Der Mechanismus von Antikythera

Der Mechanismus von Antikythera wurde auf dem Meeresgrund in einem gesunkenen Schiff entdeckt und wird heute als der erste Computer betrachtet.

Bildcredit und Lizenz: Marsyas, Wikipedia

Beschreibung: Niemand hätte gedacht, dass es vor 2000 Jahren die Technologie gab, um so eine Maschine zu bauen. Der hier gezeigte Mechanismus von Antikythera wird heute allgemein als der erste Computer betrachtet. Er wurde auf dem Meeresgrund an Bord eines havarierten griechischen Schiffs entdeckt.

Seine Komplexität führte zu jahrzehntelangen Untersuchungen, und selbst heute noch sind wahrscheinlich nicht alle seine Funktionen bekannt. Röntgenbilder des Mechanismus zeigten jedoch, dass eine Hauptfunktion seiner vielen uhrähnlichen Rädchen und Getriebe darin besteht, eine tragbare handbetriebene geozentrische Planetenmaschine zu schaffen, um zukünftige Stern- und Planetenpositionen sowie Mond- und Sonnenfinsternisse vorherzusagen.

Der ungefähr 13 Zentimeter große korrodierte Kern des größten Getriebes im Mechanismus von Antikythera ist hier abgebildet. Der ganze Mechanismus ist 33 Zentimeter hoch, damit misst er etwa soviel wie ein großes Buch. In jüngster Zeit erlaubte eine aktuelle Computermodelierung der fehlenden Komponenten die Konstruktion einer vollständigeren Nachbildung dieser erstaunlichen antiken Maschine.

Zur Originalseite

Totale Sonnenfinsternis 2020

Bei der totalen Sonnenfinsternis im Dezember 2020 war auch der unglückselige Komet C/2020 X3 SOHO links unten zu sehen, etwa auf der 7-Uhr-Position.

Bildcredit und Bildrechte: Miloslav Druckmuller, Andreas Moller, (Technische Universität Brünn)

Beschreibung: Auf einem schmalen Pfad, der den Süden von Südamerika bei Chile und Argentinien kreuzte, wanderte der letzte Neumond 2020 während der einzigen totalen Sonnenfinsternis des Jahres am 14. Dezember vor die Sonne. Der Neumond war nur 2 Tage vom erdnächsten Punkt seiner elliptischen Bahn – dem Perigäum – entfernt. Seine Oberfläche ist auf diesem dramatischen Kompositbild zart vom Erdschein beleuchtet.

Das Bild ist ein bearbeitetes Komposit aus 55 kalibrierten Aufnahmen mit Belichtungszeiten von 1/640 bis 3 Sekunden. Es deckt einen großen Helligkeitsumfang während der Totalität ab und zeigt die dämmrige Mondoberfläche sowie blasse Sterne im Hintergrund, zusammen mit planetengroßen Protuberanzen am Sonnenrand, einen gewaltigen koronalen Massenauswurf und flüchtige Strukturen in der Korona, die normalerweise im Gleißen der Sonne verborgen sind. Bei genauer Betrachtung erkennt ihr, wie sich der unglückselige Komet C/2020 X3 SOHO von links unten nähert, etwa auf der 7-Uhr-Position. Er gehört zur sonnenstreifenden Kreutzfamilie.

2021 ist am 10. Juni eine ringförmige Sonnenfinsternis zu sehen, doch für die einzige totale Sonnenfinsternis des Jahres müsst ihr bis 4. Dezember warten. Diese Finsternis ist auf einem schmalen Pfad total, der den südlichsten Kontinent Antarktis kreuzt.

Zur Originalseite

Die Erde bei einer totalen Sonnenfinsternis


Videocredit: GOES-16, ABI, NOAA, NASA

Beschreibung: Wie sieht die Erde bei einer totalen Sonnenfinsternis aus? In der Region, wo Menschen die Finsternis sehen, erscheint sie dunkel, weil dorthin der Schatten des Mondes fällt. Der Schattenfleck rast mit fast 2000 Kilometern pro Stunde über die Erde und verdunkelt die Orte entlang der Zentrallinie – meist nur wenige Minuten – bevor er weiterzieht.

Dieses Video zeigt die Erde bei der totalen Sonnenfinsternis Mitte des Monats. Der Zeitrafferfilm wurde mit einem geostationären Satelliten aufgenommen. Zu Beginn seht ihr die Erde unten bei Nacht, doch bald schon geht rechts unten die Sonne auf. Die Wolken wandern, während über dem blauen Planeten der Tag anbricht.

Plötzlich taucht links unten der runde Schatten des Mondes auf, zieht rasch über Südamerika und verschwindet rechts. Am Ende des Videos beginnt wieder die Nacht. Die nächste totale Sonnenfinsternis findet nächsten Dezember statt, ist aber nur in Teilen der Antarktis sichtbar.

Anmerkung der Übersetzerin: Im Juni 2021 findet in Europa eine partielle Sonnenfinsternis statt. Info dazu und weiteren Himmelsereignissen findet ihr in diesem Notizkalender 2021.

Galerie: Interessante Bilder der totalen Sonnenfinsternis, die an APOD geschickt wurden

Zur Originalseite

Diamant am Himmel

Diamantring von der Zentrallinie der totalen Sonnenfinsternis 2020 im Norden von Patagonien in Argentinien und Sonnenprotuberanzen am Rand der Mondsilhouette.

Bildcredit und Bildrechte: Mariano Ribas (Planetario de la Ciudad de Buenos Aires)

Beschreibung: Als der Schatten des Mondes am 14. Dezember über die Südhalbkugel des Planeten Erde raste, kamen Himmelsbeobachterinnen auf der dunklen Zentrallinie in den Genuss der einzigen totalen Sonnenfinsternis 2020. Beim Schattenspiel des Neumondes sah man einen Augenblick lang diesen funkelnden Diamantring, sogar am wolkigen Himmel.

Das flüchtige Schauspiel ist als Diamantringeffekt bekannt, und es findet zweimal statt: Knapp vor und unmittelbar nach der Totalität ist ein schmaler Splitter der Sonnenscheibe hinter dem Mondrand sichtbar, der wie ein funkelndes Juwel an einem dunklen Ring aussieht.

Dieser dramatische Schnappschuss von der Zentrallinie im Norden von Patagonien in Argentinien zeigt den zweiten Diamantring dieser Finsternis und markante Sonnenprotuberanzen über dem Rand der Mondsilhouette.

Zur Originalseite

Finsternis unter der ISS

Eine Kamera an der Außenseite der Internationalen Raumstation ISS dokumentiert die Sonnenfinsternis vom Weltraum aus.

Bildcredit: NASA ISS Expedition 63

Beschreibung: Der dunkle Schatten des Neumondes berührte am 21. Juni den Planeten Erde. Eine hochauflösende Kamera an der Außenseite der Internationalen Raumstation ISS dokumentierte seinen Durchgang auf diesem Schnappschuss, der im niedrigen Erdorbit nahe der Grenze von Kasachstan und China fotografiert wurde. Die Menschen unten auf dem Pfad des Zentralschattens des Mondes konnten natürlich die mit Spannung erwartete ringförmige Sonnenfinsternis beobachten.

Im Vordergrund ist ein Frachtraumschiff an den Außenposten im Orbit gedockt. Es ist das H-2-Versorgungsraumschiff 9 von JAXA, der japanischen Behörde für Luftfahrt- und Weltraumforschung.

Galerie: Interessante Bilder der Finsternis vom Juni 2020, die bei APOD eingereicht wurden
Zur Originalseite

Finsternis unter dem Bambus

Die Blätter eines Bambuswäldchens in Pune in Indien bildeten Lochblenden, durch die Sonnensicheln der Sonnenfinsternis auf den Boden projiziert wurden.

Bildcredit und Bildrechte: Somak Raychaudhury (Interuniversitäres Zentrum für Astronomie und Astrophysik)

Beschreibung: Wie kann man eine Sonnenfinsternis sicher beobachten? Wenn man versucht, nach unten zu blicken statt nach oben, hat man vielleicht eine Fülle an Bildern zur Auswahl. In Pune in Indien bot zum Beispiel ein schattiges Bambuswäldchen während der Sonnenfinsternis am 21. Juni dieses verwirrende Schauspiel.

Kleine Lücken zwischen eng verwobenen Blättern auf den großen Pflanzen bildeten ein Netzwerk zufällig verteilter Lochblenden. Jede dieser Blenden projizierte ein Einzelbild der verfinsterten Sonne. Der Schnappschuss aus Pune wurde etwa zum Höhepunkt der Finsternis fotografiert, als der Mond ungefähr 60 Prozent des Sonnendurchmessers bedeckte.

Auf einem schmalen Pfad war jedoch eine ringförmige Finsternis zu sehen, bei der die Mondsilhouette zum Maximum gänzlich von der hellen Sonnenscheibe umgeben war. Dieser Pfad des dunklen Mondschattens verlief über Zentralafrika, Südasien und China.

Galerie: interessante Bilder der ringförmigen Sonnenfinsternis im Juni 2020, die bei APOD eingereicht wurden
Zur Originalseite

Finsternisstraße, Hongkong

Der Ablauf der ringförmigen Sonnenfinsternis am 21. Juni, fotografiert in der Jordan Street in Hongkong.

Bildcredit und Bildrechte: Gary Chan

Beschreibung: Am 21. Juni kam es kurz nach der Sonnenwende und dem nördlichsten Sonnenuntergang des Jahres 2020 zu einer ringförmigen Sonnenfinsternis. Zum Höhepunkt der Finsternis leuchtete um die Silhouette des Neumondes ein Feuerring, der auf einem schmalen, höchstens 85 Kilometer breiten Pfad zu sehen war. Der Pfad der ringförmigen Finsternis begann in Zentralafrika, überquerte Südasien und China und endete im Pazifischen Ozean. Doch in einer viel breiteren Region war eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen.

Dieser belebte Abschnitt der Jordan Street in Hongkong blickt nach Nordwesten und fluchtet mit der scheinbaren Bahn der Nachmittagssonne zur Sonnenwende. Die Aussicht auf Straßenhöhe wurde mit einer Finsternisbildfolge kombiniert, die mit einem sicheren Sonnenfilter auf der Kamera fotografiert wurde. An diesem Ort war die Finsternis partiell. Zum Höhepunkt, der in der Mitte des Finsternisverlaufs zu sehen ist, bedeckte der Mond ungefähr 90 Prozent des Sonnendurchmessers.

Galerie: Notable Bilder der ringförmigen Sonnenfinsternis im Juni 2020, die an APOD geschickt wurden
Zur Originalseite

Vergrößerte Mondberge bei der ringförmigen Finsternis

Ringförmige Sonnenfinsternis macht gigantisch vergrößerte Mondberge und Mondtäler sichtbar.

Bildcredit und Bildrechte: Wang Letian (Eyes at Night)

Beschreibung: Was zeigen die Schlieren auf diesem Kompositbild der Sonnenfinsternis von gestern? Es sind die umgekehrten Schatten von Bergen am Mondrand. Die Bildfolge wurde in Xiamen in China fotografiert. Beim mittleren Bild steht das Mondzentrum direkt vor dem Zentrum der Sonne.

Der Mond war zu weit von der Erde entfernt, um die ganze Sonne abzudecken. Das Licht, das rund um den Mondrand strömte, wird als Feuerring bezeichnet. Die beiden Enden der Bildfolge zeigen Sonnenlicht, das durch die Mondtäler strömte.

Während der Mond von links nach rechts immer weiter vor die Sonne wanderte, konnten anfangs nur die höheren Gipfel auf dem Mondrand das Sonnenlicht abdecken. Somit sind die dunklen Schlieren die projizierten, verzerrten, umgekehrten und vergrößerten Schatten von Bergen am Mondrand. Die hellen Regionen werden als Baileysche Perlen bezeichnet.

Nur auf einer schmalen Schneise der östlichen Erdhalbkugel konnte man gestern die vollständige ringförmige Sonnenfinsternis beobachten. Nächsten Juni sieht man auf einem schmalen Pfad auf der Nordhalbkugel der Erde die nächste ringförmige Sonnenfinsternis. Ende dieses Jahres kann man am entgegengesetzten Erdende eine totale Sonnenfinsternis beobachten.

Zur Originalseite