Die lokale Flocke

Die Grafik zeigt das interstellare Medium in der Umgebung der Sonne. Es wird auch als Lokale Flocke bezeichnet. Die blauen Pfeile zeigen die Bewegung des Gases, der gelbe Pfeil zeigt die Bewegung der Sonne. Zu den Sternen in der Umgebung zählen Sirius und Alpha Centauri.

Illustrationscredit: NASA, SVS, Adler, U. Chicago, Wesleyan

Die Sterne sind nicht allein. In der Scheibe unserer Galaxis, der Milchstraße, bestehen etwa 10 Prozent der sichtbaren Materie aus Gas, dem so genannten interstellaren Medium (ISM). Das ISM ist nicht überall gleich, sondern zeigt eine gewisse Fleckigkeit , sogar in der Umgebung der Sonne.

Es kann ziemlich schwierig sein, das lokale ISM zu detektieren. Schließlich ist es sehr schwach und sendet wenig Licht aus. Allerdings absorbiert dieses Medium, das überwiegend aus Wasserstoff-Gas besteht, einige charakteristische Farben aus dem Licht der nächstgelegenen Sterne.

Darum präsentieren wir hier eine (die derzeit aktuellste) Karte des lokalen ISM. Sie zeigt das ISM innerhalb einer Kugel von 20 Lichtjahren und basiert auf Daten von derzeitigen Beobachtungsprojekten. Bei „Beobachtungen“ handelt es sich hier um Teilchendetektionen durch ein Satellitenteleskop im Erdorbit, dem Interstellar Boundary Exporer satellite (IBEX).

Diese Beobachtungen zeigen, dass sich unsere Sonne durch eine Lokale Interstellare Wolke bewegt. Gleichzeitig fließt diese Wolke aus einem Sternentstehungsgebiet, der Scorpius-Centaurus Association. Unsere Sonne wird vermutlich die Lokale Wolke, die auch Lokale Flocke genannt wird, binnen der nächsten 10.000 Jahre verlassen.

Es gibt über das lokale ISM noch viel zu erforschen. Dazu gehören Details wie die Frage nach seiner Verteilung, seinem Ursprung und danach, wie es die Sonne und die Erde beeinflusst. Überraschenderweise zeigen die Messungen des IBEX Weltraumteleskops, dass die Richtung, aus der neutrale interstellare Teilchen durch unser Sonnensystem fließen, sich stetig verändert.

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Messier 4

Mitten im Bild drängen sich die Sterne des Kugelsternhaufens M4, zum Rand hin sind die Sterne dünner verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Crouch

Messier 4 findet man westlich des hellen roten Riesen Antares. Das ist der Alpha-Stern im Sternbild Skorpion. Er enthält rund 100.000 Sterne. Der Kugelsternhaufen M4 ist an dunklen Standorten nur als schwaches Fleckchen sichtbar, obwohl er nur 5500 Lichtjahre entfernt ist. Diese relative Nähe macht ihn zu einem bevorzugten Ziel für astronomische Erkundungen. In einem Teleskop kann er all seine Besonderheiten zeigen.

Mit dem Weltraumteleskop Hubble werden für neueste Studien die pulsierenden Cepheiden (das sind veränderliche Sterne) von M4 untersucht, abkühlende weiße Zwergsterne vermessen und Beobachtungen des alten, pulsarumkreisenden Exoplaneten PSR B1620-26 b durchgeführt.

Dieses scharfe Bild wurde mit einem kleinen Teleskop auf der Erde aufgenommen. Bei der geschätzten Entfernung von M4 erstreckt es sich etwa 50 Lichtjahre quer über den Kern des Kugelsternhaufens.

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Der Dunkle Turm im Skorpion

Eine dunkle Wolke ragt von links ins Bild. Dahinter ist ein rot leuchtender Emissionsnebel, daher sehen wir den Turm als Silhouette. In der dunklen Wolke sind Sterne eingebettet.

Bildcredit und Bildrechte: Mike Selby

Die Silhouette dieser staubigen kosmischen Wolke, die sich vor einem dicht gedrängten Sternenfeld entlang des Schweifs des arachnologischen Sternbilds Skorpion (Scorpius) abzeichnet, ruft bei manchen das Bild eines unheilvollen dunklen Turms hervor.

Tatsächlich lauern in dem Dunkelnebel, der sich in diesem Teleskopporträt über fast 40 Lichtjahre erstreckt, gewaltige Klumpen aus Staub und molekularem Gas, die zu Sternen kollabieren. Die zusammengezogene Wolke, eine Kometenglobule, wird durch die intensive ultraviolette Strahlung der OB-Assoziation sehr heißer Sterne in NGC 6231 in der oberen rechten Ecke des Bildes geformt.

Dieses energiereiche ultraviolette Licht sorgt auch für das rötliche Leuchten des Wasserstoffgases am Rand der Kugel. Heiße Sterne, die in den Staub eingebettet sind, können als bläuliche Reflexionsnebel gesehen werden. Dieser dunkle Turm und die zugehörigen Nebel sind rund 5.000 Lichtjahre entfernt.

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Milchstraße über Tunesien

Über einer bekannten Filmkulisse in Tunesien steigt die Milchstraße schräg nach links oben auf. Parallel dazu zeigt ein Lichtstrahl zum Himmel. Vor einem hellen Eingang steht die Silhouette einer Person mit Kapuze.

Bildcredit und Bildrechte: Makrem Larnaout

Das ist kein Mond. Es ist die Lars Homestead in Tunesien auf der Erde. Darüber leuchtet nicht nur „irgendeine Galaxie“, sondern da steht das zentrale Band unserer Galaxis. Was die Milchstraße markant unterstreicht, ist auch nicht „irgendeine Sternschnuppe“, sondern eine helle Feuerkugel. Sie stammt vermutlich vom Sternschnuppenstrom der Perseïden letztes Jahr.

Das Bild ist eine Kombination aufeinanderfolgender Aufnahmen, die mit derselben Kamera am selben Ort gemacht wurden.

Dieses Jahr erreichen die Perseïden ihren Höhepunkt nächstes Wochenende voraussichtlich nach dem Untergang des Halbmondes, also gegen Mitternacht. Um den Sternschnuppenschauer optimal zu erleben, sollten Sie einen klaren und dunklen Himmel, einen bequemen Sitzplatz und Geduld mitbringen.

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Die Milchstraße über Uluru

Der Sternenhimmel zeigt das belebte Zentralband unserer Milchstraße. Es steigt schräg von links unten auf. Vorne sind flache Graslandschaften, die zu dem riesigen orangefarbenen Felshügel Uluru führen.

Bildcredit und Bildrechte: Max Inwood

Was passiert über dem Uluru? Der Uluru ist eine Welterbestätte der Vereinten Nationen. Er ist ein außergewöhnlicher, 350 Meter hoher Berg in Zentralaustralien, der aus einer fast flachen Umgebung steil aufragt.

Der Uluru besteht aus Sandstein. Er entstand langsam im Lauf der letzten 300 Millionen Jahre, indem weicheres Gestein erodierte. Das Gebiet des Uluru ist seit mehr als 22.000 Jahren von Menschen bewohnt.

Der sternklare Himmel über dem Uluru wurde letzten Monat fotografiert. Das Bild zeigt das Zentralband unserer Milchstraße mit komplexen dunklen Filamenten aus Staub, hellen roten Emissionsnebeln und Milliarden an Sternen.

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Farbige Sterne und Wolken in der Nähe von Rho Ophiuchi

Bunte Nebel und Sterne füllen das weite Bild. Links ist der gelbe Stern Antares zu sehen und blaue Reflexionsnebel umgeben einen zentralen Nebel und den Nebel rechts um das Sternsystem Rho Ophiuchi.

Bildcredit und Bildrechte: Craig Stocks

Warum ist der Himmel um Antares und Rho Ophiuchi so farbenprächtig und staubhaltig? Die Farben stammen von einer Mischung aus Objekten und Prozessen. Feiner Staub, der von Sternenlicht beleuchtet wird, erzeugt blaue Reflexionsnebel. Gasförmige Wolken erzeugen rötliche Emissionsnebel, wenn ihre Atome von ultraviolettem Sternenlicht angeregt werden. Staubwolken, die von hinten beleuchtet werden, verdecken Sternenlicht und erscheinen daher dunkel.

Antares ist ein roter Überriese und einer der helleren Sterne am Nachthimmel. Er beleuchtet die gelblich-roten Wolken rechts oben im Bild. Das Sternsystem Rho Ophiuchi liegt links in der Mitte des blauen Reflexionsnebels. Ein weiterer Reflexionsnebel, IC 4605, leuchtet rechts unter der Bildmitte. Die Sternwolken enthalten mehr Farben, als Menschen sehen können. Sie strahlen Licht im gesamten Spektrum aus.

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IC 4592: Der blaue Pferdekopf-Reflexionsnebel

Der blaue Reflexionsnebel im Bild erinnert entfernt an den Kopf eines Pferdes.

Bildcredit und Bildrechte: Antoine und Dalia Grelin

Seht ihr den Pferdekopf? Was ihr seht, ist nicht der berühmte Pferdekopfnebel im Orion, sondern ein zarter Nebel, der erst auf detailreichen Bildern eine vertraute Form annimmt. Der Hauptteil des hier abgebildeten Molekülwolkenkomplexes ist ein Reflexionsnebel, der als IC 4592 katalogisiert ist.

Reflexionsnebel bestehen aus sehr feinem Staub, der normalerweise dunkel erscheint. Er kann jedoch ziemlich blau aussehen, wenn er das sichtbare Licht von energiereichen Sternen in er Nähe reflektiert. In diesem Fall ist die Quelle für den Großteil des reflektierten Lichtes ein Stern im Auge des Pferdes. Dieser Stern ist Teil von Nu Scorpii, einem der helleren Sternsysteme im Sternbild Skorpion.

Rechts über der Bildmitte befindet sich ein zweiter Reflexionsnebel mit der Bezeichnung IC 4601, der zwei Sterne umgibt.

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Der Garnelennebel IC 4628

IC 4628 im Bild wird auch als Garnelennebel oder Gum 56 bezeichnet. Der Sternenhintergrund ist von orange und blau leuchtenden Nebelschwaden überzogen.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel Stern

Südlich von Antares, im Schwanz des nebelreichen Sternbildes Skorpion, liegt der Emissionsnebel IC 4628. Heiße, massereiche Sterne in der Nähe, die nur einige Millionen Jahre alt sind, beleuchten den Nebel mit unsichtbarem Ultraviolettlicht. Dadurch werden Elektronen von den Atomen abgestreift. Wenn sich die Elektronen wieder mit den Atomen verbinden, entsteht das sichtbare Leuchten des Nebels, in dem das rote Leuchten von Wasserstoff überwiegt.

Die gezeigte Region ist etwa 6000 Lichtjahre entfernt und 250 Lichtjahre groß. Am Himmel ist sie mehr als drei Vollmonde breit. Der Nebel ist nach dem australischen Astronomen Colin Stanley Gum auch als Gum 56 katalogisiert. Wenn ihr Meeresfrüchte und die Tiefen des Himmels liebt, kennt ihr diese kosmische Wolke vielleicht als Garnelennebel.

Das hübsche Farbbild ist eine neue astronomische Komposition aus Aufnahmen, die im April in mehreren Nächten im chilenischen Rio Hurtado entstanden sind.

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