Sh2-155: Der Höhlennebel

Links ist ein dunkler Nebel mit einem hellen Rand rechts in der Bildmitte. Dahinter leuchtet blaues Gas. Helle Sterne erhellen den Rand der Molekülwolke. So entstand ihr ockerfarbener Rand.

Bildcredit und Bildrechte: Bill Snyder (Bill Snyder Photography)

Die farbige Himmelslandschaft zeigt die staubhaltige Emissionsregion Sh2-155 aus dem Sharpless-Katalog. Es ist der Höhlennebel. Die Daten des Kompositbildes wurden mit Schmalbandfiltern aufgenommen. Sie zeigen das Leuchten ionisierter Schwefel-, Wasserstoff- und Sauerstoffatome in roten, grünen und blauen Farbtönen. Die Szene ist etwa 2400 Lichtjahre entfernt. Sie liegt in der Ebene der Milchstraße im königlichen nördlichen Sternbild Kepheus.

Die astronomische Forschung zeigt, dass die Region zwischen der massereichen Molekülwolke Kepheus B und den heißen jungen Sternen der Kepheus-OB 3-Assoziation entstanden ist. Der helle Rand aus ionisiertem interstellarem Gas wird durch die Strahlung der heißen Sterne zum Leuchten gebracht. Der helle junge Stern oben in der Mitte ist sehr markant. Durch die Strahlung entstanden Ionisationsfronten. Wahrscheinlich wurde in ihrem Inneren ein Kollaps und neue Sternbildung ausgelöst.

Die kosmische Höhle hat einen Durchmesser von mehr als 10 Lichtjahren. Das ist die passende Größe für eine Sternenschmiede.

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Ou4: Ein gewaltiger Tintenfischnebel

Vor einem dichten Sternteppich und rötlichen Nebeln ragt ein langer grüner Nebel auf, der an einen Kalmar erinnert.

Bildcredit: Romano Corradi (IAC), Nicolas Grosso, Agnès Acker, Robert Greimel, Patrick Guillout

Der tintenfischartige Nebel wirkt geheimnisvoll. Er ist blass, aber am Himmel des Planeten Erde sehr groß. Das Mosaikbild entstand aus Schmalbanddaten des 2,5-Meter-Isaac-Newton-Teleskops. Es ist etwa 2,5 Vollmonde breit und schimmert im Sternbild Kepheus.

Der Nebel wurde vor Kurzem vom französischen Astrofotografen Nicolas Outters entdeckt. Die markante bipolare Form und seine Emissionen sprechen dafür, dass er ein planetarischer Nebel ist. Das ist die gasförmige Hülle eines vergehenden sonnenähnlichen Sterns. Doch seine genaue Entfernung und sein Ursprung sind unbekannt.

Eine neue Untersuchung zeigt, dass Ou4 eigentlich in der Emissionsregion SH2-129 liegt. Sie ist etwa 2300 Lichtjahre entfernt. In dem Fall wäre der kosmische Tintenfisch der spektakuläre Materie-Ausfluss eines Dreifachsystems aus heißen, massereichen Sternen. Sie sind als HR8119 katalogisiert. Man sieht sie mitten im Nebel. Falls dem so ist, wäre dieser wahrhaft riesige Tintenfischnebel physisch fast 50 Lichtjahre groß.

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Sternenblase Sharpless 308

Zwischen zarten Sternen leuchtet eine dünne Blase, sie erinnert an eine Seifenblase. In der Mitte ist ein Wolf-Rayet-Stern, der die Blase schuf.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Husted

Diese riesige kosmische Blase wurde von den schnellen Winden eines großen, heißen Sterns ausgehöhlt. Sie ist als Sharpless 2-308 katalogisiert. Ihre Entfernung beträgt etwa 5200 Lichtjahre. Man findet sie im Sternbild Großer Hund (Canis Major). Am Himmel ist sie etwas größer als der Vollmond. Das entspricht in ihrer Entfernung einem Durchmesser von 60 Lichtjahren.

Der massereiche Stern, der die Blase bildete, ist ein Wolf-Rayet-Stern. Er ist der helle Stern nahe der Nebelmitte. Wolf-Rayet-Sterne haben mehr als 20 Sonnenmassen. Vermutlich sind sie in der Entwicklung massereicher Sterne eine kurze Phase vor einer Supernova.

Die schnellen Winde dieses Wolf-Rayet-Sterns erzeugen den blasenförmigen Nebel, indem sie Material aus einer früheren Entwicklungsphase, das sich langsamer bewegt, zusammenfegen. Der windgeblasene Nebel ist etwa 70.000 Jahre alt. Das Weitwinkelbild zeigt die relativ blasse Strahlung. Sie ist vom Licht ionisierter Sauerstoffatome geprägt, das in violetten Farbtönen abgebildet ist.

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Sh2-155 – der Höhlennebel

Eine Dunkelwolke ragt von links ins Bild, sie wird in der Mitte von den Sternen einer OB3-Sternassoziation im Sternbild Kepheus ionisiert und leuchtet rötlich.

Bildcredit und Bildrechte: Jimmy Walker

Diese farbige Himmelslandschaft zeigt das staubhaltige, rötliche Leuchten der Emissionsregion Sh-155 aus dem Sharpless-Katalog. Die Region heißt auch Höhlennebel.

Die Szenerie ist etwa 2400 Lichtjahre entfernt. Sie liegt in der Ebene unserer Milchstraße im königlichen nördlichen Sternbild Kepheus. Die astronomische Forschung zeigt, dass die Region am Rand der massereichen Molekülwolke Kepheus B bei den heißen jungen blauen Sternen der OB3-Sternassoziation im Kepheus entstand. Die Energie, die den hellen Rand aus Wasserstoff ionisiert, stammt von der Strahlung der heißen Sterne, aus denen der helle blaue O-Stern oben in der Mitte hervorsticht.

Die Ionisierungsfronten wurden durch Strahlung ausgelöst und führen wahrscheinlich dazu, dass Kerne kollabieren, in deren Innerem neue Sterne entstehen. Der Durchmesser der kosmischen Höhle ist für eine Sternkrippe geeignet. Er beträgt mehr als 10 Lichtjahre.

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Sharpless 115

Der Hintergrund ist von dunklen bräunlichen und einigen bläulichen Nebeln bedeckt, dazwischen sind Sterne dünn verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Bill Snyder (Sierra Remote Observatories)

Sharpless 115 steht am Himmel des Planeten Erde nordwestliche von Deneb, dem Alphastern im Schwan (Cygnus). Der blasse, hübsche Emissionsnebel ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt. Er liegt am Rand einer gewaltigen Molekülwolken in der äußeren Milchstraße. Der Astronom Stewart Sharpless vermerkte ihn als Sh2-115 1959 in seinem Katalog.

Das Kompositbild wurde in der Hubble-Farbpalette angelegt. Der Nebel leuchtet im Licht ionisierter Atome von Wasserstoff, Schwefel und Sauerstoff. Die Energie für das Leuchten stammt von heißen Sternen im Sternhaufen Berkeley 90. Die Haufensterne sind wahrscheinlich nur etwa 100 Millionen Jahre alt und noch in Sharpless 115 eingebettet. Doch die starken Winde und die Strahlung der Sterne haben einen Großteil der Staubwolke ihrer Entstehung beiseite geräumt.

In der Entfernung des Emissionsnebels ist diese kosmische Nahaufnahme knapp 100 Lichtjahre breit.

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Simeis 147: Supernovaüberrest

Das Bild zeigt den rot leuchtenden Supernovaüberrest Simeis 147, der wegen seiner Form, die scheinbar aus verschlungenen Fasern besteht, auch Spaghettinebel genannt wird.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Man verliert leicht die Orientierung, wenn man den verschlungenen Fasern folgt. Das detailreiche Mosaikbild zeigt den blassen Supernovaüberrest Simeis 147 (S147). Er ist auch als Sh2-240 katalogisiert und bedeckt am Himmel fast 3 Grad, das ist so breit wie 6 Vollmonde.

Die stellare Trümmerwolke ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz ist sie etwa 150 Lichtjahre breit. Der helle Stern Elnath oder auch Beta Tauri verankert das Bild rechts. Er liegt an der Grenze zwischen den Sternbildern Stier (Taurus) und Fuhrmann (Auriga). Am Himmel der Erde befindet er sich fast exakt gegenüber dem galaktischen Zentrum.

Dieses scharfe Kompositbild entstand aus Bilddaten, die mit einem Schmalbandfilter fotografiert wurden. So können die Emissionen von Wasserstoffatomen gezeigt werden, die das erschütterte leuchtende Gas markieren.

Das Licht der massereichen Sternexplosion erreichte die Erde vor etwa 40.000 Jahren. Doch der sich ausdehnende Überrest ist nicht die einzige Hinterlassenschaft. Die kosmische Katastrophe ließ auch einen rotierenden Neutronenstern oder Pulsar zurück. Er ist alles, was vom Kern des ursprünglichen Sterns übrig bleibt.

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Die Tulpe im Schwan

Der leuchtende Nebel im Bild erinnert an eine rote Tulpe, die sich nach links oben öffnet.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Joner, David Laney (West Mountain Observatory, BYU); Bearbeitung: Robert Gendler

Diese Teleskopansicht zeigt eine helle Emissionsregion in der Ebene unserer Milchstraße im nebelreichen Sternbild Schwan. Die leuchtende Gaswolke aus interstellarem Gas und Staub wird allgemein Tulpennebel genannt. Sie ist auch im Katalog des Astronomen Stewart Sharpless aus dem Jahr 1959 als Sh2-101 zu finden.

Der Nebel ist etwa 8000 Lichtjahre entfernt. Er ist nicht die einzige kosmische Wolke, die das Bild einer Blume evoziert. Dieses Kompositbild zeigt den komplexen, schönen Nebel. Es bildet die Emissionen ionisierter Atome von Schwefel, Wasserstoff und Sauerstoff in roten, grünen und blauen Farben ab.

Die ultraviolette Strahlung des jungen, energiereichen O-Sterns HDE 227018 ionisiert die Atome und bringt den Tulpennebel zum Leuchten. HDE 227018 ist der helle Stern neben dem blauen Bogen in der Bildmitte.

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Skorpion in Rot und Blau

Hinter glitzernden Sternen leuchten rote und purpurfarbene Staubwolken. Links oben und rechts unten sind zwei hellere Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: John Davis

Kosmische Staubwolken dämpfen das Licht der Sterne im Hintergrund. Doch sie reflektieren auch das Licht nahe liegender Sterne. Helle Sterne leuchten eher im blauen Bereich des sichtbaren Lichts, der interstellare Staub streut hingegen blaues Licht stärker als rotes. Daher sind staubhaltige Reflexionsnebel meist blau.

Hübsche Beispiele sind die zarten blauen Reflexionsnebel bei den hellen heißen Sternen Pi und Delta Scorpii links oben und rechts unten. Sie befinden sich beim Kopf des Sternbildes Skorpion. Die Himmelslandschaft wurde mit Teleskop aufgenommen.

Auch die kontrastierenden roten Emissionen entstehen durch die heiße Strahlung der Sterne. Ultraviolette Photonen ionisieren Wasserstoffatome in interstellaren Wolken. Das erzeugt die charakteristische rote H-Alpha-Emissionslinie. Sie entsteht, wenn Elektronen mit Atomkernen von Wasserstoff rekombinieren.

Die Nebel sind etwa 600 Lichtjahre entfernt. Sie sind in der zweiten Version des Sharpless-Katalogs gelistet. Links befindet sich Sh2-1 mit dem Reflexionsnebel VdB 99, rechts Sh2-7. In der Entfernung der Nebel ist das Sichtfeld etwa 40 Lichtjahre breit.

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