Spuk in der Kepheus-Molekülwolke

Der Geistnebel, auch Sh2-136 oder vdB 141 und der Irisnebel NGC 7023 spuken in der Kepheus-Molekülwolke.

Bildcredit und Bildrechte: Leo Shatz

Beschreibung: Gespenstische Formen spuken scheinbar in dieser staubigen Weite, sie treiben im königlichen Sternbild Kepheus durch die Nacht. Natürlich sind diese Formen kosmische Staubwolken, die im schwachen reflektierten Sternenlicht sichtbar sind. Sie lauern etwa 1200 Lichtjahre entfernt in sicherer Distanz zu unserer Nachbarschaft über der Ebene der Milchstraße am Rand des Kepheus-Molekülwolkenkomplexes.

Sh2-136 oder vdB 141 ist auch als Geistnebel bekannt, er ist heller als die meisten anderen geisterhaften Erscheinungen rechts neben dem Sternenfeld und misst mehr als zwei Lichtjahre. Im Inneren des Nebels sind verräterische Anzeichen dichter Kerne zu erkennen, die im frühen Stadium der Sternbildung kollabieren.

Mit dem unheimlichen blauen Farbton von Staub, der das Licht heißer junger Sterne reflektiert, hebt sich links neben der Mitte der Irisnebel NGC 7023 von der Dunkelheit ab. Diese ergiebigen interstellaren Staubfelder auf dem weiten Teleskopsichtfeld  bedecken am Himmel fast sieben Vollmonde.

Zur Originalseite

NGC 7822: Kosmisches Fragezeichen

Die leuchtende Sternbildungsregion NGC 7822 liegt etwa 3000 Lichtjahre entfernt am Rand einer riesigen Molekülwolke im nördlichen Sternbild Kepheus.

Bildcredit und Bildrechte: Yizhou Zhang

Beschreibung: Es sieht aus wie ein riesiges kosmisches Fragezeichen, doch die große Frage ist eigentlich, wie das helle Gas und der dunkle Staub die Geschichte der Sternbildung in diesem Nebel erzählen. Die leuchtende Sternbildungsregion NGC 7822 liegt etwa 3000 Lichtjahre entfernt am Rand einer riesigen Molekülwolke im nördlichen Sternbild Kepheus. Auf dieser farbenfrohen, detailreichen Himmelslandschaft fallen besonders die hellen Ränder und dunklen Formen im Nebel auf.

Das Mosaik entstand aus 9 Bildern, die im Laufe von 28 Nächten mit einem kleinen Teleskop in Texas aufgenommen wurden, unter anderem mit Schmalbandfiltern – so werden die Emissionen von atomarem Sauerstoff, Wasserstoff und Schwefel in blauen, grünen und roten Farbtönen abbildet. Die Farbkombination aus Emissionslinien wurde als Hubble-Farbpalette bekannt.

Die Energie der atomaren Emissionen stammt von der energiereichen Strahlung der zentralen heißen Sterne. Ihre mächtigen Winde und Strahlung formen und erodieren die dichteren Säulen und räumen im Zentrum der Entstehungswolke eine charakteristische Höhlung frei, die Lichtjahre groß ist. Im Inneren der Säulen könnten durch gravitativen Kollaps weiterhin Sterne entstehen, doch wenn die Säulen erodieren, werden alle entstehenden Sterne schlussendlich von ihrem Vorrat an Sternenstaub abgeschnitten.

Dieses Sichtfeld misst in der geschätzten Entfernung von NGC 7822 mehr als 40 Lichtjahre.

Zur Originalseite

NGC 6559: Östlich der Lagune

Die Staub-, Emissions- und Reflexionsnebel von NGC 6559.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Sartori

Beschreibung: Wenn ihr euer Teleskop vom Lagunennebel Richtung Osten schiebt, findet ihr in den reichhaltigen Sternenfeldern des Sternbildes Schütze im Zentrum der Milchstraße dieses hübsche Sichtfeld.

Der Lagunennebel ist auch als M8 bekannt, er ist also das achte Objekt in Charles Messiers berühmtem Katalog heller Nebel und Sternhaufen. Der oben gezeigte Nebelkomplex liegt am Himmel in der Nähe, ist aber etwas blasser als M8 und wurde nicht in Messiers Liste eingetragen. Er enthält undurchsichtigen Staub sowie die auffälligen roten Emissionen und blauen Reflexionsnebel der Sternbildungsregion NGC 6559 rechts.

Wie M8 liegt auch NGC 6559 am Rand einer großen Molekülwolke und ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung wäre dieses fast 3 Vollmonde weite Teleskopbild etwa 130 Lichtjahre breit.

Weltweite Mondparty: Samstag, 16. Oktober
Zur Originalseite

M43: Ströme im Orion

M43 ist der selten erwähnte Nachbar des berühmteren Nebels Messier 42.

Bildcredit und Bildrechte: Jari Saukkonen

Beschreibung: Woher stammen die dunklen Staubströme im Orionnebel? M43 ist ein häufig abgebildeter, aber selten erwähnter Teil des Orion-MolekülwolkenKomplexes. Es ist der Nachbar des berühmteren Nebels M42, dieser ist teilweise rechts oben zu sehen und enthält die hellen Sterne des Trapezium-Sternhaufens.

Auch M43 ist eine Sternbildungsregion mit komplex verschlungenen dunklen Staubströmen – doch eigentlich besteht er großteils aus leuchtendem Wasserstoff. Das ganze Orionfeld ist ungefähr 1600 Lichtjahre entfernt. Der malerische dunkle Staub  ist für sichtbares Licht undurchsichtig, er entsteht in den äußeren Atmosphären massereicher kühler Sterne und wird von den starken äußeren Winden aus Protonen und Elektronen hinausgetrieben.

Zur Originalseite

Perseïdenschauer am Westmeath Aussichtspunkt

Unerwarteter Ausbruch an Perseiden-Meteoren am 14. August am Westmeath Lookout in Ontario.

Bildcredit und Bildrechte: Pierre Martin

Beschreibung: Dieses Jahr war eine überraschende Häufung an PerseÏden-Meteoren zu beobachten. Der Höhepunkt des zuverlässigen Meteorstroms wurde in der Nacht von 12. auf 13. August erwartet. Doch ausdauernde visuelle Beobachterinnen und Beobachter in Nordamerika erlebten einen Tag später einen überraschenden Ausbruch des PerseÏdenstroms: In den frühen Morgenstunden des 14. August wurden mehrere Meteore pro Minute und manchmal pro Sekunde gemeldet.

Auf diesem Kompositbild steht der Radiant des Meteorstroms hoch am dunklen Nachthimmel. Detailgetreu zeigt das Bild die Spuren von 282 PerseÏden, die am 14. August am Westmeath Lookout in Ontario während des unglaublichen Ausbruchs zwischen UTC 6:50 (8:50 MESZ) und UTC 9:00 (11:00 MESZ) erfasst wurden.

Der jährliche Meteorstrom der PerseÏden tritt auf, wenn der Planet Erde die staubigen Überreste des periodischen Kometen 109P/Swift-Tuttle erreicht. Die Ursache für den Ausbruch 2021 könnte eine unverhoffte Begegnung mit dem PerseÏden-Filament sein, das ist ein dichteres Staubband in einer breiten Geröllzone.

Zur Originalseite

Lynds Dunkelnebel 1251

Lynds Dunkelnebel (LDN) 1251.

Bildcredit und Bildrechte: Cristiano Gualco

Beschreibung: In Lynds Dunkelnebel (LDN) 1251 entstehen Sterne. Die staubige Molekülwolke, die etwa 1000 Lichtjahre entfernt über der Ebene unserer Milchstraße schwebt, ist Teil eines Komplexes aus Dunkelnebeln, die in der Kepheus-Flare-Region kartiert wurden.

Die astronomische Erkundung der undurchsichtigen interstellaren Wolken im ganzen Spektrum zeigt energiereiche Erschütterungen und Ausflüsse, die mit Sternbildung einhergehen, unter anderem das verräterische rötliche Leuchten verstreuter Herbig-Haro-Objekte, die sich im Bild versteckten. Auch ferne Galaxien im Hintergrund lauern in der Szenerie, sie sind fast hinter der staubigen Weite verborgen.

Diese reizende Ansicht umfasst am Himmel mehr als zwei Vollmonde oder in der geschätzten Entfernung von LDN 1251 17 Lichtjahre.

Zur Originalseite

NGC 520: Kollidierende Galaxien von Hubble

Das Weltraumteleskop Hubble zeigt ein Porträt der Galaxie NGC 520 im Sternbild Fische.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung und Bildrechte: William Ostling (The Astronomy Enthusiast)

Beschreibung: Ist das eine Galaxie oder sind es zwei? Das Durcheinander aus Sternen, Gas und Staub in NGC 520 besteht vermutlich aus den Überresten zweier einzelner Scheibengalaxien. Ein wichtiger Bestandteil von NGC 520 ist – wie dieses Bild des Weltraumteleskops Hubble sehr detailreich zeigt – ein Band aus komplex verschlungenem Staub, das senkrecht entlang des Rückgrats der kollidierenden Galaxien abwärts läuft.

Eine ähnlich aussehende Kollision ist in wenigen Milliarden Jahren zu erwarten, wenn unsere Milchstraßenscheibe mit unserer großen benachbarten Galaxienscheibe in Andromeda (M31) kollidiert. Die Kollision, bei der NGC 520 entstand, begann vor zirka 300 Millionen Jahren.

NGC 520 ist auch als Arp 157 bekannt, sie ist etwa 100 Millionen Lichtjahre entfernt, umfasst ungefähr 100.000 Lichtjahre und ist mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Fische (Pisces) zu sehen. Die Geschwindigkeiten der Sterne in NGC 520 sind zwar hoch, doch die Entfernungen sind so gewaltig, dass das kämpfende Paar seine Form sicherlich nicht zu unseren Lebenszeiten merklich ändern wird.

Zur Originalseite

PDS 70: Scheibe, Planeten und Monde

Innerhalb der Staubscheibe um den Stern PDS 70 befindet sich der Planet PDS 70c mit einer Staubscheibe, in der vermutlich Monde entstehen.

Bildcredit: ALMA (ESO/NAOJ/NRAO); M. Benisty et al.

Beschreibung: Es ist nicht die große Scheibe, welche die Aufmerksamkeit auf sich zieht, obwohl die große Planeten bildende Scheibe um den Stern PDS 70 klar abgebildet und für sich genommen sehr interessant ist.

Es ist auch nicht der Planet rechts innerhalb der großen Scheibe, über den am meisten gesprochen wird, obwohl der Planet PDS 70c neu entstanden ist und interessanterweise eine ähnliche Größe und Masse besitzt wie Jupiter.

Es ist vielmehr der verschwommene Fleck um den Planeten PDS 70c, der die Aufregung hervorruft. Dieser verschwommene Fleck ist vermutlich ebenfalls eine staubhaltige Scheibe, aus der nun Monde entstehen. So etwas wurde noch nie zuvor beobachtet.

Das Bild wurde mit dem Atacama Large Millimeter Array (ALMA) in der hoch gelegenen Atacamawüste im Norden Chiles fotografiert, das aus 66 Radioteleskopen besteht. Aus den ALMA-Daten schließen die Astronominnen und Astronomen, dass der Radius der exoplanetaren Scheibe, aus der Monde entstehen, ähnlich groß ist wie der unserer Erdbahn, und dass eines Tages ungefähr drei erdmondgroße Monde entstehen könnten, die sich nicht wesentlich von den vier unseres Jupiters unterscheiden.

Zur Originalseite