Die gegenüberliegenden Schweife des Kometen Garradd

Der Komet Garradd im Bild besitzt scheinbar zwei Schweife, er ist von einer weißlich-grünen Koma umhüllt. Links daneben leuchtet ein gelber, gezackter Stern. Im Hintergrund sind viele kleine Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Pölzl

Warum hat der Komet Garradd zwei Schweife? Links ist Komet Garradds Staubschweif zu sehen. Er besteht aus Eis- und Staubteilchen, die dem Kometen auf seiner Bahn um die Sonne folgen. Rechts verläuft der Ionenschweif des Kometen aus ionisiertem Gas, das vom Sonnenwind direkt von der Sonne weggeblasen wird.

Die meisten Kometen haben zwei Schweife, es ist jedoch ungewöhnlich, dass sie in fast entgegengesetzte Richtungen zeigen. Die Schweife des Kometen Garradd zeigen derzeit in entgegengesetzte Richtungen, weil man von der Erde aus genau zwischen die beiden Schweife hineinblickt.

Dieses Bild wurde letzte Woche aufgenommen. Die zarten Farbtöne zeigen den Staubschweif leicht gelblich, da seine großen Körnchen das Sonnenlicht ohne Farbverschiebung reflektieren. Der Ionenschweif leuchtet dagegen leicht bläulich, weil die Kohlenmonoxid-Ionen blaues Sonnenlicht stärker reflektieren. Den Kometenkern in der Mitte umgibt eine grünstichige Koma. Diese Farbe entsteht durch eine Mischung aus Staub und Gasen, unter anderem grün leuchtendes Dicyan.

Inzwischen entfernt sich Komet Garradd von der Sonne. Nächste Woche erreicht er den erdnächsten Punkt seiner Bahn.

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Komet Garradd und M92

Links im Bild ist Komet Garradd (C2009/P1). Seine Schweife zeigen scheinbar in verschiedene Richtungen. Tatsächlich sind sie beide nach hinten gerichtet. Links über dem Kopf ist der Kugelsternhaufen M92.

Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA-Projekt, CAST)

Komet Garradd (C2009/P1) zieht langsam durch das Sternbild Herkules. Am am 3. Februar passierte er den Kugelsternhaufen M92 in einem Abstand von etwa 0,5 Grad. Der Kometen-Dauerbrenner wurde bei seiner aktuellsten Messier-Begegnung fotografiert. Er ist beinahe mit bloßem Auge sichtbar. Die Helligkeit seiner zentralen Koma ist mit jener des dichten, bekannten Sternhaufens vergleichbar.

Die detailreiche Teleskopansicht vom Morgenhimmel in New Mexico zeigt auch Garradds breit aufgefächerten Staubschweif und einen viel schmaleren Ionenschweif, der weit über den rechten oberen Bildrand reicht. Der Staubschweif breitet sich durch den Druck des Sonnenlichts aus. Er folgt dem Kometen auf seiner Umlaufbahn. Der Ionenschweif wird vom Sonnenwind gefegt und strömt vom Kometen aus in die Gegenrichtung der Sonne.

M92 ist mehr als 25.000 Lichtjahre entfernt. Komet Garradd ist 12,5 Lichtminuten vom Planeten Erde entfernt und bewegt sich über der Ebene der Ekliptik.

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Komet Lovejoy und die ISS

Zwei Bilder zeigen den Kometen Lovejoy mit einem riesigen weißen Staubschweif. Das linke Bild wurde in der Dämmerung fotografiert, als die ISS über den Himmel zog, das rechte im Weltraum auf der iSS. Im rechten Bild ist hinter dem Kometenkopf eine grünliche Schicht Nachthimmellicht.

Bildcredit: Links: Carlos Caccia, (Intendente Alvear, Argentina) / Rechts: Dan Burbank (ISS Expedition 30, NASA)

Am 24. Dezember ging Komet Lovejoy in der Dämmerung auf. Seine Schweife wurden vom Sonnenwind gefegt und wölbten sich über dem östlichen Horizont. Das linke Bild zeigt die morgendliche Erscheinung des Kometen mit der südlichen Milchstraße bei Intendente Alvear in der argentinischen Provinz La Pampa. Die kurzen Strichspuren stammen von den hellen Südhimmelsternen Alpha und Beta Centauri bei der Bildmitte.

Die lange, helle Leuchtspur, die den Kometenschweif kreuzt, ist etwas näher. Als der Fotograf auf einen guten Moment für diese Aufnahme wartete, fotografierte er auch die Internationale Raumstation, die noch im Sonnenlicht glänzte, als sie in der Umlaufbahn vom Horizont aufstieg.

Das rechte Bildfeld ist die Aussicht auf den Kometen Lovejoy über dem Horizont von der Raumstation. Nur zwei Tage früher dokumentierte Dan Burbank, Kommandant der Expedition 30, den Kometen Lovejoy kurz vor Sonnenaufgang auf einem Video. Trotz vieler Aussichten, die der niedrige Erdorbit bietet, beschreibt Burbank den Kometen als „das Beeindruckendste, das ich je im Weltraum gesehen habe.“

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Komet Lovejoy: Überlebender Sonnenstreifer

In der Mitte des blau gehaltenen Bildes ist eine blaue Scheibe, die die Sonne verdeckt. Die Größe der Sonne ist mit einem Kreis markiert. Außerhalb strömen helle Strahlen aus, links ist ein schräger weißer Streifen, der abgetrennte Schweif des Kometen Lovejoy (C/2011 W3) in einem schwarzen Oval. Rechts ist ein sehr heller Punkt mit Streifen links und rechts, es ist der Kopf des Kometen Lovejoy in einer schwarzen Ellipse.

Credit: LASCO, SOHO-Konsortium, NRL, ESA, NASA

Viele Kometen, die an der Sonne streifen, zerfallen bei dieser Begegnung. Daher wurde auch beim Kometen Lovejoy (C/2011 W3) nicht erwartet, dass er die nahe Begegnung mit der Sonne überstehen würde. Doch er blieb bestehen.

Dieses Bild entstand mit einem Koronografen an Bord der Raumsonde SOHO. Er ist zur Sonne gerichteten. Auf dem Bild erkennt man die immer noch einwärts gerichteten Reste des Schweifes, als der Kern mit gleißender Koma am 16. Dezember aus dem Glanz der Sonne trat. Die Sonne ist hinter der Abdeckscheibe, die den übermächtigen Glanz verdeckt. Ihre Position ist mit einem weißen Kreis markiert. Komet Lovejoys Koma ist vom Schweif getrennt und so hell, dass die Pixel der Kamera überbelichtet sind. Es entstehen helle, waagrechte Streifen.

Anhand ihrer Umlaufbahnen vermutet man, dass Kometen, welche die Sonne streifen, zur Kreutz-Gruppe gehören. Sie sollen beim Zerfall eines einzigen Kometen entstanden sein, der im 12. Jahrhundert der Sonne sehr nahe kam. Die meisten Kometen dieser Gruppe wurden mit SOHOs Kameras entdeckt. Doch anders als die meisten Sonnenstreifer wurde dieser Komet zuvor vom australischen Astronomen Terry Lovejoy an einer Sternwarte auf der Erde entdeckt.

Komet Lovejoy näherte sich der Sonnenoberfläche bis auf etwa 120.000 Kilometer. Er hatte wahrscheinlich einen riesigen Kometenkern, sodass er diesen intensiven Periheldurchgang überlebte. Hier findet ihr eindrucksvolle Videos des Solar Dynamics Observatory von dieser Begegnung.

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Der Schweif des Kometen Garradd

Vor einem zart bestückten Sternenfeld zeigt der Komet Garradd seine grünliche Koma und einen kleinen Schweif, der nach links zeigt.

Bildcredit und Bildrechte: Gregg Ruppel

Komet Garradd (C/2009/P) ist ein gutes Ziel für Ferngläser und kleine Teleskope. Er leuchtet derzeit am Abendhimmel des Planeten Erde und ist ein beständiger Schausteller. Mit bloßem Auge ist er jedoch knapp nicht sichtbar.

Teleskopbilder wie dieses Komposit vom 15. Oktober zeigen den Kometen vor einem Hintergrund aus zarten Sternen. Er hat eine zarte grüne Koma und mehrere Schweife. Das Sichtfeld ist mehr als 1 Grad breit, das entspricht etwa 2 Vollmonden. Er steht an der südlichen Grenze des Sternbildes Herkules.

P1 Garrad ist jetzt etwa 16 Lichtminuten entfernt, das sind 2 Astronomische Einheiten. Er ist ein wirklich großer Komet, kommt jedoch auf seinem Weg durchs innere Sonnensystem weder der Erde noch der Sonne besonders nahe. Daher bleibt der Komet wahrscheinlich nur ein Anblick für Teleskopaugen. Garradd zieht langsam über den Himmel und bleibt in den nächsten Monaten im Sternbild Herkules.

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Vorstellung des Kometen Garradd

Auf dem grauen Bild sind Sterne und ein Komet mit Schweif schwarz abgebildet, es ist ein Negativbild.

Bildcredit: John Chumack (Galactic Images)

Beschreibung: Wieder einmal fällt ein riesiger Schneeball zur Sonne. Komet Garradd wurde vor zwei Jahren von Gordon Garradd in Australien entdeckt. Derzeit ist er mit einem kleinen Teleskop zu sehen. Seine visuelle Helligkeit beträgt neun Größenklassen.

Der Komet hat die offizielle Bezeichnung C/2009 P1 (Garradd). Er wird wahrscheinlich weiterhin heller, aktuelle Prognosen setzen seine größte Helligkeit im Februar 2012 bei sechs oder sieben Größenklassen an. Damit wäre er beinahe mit bloßem Auge sichtbar. Komet Garradd hat schon einen kurzen Schweif. Oben wurde er zu Beginn dieses Monats in Yellow Springs im US-Bundesstaat Ohio längliches, verschwommenes Fleckchen fotografiert.

Auch andere Kometen fallen derzeit ins innere Sonnensystem und werden heller, zum Beispiel C/2010 X1 (Elenin), dessen Helligkeit bis Anfang September sechs Magnituden erreichen soll, oder 45P/Honda-Mrkos-Pajdusakova, dessen größte Helligkeit von weniger als acht Magnituden für Mitte August erwartet wird, und schließlich C/2011 L4 (PANSTARRS), der vielleicht in den ersten Monaten des Jahres 2012 mit bloßem Auge zu sehen ist.

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Komet McNaught wandert an NGC 1245 vorbei

Die überlagerte Bildversion zeigt Komet McNaught ohne Sterne im Hintergrund.

Bildcredit und Bildrechte: Rich Richins

Beschreibung: Von den vielen Kometen, die nach ihrem Entdecker Robert McNaught benannt wurden, ziert jener mit der Bezeichnung C/2009 R1 diesen Monat den Himmel in der Dämmerung auf der Nordhalbkugel. Am 13. Juni war im Süden von New Mexico zu sehen, wie der lange Ionenschweif des Kometen McNaught über ein Teleskopfeld zieht (ein Negativbild ist eingefügt).

Interessant ist, wie der Ionenschweif leicht über den Sternhaufen NGC 1245 (links oben) im Hintergrund im Sternbild Perseus reicht, der etwa 1,5 Grad vom hübschen grünlichen Kopf oder Koma entfernt ist. Die Koma hat auch einen kurzen, stummelartigen Staubschweif.

Komet und Hintergrundsterne ziehen mit verschiedenen Geschwindigkeiten über den Himmel des Planeten Erde. Doch eine digitale Bearbeitung vieler kurz belichteter Aufnahmen erlaubte dem Fotografen eine Trennung der Bilder des Kometen und der Sterne, er reihte die Bilder neu und kombinierte sie zu diesem abschließenden Bild. Schiebt den Mauspfeil über das Bild, um den Kometen ohne Hintergrundsternen zu sehen. Die wieder zusammengefügten Bilder zeigen sowohl ein reichhaltiges Sternfeld als auch zarte Details des Kometen.

McNaught ist inzwischen leicht mit dem Fernglas leicht erkennbar. Er versinkt in den kommenden Tagen am östlichen Horizont in der Dämmerung, wenn er sich 2. Juli das Perihel (die größte Annäherung an die Sonne) erreicht.

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P/2010 A2: Ungewöhnlicher Asteroidenschweif – Hinweis auf einen heftigen Zusammenstoß

Das Bild zeigt einen Kometenschweif, der von links unten diagonal sehr gerade nach rechts oben verläuft. Rechts unten ist ein Einschub, der den Kometenkopf detailreich zeigt.

Credit: NASA, ESA, D. Jewitt (UCLA)

Was ist dieses fremdartige Objekt? Es wurde am 6. Januar auf Bildern von LINEAR entdeckt. Sie wirken ungewöhnlich genug, um letzte Woche weitere Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Hubble durchzuführen. Das Bild zeigt, was Hubble sah.

Vermutlich ist P/2010 A2 anders als jedes zuvor beobachtete Objekt. Auf den ersten Blick besitzt es scheinbar es einen Kometenschweif. Eine genaue Betrachtung zeigt einen von der Schweifmitte versetzten Kern mit einem Durchmesser von 140 Metern. Nahe dem Kern befindet sich eine sehr ungewöhnliche Struktur, und im Schweif ist kein Gas erkennbar.

Das Objekt kreist im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Eine vorläufige Hypothese, die alle bisher bekannten Hinweise erklärt, lautet, dass P/2010 A2 aus den Trümmern einer Kollision stammt, die kürzlich zwischen zwei kleinen Asteroiden stattfand. Wenn das stimmt, stießen die Objekte mit mehr als 15.000 Kilometern pro Stunde zusammen. Das ist die fünffache Geschwindigkeit einer Gewehrkugel. Die freigesetzte Energie ist höher als die einer Atombombe. Der Druck des Sonnenlichtes verteilte dann die Trümmer in einen nachziehenden Schweif.

Künftige Untersuchungen von P/2010 A2 zeigen vielleicht die Natur der ursprünglichen Kollision und helfen der Menschheit, die frühen Jahre unseres Sonnensystems besser zu verstehen. Damals fanden viele solche Kollisionen statt.

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