Der lange Schweif des Kometen Leonard

Der 60 Grad lange Schweif des Kometen Leonard im Sternbild Mikroskop.

Bildcredit und Bildrechte: Daniele Gasparri

Beschreibung: Komet Leonard ist der hellste Komet des Jahres 2021. Auf diesen beiden Bildern, die am 29. Dezember unter dem dunklen Himmel der Atacamawüste fotografiert wurden, befindet er sich links unten.

Auf dem Weg zum Perihel am 3. Januar wurde Komet Leonards sichtbarer Schweif länger. Kombinierte Aufnahmen, die mit einer Weitwinkellinse fotografiert wurden (für besseren Kontrast hier auch als umgekehrtes Schwarz-Weiß-Bild gezeigt), zeigen den komplexen Ionenschweif, der erstaunliche 60 Grad lang ist. Der helle Jupiter leuchtet rechts unten nahe am Horizont.

Der lange Schweif besteht aus ionisiertem Gas, das im Sonnenlicht fluoresziert. Das Material des Schweifes verdampft vom Kern des Kometen Leonard, einer etwa einen Kilometer großen Masse aus Staub, Gestein und Eis. Wahrscheinlich führten Ausbrüche auf dem Kometenkern und Stöße von Magnetfeldern und dem Sonnenwind in den letzten Wochen zu dem unregelmäßigen, geknickten und verdrehten Aussehen des Schweifes.

In wenigen Tagen erreicht Komet Leonard den sonnennächsten Punkt. Seine Aktivität sollte anhalten, während er südlich der Ekliptik durch das Sternbild Mikroskop zieht.

Zur Originalseite

Perihel und Aphel

Vergleich zwischen dem scheinbaren Durchmesser der Sonne zum Perihel (Sonnennähe) und Aphel (Sonnenferne).

Bildcredit und Bildrechte: Richard Jaworski

Beschreibung: Am 5. Juli 2021 erreichte die Erde das Aphel 2021, das ist der sonnenfernste Punkt auf ihrer elliptischen Bahn. Natürlich beeinflusst die Entfernung der Erde von der Sonne nicht die Jahreszeiten. Diese sind abhängig von der Neigung der Rotationsachse der Erde, daher ist im Juli auf der Nordhalbkugel immer noch Sommer und auf der Südhalbkugel Winter.

Doch es bedeutet, dass am 5. Juli die Sonne – vom Planeten Erde aus betrachtet – ihre kleinste scheinbare Größe hatte. Dieses Komposit vergleicht zwei Bilder der Sonne, die mit demselben Teleskop und derselben Kamera fotografiert wurden. Die linke Hälfte entstand nahe dem Perihel 2021 (2. Januar), dem sonnennächsten Punkt auf der Erdbahn. Das rechte Bild wurde kurz vor dem Aphel 2021 fotografiert.

Der Unterschied des scheinbaren Durchmessers der Sonne zwischen Perihel und Aphel ist normalerweise schwierig zu erkennen, da er nur etwas mehr als 3 Prozent beträgt.

Zur Originalseite

Von Perihel bis Aphel

Siehe Beschreibung. Vergleich der scheinbaren Sonnengröße in Sonnennähe (Perihel) und Sonnenferne (Aphel); Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Ian Griffin (Otago Museum)

Beschreibung: Am 5. Januar erreichte die Erde das Perihel für 2020 – das ist der Punkt auf ihrer elliptischen Bahn, an dem sie der Sonne am nächsten steht. Die Entfernung von der Sonne hat aber keinen Einfluss auf die Jahreszeiten. Diese werden von der Neigung der Rotationsachse der Erde bestimmt, daher ist im Januar auf der Nordhalbkugel immer noch Winter und im Süden Sommer. Doch es bedeutet, dass der scheinbare Durchmesser der Sonne am 5. Januar am größten war.

Dieses Bildkomposit vergleicht anschaulich zwei Bilder der Sonne, die beide auf dem Planeten Erde mit demselben Teleskop und derselben Kamera fotografiert wurden. Die linke Hälfte wurde am Tag des Perihels von 2020 fotografiert. Die rechte Hälfte entstand nur eine Woche vor dem Aphel am 4. Juli 2019, dem sonnenfernsten Punkt der Erdbahn.

Die Änderung des scheinbaren Sonnendurchmessers zwischen Perihel und Aphel, der sonst schwer erkennbar ist, beträgt nur wenig mehr als 3 Prozent. Das Perihel 2020 und das vorangegangene Aphel 2019 waren das nächste und das fernste Perihel und Aphel im 21. Jahrhundert.

Zur Originalseite

Komet Lovejoy: Überlebender Sonnenstreifer

In der Mitte des blau gehaltenen Bildes ist eine blaue Scheibe, die die Sonne verdeckt. Die Größe der Sonne ist mit einem Kreis markiert. Außerhalb strömen helle Strahlen aus, links ist ein schräger weißer Streifen, der abgetrennte Schweif des Kometen Lovejoy (C/2011 W3) in einem schwarzen Oval. Rechts ist ein sehr heller Punkt mit Streifen links und rechts, es ist der Kopf des Kometen Lovejoy in einer schwarzen Ellipse.

Credit: LASCO, SOHO-Konsortium, NRL, ESA, NASA

Viele Kometen, die an der Sonne streifen, zerfallen bei dieser Begegnung. Daher wurde auch beim Kometen Lovejoy (C/2011 W3) nicht erwartet, dass er die nahe Begegnung mit der Sonne überstehen würde. Doch er blieb bestehen.

Dieses Bild entstand mit einem Koronografen an Bord der Raumsonde SOHO. Er ist zur Sonne gerichteten. Auf dem Bild erkennt man die immer noch einwärts gerichteten Reste des Schweifes, als der Kern mit gleißender Koma am 16. Dezember aus dem Glanz der Sonne trat. Die Sonne ist hinter der Abdeckscheibe, die den übermächtigen Glanz verdeckt. Ihre Position ist mit einem weißen Kreis markiert. Komet Lovejoys Koma ist vom Schweif getrennt und so hell, dass die Pixel der Kamera überbelichtet sind. Es entstehen helle, waagrechte Streifen.

Anhand ihrer Umlaufbahnen vermutet man, dass Kometen, welche die Sonne streifen, zur Kreutz-Gruppe gehören. Sie sollen beim Zerfall eines einzigen Kometen entstanden sein, der im 12. Jahrhundert der Sonne sehr nahe kam. Die meisten Kometen dieser Gruppe wurden mit SOHOs Kameras entdeckt. Doch anders als die meisten Sonnenstreifer wurde dieser Komet zuvor vom australischen Astronomen Terry Lovejoy an einer Sternwarte auf der Erde entdeckt.

Komet Lovejoy näherte sich der Sonnenoberfläche bis auf etwa 120.000 Kilometer. Er hatte wahrscheinlich einen riesigen Kometenkern, sodass er diesen intensiven Periheldurchgang überlebte. Hier findet ihr eindrucksvolle Videos des Solar Dynamics Observatory von dieser Begegnung.

Zur Originalseite

Pacman und Hartley

Hinter dicht verteilten Sternen leuchtet links ein roter Nebel, der an Pacman erinnert, und rechts einen türkisen Kometen, der eine Strichspur zieht, weil er schneller wandert als die Sterne.

Credit und Bildrechte: Jaime Fernández

Beschreibung: Der kleine Komet Hartley 2 (103/P Hartley), der mit einer Umlaufzeit von 6 Jahren durch das Sonnensystem reist, erreicht am 20. Oktober den erdnächsten Punkt (Perigäum) und am 28. Oktober den sonnennächsten Punkt (Perihel) seiner Bahn. Er könnte so hell werden, dass er bei klarem, dunklem Himmel mit bloßem Auge sichtbar ist.

Schon jetzt ist der Komet ein reizendes Teleskopobjekt. Hier ist er mit einer faszinierenden grünen Koma abgebildet. Am 2. Oktober teilte er sich das Bildfeld mit dem Emissionsnebel NGC 281 und Sternen im Sternbild Kassiopeia. Das aufklaffende Profil des Nebels, das durch dunkle Staubwolken entsteht, erinnert an seinen verspielteren Spitznamen: Pacman-Nebel.

Ein auffälliger kurzer, heller Streifen zeigt die Bewegung des Kometen vor den Sternen im Hintergrund während der einstündigen Belichtungszeit. In den nächsten Tagen teilt sich der Kometen Hartley 2 auch ein gemeinsames Sichtfeld mit dem berühmten Doppelsternhaufen im Perseus.

Am 4. November fliegt eine vom Planeten Erde stammende Raumsonde nur 700 Kilometer an dem Kometenkern vorbei. Diese Raumsonde mit der neuen Bezeichnung EPOXI war zuvor als Deep Impact bekannt.

Zur Originalseite