Eine partielle Sonnenfinsternis über Island

Eine Person hält scheinbar die Sonne, die nur als Sichel zu sehen ist, weil sie oben vom Mond verdeckt wird. Die Person ist als Silhouette zu sehen, der Himmel ist von Wolken verdeckt.

Bildcredit und Bildrechte: Wioleta Gorecka

Was ist, wenn Sonne und Mond zusammen aufgehen? Das passierte gestern über manchen nördlichen Teilen des Planeten Erde. Kurz nach Sonnenaufgang fand nämlich eine partielle Sonnenfinsternis statt. Man konnte beobachten, wie der Mond ein Stück der Sonne verdeckte. Das war in nordöstlichen Regionen von Nordamerika und in nordwestlichen Gebieten von Europa, Asien und Afrika zu sehen.

Das Bild wurde gestern beim isländischen Vulkankrater Grábrók fotografiert. Dort war ein großer Teil der Sonne kurz hinter dem Mond versteckt. Das Foto entstand bei wolkigem Himmel. Es war so gut geplant, dass hier ein Freund des Fotografen scheinbar die Sonne hinter dem Mond herauszieht.

Diesmal war nirgendwo auf der Erde eine totale Sonnenfinsternis zu sehen. In der fernen Vergangenheit waren Menschen bei einer Finsternis einmal so überrascht, dass sie laufende Kämpfe plötzlich einstellten. Heute sind Finsternisse keine Überraschung mehr. Sie können auf die Sekunde genau vorhergesagt werden.

Wachsende Galerie: Partielle Sonnenfinsternis im März 2025

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Das Sonnenfinsternis-Analemma-Projekt

Ein Analemma zeigt den Lauf der Sonne, wenn man sie jeden Tag zur selben Zeit am selben Ort fotografiert. An der Kreuzung der Schleife leuchtet eine Sonnenfinsternis.

Bildcredit und Bildrechte: Hunter Wells

Diese zusammengesetzte Bildserie, die vom 10. März 2024 bis zum 1. März 2025 aufgezeichnet wurde, enthüllt ein Muster im saisonalen Drift der täglichen Bewegung der Sonne durch den Himmel. Das Acht-förmige Muster ist als Analemma bekannt. Es wurde durch Aufnahmen erfasst, die an den angegebenen Daten jeweils um 18:38 UTC vom exakt gleichen Standort südlich von Stephenville, Texas, gemacht wurden.

Die Position der Sonne an den Sonnenwend-Daten 2024 (20. Juni und 21. Dezember) befände sich am oberen und unteren Ende der Kurve und entspricht dem astronomischen Beginn von Sommer und Winter auf der Nordhalbkugel. Punkte, die in der Mitte zwischen den Sonnenwenden auf der Kurve liegen, markieren die Tagundnachtgleichen. Die Tagundnachtgleiche am 22. September 2024 und am 20. März 2025 (heute) kennzeichnen den Beginn von Herbst und Frühling auf der Nordhalbkugel.

Eine der Aufnahmen wurde am 8. April 2024 am Standort Stephenville um 18:38:40 UTC gemacht. Daher zeigt dieses Analemma-Projekt auch die Sonnenkorona am Himmel während einer totalen Sonnenfinsternis.

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Blue Ghost zeigt einen Diamantring

Vor einem schwarzen Hintergrund steht oben im Bild ein kleiner heller, leicht unscharfer Ring. Rechts unten leuchtet am Ring ein heller Fleck wie ein Diamant.

Bildcredit: Firefly Aerospace

Am 14. März schob sich der Vollmond durch den dunklen Kernschatten der Erde. Wir auf dem Planeten Erde wurden mit einer totalen Mondfinsternis verwöhnt.

Von der erdzugewandten Seite des Mondes aus erschien dieselbe Syzygie als totale Sonnenfinsternis. Der Mondlander Blue Ghost im Mare Crisium auf der Mondoberfläche nahm dieses Videobild gegen 9:30 Uhr MEZ auf. Es zeigt die Erde als Silhouette, als die Sonne gerade hinter der Erde hervorkam.

Aus der Mondperspektive von Blue Ghost ist ein wunderschöner Diamantring-Effekt zu sehen. Irdische Beobachter*innen kennen diesen von einer Sonnenfinsternis.

Die Erde erscheint von der Mondoberfläche aus etwa viermal so groß wie die Sonne. Die innere Sonnenkorona, die Atmosphäre der Sonne, ist – anders als bei einer Sonnenfinsternis von der Erde aus – nicht zu sehen. Aber die Streuung des Sonnenlichts in der Erdatmosphäre erzeugt ein leuchtendes Band, das unseren schönen Planeten umfasst.

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Venus und die dreifach ultraviolette Sonne

Die Sonne wirkt auf dieser Aufnahme ungewöhnlich bunt. Drei Wellenlängen des Infrarotlichts wurden kombiniert. Außen verläuft eine gefaserte Sonnenkorona in Gelb, auf der Oberfläche sind schleifenförmige Magnetfelder und ein dunkelblauer Bereich erkennbar. Links oben ist ein schwarzer Fleck, es ist die Venus, die vor der Sonne vorbeizieht.

Bildcredit: NASA/SDO und die Teams von AIA, EVE und HMI; Digitaler Aufbau: Peter L. Dove

Dies war eine sehr ungewöhnliche Sonnenfinsternis. Normalerweise ist es der Erdmond, der die Sonne bedeckt und damit verdunkelt. Doch im Jahr 2012 hat der Planet Venus sich zwischen Erde und Sonne geschoben. Wie bei einer Sonnenfinsternis durch den Mond wurde die Phase der Venus zuerst immer schmaler, die Venussichel wurde immer dünner, als sich die Venus der Sonne näherte.

Schließlich kam es zur perfekten Ausrichtung. Sonne, Venus und Erde lagen auf einer Linie. Dabei war die Phase der Venus null. Wir sahen nur die unbeleuchtete Seite der Venus. Der dunkle runde Fleck namens Venus überquerte unseren Heimatstern. Technisch gesehen kann man das als ringförmige Sonnenfinsternis durch die Venus beschreiben. Dieser Feuerring war außergewöhnlich breit.

Während der Bedeckung wurde dieses Bild der Sonne aufgenommen. Es zeigt drei „Farben“ (Wellenlängen) des ultravioletten Lichts, aufgenommen vom Satellitenteleskop Solar Dynamics Observatory. Die dunkle Region rechts zeigt ein koronales Loch. Einige Stunden später, als Venus sich auf ihrem Orbit weiter bewegt hatte, erschien sie wieder als sehr schlanke Sichel auf der anderen Seite der Sonne.

Die nächsten Durchgänge der Venus vor der Sonne gibt es erst ab dem Jahr 2117.

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Nebensonnen in Abisko

Über einem verschneiten Feld mit einer einsamen Person leuchtet über einem Hügel am Horizont die Sonne. Sie ist von einem runden Hof umgeben, links und rechts leuchten helle Nebensonnen.

Bildcredit und Bildrechte: Felipe Menzella

Diese außerirdische Winterlandschaft wird scheinbar von drei Sonnen geziert. Doch diese außergewöhnliche Szene wurde durchaus auf der Erde aufgenommen: am 3. Februar, während einer Tour mit dem Schneemobil in den Bergen nahe dem Abisko-Nationalpark im Norden Schwedens.

Die hellen Flecken links und rechts von der Sonne sind Nebensonnen (Parhelia). Im Englischen werden sie auch als sun dogs (Sonnenhunde) oder als mock suns (falsche Sonnen) bezeichnet. Nebensonnen werden von sechseckigen Eiskristallen erzeugt, die in der Atmosphäre schweben und das Sonnenlicht reflektieren und brechen. Die hellen Erscheinungen liegen auf dem sichtbaren 22 Grad Eishalo der Sonne. Im Winter sind sie in hohen Breiten häufig zu sehen.

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Der Komet ATLAS umrundet die Sonne

Oben im Bild breitet ein Komet einen prächtigen Schweif aus. Unten in der Mitte ist eine dunkle Scheibe eines Sonnenteleskops, sie verdeckt die Sonne.

Bildcredit: NASA, Raumsonde SOHO, LASCO C3; Bearbeitung: Rolando Ligustri

Warum hat Komet ATLAS so farbige Schweife? Letzte Woche erreichte Komet C/2024 G3 (ATLAS) seine größte Annäherung an die Sonne. Diese lag weit innerhalb der Merkurbahn. Dabei wurde er drastisch heller. Leider hatte der Komet dabei einen so kleinen Winkelabstand zur Sonne, dass es für Menschen sehr schwierig war, ihn zu sehen.

Doch die Raumsonde SOHO der NASA sah ihn. Hier ist ein Bild des Kometen ATLAS von SOHO (LASCO C3). Das Komposit wurde mit Filtern für verschiedene Farben erstellt.

Der Komet zeigt mehrere Schweife. Die mittleren weißen Schweife bestehen wahrscheinlich aus Staub, der Sonnenlicht reflektiert. Die Schweife in Rot, Blau und Grün sind wahrscheinlich Ionenschweife. Ihre Farben stammen von Licht, das von bestimmten Gasen abgestrahlt wird, die der Kometen ausgestoßen hat. Sie werden von der Sonne angeregt.

Derzeit zeigt Komet ATLAS lange Schweife am Südhimmel. Doch er verblasst, während er aus dem inneren Sonnensystem hinauswandert.

Galerie: Komet ATLAS (G3)

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Fröhliches Perihel!

Vor einem dunklen Hintergrund ist die helligkeitsinvertierte Sonne in orange-gelben Farbtönen abgebildet. Die Oberfläche ist wie ein Teppich mit Fasern oder Spikulen überzogen.

Bildcredit und Bildrechte: Peter Ward (Barden Ridge Observatory)

Der Orbit der Erde um die Sonne ist nicht kreisförmig, sondern eine Ellipse. Der Punkt auf der elliptischen Bahn, an dem die Erde der Sonne am nächsten ist, nennt man Perihel. Dieses Jahr findet das Perihel heute, am 4. Jänner, um 13.28 UTC (14.28 MEZ) statt. Die Erde ist dabei 147 Millionen Kilometer on der Sonne entfernt. Zum Vergleich: Beim Aphel am 3. Juli des vergangenen Jahres war die Erde bei einer Distanz von etwa 152 Millionen Kilometern am fernsten Punkt von der Sonne.

Die Jahreszeiten der Erde werden allerdings nicht durch die Entfernung zur Sonne bestimmt. Es ist reiner Zufall, dass der Anfang des Sommers auf der Südhalbkugel (und des Winters im Norden) zur Sonnwende im Dezember nur 14 Tage vom Datum des Perihels entfernt ist. Das H-alpha Bild der aktiven Sonne wurde am 21. Dezember gemacht.

Es ist ebenso Zufall, dass 11 Tage vor dem Perihel der Erde die Parker Solar Probe der NASA den historischen engsten Vorbeiflug an der Sonne machte. Die 2018 gestartete Sonde flog am 24. Dezember 2024 in einem Abstand von 6,2 Millionen Kilometern an der sichtbaren Oberfläche der Sonne vorbei. Dabei brach die Parker Solar Probe ihren eigenen Rekord des engsten Perihels einer Raumsonde von der Erde.

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Finsternispaar

Das Bild zeigt zwei Finsternisse. Links wandert der Vollmond durch einen kleinen Teil des Erdschattens. Rechts wandert der Mond vor die Sonne, er bedeckt sie aber nicht ganz, sondern rund um den Mond leuchtet ein Feuerring.

Bildcredit und Bildrechte: Josh Dury

Finsternisse treten oft paarweise auf. Zwei oder dreimal pro Jahr haben wir Finsternis-Saison: ein Zeitraum von etwa 34 Tagen, in dem Sonne, Mond und Erde fast auf einer Linie liegen. Jeweils zur Vollmond- und Neumondphase können dann eine Mond- und eine Sonnenfinsternis stattfinden, die nur 14 Tage auseinanderliegen.

Die Ausrichtung ist während einer Finsternis-Saison aber nur sehr selten sowohl bei Neumond als auch Vollmond gut genug, um ein Paar von totalen Mond- und Sonnenfinsternissen oder einer totalen Mondfinsternis und einer ringförmigen Sonnenfinsternis zu erzeugen. Partielle Finsternisse sind dagegen oft Teil einer Finsternis-Saison.

Die letzte Finsternis-Saison des Jahres 2024 brachte dieses zwei Wochen auseinanderliegende Finsternis-Paar hervor: eine partielle Mondfinsternis am 18. September und eine ringförmige Sonnenfinsternis am 2. Oktober. Die Zeitraffer-Kompositbilder wurden von Somerset in Großbritannien (links) und auf den Osterinseln (rechts) aufgenommen.

2025 wird es am 14. März eine totale Mondfinsternis geben, die mit einer partiellen Sonnenfinsternis am 29. März einhergeht. Weiter geht es am 7. und 8. September mit einer totalen Mondfinsternis, gefolgt von einer partiellen Sonnenfinsternis am 21. September.

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