält Bilddaten, die mit einem Schmalbandfilter aufgenommen wurden. Er ist für das Licht ionisierter Wasserstoffatome durchlässig. Das Ergebnis ist ein Kompositbild. Es betont die hellen, zurückgefegten Ränder um die Taschen aus kühlem interstellarem Staub und Gas. Solche eingebetteten, dunklen, rankenförmigen Wolken enthalten das Rohmaterial für Sternbildung. Manchmal verbergen sie im Inneren Protosterne.

Der relativ blasse Komplex IC 1396 ist fast 3000 Lichtjahre entfernt. Er bedeckt eine mehr als 5 Grad große Region am Himmel. Diese dramatische Szene zeigt ein 1 Grad großes Feld, es ist etwa so breit wie 2 Vollmonde.

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