Der planetarische Nebel der Roten Spinne

Mitten im Bild ist ein helles Gebilde, von dem spinnenförmige Fortsätze auslaufen.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, HLA; Überarbeitung und Bildrechte: Jesús M.Vargas und Maritxu Poyal

Was für ein verworrenes Netz ein planetarischer Nebel doch weben kann. Der planetarische Nebel der Roten Spinne hat eine komplexe Struktur. Sie kann entstehen, wenn ein normaler Stern seine äußeren Gashüllen abwirft und ein Weißer Zwergstern wird.

Dieser zweilappige symmetrische planetarische Nebel wird offiziell als NGC 6537 bezeichnet. Er enthält einen der heißesten Weißen Zwerge, die je beobachtet wurden, und war vielleicht Teil eines Doppelsternsystems.

Vom Zentralstern in der Mitte strömen internen Winde aus. Bei ihnen wurden Geschwindigkeiten von mehr als 1000 km/h gemessen. Diese Winde erweitern den Nebel und fließen die Nebelwände entlang. Dadurch kollidieren Wellen aus heißem Gas und Staub. Atome in diesen kollidierenden Erschütterungen strahlen Licht ab. Dieses Licht ist im Bild des Weltraumteleskops Hubble in repräsentativen Farben dargestellt.

Der Nebel der Roten Spinne liegt im Sternbild Schütze (Sagittarius). Seine Entfernung ist nicht genau bekannt, sie wird auf etwa 4000 Lichtjahre geschätzt.

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Trio in Leo

Die Galaxien NGC 3628 (links), M66 (rechts unten) und M65 (oben) sind das berühmte Leo-Triplett im Sternbild Löwe.

Bildcredit und Bildrechte: Ignacio Diaz Bobillo

Diese Gruppe aus Galaxien ist im nördlichen Frühling beliebt. Die drei prächtigen Galaxien im Bild sind als Leo-Triplett berühmt. Sogar mit kleinen Teleskopen fotografiert sind sie Publikumslieblinge. Sie werden als NGC 3628 (links), M66 (rechts unten) und M65 (oben) vorgestellt.

Alle drei sind große Spiralgalaxien. Sie sehen aber verschieden aus, denn ihre galaktischen Scheiben sind in unterschiedlichen Winkeln zu unserer Sichtlinie geneigt. NGC 3628 sehen wir von der Seite. Durch die Ebene der Galaxie schneiden undurchsichtige Staubbahnen. Die Scheiben von M66 und M65 sind weit genug geneigt, um ihre Spiralstruktur zu zeigen. Zwischen den Galaxien der Gruppe gibt es Wechselwirkungen durch Gravitation. Diese hinterließen vielsagende Spuren, zum Beispiel die gekrümmte, aufgeblasene Scheibe von NGC 3628 und die herausgezogenen Spiralarme von M66.

Die prächtige Ansicht der Region ist am Himmel etwa 1 Grad breit. Das sind zwei Vollmonde nebeneinander. Das Trio ist ungefähr 30 Millionen Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz reicht das Feld über 500.000 Lichtjahre.

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Der Ausreißerstern Zeta Oph

Der Stern in der Mitte leuchtet blau und schiebt eine gebogene Staubfront nach links.

NASA, JPL-Caltech, Weltraumteleskop Spitzer

Der Ausreißerstern Zeta Ophiuchi schiebt eine gewölbte interstellare Bugwelle vor sich her, wie ein Schiff, das durch kosmische Meere pflügt. Sie ist auf diesem atemberaubenden Infrarotporträt zu sehen. Der bläuliche Stern Zeta Oph ist nahe der Bildmitte in Falschfarben dargestellt. Er hat etwa 20 Sonnenmassen und wandert mit 24 Kilometern pro Sekunde nach links. Sein starker Sternenwind eilt ihm voraus. Er komprimiert und erhitzt die staubige interstellare Materie und formt die gekrümmte Stoßfront.

Wie kam der Stern in Bewegung? Zeta Oph war wahrscheinlich Teil eines Doppelsternsystems mit einem massereicheren und daher kurzlebigeren Begleitstern. Als der Begleiter als Supernova explodierte und katastrophal an Masse verlor, wurde Zeta Oph aus dem System geschleudert. Zeta Oph ist etwa 460 Lichtjahre entfernt und 65.000 Mal lichtstärker als die Sonne. Er wäre einer der helleren Sterne am Himmel, wenn er nicht von Staub verdunkelt wäre. Das Bild ist 1,5 Grad breit. Das entspricht in der geschätzten Entfernung von Zeta Ophiuchi zirka 12 Lichtjahren.

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Schnelle Sterne und Einzelgänger-Planeten im Orionnebel

Das Bild ist von Nebeln gefüllt, in der Mitte leuchten die vier markanten Sterne des Trapeziums im Orionnebel, kaum vom hellen Hintergrund zu unterscheiden. Links oben ist ein großer dunkelroter Nebelbereich, links unten ein kleinerer, violetter Nebelteil mit zwei Sternen.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble

Beginne beim Sternbild Orion. Unter dem Gürtel des Orion ist eine verschwommene Region, der Orionnebel. Darin befindet sich ein heller Sternhaufen, das Trapez. Es wird nahe der Bildmitte von vier hellen Sternen markiert. Die neu entstandenen Sterne im Trapez und in den umgebenden Regionen zeigen, dass der Orionnebel eine der aktivsten Regionen mit Sternbildung in unserem Bereich der Galaxis ist.

Im Orion explodierten viele Supernovae, und es gab enge Wechselwirkungen zwischen den Sternen. Das führte dazu, dass Planeten und Sterne als Einzelgänger durch den Raum rasen. Manche dieser schnellen Sterne wurden entdeckt, als man verschiedene Bilder der Region miteinander verglich. Die Bilder wurden vom Weltraumteleskop Hubble im Abstand von mehreren Jahren aufgenommen.

Viele Sterne im Bild wurden in sichtbarem Licht und in nahem Infrarot abgebildet. Sie erscheinen ungewöhnlich rot, weil wir sie hinter Staub sehen, der einen Großteil ihres blauen Lichtes streut.

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Centaurus A

Mitten im Bild liegt die elliptische Galaxie Centaurus A. Davor verläuft eine markante Staubbahn. Die Galaxie ist von vielen Sternen und ein paar kleinen Galaxien umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Fabian Neyer

Centaurus A auf diesem scharfen Teleskopbild ist nur 11 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist die erdnächste aktive Galaxie. Die merkwürdige elliptische Galaxie ist mehr als 60.000 Lichtjahre groß. Sie ist auch als NGC 5128 bekannt.

Offenbar entstand Centaurus A bei der Kollision zweier normaler Galaxien. Das führte zu einem heftigen Durcheinander aus Sternhaufen und markanten Staubbahnen. Mitten in der Galaxie strömen ständig übrige kosmische Trümmer in ein Schwarzes Loch, das sich im Zentrum befindet. Es besitzt Milliarden Sonnenmassen. In dieser und anderen aktiven Galaxien entstehen dabei wahrscheinlich die Radio-, Röntgen- und Gammastrahlen, die Centaurus A abstrahlt.

Das sehr detailreiche Bild in sichtbarem Licht liefert Hinweise auf nachfolgende kosmische Gewalt. Wir finden diese Hinweise in den blassen Hüllen und den ausgedehnten Strukturen um die aktive Galaxie.

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Der Rosettennebel

Der Nebel NGC 2237 erinnert an eine Rose. In der Mitte haben die Sterne in seinem Inneren eine Höhlung gebildet.

Bildcredit und Bildrechte: Evangelos Souglakos

Wäre der Rosettennebel mit einem anderen Namen genauso hübsch? Die langweilige Bezeichnung NGC 2237 im New General Catalog mindert die Erscheinung dieses blumigen Emissionsnebels in keiner Weise. Im Nebel liegt ein offener Haufen heller junger Sterne. Er hat die Bezeichnung NGC 2244.

Die Sterne entstanden vor etwa vier Millionen Jahren im Nebelmaterial. Ihre Sternwinde bilden eine Höhlung im Zentrum des Nebels. Sie ist durch eine Staubschicht und heißes Gas isoliert. Das ultraviolette Licht der heißen Sterne im Haufen bringt den Nebel, der sie umgibt, zum Leuchten.

Der Rosettennebel ist etwa 100 Lichtjahre groß und ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. Man sieht ihn mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Einhorn (Monoceros).

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Sternenstaub in der Perseus-Molekülwolke

Die Sterne im Bildfeld sind teilweise von dunkelbraunem Staub gedimmt. Das markante Dreieck besteht aus drei Reflexionsnebel, die im Text beschrieben werden.

Bildcredit und Bildrechte: Lorand Fenyes

Wolken aus Sternenstaub treiben durch diese detailreiche Himmelslandschaft. Die kosmische Szene zeigt fast 2 Grad der Perseus-Molekülwolke. Sie ist ungefähr 850 Lichtjahre entfernt. Das Teleskopsichtfeld zeigt ein Dreieck aus staubigen Nebeln. Es reflektiert das Licht eingebetteter Sterne.

Links steht der Reflexionsnebel NGC 1333. Er hat einen charakteristischen bläulichen Farbton. Rechts unten schimmert vdB13. Oben ist ein seltener gelblicher Reflexionsnebel, nämlich vdB12.

In der Perseus-Molekülwolke entstehen Sterne. Die meisten davon sind vermutlich in sichtbaren Wellenlängen von Staub verdeckt, der alles durchdringt. Doch von neu entstandenen Sternen strömten Strahlen und leuchtendes, komprimiertes Gas aus. Die roten Emissionen sind Hinweise auf Herbig-Haro-Objekte und bilden einen starken Kontrast. In NGC 1333 treten sie klar zutage.

Die Schenkel des Dreiecks aus den Reflexionsnebeln wären in der Entfernung der Molekülwolke ungefähr 20 Lichtjahre lang.

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Der Lagunennebel in hoher Auflösung

Das Bild zeigt den bekannten Lagunennebel M8 im Sternbild Schütze und sein Umfeld. Die Nebel leuchten in kräftigem Magenta, nur um die wenigen helleren Sterne leuchten blaue Nebel.

Bildcredit und Bildrechte: Daten – ESO/INAF/R. Colombari/E. Recurt; Montage und Bearbeitung: R. Colombari

Im Lagunennebel kämpfen Sterne mit Gas und Staub, und die Fotografen gewinnen. Der fotogene Nebel ist auch als M8 bekannt. Man sieht ihn sogar ohne Fernglas im Sternbild Schütze. Die energiereichen Prozesse der Sternbildung liefern nicht nur die Farben, sondern auch das Chaos.

Das rote Leuchten im Gas entsteht, wenn energiereiches Sternenlicht auf interstellaren Wasserstoff trifft. Die dunklen Staubfasern in M8 entstanden in den Atmosphären kühler Riesensterne oder sind Überreste der Explosionen von Supernovae. Das Licht, das wir heute sehen, verließ M8 vor ungefähr 5000 Jahren. Um den Bereich von M8 im Bild zu queren, braucht Licht ungefähr 50 Jahre.

Die Daten, aus denen das Bild entstand, stammen von der Weitwinkelkamera OmegaCam. Sie ist am VLT-Durchmusterungsteleskop (VST) der ESO montiert.

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