Farbenprächtige Wolken bei Rho Ophiuchi

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Markus Noller (Deep-Sky-Images)

Beschreibung: Warum ist der Himmel um Antares und Rho Ophiuchi so bunt? Die Farben stammen von einer Mischung aus Objekten und Prozessen. Feiner Staub, den das Sternenlicht von vorne beleuchtet, bildet blaue Reflexionsnebel. Gasförmige Wolken, deren Atome von ultraviolettem Sternenlicht angeregt werden, erzeugen rötliche Emissionsnebel. Von hinten beleuchtete Staubwolken blockieren Sternenlicht und erscheinen dunkel. Antares, ein roter Überriese und einer der helleren Sterne am Nachthimmel, beleuchtet die gelblich-roten Wolken unter der Mitte dieses Bildes. Rho Ophiuchi liegt in der Mitte des linken blauen Nebels. Der ferne Kugelsternhaufen M4 steht rechts über der Mitte. Diese Sternwolken sind sogar noch bunter, als Menschen sie sehen können, da sie Licht im gesamten elektromagnetischen Spektrum abstrahlen.

Zur Originalseite

Ringgalaxie AM 0644-741 von Hubble

Die abgebildeete Galaxie besteht aus einem hellgelben, diffus verschwommenem Zentrum, das von einem ovalen, exzentrischen Ring aus blauen Sternen und Sternbildungsgebieten umgeben ist.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisteam (AURA / STScI), J. Higdon (Cornell) ESA, NASA

Beschreibung: Wie kann eine Galaxie die Form eines Ringes annehmen? Der Rand dieser blauen Galaxie ist eine gewaltige, ringähnliche Struktur mit einem Durchmesser von 150.000 Lichtjahren, die aus jungen, extrem hellen, massereichen Sternen besteht. Die Galaxie AM 0644-741 wird als Ringgalaxie bezeichnet und entstand durch eine gewaltige Galaxienkollision.

Wenn Galaxien kollidieren, durchdringt eine die andere – ihre Einzelsterne kommen selten in Kontakt. Die ringähnliche Form ist das Ergebnis eines gravitativen Auseinanderreißens, das durch eine kleine, eindringende Galaxie verursacht wird, die als Ganzes eine große durchdringt. Wenn das geschieht, werden interstellares Gas und Staub verdichtet. Dadurch entsteht eine Sternbildungsfront, die sich vom Einschlagspunkt ausgehend wie eine Welle auf der Oberfläche eines Teiches nach außen bewegt.

Die eindringende Galaxie liegt knapp außerhalb des Bildes. Diese Aufnahme entstand mit dem Weltraumteleskop Hubble und wurde zur Feier von Hubbles Start im Jahr 1990 veröffentlicht. Die Ringgalaxie AM 0644-741 ist etwa 300 Millionen Lichtjahre entfernt.

Zur Originalseite

Säulen und Strahlen im Pelikannebel

Unten türmt sich eine zinnoberrote Wolke wie ein Berg auf. Rechts oben ragt eine Staubsäule aus dem Nebel. Aus ihrer Spitze verströmt ein junger Stern Strahlen, es ist ein Herbig-Haro-Objekt.

Bildcredit und Bildrechte: Larry Van Vleet (LVVASTRO)

Welche dunklen Strukturen lauern im Pelikannebel?

Der Pelikannebel ist ein vogelförmiger Nebel im Sternbild eines Vogels (Cygnus, der Schwan). Er ist von neu entstandenen Sternen gesprenkelt und mit dunklem Staub befleckt. In den kühlen Atmosphären junger Sterne entstehen rauchgroße Staubkörnchen. Sie werden von Sternwinden und bei Explosionen verteilt.

Rechts verströmt ein Stern eindrucksvolle Herbig-HaroStrahlen. Dabei zerstört er die Staubsäule, die ihn enthält. Sie ist ein Lichtjahr lang.

Das Bild wurde wissenschaftlich gefärbt, um Licht zu betonen, das von kleinen Mengen an ionisiertem Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel im Nebel abgestrahlt wird. Der Nebel besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium. Der Pelikannebel (IC 5067 und IC 5070) ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt. Man findet ihn mit einem kleinen Teleskop nordöstlich vom hellen Stern Deneb.

Zur Originalseite

Der Dunkle Fluss zu Antares

Von links strömen dunkle Staubbahnen vor einem dicht gedrängten Hintergrund aus Sternen zu einer bunten Ansammlung aus Nebeln und Sternen auf der rechten Seite. Blaue, rote und gelbe Nebel werden von einem weißen Kugelsternhaufen ergänzt.
Die Region ist als Rho-Ophiuchi-Wolke bekannt.

Bildcredit und Bildrechte: Jason Jennings

Eine dunkle Wolke verbindet den Pfeifennebel mit der farbigen Region beim hellen Stern Antares. Es ist der sogenannte Dunkle Fluss, der vom linken Bildrand ausströmt. Seine trübe Erscheinung stammt von Staub, der das Sternenlicht im Hintergrund abdeckt, obwohl der Dunkelnebel hauptsächlich Wasserstoff und molekulares Gas enthält.

Der Rote Überriese Antares ist von Staub umgeben. Er erzeugt einen ungewöhnlich hellen gelblichen Reflexionsnebel. Darüber befindet sich der helle, blaue Doppelstern Rho Ophiuchi. Er ist in einen bläulichen Reflexionsnebel gehüllt. Auch rote Emissionsnebel sind in der Region verteilt.

Der Kugelsternhaufen M4 liegt rechts neben Antares. In Wahrheit befindet er sich weit hinter den bunten Wolken. Er ist etwa 7000 Lichtjahre entfernt, der Dunkle Fluss ist nur etwa 500 Lichtjahre entfernt. Die farbige Himmelslandschaft ist ein Mosaik aus Teleskopbildern. Das Bildfeld im Sternbild Skorpion ist am Himmel fast 10 Grad breit. Das entspricht 20 Vollmondbreiten.

APOD im Fediversum auf Mastodon

Zur Originalseite

M104: Die Sombrerogalaxie

Mitten im Bild schwebt eine Spiralgalaxie, die hier an ein Ufo erinnert. Über einem hellen Kern wölbt sich eine nebelige Kuppel, die an Glas erinnert, außen herum verläuft ein breiter, sehr markanter Staubring.

Bilddaten: NASA, ESO, NAOJ, Giovanni Paglioli; Bearbeitung: R. Colombari

Die auffällige Spiralgalaxie M104 ist berühmt für ihr Profil, das wir von der Seite sehen. Die Galaxie hat einen breiten Ring aus undurchsichtigem Staub. Die markante Schneise aus kosmischem Staub sehen wir als Silhouette vor einer ausgedehnten Wölbung aus Sternen. Dadurch erinnert die Galaxie an einen Hut mit breiter Krempe. Das führte zu ihrem beliebteren Namen Sombrerogalaxie.

Die scharfe Ansicht der bekannten Galaxie entstand aus Daten des Weltraumteleskops Hubble und des Subaru-Teleskops auf der Erde. Das Bild wurde mit Amateur-Farbbilddaten ergänzt. Das führte zu natürlichen Farben. Das Ergebnis zeigt Details, die oft im gleißenden Licht der hellen, zentralen Wölbung von M104 untergehen, wenn man sie mit kleineren Instrumenten auf der Erde betrachtet.

Die Sombrerogalaxie ist als NGC 4594 katalogisiert. Sie leuchtet im ganzen Spektrum. Ihr Zentrum enthält vermutlich ein sehr massereiches Schwarzes Loch. M104 ist etwa 50.000 Lichtjahre groß und 28 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist eine der größten Galaxien am südlichen Rand des Virgo-Galaxienhaufens.

Zur Originalseite

Planck zeigt das Magnetfeld unserer Galaxis

Das dunkelbraune Band mit orange gefärbten Rändern ist das Zentralband der Galaxis. Nach oben und unten verlaufen die Farben über Gelb und Cyan zu Blau. Das ganze Bild ist von starken Schlieren durchzogen. Die Schlieren stammen vom Magnetfeld der Galaxis.

Bildcredit und Bildrechte: ESA/Planck; Danksagung: M.-A. Miville-Deschênes, CNRSIAS, U. Paris-XI

Wie sieht das Magnetfeld unserer Milchstraße aus? Schon lange ist bekannt, dass ein leichtes Magnetfeld durch unsere Milchstraße zieht. Denn es richtet offensichtlich die kleinen Staubkörnchen aus, die das Licht, das von außen kommt, streuen. Erst vor Kurzem erstellte der Satellit Planck im Erdorbit eine hoch aufgelöste Karte dieses Magnetfeldes.

Die Karte ist 30 Grad breit und farbcodiert. Sie bestätigt unter anderem, dass der interstellare Magnetismus der Galaxis in der zentralen Scheibe am stärksten ist. Das Magnetfeld entsteht durch die Rotation von geladenem Gas um das galaktische Zentrum. Man vermutet, dass das Magnetfeld der Milchstraße von oben wie eine Spirale aussieht, die von der Mitte nach außen wirbelt.

Wie die vielen Details auf dieser und ähnlichen Planck-Karten entstehen und wie Magnetismus allgemein die Entwicklung unserer Milchstraße beeinflusste, wird in den nächsten Jahren erforscht.

Zur Originalseite

Infraroter Orion von WISE

Dieses Bild des Orionnebels wirkt fremdartig, weil es in Infrarot aufgenommen wurde. Der Nebel wirkt stark gefasert, die markanten Staubwolken wurden hellbraun gefärbt und leuchten im Inneren rot.

Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Berarbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Der große Orionnebel ist ein faszinierender Ort. Mit bloßem Auge ist er ein kleiner, verschwommener Fleck im Sternbild Orion. Das Mosaik in Falschfarben entstand aus vier Einzelbildern. Sie wurden vom Observatorium WISE im Erdorbit in verschiedenen Wellenlängen von Infrarot aufgenommen. Es zeigt den Orionnebel als hektische Umgebung mit neu entstandenen Sternen, heißem Gas und dunklem Staub.

Die Energie in einem großen Teil des Orionnebels (M42) stammt von den Sternen des Trapez-Haufens. Sie liegen mitten in diesem Weitwinkelbild. Die hellen Sterne sind hier in ein orangefarbenes Leuchten gehüllt. Es ist ihr eigenes Sternenlicht, das von komplexen Staubfasern reflektiert wird. Die Staubfasern bedecken einen Großteil der Region.

Zum aktuellen Wolkenkomplex im Orionnebel gehört auch der Pferdekopfnebel. Er löst sich in den nächsten 100.000 Jahren langsam auf.

Zur Originalseite

Der galaktische Kern in Infrarot

Das Bild ist rötlich und voller Nebel und Sterne. Es zeigt die dichte Umgebung im Zentrum der Galaxis in Infrarot-Wellenlängen.

Bildcredit: Hubble: NASA, ESA und D. Q. Wang (U. Mass, Amherst); Spitzer: NASA, JPL und S. Stolovy (SSC/Caltech)

Was geschieht im Zentrum der Galaxis? Um das herauszufinden, vermaßen die Weltraumteleskope Hubble und Spitzer gemeinsam die Region und bildeten sie beispiellos detailreich in Infrarotlicht ab. Infrarotlicht ist bestens geeignet, um das Zentrum der Milchstraße zu erforschen, weil es nicht so stark von Staub gefiltert wird wie sichtbares Licht.

Das Bild entstand aus mehr als 2000 Aufnahmen, die 2008 mit dem Instrument NICMOS fotografiert wurden. NICMOS befindet sich an Bord des Weltraumteleskops Hubble. Das Bild misst 300 mal 115 Lichtjahre. Die Auflösung ist so hoch, dass Strukturen erkennbar sind, die nur 20-mal so groß sind wie unser Sonnensystem.

Das Bild zeigt Wolken aus leuchtendem Gas und dunklem Staub sowie drei große Sternhaufen. Magnetfelder kanalisieren links oben beim Arches-Sternhaufen das Plasma. Links unten schälen energiereiche Sternenwinde Säulen beim Quintuplet-Sternhaufen heraus. Rechts unten ist der massereiche Sternhaufen, der Sagittarius A* (Sgr A*) umgibt.

Warum mehrere helle, massereiche Sterne im Zentrum anscheinend nicht zu diesen Sternhaufen gehören, ist nicht bekannt.

Zur Originalseite