Sonnenfleckengruppe 1429 und die ferne Sonne

Vor dem orangebraunen Himmel steht rechts unten die Silhouette eines Baumes, in der Mitte leuchtet die Sonne, von braunen Wolkenstreifen überzogen.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Manuel Pérez Rayego

Was ist da auf der Sonne zu sehen? In den letzten zwei Wochen kreuzte eine der größten Sonnenfleckenregionen der letzten Jahre die Vorderseite der Sonne. Die aktive Region 1429 ist auf der Sonne oben rechts als Gruppe dunkler Flecken zu sehen. Sie stieß mehrere Sonnenfackeln und Koronale Massenauswürfe aus, seit sie vor fast einem Monat am Sonnenrand auftauchte.

Schnelle Teilchen, die von diesen Sonnenexplosionen stammen, trafen die Erde und führten zu vielen farbigen Polarlichtern, die in den letzten zwei Wochen zu sehen waren. Im Vordergrund sind Bäume und Vögel in der Nähe der spanischen Stadt Merida zu sehen. Dort wurde dieses Bild vor etwa einer Woche fotografiert.

AR 1429 rotierte nach rechts und ist – von der Erde aus gesehen – hinter dem Sonnenrand verschwunden. Doch die Beobachtung der Region wird mit den STEREO-Satelliten fortgeführt. Die Satelliten ziehen der Erde voraus um die Sonne.

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Mondaufgang hinter dem Lick-Observatorium

Vor der riesigen orangefarbenen Scheibe des Vollmondes ragt die Silhouette des Lick-Observatoriums auf.

Bildcredit und Bildrechte: Rick Baldridge

An einem gut gewählten Ort ging am 7. März bei Sonnenuntergang der Vollmond hinter dem Mount Hamilton östlich von San Jose in Kalifornien auf. Die Mondscheibe umrahmte das historische Lick-Observatorium auf dem 1280 Meter hohen Gipfel.

Mond und Observatorium widerspiegeln die warmen Farben des Sonnenlichtes, das auf dem langen Weg durch die Atmosphäre gefiltert wird. (Mondlicht ist reflektiertes Sonnenlicht.) Die beträchtliche Brechung in der Atmosphäre führt zum ausgefransten grünen Rand des Mondes.

Der Vollmond im März ist auch als „Wurmmond“ bekannt. Das Teleskopbild zeigt links die Kuppel des 40-Zoll-Nickel-Teleskops am Lick-Observatorium. In der großen Kuppel rechts steht der große 36-Zoll-Refraktor.

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Vielfarbige Venus

Zwei Bilder der Venus entstanden in zwei Farbräumen. Links sind die Pole violett, die Planetenmitte gelb, rechts ist die ganze Venus eher grünlich. Wolkenstrukturen sind erkennbar.

Bildcredit und Bildrechte: Sean Walker (SkyandTelescope.com, MASIL Astro-Imaging)

Die gleißende Venus leuchtet derzeit in der Dämmerung im Westen. Der Planet ist der markante Abendstern und sogar für gelegentlich Beobachtende ein hübscher Anblick. Im Teleskop ist die Venus ein weniger befriedigender Anblick. Der Planet ist in reflektierende Wolken gehüllt, die im Okular hell, aber strukturlos erscheinen. Doch durch sorgfältige Aufnahmen mit Farbfiltern wie bei diesen Kompositbildern kann man zarte Wolkenmuster zum Vorschein bringen.

Die Bilder entstanden Anfang letzten Monats in einer Gartensternwarte in Manchester im US-amerikanischen New Hampshire. Sie wurden aus den Aufnahmen einer Videokamera erstellt. Die Daten für das linke Bild wurden mit Filtern für nahes Ultraviolettlicht, grünes und nahes Infrarotlicht gewonnen. Das rechte Bild entstand mit Filtern für rotes, grünes und blaues Licht. Die Venus stand kurz vor Sonnenuntergang hoch über dem westlichen Horizont.

Die Abendsichtbarkeit der Venus ist für Beobachter auf der Nordhalbkugel die beste seit sieben Jahren. Sie endet am 5. – 6. Juni mit einem Transit des Planeten vor der Sonne. Es ist der letzte, der zu unseren Lebzeiten stattfindet.

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Gegendämmerungsstrahlen über Wyoming

Hnter einer Strape und einem riesigen Windpark steigen helle Strahlen auf, die im Osten zusammenlaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Nate Cassell

Was passiert über dem Horizont? Die Szenerie wirkt überirdisch, doch sie zeigt nur einen Sonnenuntergang und ein paar gut verteilte Wolken. Oben seht ihr Gegendämmerungsstrahlen. Um zu verstehen, wie sie entstehen, könnt ihr gewöhnliche Strahlenbüschel betrachten. Sie entstehen, wenn Sonnenlicht durch Wolkenlücken fällt.

Sonnenlicht verläuft geradlinig. Wenn man aber diese geraden Linien auf den kugelförmigen Himmel projiziert, sind es Großkreise. Daher laufen Dämmerungsstrahlen vom Sonnenuntergang oder -aufgang ausgehend auf der anderen Seite des Himmels wieder zusammen. Am Gegenpunkt der Sonne, der 180 Grad von ihr entfernt ist, heißen diese Strahlen Gegendämmerungsstrahlen.

Oben seht ihr besonders markante Gegendämmerungsstrahlen. Sie wurden letzten Monat bei Cheyenne im US-amerikanischen Bundesstaat Wyoming fotografiert.

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Venusgürtel über Mercedes in Argentien

Hinter der Silhouette einer Landschaft mit Bäumen steigt der graue Erdschatten auf. Darüber verläuft ein pinkfarbenes Band, darüber ist der Himmel erst gelb, dann hellblau.

Bildcredit und Bildrechte: Luis Argerich

Sicher habt ihr es schon einmal gesehen! Doch vielleicht ist es euch nicht aufgefallen. In einer wolkenlosen Dämmerung kurz vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang ist ein Teil der Atmosphäre über dem Horizont ein bisschen fehlgefärbt. Er wirkt rosarot oder orangefarben. Das farbige Band zwischen dem dunklen, abgeschatteten Himmel und dem blauen Himmel wird als Venusgürtel bezeichnet. Es ist in fast jeder Richtung zu sehen, auch in Gegenrichtung der Sonne.

Der blaue Himmel direkt darüber ist normales Sonnenlicht, das von der Atmosphäre gestreut wird. Doch im Venusgürtel spiegelt die Atmosphäre das Licht der untergehenden oder aufgehenden Sonne wider. Dieses Licht erscheint rötlicher. Unter dem Venusgürtel ist die Atmosphäre dunkler, weil dort kein direktes Sonnenlicht hingelangt.

Der Venusgürtel ist überall zu sehen, wenn der Blick zum Horizont frei ist. Dieses Panorama zeigt den Venusgürtel. Es wurde digital aus 16 kleineren Bildern zusammengefügt, die letzten Monat über Mercedes in Argentinien fotografiert wurden.

Der Venusgürtel wird immer wieder zufällig auf anderen Bildern aufgenommen.

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Sonnentage: Solargraf des Bayfordbury-Observatoriums

Das blaugrün gefärbte Bild zeigt ein Observatorium mit mehreren Teleskopkuppeln und einer Radioschüssel. Es wirkt etwas verzerrt. Darüber verlaufen helle Strichspuren in Schichten. Die Spuren sind gelegentlich lückenhaft.

Bildcredit und Bildrechte: Regina Valkenborgh

Diese Aufnahme von Sonnwende zu Sonnwende wurde sechs Monate lang belichtet. Sie verdichtet die Zeit vom 21. Juni bis 21. Dezember 2011 an einem Standort.

Das unkonventionelle Bild wird als Solargraph bezeichnet. Es wurde mit einer Lochkamera fotografiert, die aus einer Getränkedose mit einem Stück Fotopapier im Inneren gebastelt wurde. Diese einfache Kamera war während der gesamten Aufnahmezeit an einem Punkt fixiert. Sie zeichnete jeden Tag kontinuierlich den Sonnenpfad als leuchtende Spur auf. Diese Sonnenspur wurde in das lichtempfindliche Papier gebrannt.

In diesem Fall wurde der Standort so gewählt, dass er die Kuppeln und das Radioteleskop des Bayfordbury-Observatoriums der Universität Hertfordshire überblickte. Dunkle Lücken in den Tagesbögen entstanden durch Wolkendecken. Durchgehend helle Spuren zeigen sonniges Wetter.

Natürlich steht die Sonne anfangs im Juni zur Sommersonnenwende auf der Nordhalbkugel höher. Wenn die Wintersonnenwende im Dezember kommt, sinken die Spuren am Himmel tiefer. Der Herbst letzten Jahres war einer der mildesten, die je in Großbritannien aufgezeichnet wurden. Das zeigen die vielen hellen Bögen im tieferen Bereich des Bildes.

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Konjunktion bei Sonnenuntergang

Auf einem ruhigen See, der in der Abenddämmerung rot leuchtet, schwimmt ein Schiff. Hinten ist die Silhouette eines Berges. Am violettblauen Himmel leuchtet ein junger Sichelmond.

Bildcredit und Bildrechte: Stefano De Rosa

Auf der Südhalbkugel bot Komet Lovejoy eine gute Unterhaltung für Morgenmenschen. Gleichzeitig schmückte eine hübsche Konjunktion aus einem jungen Sichelmond mit der Venus bei Sonnenuntergang den Abendhimmel im Westen. Die Konjunktion wurde am 26. Dezember über dem Lago di Viverone nahe der italienischen Stadt Turin fotografiert. Die Farben des Sonnenuntergangs machen das Bild sehr stimmungsvoll.

Wenn ihr unlängst draußen wart und Sonnenuntergänge auf dem Planeten Erde gesehen haben, ist euch vielleicht die Venus tief im Westen als gleißender Abendstern aufgefallen. Sie wird manchmal mit irdischen Lichtern am Horizont verwechselt. Nach Sonne und Mond ist sie das hellste Himmelslicht.

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Durch einen Sonnentunnel

Hinter zwei Sonnentunneln geht die Sonne am Horizont unter. Die Landschaft ist blau und dämmrig, am blauen Himmel stehen viele Wolken. In der vorderen Betonröhre liegt Schnee, auch die Landschaft ist verschneit.

Bildcredit und Bildrechte: Arne Erisoty

Heute um 05:30 UT steht die Sonne still. Ihre Bewegung zu südlichen Breitengraden endet und ihre jährliche Reise nach Norden beginnt. Dieses Ereignis ist die Sonnenwende. Auf der Nordhalbkugel markiert die Dezembersonnenwende den Beginn des astronomischen Winters. In der Great Basin Desert bei Lucin im US-amerikanischen Bundesstaat Utah könntet ihr die auf- und untergehende Sonne um die Sonnenwende herum durch die Sonnentunnel sehen.

Die Sonnentunnel sind ein monumentales Erdwerk der Künstlerin Nancy Holt. Sie wurden aus vier Betonröhren errichtet. Die Röhren sind je fünfeinhalb Meter lang und haben Durchmesser von fast drei Metern. Die Tunnel sind zu einem großzügigen X angeordnet. Dabei wurden sie auf Sonnenaufgang und -untergang zur Sonnenwende ausgerichtet.

Dieser eindrucksvolle Schnappschuss entstand etwa zur Wintersonnenwende 2010. Er zeigt einen kalten, wolkigen Sonnenuntergang durch zwei Sonnentunnel. Die Sonne steht knapp am Horizont. Löcher in den Röhrenwänden werfen während der Tageslichtstunden Sonnenflecken auf das Innere der Wände. Diese Flecken bilden eine Karte der Hauptsterne in den Sternbildern Drache, Perseus, Taube und Steinbock.

Wer irdische und himmlische Landkunst liebt, dem sei gesagt, dass die Sonnentunnel etwa 240 Straßenkilometer von der bekannten Spiral-Mole entfernt sind. Sie wurde von Holts Ehemann Robert Smithsons errichtet.

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