Der Meteor und die Galaxie

Ein Meteor blitzt diagonal durchs Bild und verfehlt knapp die Andromedagalaxie. Die Meteorspur ist farbig und zieht Schlieren.

Bildcredit und Bildrechte: Jose Pedrero

Es kam aus den Tiefen des Alls. Es – in diesem Fall ein sandkorngroßes Stück eines Kometenkerns – wurde wahrscheinlich vor vielen Jahren vom Kometen Swift-Tuttle, der um die Sonne kreist, abgestoßen, kreiste dann aber allein weiter um sie Sonne. Als die Erde diese Bahn kreuzte, traf das Kometenteilchen auf die Atmosphäre unseres Planeten und leuchtete als Meteor auf. Als dieser Meteor zerfiel, wurden Gase freigesetzt, die in den Farben ihrer Bestandteile aufleuchteten.

Dieses Bild wurde letzte Woche im spanischen Kastilien-La Mancha in der Hauptnacht des Perseïden-Meteoritenschauers fotografiert. Die malerische Meteorspur erschien zufällig auf dem einzigen von 50 Einzelbildern, das auch die Andromedagalaxie zeigt. Die Sterne im Bild sind viel weiter entfernt als der Meteor. Doch im Vergleich zu den Sternen ist die Andromedagalaxie M31 noch viel weiter entfernt.

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Arp 93: Eine kosmische Umarmung

Von Sternen und Galaxien umgeben schweben mitten im Bild zwei ausgeprägte Spiralen, die so eng verschlungen sind, dass sie auf den ersten Blick wie eine einzige wirken. Nach rechts unten verläuft ein nebelartiger Schweif abwärts.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Selby, Observatorium El Sauce

Mitten in diesem scharfen Teleskop-Sichtfeld verschmelzen zwei große Galaxien in einer kosmischen Umarmung. Das wechselwirkende System ist als Arp 93 katalogisiert. Es ist etwa 200 Millionen Lichtjahre entfernt und befindet sich am Himmel des Planeten Erde im Sternbild Wassermann.

Die einzelnen Galaxien werden als NGC 7285 (rechts) und NGC 7284 bezeichnet. Ihre hellen Kerne sind noch etwa 20.000 Lichtjahre voneinander entfernt, doch ein massereicher Gezeitenstrom, der durch ihre andauernde gravitative Wechselwirkung entsteht, reicht mehr als 200.000 Lichtjahre nach unten.

Wechselwirkende Galaxien sehen seltsam aus, sind aber nach heutiger Einschätzung eine häufige Erscheinung im Universum. Es ist sogar bekannt, dass sich die große Andromeda-Spiralgalaxie in der näheren Umgebung der Milchstraße nähert. Vielleicht ist Arp 93 ein aktuelles Analogon ihrer kosmischen Umarmung in ferner Zukunft.

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255 Stunden für Messier 51

Mitten im Bild leuchtet eine Spirale in vielen Farben, die von einem verschwommenen Nebel umgeben ist. In derl inken unteren Ecke ist eine kleine Galaxie von der Seite zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Das Deep-Sky-KollectivCarl Björk, Thomas Bähnck, Sebastian Donoso, Jake Gentillon, Antoine und Dalia Grelin, Stephen Guberski, Richard Hall, Tino Heuberger, Jason Jacks, Paul Kent, Brian Meyers, William Ostling, Nicolas Puig, Tim Schaeffer, Felix Schöfbänker, Mikhail Vasilev

M51, der 51. Eintrag in Charles Messiers berühmtem Katalog, ist ein faszinierendes Paar wechselwirkender Galaxien. Die große Galaxie ist auch als NGC 5194 katalogisiert. Sie ist fast von oben zu sehen und hat eine Struktur ähnlich wie ein Strudelbecken. Die Galaxie ist vielleicht der ursprüngliche Spiralnebel. Ihre Spiralarme und Staubbahnen verlaufen über ihre Begleitgalaxie NGC 5195 (rechts).

M51 ist etwa 31 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt innerhalb der Grenzen des gut abgerichteten Sternbildes Jagdhunde (Canes Venatici). Wenn man sie mit einem Teleskop diekt betrachtet, sieht sie blass und verschwommen aus. Doch dieses sehr detailreiche Bild präsentiert faszinierende Details der markanten Farben des Galaxienpaars und weit verteilte Gezeitentrümmer.

Eine Arbeitsgemeinschaft von Astrofotografinnen und -fotografen nützte für dieses klare Galaxienporträt von M51 Teleskope auf dem ganzen Planeten Erde und kombinierte mehr als 10 Tage Belichtungszeit. Das Bild enthält 118 Stunden an Schmalband-Bilddaten, die auch eine riesige leuchtende Wolke aus rötlich ionisiertem Wasserstoff zeigen, die im M51-System entdeckt wurde.

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Galaxien im Fluss

Von einer seitlich sichtbaren Spiralgalaxie steigt ein Arm aus Sternen auf, darüber schwebt eine kleine, senkrechte Galaxie. Im Bild sind weitere Galaxien und Sterne zu sehen.

Bildcredit und Lizenz: CTIO/NOIRLab/DOE/NSF/AURA; R. Colombari, M. Zamani und D. de Martin (NSF’s NOIRLab)

Große Galaxien wachsen, indem sie kleine Galaxien verschlingen. Sogar unsere Galaxis betreibt eine Art galaktischen Kannibalismus, indem sie kleine Galaxien verschlingt, die ihr zu nahe kommen und von der Schwerkraft der Milchstraße eingefangen werden. Das ist eine gängige Praxis im Universum. Dieses markante Paar wechselwirkender Galaxien am Ufer des südlichen Sternbildes Eridanus, dem Fluss, ist ein gutes Beispiel dafür.

Die große, verzerrte Spirale NGC 1532 ist mehr als 50 Millionen Lichtjahre entfernt und trägt offenbar einen Gravitationskampf mit der Zwerggalaxie NGC 1531 aus. Diesen Kampf wird die kleinere Galaxie wohl verlieren. Die Spirale NGC 1532 ist fast von der Kante zu sehen. Sie hat einen Durchmesser von ungefähr 100.000 Lichtjahren.

Dieses scharfe Bild zeigt die verschmelzenden Galaxien. Es wurde von der Dunkle-Energie-Kamera fotografiert, die am Blanco-Teleskop mit 4 Metern Durchmesser der Nationalen Wissenschaftsstiftung montiert ist. Das Teleskop befindet sich am Cerro Tololo Interamerikanischen Observatorium in Chile. Das Paar NGC 1532 und NGC 1531 ist vermutlich ähnlich aufgebaut wie das gut untersuchte System M51, das aus einer von oben sichtbaren Spirale mit kleiner Begleiterin besteht.

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Drei Galaxien im Drachen (Draco)

Drei Galaxien in einer Reihe, die linke hat eine ausgeprägte Spiralstruktur und ist schräg von seitlich oben zu sehen, die mittlere ist elliptisch fast ohne Struktur, und die rechte ist von der Kante zu sehen und daher sehr schmal.

Bildcredit und Bildrechte: David Vernet, Jean-François Bax, Serge Brunier, OCA/C2PU

Dieses hübsche Galaxientrio wird manchmal als Draco-Gruppe bezeichnet, es liegt (erraten!) im nördlichen Sternbild Drache. Links seht ihr die Spirale NGC 5985 von oben, in der Mitte die elliptische Galaxie NGC 5982 und rechts die von der Seite sichtbare Spirale NGC 5981. Das Teleskopsichtfeld mit allen drei Galaxien ist etwas breiter als der Vollmond.

Die Gruppe ist zwar viel zu klein für einen Galaxienhaufen und ist nicht als kompakte Galaxiengruppe katalogisiert, doch alle drei Galaxien sind ungefähr 100 Millionen Lichtjahre vom Planeten Erde entfernt. Sie ist weniger bekannt als andere enge Galaxien-Gruppierungen, doch der Kontrast an visueller Erscheinung macht dieses Trio immer wieder zu einem attraktiven Astrofoto-Objekt.

Bei näherer Untersuchung mit einem Spektrografen zeigt der helle Kern der markanten Spirale NGC 5985 auffällige Emissionen in spezifischen Lichtwellenlängen, daher wurde sie als Seyfertgalaxie klassifiziert. Seyfertgalaxien zählen zu den aktiven Galaxien.

Diese detailreiche Aufnahme zeigt einen zarten, blassen Halo sowie scharf umrandete Hüllen um die elliptische Galaxie NGC 5982. Das sind Hinweise auf Verschmelzungen von Galaxien in der Vergangenheit. Im Hintergrund befinden sich noch weiter entfernte Galaxien.

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M94: Eine Doppelringgalaxie

In der Bildmitte ist eine Galaxie, die ein inneres Oval mit violetten Spiralamen besitzt, die sehr eng und dicht gewunden sind. Um den Kern zeichnet sich ein Ring ab. Außen verläuft ein donut-ähnlicher großer bräunlicher Ring.

Bildcredit und Bildrechte: Brian Brennan

Die meisten Galaxien haben keine Ringe aus Sternen und Gas – warum hat M94 zwei? Zunächst hat die Spiralgalaxie M94 einen inneren Ring aus neu entstandenen Sternen, der ihren Kern umgibt. Dieser Ring verleiht ihr nicht nur eine ungewöhnliche Erscheinung, sondern auch ein starkes inneres Leuchten. Eine führende Hypothese zum Ursprung besagt, dass ein länglicher Knoten oder Balken aus Sternen in M94 rotiert, was zu einem Ausbruch an Sternbildung in diesem inneren Ring führte.

Beobachtungen zeigten auch einen zweiten, blasseren Ring mit anderen Farben. Dieser ist nicht geschlossen und relativ komplex. Derzeit ist nicht bekannt, wie der äußere Ring entstand. Die hier abgebildete M94 ist etwa 45.000 Lichtjahre groß und ungefähr 15 Millionen Lichtjahre entfernt. Ihr seht sie mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici).

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Messier 101

Vor einem dunklen Hintergrund leuchtet eine ausgefranste Spiralgalaxie, die wir von oben sehen.

Bildcredit: NASA, ESA, CFHT, NOAO; Danksagung – K.Kuntz (GSFC), F.Bresolin (U.Hawaii), J.Trauger (JPL), J.Mould (NOAO), Y.-H.Chu (U. Illinois)

Die große, schöne Spiralgalaxie M101 ist einer der letzten Einträge in Charles Messiers berühmtem Katalog, aber nicht einer der unscheinbarsten. Diese gewaltige Galaxie ist etwa 170.000 Lichtjahre groß, also fast doppelt so groß wie unsre Milchstraße. M101 war auch einer der ursprünglichen Spiralnebel, die im 19. Jahrhundert mit dem großen Teleskop von Lord Rosse, dem Leviathan von Parsontown, beobachtet wurden.

Dieses Mosaik ist ungefähr 40.000 Lichtjahre breit. Es verläuft über die Zentralregion von M101 und ist eines der am höchsten aufgelösten Porträts einer Spiralgalaxie, die je von Hubble veröffentlicht wurden. Es wurde aus 51 Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble zusammengesetzt, die im 20. und 21. Jahrhundert aufgenommen wurden, und mit Daten von Teleskopen auf der Erde ergänzt.

Das scharfe Bild zeigt faszinierende Details der Galaxie, die wir von oben sehen. Neben Sternen und Staub sind im Hintergrund andere Galaxien. Einige davon sehen wir direkt durch M101 hindurch. M101 ist auch als Feuerradgalaxie bekannt. Sie liegt im nördlichen Sternbild Große Bärin und ist an die 25 Millionen Lichtjahre entfernt.

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Supernova in der nahe gelegenen Spiralgalaxie M101

Das Bild zeigt eine lose und unregelmäßig gewickelte Spiralgalaxie, die wir direkt von oben sehen. Rechts unten leuchtet eine Supernova.

Bildcredit und Bildrechte: Craig Stocks

Ein Stern in der Nähe ist explodiert, und und die Teleskope der Menschen beobachten ihn. Die Supernova mit der Bezeichnung SN 2023ifx wurde vor drei Tagen vom japanischen Astronomen Koichi Itagaki entdeckt und anschließend auf Bildern lokalisiert, die zwei Tage davor der Zwicky Transient Facility automatisiert aufgenommenen wurden.

SN 2023ifx ereignete sich in der fotogenen Feuerradgalaxie M101. Mit einer Entfernung von nur etwa 21 Millionen Lichtjahre ist sie die nächstgelegene Supernova der letzten fünf Jahre, der zweitnächste der letzten 10 Jahre und die zweite Supernova, die in den letzten 15 Jahren in M101 entdeckt wurde. Rasche Folgebeobachtungen deuten bereits an, dass SN 2023ifx eine Supernova vom Typ II ist. Solche Explosionen treten auf, wenn der Kernbrennstoff eines massereichen Sterns zur Neige geht und der Stern kollabiert.

Dieses Bild zeigt die Spiralgalaxie vor zwei Tagen, die Supernova ist markiert. Das darübergelegte Bild zeigt dieselbe Galaxie einen Monat zuvor. SN 2023ifx wird wahrscheinlich heller und bleibt noch monatelang mit Teleskopen sichtbar. Die Untersuchung einer so nahen und jungen Supernova vom Typ II könnte neue Hinweise über massereiche Sterne und ihr Explodieren liefern.

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