AE Aurigae und der Flammensternnebel

Der Nebel im Bild erinnert entfernt an Feuer. Der Himmel rund um den rauchartigen Nebel ist von kleinen Sternen gesprenkelt.

Bildcredit und Bildrechte: Jesús Vargas (Sky-Astrophotography) und Maritxu Poyal (Maritxu)

Brennt der Stern AE Aurigae? Nein. Zwar nennt man AE Aurigae „Flammenstern“. Der Nebel um IC 405 heißt Flammensternnebel. Und die hat Region offenbar die Farbe von Feuer. Trotzdem gibt es hier keinen Brand.

Als Feuer bezeichnet man meist die rasche molekulare Aufnahme von Sauerstoff. Es entsteht nur, wenn genug Sauerstoff vorhanden ist, aber nicht in einer so energiereichen, sauerstoffarmen Umgebung wie bei Sternen. Das Material, das wie Rauch aussieht, ist großteils interstellarer Wasserstoff. Er enthält rauchartige dunkle Fasern aus kohlenstoffreichen Staubkörnchen.

Der helle Stern AE Aurigae ist rechts unten bei der Mitte des Nebels. Er ist so heiß, dass er blaues Licht abstrahlt. Es ist so energiereich, dass es Elektronen aus dem umgebenden Gas herausschlägt. Wenn ein Proton ein Elektron zurückgewinnt, entsteht das Licht im umgebenden Emissionsnebel. Der Flammensternnebel ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt und ungefähr 5 Lichtjahre groß. Man sieht ihn mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Fuhrmann (Auriga).

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Im Zentrum des Trifidnebels

Das Innere des Nebels leuchtet hier blau, es wird von kräftigen Staubranken dreigeteilt. Außen um das blaue Innere verläuft ein orangeroter Nebel mit Fasern, der nach außen hin dunkler wird.

Bildcredit: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble, Martin Pugh; Bearbeitung: Robert Gendler

Der Trifidnebel ist ein Sternentstehungsgebiet im Sternbild Schütze (Sagittarius). Darin mischen sich Wolken aus leuchtendem Gas mit Staubbahnen. Drei markante Staublinien gaben Trifid seinen Namen. Sie laufen im Zentrum zusammen. Rechts liegen Berge aus undurchsichtigem Staub. Weitere dunkle Staubfasern durchziehen den ganzen Nebel. Ein einzelner massereicher Stern in der Mitte bringt einen Großteil des Trifidnebels zum Leuchten.

Trifid ist auch als M20 bekannt. Er ist nur ungefähr 300.000 Jahre alt und gehört damit zu den jüngsten Emissionsnebeln, die wir kennen. Der Nebel ist etwa 9000 Lichtjahre entfernt. Der Teil, der hier abgebildet ist, ist ungefähr 10 Lichtjahre breit.

Das Bild ist ein Komposit. Seine Leuchtdichte stammt von einer Aufnahme des erdgebundenen 8,2-Meter-Subaru-Teleskops. Die Details wurden vom 2,4-Meter-Hubble-Weltraumteleskop aufgenommen. Die Farbdaten stellte Martin Pugh zur Verfügung. Das Ergebnis wurde von Robert Gendler montiert und bearbeitet.

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M83: Die Tausend-Rubine-Galaxie

Die Spiralgalaxie M83 im Sternbild Wasserschlange hat markante Spiralarme. Sie sind von dunklen Staubbahnen, blauen Sternhaufen und rot leuchtenden Sternbildungsgebieten gesäumt.

Bildcredit: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble, Europäische Südsternwarte (ESO); Bearbeitung und Bildrechte: Robert Gendler

Die große, schöne Spiralgalaxie M83 ist etwa zwölf Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt südöstlich im sehr langen Sternbild Wasserschlange. Die markanten Spiralarme sind von dunklen Staubbahnen gesäumt. Blaue Sternhaufen führten zu dem gängigen Namen der Galaxie: „Südliches Feuerrad“. Rötliche Regionen mit Sternbildung sprenkeln die ausladenden Arme. Auf dem funkelnden Farbkomposit wurden sie betont. Sie führten zu einem weiteren Namen: „Tausend-Rubine-Galaxie“.

M83 ist etwa 40.000 Lichtjahre groß. Sie gehört zur selben Galaxiengruppe wie die aktive Galaxie Centaurus A. Der Kern von M83 leuchtet im Röntgenlicht hell. Er besitzt eine hohe Konzentration an Neutronensternen und Schwarzen Löchern. Diese blieben nach einem heftigen Ausbruch an Sternbildung übrig.

Das scharfe, farbige Bildkomposit zeigt auch gezackte Sterne, die im Vordergrund in der Milchstraße liegen. Auch ferne Galaxien im Hintergrund sind zu sehen. Die Bilddaten stammen vom Subaru-Teleskop, von der Weitwinkelkamera WFI der Europäischen Südsternwarte (ESO) und aus dem Hubble-Vermächtnis.

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Die Sombrerogalaxie in Infrarot

Der Staubring der Sombrerogalaxie, der in sichtbarem Licht dunkel ist, leuchtet auf diesem Infrarotbild hellrosa. Die Wölbung aus Sternen wurde hellblau gefärbt.

Bildcredit: R. Kennicutt (Steward Obs.) et al., SSC, JPL, Caltech, NASA

Dieser schwebende Ring ist so groß wie eine Galaxie. Er ist sogar eine Galaxie – zumindest ein Teil davon. Er gehört nämlich zur fotogenen Sombrerogalaxie. Diese ist eine der größten Galaxien im nahen Virgo-Galaxienhaufen. Im sichtbaren Licht ist der Ring ein dunkles Band aus Staub, das den mittleren Bereich der Sombrerogalaxie verdeckt. Im Infrarotlicht leuchtet es hell.

Das Bild wurde mit dem Weltraumteleskop Spitzer im Erdorbit aufgenommen und digital geschärft. Es wurde mit einem früheren Bild des Weltraumteleskops Hubble in sichtbarem Licht kombiniert und zeigt das infrarote Leuchten in Falschfarben. Die Sombrerogalaxie ist als M104 katalogisiert. Sie ist etwa 50.000 Lichtjahre groß und 28 Millionen Lichtjahre entfernt. Wir sehen M104 mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Jungfrau (Virgo).

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Der dunkle Hai

Der Hainebel ist eine dunkle Molekülwolke im Sternbild Kepheus. Im Bild sind zahlreiche einzeln benannte Strukturen markiert.

Bildcredit und Bildrechte: Maurice Toet

Kein Meer wäre groß genug für diesen dunklen Hai. Die Erscheinung des Jägers ist jedoch keine Gefahr für uns. Sie besteht nur aus interstellarem Gas und Staub.

Dunkler Staub wie dieser hier ähnelt Zigarettenrauch. Er entsteht in den kühlen Atmosphären riesiger Sterne. Zuerst wird er zusammen mit Gas ausgestoßen und durch Gravitation wieder verdichtet. Energiereiches Licht und schnelle Sternwinde sind die Bildhauerwerkzeuge massereicher Sterne. Damit prägen sie komplexe Strukturen in die Wolken in ihrer Umgebung, in denen sie entstanden sind. Durch ihre Hitze verdampfen sie die trüben Molekülwolken. Der Wasserstoff in der Umgebung wird auseinandergetrieben und zu rotem Leuchten angeregt.

Uns Menschen macht es Spaß, bekannte Bilder in diesen zerfallenden prächtigen Wolken zu erkennen. Wir tun das auch bei Wasserwolken auf der Erde. Der dunkle Hai enthält kleinere Staubnebel wie Lynds Dark Nebula 1235 oder Van den Bergh 149 und 150. Er ist ungefähr 15 Lichtjahre groß und liegt etwa 650 Lichtjahre entfernt im Sternbild Kepheus, dem König von Aithiopia.

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Die kleine Galaxiengruppe HCG 87

In dieser kompakten Hickson-Gruppe im Sternbild Steinbock umkreisen Galaxien ein gemeinsames Zentrum. Links sind zwei Spiralgalaxien, rechts unter der Mitte eine elliptische Galaxie. Die kleinen Galaxien sind wahrscheinlich viel weiter entfernt.

Bildcredit: GMOS-S Commissioning Team, Gemini-Observatorium

Manchmal bilden Galaxien Gruppen. Unsere Galaxis, die Milchstraße, ist beispielsweise Teil der Lokalen Gruppe. Kleine kompakte Gruppen wie die oben gezeigte Hickson Compact Group 87 (HCG 87) sind unter anderem deshalb interessant, weil sie sich langsam selbst zerstören.

Die Galaxien der HCG 87 strecken einander durch Gravitation, während sie im Laufe von 100 Millionen Jahren um ein gemeinsames Zentrum kreisen. Durch den Sog wird Gas komprimiert. Das führt zu hellen Ausbrüchen an Sternbildung und speist Materie in die Zentren der aktiven Galaxien.

HCG 87 besteht aus einer großen Spiralgalaxie nahe der Bildmitte, die von der Seite zu sehen ist, einer elliptischen Galaxie rechts und einer Spiralgalaxie oben. Die kleine Spirale in der Mitte könnte weit dahinter liegen. Die Sterne im Bild sind im Vordergrund in unserer Galaxis.

Wenn man Gruppen wie HCG 87 untersucht, erfährt man etwas über die Entstehung und Entwicklung aller Galaxien.

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Hubble zeigt die Sombrerogalaxie M104

Die Sombrerogalaxie M104 im Sternbild Jungfrau füllt fast das ganze Bild. Die große Wölbung aus Sternen und der markante Staubring erinnern an einen Sombrero.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnis-Team (AURA/STScI /NASA)

Warum erinnert die Sombrerogalaxie an einen Hut? Zwei Dinge führen zu der Ähnlichkeit: die ungewöhnlich große zentrale Wölbung des Sombreros aus Sternen und der dunkle, markante Staubring um die Scheibe, die wir fast von der Seite sehen. Das diffuse Licht in der ausgedehnten zentrale Wölbung stammt von Milliarden alter Sterne.

Wenn man die Wölbung im Bild genau betrachtet, sieht man viele Lichtpunkte. Es sind Kugelsternhaufen. Die prachtvollen Staubringe von M104 besitzen komplexe Details, die wir noch nicht ganz erklären können. Sie enthalten viele junge helle Sterne. Das Zentrum des Sombreros leuchtet im ganzen elektromagnetischen Spektrum. Es enthält vermutlich ein großes Schwarzes Loch.

Das Licht der Sombrerogalaxie ist fünfzig Millionen Jahre alt. Sie ist mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Jungfrau zu sehen.

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Farbige Wolken bei Rho Ophiuchi

Der Hintergrund des Bildes ist mit Sternen so dicht wie Sand bedeckt. In der Mitte leuchten farbige Nebel in Blau, Gelb, Weiß und Rot. Nach unten laufen dunkle Wolken.

Bildcredit und Bildrechte: Markus Noller (Deep-Sky-Images)

Warum ist der Himmel um Antares und Rho Ophiuchi so bunt? Die Farben stammen von einer vielfältigen Mischung an Objekten und Prozessen. Sternenlicht beleuchtet feinen Staub von vorne und bildet so blaue Reflexionsnebel. Ultraviolettes Licht von Sternen regt Atome in gasförmigen Wolken an, das führt rötlichen Emissionsnebeln. Staubwolken, die von hinten beleuchtet werden, verdecken Sternenlicht und erscheinen dunkel.

Der rote Überriese Antares ist einer der helleren Sterne am Nachthimmel. Er beleuchtet die gelblich-roten Wolken unter der Bildmitte. Rho Ophiuchi liegt mitten im blauen Nebel links. Der Kugelsternhaufen M4 rechts über der Mitte ist viel weiter entfernt. Die Sternwolken sind hier um einiges bunter, als Menschen sie sehen können, weil sie Licht im ganzen elektromagnetischen Spektrum abstrahlen.

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