Ein Filament über der Sonne

Die Sonne ist schwarzweiß und invertiert dargestellt, daher ist der Rand heller. Links schwebt eine riesige lange Protuberanz über der Oberfläche, rechts ist eine Sonnenfleckengruppe.

Bildcredit und Bildrechte: Bret Dahl

Schwebt da eine Wolke über der Sonne? Ja, aber sie ist ganz anders als die Wolken, die über der Erde schweben. Die lange, helle Struktur links im Negativbild ist eine Sonnenprotuberanz. Sie besteht hauptsächlich aus geladenem Wasserstoff, der von den gekrümmten Magnetfeldern der Sonne hochgehalten wird.

Im Gegensatz dazu sind Wolken über der Erde viel kühler. Sie bestehen hauptsächlich aus winzigen Wassertröpfchen. Diese werden von der Luftbewegung hochgehalten, weil sie so wenig wiegen.

Diese Protuberanz wurde vor etwa zwei Wochen in der Nähe der aktiven Sonnenregion AR 1535 fotografiert. Rechts neben der Protuberanz ist eine dunkle Sonnenfleckengruppe.

Protuberanzen bleiben meist einige Tage bis eine Woche bestehen. Eine lange Protuberanz wie diese kann jedoch einen Monat oder länger über der Sonnenoberfläche schweben. Manche Protuberanzen lösen große Hyper-Flares aus, wenn sie plötzlich über der Sonne zusammenbrechen.

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Zornige Sonne bricht aus

Im Bild ist ein Teil einer flauschigen rosaroten Kugel abgebildet, doch die Kugel ist in Wirklichkeit die Sonne als Negativ in Falschfarben, und sie ist ziemlich aktiv, wie man an der abgebildeten Sonnenfleckengruppe in der Mitte ernennen kann.

Bildcredit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

Sie ist eine der wildesten Sonnenfleckenregionen seit Jahren. Die aktive Region 1429 sieht nicht nur wie ein zorniger Vogel aus, sie stieß auch einige der mächtigsten Sonnenfackeln und koronalen Massenauswürfe (KMA) des aktuellen Sonnenzyklus aus. Aus den ausgedehnten Schwaden der Explosionen strömten auch Teilchen auf die Magnetosphäre der Erde und führten zu bunten Polarlichtern.

Die Gruppe AR 1429 wurde vor drei Tagen mit vielen Details in der Chromosphäre der Sonne fotografiert. Dazu wurde eine Lichtfarbe isoliert, die von Wasserstoff abgestrahlt wird. Das Ergebnis ist oben invertiert und in Falschfarben abgebildet. Die dunkelsten Regionen sind die hellsten und heißesten.

Die gewaltigen, von Magnetfeldern gelenkten Gasröhren werden als Spikulen bezeichnen und bedecken die Chromosphäre. Manche sind länger als die Erde. Die helle Ranke über AR 1429 ist ein kühles Filament, das über der aktiven Sonnenfleckenregion schwebt.

In den nächsten Jahren rückt ein Sonnenfleckenmaximum näher. Dann können die immer stärker verwickelten und gekrümmten Magnetfelder auf der Sonne sogar noch heftigere aktive Regionen erzeugen, die noch energiereichere Schauer aus Sonnenplasma in unser Sonnensystem hinausschleudern.

Galerie: Bilder der aktuellen Planetenkonjunktion
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Funkelnde orange Sonne

Der orangefarbene Ball auf dunklem Hintergrund ist die Sonne. Sie ist invertiert abgebildet, daher am Rand heller als in der Mitte. Auf der Oberfläche sind einige helle und dunkle Strukturen sowie Granulation.

Bildcredit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

Unsere Sonne wird ein umtriebiger Ort. Dieses Foto von letzter Woche zeigt die Sonne mit vielen interessanten Strukturen. Eine davon war die Sonnenfleckengruppe AR 1339 rechts im Bild. Sie war eine der größten, die je dokumentiert wurden. Erst letztes Jahr erwachte die Sonne aus einem jahrelangen, ungewöhnlich ruhigen Sonnenminimum.

Dieses Bild entstand in einer speziellen Lichtfarbe, dem sogenannten H-alpha-Licht. Das Negativbild wurde in Falschfarben gefärbt. Spikulen bedecken einen Großteil der Sonnenoberfläche. Die Randverdunkelung zum Sonnenrand hin (im Negativ eine Aufhellung) entsteht, weil das kühlere Sonnengas zum Rand hin mehr Strahlung absorbiert. Über den Sonnenrand ragen mehrere gleißende Sonnenfackeln. Auf der Sonnenoberfläche sind die Protuberanzen als helle Streifen zu sehen. Visuell interessant sind die magnetisch verworrenen Aktiven Regionen mit kühlen Sonnenflecken.

Wenn sich das Magnetfeld der Sonne in den nächsten Jahren einem Sonnenmaximum nähert, wird die Sonnenoberfläche durch die zunehmende Aktivität wohl noch komplexer.

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Spikulen: Strahlen auf der Sonne

Das Bild zeigt einen kleinen Ausschnitt der Sonnenoberfläche mit glühenden orangeroten Granulen und fadenartigen Strukturen.

Credit: K. Reardon (Osservatorio Astrofisico di Arcetri, INAF) IBIS, DST, NSO

Beschreibung: Stellt euch eine Röhre vor, die so breit wie ein Staat und so lang wie die Erde ist. Nun stellt euch vor, dass in in dieser Röhre heißes Gas mit einer Geschwindigkeit von 50.000 Kilometern pro Stunde fließt. Versuchent euch vorzustellen, dass diese Röhre nicht aus Metall, sondern einem transparenten Magnetfeld besteht. Damit habt ihr nur eine von Tausenden junger Spikulen auf der aktiven Sonne vor Augen.

Oben ist eines der am höchsten aufgelösten Bilder zu sehen, die bislang von diesen rätselhaften solaren Flusskanälen gemacht wurden. Spikulen füllen das oben gezeigte Bildfeld der aktiven Sonnenregion 11092, die letzten Monat über die Sonne zog, sie laufen jedoch besonders offensichtlich beim Sonnenfleck links unten zusammen.

Eine Bilderserie zeigte unlängst, dass Spikulen etwa fünf Minuten lang bestehen bleiben, wobei sie als kleine Röhren aus rasch aufsteigendem Gas beginnen und später schwinden, wenn das Gas den höchsten Punkt erreicht hat und auf die Sonne zurückfällt. Was die Entstehung und das Kräftespiel der Spikulen bestimmt, wird weiterhin untersucht.

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Blaue borstige Sonne

Das blau dargestellte Objekt ist die Sonne, die Kugel ist in der Mitte dunkler und am Rand hell, sie wirkt sehr gleichförmig, nur am Rand sind ein paar Protuberanzen zu sehen.

Credit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

Beschreibung: Unsere Sonne mag ja weich und flauschig aussehen, aber sie ist es nicht. Die Sonne ist eine extrem große Kugel aus brodelndem heißem Gas, hauptsächlich Wasserstoff. Das obige Bild unserer Sonne wurde letzten Monat im Spektralbereich einer speziellen roten Lichtfarbe mit der Bezeichnung H-alpha aufgenommen, die von Wasserstoffgas ausgestrahlt wird. Danach wurden die Farben umgekehrt, sodass das Bild blau erscheint. In diesem Licht sind Details der Chromosphäre der Sonne besonders gut zu sehen, zahlreiche dünne Röhren aus magnetisch gebündeltem heißem Gas, bekannt als Spikulen, die von der Sonne wie Borsten aus einem Zottelteppich aufsteigen, werden hervorgehoben. Unsere Sonne leuchtet, weil sie heiß ist, aber sie brennt nicht. Feuer ist die rasante Verbindung mit Sauerstoff, und es gibt nur sehr wenig Sauerstoff auf der Sonne. Die Energiequelle unserer Sonne ist die Kernfusion von Wasserstoff zu Helium, die tief in ihrem Kern stattfindet. An diesem Tag waren keine Sonnenflecken oder große aktive Regionen auf der Sonne zu sehen, obwohl einige Sonnenprotuberanzen am Rand sichtbar sind.

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Spikulen: Ströme auf der Sonne

Das Bild zeigt einen schwarz gestreiften orangefarbenen Ausschnitt der Sonne.

Credit: SST, Königliche Schwedische Akademie der Wissenschaften, LMSAL

Beschreibung: Stellen Sie sich eine Röhre vor, die so breit wie ein Land und so lang wie die halbe Erde ist. Dann stellen Sie sich vor, dass dieses Rohr mit heißem Gas gefüllt ist, das sich mit 50.000 Kilometern pro Stunde bewegt. Weiters stellen Sie sich vor, dass diese Röhre nicht aus Metall, sondern aus einem transparenten Magnetfeld besteht. Sie malen sich dabei nur eine von Tausenden junger Spikulen auf der aktiven Sonne aus. Oben abgebildet ist das vielleicht am höchsten aufgelöste Bild, das je von diesen rätselhaften solaren Flusskanälen gemacht wurde. Spikulen überziehen dieses Bild der aktiven Solarregion 10380, welche die Sonne im Juni 2004 durchquerte, treten jedoch auf der rechten Seite besonders augenschscheinlich als Teppich aus dunklen Röhren auf. Zeitlich aufeinanderfolgende Bilder zeigten kürzlich, dass Spikulen etwa fünf Minuten lang bestehen, wobei sie als riesige Röhren aus sich rasch erhebendem Gas beginnen, dann jedoch schwinden, wenn das Gas den Höchststand erreicht und auf die Sonne zurückfällt. Diese Bilder lassen auch den Schluss zu, dass die letztendliche Ursache der Spikulen geräuschartige Wellen sind, die über die Oberfläche der Sonne fließen und in die Atmosphäre der Sonne abzweigen.

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