Alle Farben der Sonne

Das Spektrum der Sonne wurde hier extrem weit aufgefächert, sodass es auf viele Zeilen umgebrochen werden musste, um ins Bild zu passen. Oben sind rote Farben, in der Mitte leuchtet das Spektrum grün und unten blau.

Bildcredit und Bildrechte: Nigel Sharp (NSF), FTS, NSO, KPNO, AURA, NSF

Wir wissen noch immer nicht, warum im Licht der Sonne einige Farben fehlen. Hier sind alle sichtbaren Farben der Sonne abgebildet. Sie entstehen, wenn Sonnenlicht durch ein prisma-artiges Gerät gelenkt wird. Das Spektrum stammt vom McMath-Pierce-Sonnenteleskop. Es zeigt, dass unsere Sonne fast jede Lichtfarbe abstrahlt, obwohl sie weiß erscheint. In gelbgrünem Licht leuchtet sie am hellsten.

Die dunklen Streifen im Spektrum entstehen, wenn Gas in oder über der Sonnenoberfläche Licht absorbiert, das darunter abgestrahlt wurde. Weil verschiedene Arten Gas unterschiedliche Lichtfarben schlucken, kann man feststellen, aus welchen Gasen die Sonne besteht. Helium wurde zum Beispiel erstmals 1870 im Sonnenspektrum entdeckt. Erst später fand man es auch hier auf der Erde. Inzwischen wurden die meisten Absorptions-Spektrallinien zugeordnet – aber noch nicht alle.

Neue Übersetzungen: APOD ist jetzt auf kroatisch und montenegrinisch verfügbar

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LightSail A

Die Raumsonde LightSail A blickt im Erdorbit auf ihr silbrig glänzendes Sonnensegel. Das Bild ist lila gefärbt. Über dem Segel strahlt die Sonne.

Bildcredit: The Planetary Society

LightSail A reiste per Anhalter in den niedrigen Erdorbit. Dort führte es eine herausfordernde Testmission durch und entfaltete am 7. Juni sein 32 m² großes Mylar-Sonnensegel. Das dramatische Bild stammt von einer der Fischaugenkameras. Sie ist so groß wie ein Brotlaib und fotografierte das entfaltete Segel, das im Sonnenlicht glänzte.

LightSail A war mit geöffnetem Segel vor dem letzten Orbit von der Erde aus sichtbar. Letztes Wochenende trat es in die Atmosphäre ein. Die erfolgreiche Demonstration ebnet den Weg für die Raumsonde LightSail B. Ihr Start ist für April 2016 geplant.

Durch den Weltraum zu segeln war einst Stoff für Science-Fiction. Es wurde vor 400 Jahren vom Astronomen Johannes Kepler vorgeschlagen. Er beobachtete, wie Kometenschweife vom Sonnenwind verweht werden. Doch moderne Sonnensegelentwürfe wie jenes, das von LightSail A getestet wurde, setzen auf den geringen, aber stetigen Schub des Sonnenlichts.

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Zwei Welten, eine Sonne

Zwei Bildfelder zeigen einen Sonnenuntergang auf der Erde (links) und auf dem Mars (rechts). Der Sonnenuntergang auf dem Mars wirkt sehr bläulich und ungewohnt.

Bildcredit und Bildrechte – linkes Bild: Damia Bouic; rechtes Bild: NASA, JPL-Caltech, MSSS; Digitale Bearbeitung: Damia Bouic

Wie sehr unterscheiden sich Sonnenuntergänge auf dem Mars und auf der Erde? Zum Vergleich wurden zwei Bilder unseres alltäglichen Sterns bei Sonnenuntergang fotografiert. Ein Bild entstand auf der Erde und eines auf dem Mars. Diese Bilder wurden auf die gleiche Winkegröße skaliert. Sie sind hier Seite an Seite dargestellt.

Ein kurzer Blick zeigt, dass die Sonne auf dem Mars kleiner wirkt als auf der Erde. Das ist einleuchtend, da der Mars 50% weiter von der Sonne entfernt ist als die Erde. Noch auffälliger ist, dass der Sonnenuntergang auf dem Mars um die Sonne herum merklich bläulicher wirkt als die typischen orangen Farben um die untergehende Sonne auf der Erde. Der Grund für die blauen Farbtöne auf dem Mars ist nicht vollständig erklärbar. Er hängt vermutlich mit den Eigenschaften des Marsstaubs zusammen, der Licht nach vorne streut.

Der irdische Sonnenuntergang wurde im März 2012 im französischen Marseille fotografiert. Der Mars-Sonnenuntergang wurde letzten Monat von der robotischen NASA-Raumsonde Curiosity im Krater Gale auf dem Mars fotografiert.

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Über die Sonne

Die Sonne mit Granulation schwebt wie ein Flauschball mitten im Bild. Links oben ist ein Filament, das so lang ist wie die Entfernung zwischen Erde und Mond. Die Sonne ist in Falschfarben dargestellt.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

Ein langes Sonnenfilament breitet sich über die relativ ruhige Oberfläche der Sonne aus. Das Teleskopbild stammt vom 27. April. Das negative oder invertierte Schmalbandbild wurde im Licht ionisierter Wasserstoffatome aufgenommen.

Links oben türmt sich ein prächtiger Schleier aus magnetisiertem Plasma über der Oberfläche auf. Er reicht über den Sonnenrand hinaus. Wie lang ist das Sonnenfilament? Es ist fast so lang wie die Entfernung zwischen Erde und Mond. Das zeigt die Skala links.

Das lange Filament wanderte einen Tag später über die Sonnenscheibe nach rechts. Es brach aus und ragte von der Sonnenoberfläche auf. Es stieß auch einen koronalen Massenauswurf (CME) aus. Das wurde von Sonnensatelliten beobachtet. Der CME treibt wahrscheinlich weit neben unserem Planeten vorbei.

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Totale Sonnenfinsternis über Spitzbergen

Waagrecht wandern Sonne und Mond über den Himmel. Dabei schiebt sich der Mond immer weiter vor die Sonne, bis er sie in der Mitte bedeckt. Danach gibt er sie langsam wieder frei. Vorne stehen Finsternisjäger im Schatten in einer gebirgigen verschneiten Landschaft.

Bildcredit und Bildrechte: Thanakrit Santikunaporn

Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten! Diesen Eindruck vermittelte letzten Monat die vollständige Bedeckung der Sonne durch den Mond im norwegischen Spitzbergen. Die Finsternis wurde alle drei Minuten fotografiert. Die Bilder wurden digital mit einer Aufnahme des Vordergrundes am selben Ort kombiniert.

Vorne stehen zahlreiche begeisterte Finsternisjäger, manche haben komplexe Kameras. Mond und Sonne wanderten zusammen über den Himmel. So weit im Norden tun sie das fast waagrecht. Dabei bedeckte ein immer größerer Teil des Mondes die Sonne.

Im mittleren Bild ist die Sonne fast vollständig vom Mond verdeckt. Dadurch wirkt die nähere Umgebung am helllichten Tag wie bei Nacht. Das Besondere ist der Mond. Er ist von der ausgedehnten Korona der Sonne umgeben. Etwa 2,5 Minuten später taucht die Oberfläche der Sonne langsam wieder auf.

Die nächste totale Sonnenfinsternis ist im März 2016 in Südostasien zu sehen.

14.-16. August: Die VII. Burggespräche des Orion

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Im Schatten des Mondes


Videocredit und -rechte: Stephan Heinsius (Eclipseland)

Wie sieht es aus, wenn man durch eine totale Sonnenfinsternis fliegt? Wenn sich jemand bei einer totalen Sonnenfinsternis an einem Ort auf der Erde befindet, über den der Pfad des dunklen Mondschattens verläuft, kann er oder sie beobachten, wie der Mond vor der Sonne vorbeizieht. Wenige Minuten bedeckt der Mond die ganze Sonne.

Bei der totalen Sonnenfinsternis letzten Monat fotografierte jemand in einem Flugzeug, das durch den Kernschatten des Mondes flog. Er hatte eine besonders gute Sicht auf die Dunkelheit. Eine Sekunde im Zeitraffervideo entspricht etwa einer Minute Echtzeit.

Der Mondschatten kommt von rechts ins Bild und verlässt es nach links. Dabei bleiben Orte auf der Erde, die außerhalb des Kernschattens liegen, teilweise von der Sonne beleuchtet. Diese Orte sind mehr als 100 Kilometer entfernt. Bei der nächsten Sonnenfinsternis Mitte September bedeckt der Mond höchstens einen Teil der Sonne.

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Halo um Sonne und Mond

Das Bild zeigt zur Hälfte den Tag und zur Hälfte die Nacht über dem schwedischen Östersund. Sonne und Mond stehen an derselben Stelle am Himmel. Beide sind von einem 22-Grad-Halo umgeben, das durch Eiskristalle entstand.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

Dieses kreative Tag– und Nacht-Kompositbild entstand aus zwei Bildern vom 1. April. Sie blicken über die Küste von Östersund in Schweden. Zeitlich liegen sie etwa 10 Stunden auseinander, passen aber sonst zusammen. Die Zeiten für die Aufnahme wurden so gewählt, dass die Sonne und der fast volle Mond an derselben Stelle am kalten Frühlingshimmel stehen. Auf der Nachtszene leuchtet Jupiter über den Hafenlichtern.

Sonne und Mond sind von kreisrunden Eishalos umgeben. Höfe um Sonne oder Mond sind tatsächlich ausgerichtet. Beide haben einen Winkelradius von 22 Grad. Der Radius ist konstant, er hängt nicht von der Helligkeit von Sonne oder Mond ab, sondern nur von der sechseckigen Geometrie der Eiskristalle in der Atmosphäre sowie von Reflexion und Brechung des Lichtes.

Morgen, am 4. April, stehen Sonne und Mond auf gegenüberliegenden Seiten des Planeten Erde. Dabei inszenieren sie eine totale Mondfinsternis.

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Korona über Spitzbergen

Um den dunklen Mond strömt die Sonnenkorona in langen Strahlen. Protuberanzen ragen über den Rand. Auf der Nachtseite des Mondes sind einige Details der Oberfläche erkennbar. Der Vollmond wird von der Vollerde beleuchtet, daher ist es auf der erdzugewandten Seite nie ganz dunkel.

Bildcredit und Bildrechte: Miloslav Druckmüller, Shadia Habbal, Peter Aniol, Pavel Starha

Bei einer totalen Sonnenfinsternis ist die ausgedehnte äußere Atmosphäre der Sonne – die Korona – ein schöner Anblick. Bänder und schimmernde Details faszinieren das Auge. Sie haben einen Helligkeitsumfang von mehr als 10.000 zu 1. Das macht es bekanntermaßen schwierig, sie auf einem einzigen Bild zu dokumentieren.

Das Komposit entstand aus 29 Teleskopbildern mit einer großen Bandbreite an Belichtungszeiten. Es zeigt die Korona der Sonne in all ihrer Pracht. Die Bilder wurden justiert und digital kombiniert. Die Aufnahmen entstanden bei der totalen Sonnenfinsternis am 20. März. Über dem arktischen Archipel von Spitzbergen in Norwegen war der Himmel sehr klar.

Protuberanzen ragen über den Rand der Sonnenscheibe. Spannend ist, dass auf der Nachtseite des Neumondes sogar kleine Details erkennbar sind. Sie werden vom Sonnenlicht beleuchtet, das von der Vollerde reflektiert wird. Am 4. April wendet sich das Blatt. Dann wandert der Vollmond bei einer totalen Mondfinsternis in den Schatten der Neuerde.

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