Galaxien außerhalb des Herzens: Maffei 1 und 2

Der Herznebel bildet eine ausladende grünliche Staubranke mitten im Bild, rechts leuchten einige helle Flecke, links sind zwei Galaxien erkennbar.

Credit: NASA, JPL-Caltech, WISE-Team

Beschreibung: Die beiden Galaxien links waren bis 1968 unbekannt, doch sie wären zwei der helleren Galaxien am Nachthimmel, wenn nicht der undurchsichtige Staub des zentralen Bandes unserer Milchstraße sie im sichtbaren Licht verdecken würde. Dieses Bild im Infrarotlicht wurde vom kürzlich gestarteten Wide-Field Infrared Survey Explorer (WISE) aufgenommen. Es zeigt diese weit entfernten Galaxien sehr detailreich in scheinbarer Nähe des fotogenen Herznebels (IC 1805). Die Spiralgalaxie beim oberen Bildrand ist leichter zu erkennen und als Maffei 2 bekannt. Rechts darunter steht die unscharf wirkende Maffei 1, die der Erde am nächsten gelegene riesige elliptische Galaxie. Dieses Falschfarbenbild ist vom oberen zum unteren Bildrand drei Vollmonddurchmesser hoch. Jede der Maffei-Galaxien hat einen Durchmesser von zirka 15.000 Lichtjahren. Sie sind etwa 10 Millionen Lichtjahre entfernt und befinden sich im Sternbild der aithiopischen Königin Kassiopeia. Im rechten Teil des Bildes ergänzen Sterne, Gasfasern und warmer Staub eine detailreiche Infrarotansicht des Herznebels.

Zur Originalseite

NGC 4565: Galaxie von der Seite

Inmitten einiger bunter, dünn gesäter Sterne schwebt diagonal eine Galaxie, die von der Kante sichtbar ist. Sie erinnert an eine fliegende Untertasse (ein UFO), entlang der Kante verläuft eine Staubbahn.

Bildcredit und Bildrechte: Beschaffung – Torsten Grossmann, Bearbeitung – Dietmar Hager

Beschreibung: Die prächtige Spiralgalaxie NGC 4565 ist vom Planeten Erde aus von der Seite zu sehen. Wegen ihres schmalen Profils ist sie auch als Nadelgalaxie bekannt. Die helle Galaxie NGC 4565 ist eine Station bei vielen Teleskopspaziergängen am nördlichen Himmel im blassen, aber gepflegten Sternbild Haar der Berenike.

Dieses scharfe, farbenprächtige Bild zeigt die Wölbung im Zentrum der Galaxie. Undurchsichtige Staubbahnen säumen die die dünne galaktische Ebene von NGC 4565. Das Bild zeigt auch eine Auswahl weiterer Galaxien. Rechts oben steht die benachbarte Galaxie NGC 4562. NGC 4565 ist etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt und ist ungefähr 100.000 Lichtjahre groß. Da NGC 4565 mit kleinen Teleskopen leicht zu sehen ist, halten Himmelsfreunde sie für ein markantes Prachtstück, das Messier verpasste.

Zur Originalseite

M78 und reflektierende Staubwolken im Orion

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Credit und Bildrechte: Ignacio de la Cueva Torregrosa

Beschreibung: Ein unheimliches blaues Leuchten und bedrohliche Säulen aus dunklem Staub kennzeichnen M78 und weitere helle Reflexionsnebel im Sternbild Orion. Dunkler, fasriger Staub absorbiert nicht nur Licht, sondern reflektiert auch das Leuchten mehrerer heller blauer Sterne, die vor kurzer Zeit im Nebel entstanden sind. Der berühmtere der beiden oben gezeigten Reflexionsnebel ist M78 in der Bildmitte, rechts darunter leuchtet NGC 2071. Die gleiche Diffusion, die den Taghimmel blau färbt, verstärkt auch hier die blaue Farbe. M78 hat einen Durchmesser von etwa fünf Lichtjahren und ist mit einem kleinen Teleskop zu erkennen. M78 erscheint oben so, wie er vor 1600 Jahren zu sehen war, weil das Licht so lange braucht, um von dort hierher zu gelangen. M78 gehört zum größeren OrionMolekülwolkenkomplex, der auch den großen Orionnebel und den Pferdekopfnebel enthält.

Zur Originalseite

Von der Kante zu sehen: Spiralgalaxie NGC 891

Schräg im Bild liegt eine von der Kante sichtbare Spiralgalaxie. Durch die Mitte läuft eine markante dunkle Staubbahn. Im Hintergrund sind unterschiedlich helle Sterne lose verteilt.

Credit und Bildrechte: Bob Franke

Beschreibung: Dieses schöne kosmische Porträt zeigt NGC 891. Die Spiralgalaxie ist etwa 100.000 Lichtjahre breit, wir sehen sie fast genau von der Kante. NGC 891 ist etwa 30 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Andromeda und sieht unserer Milchstraße sehr ähnlich. Auf den ersten Blick hat sie eine flache, dünne galaktische Scheibe und eine zentrale Wölbung, die in der Mitte von dunklem, blickdichtem Staub durchschnitten ist.

Durch die Kantenstellung von NGC 891 sind auch Fasern aus Staub sichtbar, die Hunderte Lichtjahre über und unter die Zentrallinie reichen. Der Staub wurde wahrscheinlich von Supernovaexplosionen oder intensiver Sternbildungsaktivität aus der Scheibe hinausgeblasen. In der Nähe der Galaxienscheibe leuchten auch zarte Nachbargalaxien.

Zur Originalseite

Sternstaub in Perseus

Vor einem gestirnten Hintergrund sind braune, teils dunkle Staubwolken verteilt. Darin sind in der Nähe von Sternen einige blau leuchtende Reflexionsnebel verteilt.

Credit und Bildrechte: Máximo Ruiz

Beschreibung: Diese kosmische Weite aus Staub, Gas und Sternen im heroischen Sternbild Perseus bedeckt am Himmel etwa 3 Grad. Rechts neben der Mitte dieser Himmelslandschaft befindet sich der etwa 1000 Lichtjahre entfernte staubhaltige blaue Reflexionsnebel NGC 1333. In der angenommenen Entfernung hat dieses Blickfeld einen Durchmesser von zirka 50 Lichtjahren. Neben NGC 1333 ist das rötliche Leuchten von verdichtetem Wasserstoff zu sehen, das durch energiereiche Strahlung und Winde von entstehenden Sternen erzeugt wird. Im Umfeld sind weitere Reflexionsnebel zusammen mit dunklen Staubnebeln verstreut. Letztere liegen am Rand einer riesigen Molekülwolke und neigen sie dazu, die neu gebildeten Sterne und jungen stellaren Objekte oder Protosterne vor neugierigen optischen Teleskopen zu verbergen. Die Protosterne kollabieren unter der Eigengravitation und bilden dichte Kerne, welche in die Molekülwolke eingebettet sind.

Zur Originalseite

Rigel und der Hexenkopfnebel

Links leuchtet ein Nebel, der an das Gesicht eines Hexers erinnert, der den hellen Stern in der Mitte anblickt. Im Hintergrund sind weitere Nebel verteilt.

Credit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Beschreibung: Doppelt plagt euch, mengt und mischt! Kessel brodelt, Feuer zischt. – Vielleicht hätte Macbeth den Hexenkopfnebel befragen sollen. Dieser vielsagend geformte Reflexionsnebel unten links ist mit dem hellen Stern Rigel rechts daneben im Sternbild Orion verbunden. Der Hexenkopfnebel, formeller bekannt als IC 2118, leuchtet, weil er Rigels Licht streut. Feiner Staub im Nebel reflektiert das Licht. Die blaue Farbe des Hexenkopfnebels und des Staubs, der Rigel umgibt, entsteht nicht durch Rigels blaue Farbe, sondern dadurch, dass Staubkörner blaues Licht stärker als rotes Licht reflektieren. Der gleiche physikalische Prozess bewirkt, dass der Tageshimmel der Erde blau erscheint, obwohl die streuenden Moleküle in der Erdatmosphäre Stickstoff und Sauerstoff sind. Rigel, der Hexenkopfnebel sowie das Gas und der Staub, die sie umgeben, sind etwa 800 Lichtjahre entfernt.

Zur Originalseite

Planetensysteme, die sich im Orion bilden

Über ein Bild des Orionnebels sind kleine Bilsausschnitte von Proplyden verteilt.

Credit: NASA, ESA, M. Robberto (STScI/ESA), das HST-Orion-Schatzkammer-Projektteam und L. Ricci (ESO)

Wie entstehen Planeten? Um das herauszufinden, untersuchte man mit dem Weltraumteleskop Hubble einen der interessantesten astronomischen Nebel, den großen Nebel im Orion. Der Orionnebel ist mit bloßem Auge beim Gürtel des Sternbildes Orion zu sehen. Er ist eine riesige, nahe gelegene Sternbildungsregion.

Die kleinen Kästen im Mosaik zeigen protoplanetare Scheiben. Viele davon sind Sternbildungsgebiete, in denen wahrscheinlich Planetensysteme entstehen. Manche Proplyden leuchten, weil sie von Sternen in den Scheiben beleuchtet werden.

Andere Proplyden enthalten Scheiben, die weiter vom darin enthaltenen Stern entfernt sind. Daher ist ihr Staub kühler und erscheint als dunkle Silhouetten vor hellerem Gas. Untersuchungen dieses Staubs bieten einen Einblick in die Entstehung von Planeten. Viele Bilder von protoplanetaren Scheiben zeigen auch Bögen. Es sind Stoßwellen oder Fronten, an denen schnelle Materie auf langsames Gas stößt.

Der Orionnebel ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt. Er liegt im gleichen Spiralarm unserer Galaxis wie unsere Sonne.

Zur Originalseite

Der Sternhaufen R136 bricht aus

Rechts leuchtet ein Sternhaufen inmitten eines stark strukturierten Nebels.

Credit: NASA, ESA und F. Paresce (INAF-IASF), R. O’Connell (U. Virginia) und das HST WFC3 Science Oversight Committee

Beschreibung: In der Mitte der Sternbildungsregion 30 Doradus befindet sich ein riesiger Haufen, bestehend aus den größten, heißesten und massereichsten Sternen, die wir kennen. Diese Sterne, allgemein bekannt als Sternhaufen R136, wurden wie oben zu sehen von der neu installierten Wide Field Camera im sichtbaren Licht abgebildet, die durch das vor kurzem generalüberholte Weltraumteleskop Hubble blickt. Gas- und Staubwolken in 30 Doradus, auch bekannt als der Tarantelnebel, wurden von energiereichen Winden und Ultraviolettstrahlung von diesen heißen Haufensternen zu länglichen Gebilden geformt. Der Nebel 30 Doradus liegt in einer benachbarten Galaxie, die als große magellansche Wolke bekannt und etwa 170.000 Lichtjahre entfernt ist.

Zur Originalseite